Hallo lieber Leser,
vor Kurzem wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich in meinem Blog gewisse Personen an den Pranger stelle, die davon keine Kenntnis haben. Das klingt, als würde ich absichtlich schlecht über Menschen reden, z.B. um ihnen zu schaden oder Ähnliches.
Ich versuche stets, wenn ich merke, dass es in diese Richtung geht mit Synonymen zu arbeiten, die nur mir und einem ganz kleinen Kreis an Menschen bekannt ist. Da ich eine sehr kleine Leserschaft habe, bin ich mir relativ sicher, dass ein öffentlicher Pranger nicht der richtige Vergleich ist. Dennoch verstehe ich den Punkt.
Was aber soll ich tun? Ich möchte mir die Erlebnisse und Probleme meines alltäglichen Lebens (manchmal auch Überlebens) von der Seele schreiben. Gleichzeitig möchte ich die Möglichkeit generieren, dass Andere, die ähnliche Situationen, Problemstellungen in ihren Leben haben, diese vielleicht durch das Lesen eines meiner Posts lösen können oder einen neuen Denkanstoß bekommen. Meine Posts beziehen sich auf jene Dinge, die ich erlebe. Selbstverständlich schreibe ich zumeist aus meiner Perspektive (der Versuch meine verschiedenen Internetidentitäten/Persönlichkeitsanteile mit eigenen Sichtweisen auszustatten ist gescheitert, da es am Ende immer ICH bin) und damit geht einher, dass alles, was ich schreibe auch von meiner Meinung geprägt ist. Ich habe vor Kurzem angefangen, alles was man in irgendeiner Weise als Versuch der Meinungsmache oder Beeinflussung werten könnte mit dem Tag MEINung zu versehen. Noch sind definitiv nicht alle subjektiv geprägten Post damit versehen, aber bei über 1.500 davon dauert das eben seine Zeit.
Zu den "Namen" möchte ich mich eigentlich nicht äußern, da es sich dabei genauso verhält, wie mit meiner Meinung, meist sind es Namen oder Bezeichnungen, die ich vergebe, manche davon wechselten über die Jahre und bezeichnen dennoch die gleiche Person. Ich versuche im Rahmen des zivilisierten Umgangs miteinander und auch weil ich mich für einen sehr fairen Menschen halte stets erst mit der Person in Kontakt zu treten und Situationen zu klären bevor ich sie dann möglicherweise aufgebauscht und übertrieben aus der Position des Autors zu einer in meinen Augen unterhaltsamen Kurzposse zu verarbeiten.
Es gibt allerdings Posts, die aus der Emotion heraus entstehen und die dann möglicherweise auch unfair zu sein scheinen, oft halte ich solche Posts einige Tage zurück und veröffentliche sie, wenn überhaupt erst nachdem ich in einer Phase der Abkühlung alle Sachverhalte noch einmal in Ruhe auf ihren etwaigen Sprengstoff kontrolliert und damit abgeglichen habe, ob ich immer noch im Großen und Ganzen der Meinung bin, die ich dann vertrete. Es ist auch schon des Öfteren vorgekommen, dass ich einstmals veröffentliche Posts revidiert habe oder Klarstellungen verfasst habe. Ich bin unglaublich fehlbar und habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen, ich lerne mit jedem neuen Tag auch etwas Neues und meine Meinung ist kein festgefahrenes Konstrukt, dass sich nicht verändern ließe. Nur verwechseln leider viele eine Meinung, die von der Verfassung geschützt ist mit persönlicher Verunglimpfung, vergleiche: "Der Käpt'n stellt sich an, wie der große Elefant im Porzellanladen" mit "Der Käpt'n ist fett und dumm und schmeißt alles um". Beides beinhaltet eine sehr persönliche Aussage und doch lässt die erste Variante immer noch genug Spielraum, es als Meinung durchgehen zu lassen. Und hey, im Endeffekt ist alles was wir sagen subjektiv gefärbt und Teil unserer eigenen Sicht auf die Welt, wir bilden uns Meinungen von Menschen und Dingen, die uns umgeben. Richtig und falsch sind Worte der Wissenschaft, wobei selbst jene solange eine Meinung darstellen, bis sie jemand beweisen oder widerlegen kann.
Und so liegt der schmale Grat zwischen dem, was die Autoren als Realität ansehen und dem, wie es wirklich gewesen sein könnte im Meer der Vorstellungskraft des Lesers.
Aber das Alles ist natürlich nur meine Meinung!