Lindemann ist die nächste umstrittene Nummer auf der Liste dessen, was ich gerne höre. Ich habe hier sowohl das Projekt mit Peter Tägtgren als auch das spätere Soloprojekt unter dem Namen Till Lindemann zusammengefasst, obwohl das vermutlich vom Trackcount dann eine höhere Platzierung ergeben hätte, generell ähneln sich die Projekte aber durch einen von Deutschlands umstrittensten Künstlern der letzten Jahre, wobei das natürlich auch viel Marketing ist, darauf gehe ich vermutlich nochmal drauf ein, wenn die Marketing-Provokationsgötter der Band kommen, mit denen er berühmt wurde.
Musikalisch ist das der gleiche harsche Ton, den man von vielen Bands der Neuen Deutschen Härte oder des Industrial Metals kennt, ich glaube bei der Einordnung gehen die Meinungen auseinander und ich kann verstehen, dass man das nicht mag. In der Annahme, dass die Texte vor allem provokant und ironisch auf eine kranke Welt blicken, Kunst ist ja auch immer das, was beim Empfänger ankommt, liebe ich die Kombination seiner unverkennbaren Stimme mit harten Riffs und Beats. So sind "Knebel", "Ach so gern" oder auch "Mathematik" irgendwo zwischen naiv sarkastischer Dichtung und provokanter Selbstironie anzusiedeln.
Ich mochte das "F&M"-Album beim ersten Anhören so sehr, dass ich es direkt in der Rotation hatte, doch "solo" ist Lindemann tatsächlich beim Erkennen der Zwischentöne doch die deutlich creepiere Variante seiner Herkunftsband und vermutlich noch schwerer von der Person Till Lindemann zu trennen, als die Kunstfigur Till Lindemann, a-Bär das sollen andere entscheiden.
Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos den last.fm-Link zur Band.
Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler: