12/05/2024

Projekt: Top 250 - Green Day

Wer hätte gedacht, damals Ende der 90er Jahre, dass Green Day, eine Poppunkband mit extrem chaotischer Bühnenshow, die ich beim Rockpalast bestaunen durfte, mit Gitarre in Schlagzeug hämmern etc. mal so groß werden würden, dass sie eine Tour mit 7 oder 8 Vorbands spielen, von denen eine gar die "Smashing Pumpkins" sind und sie einfach mal ihre beiden erfolgreichsten Alben komplett dort performen? Also, ich sicher nicht! Und ich liebte diese Band schon sehr früh, schon zu einer Zeit, als ich innerlich zerrissen war, ob ich mit den liberalen Linkssnobs rumhängen sollte oder lieber mit den Faschos dagegen sein, nur um dagegen zu sein, was mich dann wieder zum Punk machte, der einfach FUCK THE SYSTEM an jede Wand sprühen wollte.

Damals hatte man ja noch keine richtigen Playlists und so nahm ich mir Kassetten auf, wo neben Green Day, Offspring, NoFX, Die Ärzte und zwischendrin auch immer mal ein Song verbotener Rechtsrock Bands war. Bizarrerweise war mein Hirn weder bei den englischen Texten noch bei den vollkommen menschenfeindlichen und zum Teil geisteskranken Texten der Rechten in der Lage zu verstehen, vielmehr war es oft Rhythmus und Eingängigkeit, die mich beeinflussten. Zum Glück hat das Pendel recht schnell nach links tendiert und ich habe angefangen Texte zu übersetzen und zu verstehen, naja Green Day war lange Zeit für mich Musik, die im Hintergrund lief, wenn irgendwo getrunken und gefeiert wurde. Und in der Zeit, als ich irgendwie alternativ wurde, waren sie immer noch da. Und dann während meiner dunklen Phase kam "American Idiot" und ich liebte alles daran, es ist nicht nur eines der größten Alben der Rockgeschichte, es ist auch so episch, dass ich es nur komplett hören kann. "Jesus of Suburbia", "Holiday", "Boulevard of broken dreams", "Are we the waiting", "St. Jimmy", "Give me novocaine", "Wake me up, when september ends", die kann ich alle heute noch mitsingen. Danach konnte nichts größeres mehr für mich kommen, für mich war das die Prime von Green Day. Klar ich habe auch die Alben danach gehört, aber nichts kam an das erste Mal "American Idiot" heran. Klar war auch der Moment geil, als am Ende von Transformers 2 plötzlich "21 Guns" einsetzte...
Selbst auf einem kleinen Stadtfest in Lippstadt grölte ich einfach mal das komplette "Boulevard of broken dreams" mit bei einem Konzert von "Boppin 'B", damals noch mit blau gefärbten Haaren und ach Scheiße, Green Day is in my heart. Ich hatte wenige, nein ich hatte keine Bandposter in meinem Jugendzimmer, da hingen Filmposter und Spieler des BVB und Green Day, ich muss fast heulen, wenn ich daran denke, dass ich eine meiner absoluten Lieblingsbands aller Zeiten noch nie real live gesehen habe. Aber es bleibt mir ja die Musik und die ist zeitlos, man möchte bei manchem Song, der anklagt sagen, leider.

Für alle, die mal reinhören möchten, wie immer der Spotify-Link zur Band und die eingebettete Playlist der Top 250 Künstler bei last.fm (Stand 20.06.2024)

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