8/21/2018

Käpt'n Chaos und der Alltag (Folge Fünf)

Der Spielnachmittag

"Alle Mann an Bord!" klingt es aus der Kombüse, der Käpt'n ruft zum sonntäglichen Gesellschaftsspielnachmittag und hat auch schon etwas ausgesucht. Schon bei Eintreffen der Mannschaft wird klar, das wird ein harter Tag mit dem Käpt'n, denn von Standes her hält er es nicht für notwendig den Aufbau zu übernehmen, lehnt sich stattdessen zurück und nippt an einer viel zu heißen Tasse Kaffee, worauf er von dieser auch direkt wieder zurückschreckt.
So blieb es an den üblichen Verdächtigen, dieses zu übernehmen. Doch schon das konnte ihm nicht schnell genug gehen und während einer kurzen Regelauffrischung, so wie es üblich ist fielen ihm vor Überanstrengung vom Zusehen und Konzentrieren das Ein oder Andere Mal die Augen zu. Eine Müdigkeit wurde verneint und die Schuld wurde auf die viel zu lange Regelauffrischung (10 Minuten!!!) geschoben und abgetan mit: "Ich muss das erstmal spielen, Fragen kommen dann!" Da sowohl ich als auch der Smutje es langsam leid sind, Spiele mittendrin immer wieder neu  zu erklären und ich persönlich auch über die Respektlosigkeit und das Desinteresse angepisst war endete zu diesem Zeitpunkt der Spielnachmittag.
Es kann nicht sein, dass ein Käpt'n sich so gleichgültig seiner Mannschaft gegenüber verhält und dann noch erwartet, dass diese Spaß an seiner Gesellschaft haben und ihm quasi noch seine Partie vorspielen, damit er zusehen kann und... ja und was eigentlich, denn ein Lerneffekt stellt sich ja auch nicht ein, was tut er, wenn er da sitzt und uns seine Züge machen lässt?
Man kann viele Spiele zu zweit spielen, vielleicht sollten wir das langfristig mal ausprobieren, denn so ist das für mich eine allsonntägliche Folter, die ich mir und meiner Gesundheit nicht antun möchte...
Und dann muss der Käpt'n eben eine weitere Sache von der ach so riesigen Liste seiner Beschäftigungsmöglichkeiten streichen und was Anderes machen.
Ich habe keine Lust, dass eines meiner größten verbliebenen Hobbys zu einer Mitleidsbeschäftigungstherapie für jemanden wird, der keinerlei eigenen Antrieb und Lernwillen mitbringt und dessen einziges Interesse es ist, nicht 5 Stunden lang eine Raufasertapete anzustarren oder anderswie rumzugammeln.