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8/04/2024

Ich bin so stressed

Ich komme nicht mehr runter, ich bin im Dauerstresszustand, ich kann kaum noch klar denken, ich kriege Gedächtnislücken, Wortfindungsstörungen und fühle mich dauerhaft ausgelaugt

Ich fühle mich überfordert vom Leben, als ob alle was von mir wollen, ich muss die Entscheidung treffen, ob mein Käpt'n Lust hat zu spielen, was er hinbekommt und womit ich mich nicht zusätzlich stresse, wodurch ich mich dann frage, ob ich überhaupt spielen will.
Ich muss entscheiden, ob ich das Tagesgericht will und wenn nicht, was dann, aber nicht für mich sondern für das ganze Rudel mit Einberechnen, wann wer denn gerade da ist und Lust hat und nicht schläft und ob das mit meinem Tagesplan in Gleichklang gebracht werden kann.
Ich werde zur Entscheidung gefragt, welche Getränke der dafür Verantwortliche mitbringen soll, obwohl es eigentlich seine Sache sein sollte gerade zu zählen, wie viel noch da ist und zu wissen, was verbraucht wird.

Ich bin verantwortlich für die Medikamentenbeschaffung, das Badezimmer, das Sauberhalten zumindest eines Teils des Obergeschosses, während ich mitansehen muss, wie der andere Teil langsam vor sich hin modert. Ich kümmere mich um ein einigermaßen ertragbares Klima in einem Haus, in dem verschiedene Wohnungen und verschiedene Kälte-Wärme-Nichtempfindungen teilweise gegensätzliche Lüftungszeiten haben würden, nach Sonnenlauf, Jahreszeit, Temperaturentwicklung.

Mir fällt grad nicht viel mehr ein, aber es gibt ja auch noch mein eigenes Leben, wo ich mich um meine Gesundheit kümmern muss, Medikamente, in 5 minütigen wöchentlichen Gesprächen mit meinen Ärzten erklären wie es mir geht, neue Ideen reinbringen, Umstellungen, neue Symptome, während ich die Schwestern anweisen und kontrollieren muss, was die Blutwäsche angeht, meine Versorgung mit Essen und Trinken bei ausgelagerter Speisekammer, Wäsche, Klamotten, Pflanzen, Fenster, Arbeitsplatz

Und dazu natürlich noch die ungesehene Arbeit hier im Blog, Projekten, auf dem Stand der Zeit bleiben, Informationen sammeln und auswerten, Content herstellen und bewerben...

... und dann erst kommen noch meine Hobbys: Musik, Filme und vielleicht ab und zu mal ne Runde zocken...


Schreib mir 20 Dinge auf, die du für die Allgemeinheit tust und nicht für dich!!!

6/26/2024

Das Licht der Gaslaterne

Wollt ihr Gaslighter werden? Lasst es! Es ist absolut uncool andere Menschen zu manipulieren und in den Wahnsinn zu treiben, die euch vertrauen. Warum muss das sein? Ich halte euch zugute, dass die meisten von euch vermutlich gar nichts dafürkönnen und es noch nicht einmal selbst bemerken.

Ich bin kein Psychologe, ich wäre zwar mal fast einer geworden, bin es aber nicht und wenn ich hier Fachterminologie falsch anwende, dann tut es mir leid und ich würde mich um Korrektur freuen. Schlussendlich bin ich bloß gefühlt ein Opfer und berichte subjektiv von meinem Erlebnis, an dieser Stelle dann auch noch die Trigger-Warnung falls ihr noch nicht mit euch im Reinen seid, hier könnte es zu Erinnerungen kommen, die euch unangenehm werden oder etwas hochholen, das ihr schon zu vergessen glaubtet.
Es ist, als hätte der Ölprinz wieder in mein Leben treten wollen, um sein Werk der Zerstörung zu vollenden, die Seele meiner Mutter zertreten. Und das war damals für mich schon eine der grausamsten Dinge, die je ein Mensch getan hat, ich berichtete ausführlich. Ich habe viele Gespräche mit ihr geführt, damit sie wieder einigermaßen auf die Beine kommt und ihr Selbstbewusstsein wieder erlangt, dass zum Teil so sehr am Boden lag, dass sie an sich gezweifelt hat, wenn eindeutig klar war, dass der Fehler nicht bei ihr lag. Ihr erinnert euch daran, dass behauptet wurde, dass sein finanzieller Ruin ursächlich darin lag, dass er nicht in der Lage war wirtschaftlich zu agieren und eine Miete zu erhöhen, was dann aus seiner Darstellung ein Durchschleppen aus Nächstenliebe war. Ich habe es durch und immer wieder hinterfragt, wie man auf solche Ideen kommen konnte und je weiter man nachfragte um so abstruser wurde es. Soweit, dass sie sich hat aus ihrem Zuhause vertreiben lassen, weil sie es irgendwann vermutlich gewagt hat, nicht mehr seinem Kurs zu folgen.

Lange Rede, ihr kennt das, aktuelles Thema - wie konnte ich es all die Jahre ignorieren, wegsehen, geschehen lassen? Wie schaffen es diese Menschen einen irgendwann an sich selbst zweifeln zu lassen? Und warum sind sie so? Können sie den Glanz des Lichtes nicht ertragen, wenn er ihnen nicht vollständig allein gehört? Ist es für sie ein persönlicher Angriff, wenn man es schafft, sich aus sich heraus etwas aufzubauen und allen Widrigkeiten zum Trotz mit diesem Leben glücklich zu sein?

Und ich meine, ganz ehrlich, wie groß muss die Fehlschaltung im Kopf sein, dass man sich tatsächlich an meinem Geburtstag meldet und so tut, als ob das je vergessen werden könnte ohne ein Wort der Reue, der Demut, der Entschuldigung. Bei Gott, sie war deine Schwester!!!

6/22/2024

Wie ein Geist - nur ohne Nachricht von Sam

"Vielleicht konnte sie es einfach nie und ich habe ihr das aufgebürdet, doch gräm dich nicht Prinzessin, ich vergebe dir, dass dir die Kraft fehlt, die Freundin zu sein, die ich immer in dir sehen wollte, weil ich dich immer nur geliebt habe und auch nie der Freund sein konnte, der ich sein wollte und den du eigentlich gebraucht hättest."

Fünfzehn (Erkenntnisse am Rande des Todes) ist einer der bemerkenswerten Posts von früher, da es zeigt, wie sehr ich mit mir selbst in Kontakt treten kann, wenn ich aus allem herausgenommen werde und nur noch ich und das Überleben eine Rolle spielen. Und wie faszinierend ist es, dass ich in genau dieser unfassbar existenziellen Situation an uns gedacht habe, also dich und mich, das, was uns einst verband, immer noch waren meine Gedanken nur bedingt bei mir selbst, als würde ich versuchen wollen, dich vor meinem Scheitern zu beschützen, was für ein bizarres Dokument meiner Verwirrung. Und heute denke ich an dich und versuche zu akzeptieren, dass du mich nicht willst, nicht brauchst, genau so wenig, wie ich dich. Und trotzdem ist es Liebe, die ich spüre, wenn ich an dich denke, dich vor meinem geistigen Auge sehe, ich verstehe es nicht... Vermutlich könntest du mir jeden Tag ins Gesicht scheissen und ich würde nicht aufhören dich auf diese weirde Weise zu lieben. Du brichst den Kontakt ab und ich mache mir Sorgen, dass du krank bist oder aus Scham nicht willst, wie alle an deinem Unglück teilhaben, beruhige mich, dass du vielleicht einfach nur detox betreibst, von dir kommt nix. Wenn du mir wenigstens sagen könntest, dass ich aus deinem Leben für immer verschwinden soll. Wie oft war ich schon an diesem Punkt und jedes Mal beschwichtige ich mich selbst damit, dass es einen Grund geben wird, spreche mit Gott und bete für dich, dass du es gut haben sollst, manchmal frage ich ihn auch, wie es dir geht und bekomme als Antwort ein neues Profilbild oder eine interpretierbare Tagline in deinem Status, Zeichen, dass du noch lebst, nichts darüber wie es in dir aussieht, wie du fühlst, wie es dir wirklich geht.

Ich bin längst nicht mehr der Trottel, der dir hinterherläuft und versucht so zu sein, wie er denkt, dass du ihn gern hättest, ich sorge mich bloß um einen der wenigen Menschen, die mir nicht egal sind, nie waren, nie sein werden, kennt ihr eigentlich das "Broken-Heart-Syndrom"?

5/31/2024

Religiöser Klartext im Free TV

Ich mag den gelackt affektierten Stil von Markus Lanz, der sich mir viel zu wichtig nimmt, weil sein Name über der Show hängt, nicht. Trotzdem bleibe ich zwecks Alternativlosigkeit manchmal bei ihm hängen und heute hat sich das durchaus gelohnt.

Es gab, vor Allem durch die Gäste natürlich, großartige Einblicke in religiöse Abgrenzungspolitik in allen Gruppen am Beispiel des Islams. Übertragbar auf Christen, Juden und vermutlich alle anderen monotheistischen Religionen, die einen ideologischen Rassismus im Unterbewusstsein verankern. Es war mir eine wahre Freude, wie Anhänger dieser Religionen von sich und den Ihren sprachen, ganz offen und darlegten, dass obwohl ihre heiligen Schriften damit im Widerspruch stehen, Politik auf Kosten der Lehre, Religion nutze um Angst und Unterdrückung, Teilung und Rassismus zu fördern, um sich abzugrenzen. Das Beispiel von Jerusalem muss nicht genannt werden, dennoch ist es eine 3-Religionen-Stadt und jede beansprucht für sich, die Richtige zu sein. Es ist bizarr, Nachbarn, die sich ein Leben kennen, würden gegeneinander Krieg führen, wegen tief verwurzelter Indoktrinierung, die nur einen Trigger braucht,...

Ihr wisst, ich selbst habe das Thema schon so oft durchgekaut, dass es mir manchmal breiig vorkommt, jedoch hat Kollege Lanz es hier geschafft mal wirklich ein paar greifbare Fakten und Gründe zu liefern, wieso eben nicht alle, wie in einer zumindest für mich perfekten Welt Freunde sein können. Und auch den Ansatz zum Umdenken fand ich großartig. Ich hätte dieser Gruppe gerne weiter zugehört, wie sie Denkmuster aufbrachen und sinnlose Trennung auch so benannten. Schade, dass diese Botschaft, die Botschaft des Miteinanders, der Liebe, die innerhalb der Religionen vorhanden sind, zu oft hinter die der Unterschiedlichkeit zurückstehen und vor allem von politischen Interessen und Systemen zum Schüren von Hass genutzt werden.

4/09/2024

Wenigstens die Betrüger lieben mich...

"Hallo, ich hoffe, es geht dir gut. Ich wollte nur meine Dankbarkeit für deine Freundlichkeit ausdrücken und dich wissen lassen, dass ich die Gelegenheit, mit dir befreundet zu sein, sehr schätzen würde. Ich verstehe, wenn ich vielleicht nicht selbstbewusst genug rüberkomme, aber bitte sei dir bewusst, dass mir deine Freundschaft sehr viel bedeutet. Wenn du dich wohl fühlst, wäre es mir eine Ehre, wenn du mir eine Freundschaftsanfrage über Messenger schicken könntest. Ich verspreche, geduldig auf deine Antwort zu warten und hoffe wirklich, dass wir uns verbinden können. Ich wünsche dir einen wundervollen Tag voller Freude und Glück. ❤️❤️"

Ich meine ganz ehrlich, wenn mir jemand einen Brief schreibt und da steht so ein Text drin, okay vielleicht unbeholfen und mit Google übersetzt aber okay. Vermutlich würde ich reagieren, doch hier bin ich baff über so viel Tolldreistigkeit. Ich meine ganz ehrlich, schick mir ne Freundschaftsanfrage, ich guck mir dein Profil an und sehe zwei Bilder und 6 Freunde und weiß, wo der Hase herläuft, so mach ich das Gleiche und da ich ja weiß, in welcher Gruppe das gepostet wurde und es ja nicht das erste Mal ist, dass Menschen mir solche Phishing-Kommentare schicken, schaltet mein Hirn auch nicht aus, nur weil man mir Honig ums Maul schmiert. Also echt lieb gemeint, aber versucht es doch mal mit einer Freundschaftsanfrage mit einer Nachricht, die mir erklärt woher ihr mich kennt, warum ihr mit mir befreundet sein wollt (auch gerne Fanscheiße) und was ich davon habe, außer Dick/Pussy-Pics und irgendwelche Links für dubiose Seiten, auf denen ich mir was einfange. Und generell, mehr Ehrlichkeit im Netz, das würde ich mir wünschen, es gibt genug Betrug und Ekelhaftes im Netz, da möchte ich in meiner Bubble möglichst von den Guten und Rechtschaffenden umgeben sein, von denen es ja auch genug gibt. Ihr dürft mir übrigens auch jederzeit ne Mail schreiben oder ne Freundschaftsanfrage, ich werde mich melden und dann schauen wir mal, was wird.

11/29/2022

Wie würde eure Oma reagieren?

Oma leert ihr Bankschließfach um Enkelin zu helfen

Erst einmal klingt das ja nach einer unglaublich tollen Oma, so stelle ich mir Familie auch vor. Da bekommt sie am Telefon gesagt, dass ihre Tochter Mist gebaut hat und gegen eine hohe Kaution auf freiem Fuß bleiben darf und macht kurzerhand ihr Geld flüssig und legt noch ein paar Goldbarren oben drauf... Wow, das nenn ich mal echte Liebe.

Meine Oma würde dem Polizisten einen husten, vermutlich würde sie so etwas sagen wie, der war schon immer ein Problemfall, das musste ja mal passieren, "meiner Meinung nach gehört der seit 10 Jahren ins betreute Wohnen!" und im Anschluss erstmal prüfen, ob ich irgendwo noch im Testament bin oder rechtlich irgendwie an Geld kommen könnte, um es vor mir zu schützen.

Vermutlich hätte sie aber schon aufgelegt bevor man ihr erzählt hätte worum es geht, sobald mein Name gefallen ist. Das ist etwas, dass ich wirklich unglaublich traurig finde, dass es der Ölprinz tatsächlich geschafft hat, dass ich meine Oma nicht mehr sehen kann. Ich würde ja so gern wissen, welche Lügen über mich alle erzählt wurden, dass ich es nicht mehr wert bin als Enkel zu gelten. So wie ich es aus informierter Quelle verstanden habe sind ja sogar wir diejenigen, die irgendwas abgezogen haben und damit diesen Bruch herbeigeführt haben.

An dieser Stelle interessiert mich aber mal wieder eure Meinung, wie würde eure Oma reagieren? Würde sie auch drauf reinfallen oder die Polizei anrufen? Oder würde sie sich denken, dass ihre Tochter sie nur wieder anruft, weil sie ja immer nur anruft, wenn sie Geld braucht und sie zum Mond schießen?

Gern auch an tickman.lifeentertainment@gmx.de, falls ihr es gern etwas privater halten wollt.

11/25/2022

Gläser und Tassen

Ein Abschied von ein paar wichtigen Gegenständen in meinem Leben, die einen Teil meines Lebens dokumentieren, die aber im Endeffekt nur das sind, DINGE. Und wieso fühlt es sich dann so falsch an diese Dinge in meinem alten Leben zurückzulassen? Diese Frage treibt mich um, ich weiß nicht warum sie mir immer wieder in den Sinn kommen und immer wieder die Wunde öffnen, die letzten Oktober geschlagen wurde?

Da stellt man in einer Notsituation seinen Hausstand bei jemandem unter, dem man vertraut hat, einer Familie, der man vertraut hat, Menschen, die man als die Seinen bezeichnet hat, denen man geholfen hat, mit denen man gelacht hat, mit denen man gefeiert hat, mit denen man geweint hat und denen man seine tiefsten Tiefen offenbart hat, Menschen die einem "hoch und heilig" alles versprochen haben, nur um es dann mit einem Handstreich zwischen Tür und Angel als "Die Dinge haben sich geändert" wegzuwischen und damit die Familie als Ganzes ausgelöscht haben in meinem Gefühlsleben. Ich hätte es noch verstanden, wenn dem EINE Begründung gefolgt wäre. Im Laufe der Zeit sammelten sich aber verschiedene an und am Ende bleibt dann bloß der Eindruck von Hass und einer lange Zeit geplanten Idee der persönlichen Vendetta, auch diese übrigens ohne erklärtem Grund, was es für mich immer noch grausamer macht.

Wie dem auch sei, jedes Mal, wenn ich an die Dinge denke, die ich damals bei meinem gesundheitsbedingten Auszug aus Dortmund zurücklassen musste, kommt es mir vor wie eine sächliche Geiselnahme, etwas um Kontakt mit mir zu erpressen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob die Sachen noch existieren oder ob sie im Laufe der Jahre längst vernichtet wurden, weil sie im Weg standen oder etwas in der Art. Ich würde sie wahrscheinlich selbst entsorgen, weil sie mit so vielen Erinnerungen verknüpft sind, die ich gar nicht mehr brauche. Vor einiger Zeit habe ich alle Bilder der Vergangenheit durchgeguckt und ausgesiebt, Diaprojektionen von einer Realität, die nur auf gestellten Bildern existiert sind wie Gift, das man sich immer wieder verabreicht, nur um den klaren Blick auf das, was wirklich geschah zu verhüllen.

Und im Endeffekt geht es um das Prinzip. Es darf nicht sein, dass Menschen ungestraft stehlen, sich einverleiben, was Anderen gehört, sie mit ihrem eigenen Eigentum erpressen. Ich habe lange nachgedacht ob es mir ein paar Andenkentassen aus Freizeitparks wert sind dafür eine Strafanzeige zu stellen oder zumindest erst einmal meine Rechtsmittel zu prüfen. Und leider musste ich das mit "JA" beantworten, denn irgendwann ist Schluss, ich habe es geschehen lassen müssen, dass man meinen Eltern, die ein Leben lang für ihren kleinen Traum von Heimat geschuftet haben, diese weg nimmt, weil ich nicht wollte, dass ihnen weiteres psychisches Leid angetan wird. Ich habe über Jahrzehnte mit ansehen müssen, wie ein selbstsüchtiger Mauschler aus allen Lebenssituationen seinen Vorteil gezogen hat und nicht einen einzigen Gedanken an jene verschwendet hat, die er ins Verderben gestoßen hat. Ich habe miterlebt, wie man meine Mutter, um ihr Erbe beschissen hat, ich konnte nichts tun, sie hatte Angst sich zu wehren. Aber ICH habe keine Angst. Und auch wenn es nur ein kleiner Stein ist, den ich aus seiner Mauer ziehe, ist es doch jener, der mir wichtig ist.

7/24/2022

10 Jahre Vol. 05 - Sterben um zu leben

2014

Mit dem deutlichen Gefühl, dass dies wohl wirklich mein letztes Jahr auf Erden würde, den Tod im Gepäck, der täglich öfter an meine Tür klopfte als ich zählen konnte, begann ich zu reflektieren. Dauerhaftes Reflektieren kann einen wahnsinnig machen, aber in gesunden Abständen seine Motive und Taten zu hinterfragen und die Perspektive zu wechseln hilft einem eine vernünftige Einordnung dessen zu finden, wer man ist und wer man sein möchte. 2014 - Jahr der Vergeltung

Reichlich spät, wenn man bemerkt, dass die Einschläge näher kommen und das Ganze lange schon kein Spiel mehr ist und der Point of Return schon etwas zurückliegt. Einer der letzten Posts vor dem Ende meines damaligen Lebens macht ziemlich deutlich, wie bewusst ich mir meines nahenden Todes war. There's a better way to die

Sterben ist ein unfassbar langwieriger Prozess, wenn man nicht das Glück hat, durch ein plötzliches Ereignis das Zeitliche zu segnen. Wenn man täglich damit konfrontiert ist und wochenlang im Sitzen schläft, wenn man es überhaupt kann, weil das Wasser die Lunge erreicht hat und man nur noch hustet und sich das Einatmen anfühlt, als würde man Messer schlucken und der Brustkorb brennt und das nicht einfach mal für ein paar Minuten sondern stundenlang, tagelang. Die Arme sehen aus wie zu groß gezüchtete Zucchini, man drückt die Haut an einer Stelle ein und an einer anderen erscheint eine Beule.

Wenn man erwacht ist die Welt meistens noch in Ordnung. Nicht so dieses mal. Alex erwachte aus einem tiefen, tiefen Schlaf aber nichts war in Ordnung, gar nichts. Schon der erste Gedanke war: Todesangst! Warum kann ich nicht atmen? Wo bin ich? Was ist passiert? Erstmal egal, ich bekomme keine Luft, will schreien, warum zur Hölle kann ich nicht schreien?

Gerade als er während die Fragen seine Panik ins Unermessliche steigen ließen begann den Raum wahr zu nehmen, eine dunkle Höhle, in gelbliches Licht getaucht, gerade in diesem Moment schnellte seine Hand hoch und ergriff das schlangenhafte Wesen, dass sich in seinem Hals befand. Unter schwerem Würgen entledigte er sich dem Grauen, dass ihm die Luft nahm. Er atmete mehrmals kräftig durch und versuchte seine wirren Gedanken zu ordnen. Doch es gelang ihm nicht, sich selbst zu erklären, was er in einer gelblich schimmernden Höhle machte, warum er sich nicht bewegen konnte und wer die Kuttenträger waren, die in fremdartiger Sprache auf ihn einzureden schienen. Es schossen ihm die verschiedensten Varianten durch den Kopf. Entführung durch Terroristen, aber warum? Lösegeld könnte niemand zahlen und wie sollten die ihn überhaupt irgendwo erwischt haben, wo er doch nie raus ging? Viel wahrscheinlicher erschien ihm da schon die Theorie, irgendwelche religiösen Eiferer hätten ihn mithilfe seiner durchgeknallten Exfreundin, die selbst vor einiger Zeit Mitglied des Templerordens oder so was geworden war, aufgespürt und hier her verschleppt um ihn zu bekehren und ihm den Teufel auszutreiben, der ihn dazu trieb, sich in seinem Blog so negativ über die ausufernde falsche Religiösität und damit verbundener weiterer Lügen auszulassen. Doch gerade als er diesen Gedanken zu Ende dachte, zog es ihn wieder davon und er fiel zurück in den komatösen Zustand, aus dem er gerade erst erwacht war.


Alles was auf dem Röntgenbild aussieht wie Nebel oder weißer Schleier ist Wasser! 20 Liter Wasser hatte mein Körper eingelagert, als ich nicht mehr konnte, nicht mehr Atmen konnte. Zuvor hatte ich schon die ganze Nacht gehustet und um mein Leben gebangt, um Hilfe rufen war mir schon lange nicht mehr möglich, weil die Kehle zugeschnürt war, ich erbrach Wasser und es hörte einfach nicht auf... Die letzten Minuten waren ein nach Luft schnappen und anzuordnen den Notarzt zu rufen. Ich wusste, ich musst lange genug durchhalten, bis ich den Klang des Krankenwagens hörte. Das Fenster war auf, ein wundervoller Frühlingstag ging zu Ende, ich setzte mich an meinen Schreibtisch und als ich aus der Ferne die Sirene hörte, ließ ich los, ein letztes Mal atmen, ich spürte wie mein Herz stoppte und mein Kopf auf die Tischplatte fiel. Innerhalb dieser Sekunden, die sich wie eine Zeitlupenaufnahme anfühlten flackerte immer wieder ein Bild vor meinen Augen auf, eines das mich glücklich machte, Frieden beseelte mich und dann wurde es schwarz.


7/16/2022

Die Durchschlepper

Die Theorie und die Praxis 

"ich mache mal kurz folgende Gedanken-Rechnung auf: „eure“ Wohnung ist locker für 800 € kalt zu vermieten bei der Lage, Größe, Garten etc. "

Unsere Wohnung (was die Anführungszeichen sollen erschließt sich mir nicht) ist eine unsanierte Altbau-Schrottimmobilie für die laut unseres Vermieters ein Gutachten vorliegt, es sei baufällig. Damit allein wäre eine Mietminderung zu rechtfertigen. Der Vermieter weiß das auch ganz genau und hat in den letzten 40 Jahren mal so ungefähr gar nichts gemacht, keine Isolierung, keine Reparaturen undichter Fenster, keine Modernisierung, keine Rauchmelder, allein dafür könnte man ihn belangen, da er damit das Leben der Bewohner in Kauf nimmt. Kalt, ja das ist sie! Dazu hat er sowohl meinem Bruder und mir eine stillschweigende Wohnberechtigung erteilt, wofür ich auch dankbar bin. Andererseits habe ich mich immer gefragt, warum ich keine Miete zahlen muss?

"Ihr zahlt 250€ Miete. Macht eine Differenz von 550€ jeden Monat, die meine Eltern gewähren… seit wie vielen Jahren… und wie lange noch?!"

Von gewähren kann ja nun aufgrund obiger Argumente keine Rede sein, es klingt mir eher nach Dummheit und Überheblichkeit zu meinen, dass man auf 550€ im Monat verzichten kann um sich selbst als großen Wohltäter darstellen zu können, für wen auch immer. Im Grunde spielt es keine Rolle warum unser Vermieter die Miete nicht erhoben, bzw. erhöht hat, es war seine Entscheidung und das seit nahezu 22 Jahren, denn dort wurden aus 500 DM, 255,65€ um die genaue Zahl zu nennen. Denn soweit ich weiß erhöht doch immer noch der Vermieter den Mietbetrag und wartet nicht, dass der Mieter ankommt und ihn darum bittet (wtf?) Und zur Frage des wie lange noch, laut Vermieteraussage darf durch hoch und heiliges Versprechen die Hauptmieterin dort leben bleiben bis sie die Augen für immer schließt.

"Ich sehe meine Eltern, die seit Jahren für ihre eigene Familie, für Oma und die Subvention dieser Wohnung mit schuften und sich kümmern…"

Ich sehe meine Eltern, die Blut, Schweiß und Tränen in diese Wohnung gesteckt haben, den größten Teil aller Renovierungen, den Garten, die Pflege des Umfeldes vom Laden des Vermieters stillschweigend übernahmen, gar seine Bücher geführt haben. Und niemand hat je darum gebeten die Wohnung zu subventionieren, vielmehr wurde wohl das Ladengeschäft des Vermieters subventioniert, denn das hat die Verluste eingebracht. Und wenn du Karten spielen, Kaffeekränzchen und ab und zu mal was zusammenlöten als schuften bezeichnest, dann tust du mir wirklich leid. Wenn man mehr Zeit damit zubringt sich zu informieren, wie teuer das private Fangnetz hinter dem Tor ist oder wie man Strom in sein geschenktes Gartenhaus bekommt, als sich zu fragen, was seine Kunden eigentlich wollen und wie man die Schaufenster und Verkaufsflächen gestalten könnte, damit am Ende der Woche auch mal ein Plus in der Kasse ist... kümmert man sich meiner Meinung nach nur darum Pleite zu gehen und um keine Familie, auch finanziell nicht übrigens. Ach ja und lustig, dass du Oma erwähnst, für die braucht niemand schuften, die bekommt eine fette Rente und wenn unser Vermieter könnte, dann hätte er die auch schon längst rausgeworfen, einfach mal vorher informieren. Und übrigens, selbst wenn deine Eltern das tun würden, stellt sich die Frage warum? Niemand hat sie darum gebeten und es ist dumm und verantwortungslos nicht erstmal an die eigene Familie zu denken, im Endeffekt ist es dein Geld was er mit dem völlig sinnlosen Geldverschwenden vernichtet hat.

"weißt du, was meine Eltern an Rente bekommen die nächsten Jahre?! Ich halte dich für klug genug, das zu überschlagen und zu sehen, was am Ende dort für eine Zahl stehen würde…."

Wird! Nicht würde, ich kann es mir gut vorstellen, da unser Vermieter es ja in den guten Jahren nicht für nötig gehalten hat Rücklagen zu bilden, wie es scheint und lieber auf großem Fuß gelebt hat. Wer als Selbstständiger nicht genug Gewinn macht, um davon leben zu können und eine Rücklage für das Alter zu bilden, der sollte es ganz schnell aufgeben. Ich halte dich für klug genug das Prinzip der privaten Altersvorsorge zu verstehen.

"Aber ich würde gerne deine Klartext-Sicht auf das von dir angerissene „große Unrecht“ sehen…"

Das GROßE UNRECHT ist jenes, das niemand unseren Vermieter dazu gezwungen hat, seinen Laden in den Ruin zu treiben und genauso wenig die Miete seiner Wohnimmobilie nicht zu erhöhen. Allerdings scheint es ihm ja auch nicht so wichtig gewesen zu sein, hätte er nach einer Sanierung doch sogar das Recht dazu gehabt.
Jetzt aber die Fehler, die man ein Leben lang aufeinandergestapelt hat zu leugnen und dafür die Person verantwortlich zu machen, die immer da gewesen wäre, wenn er sie gebraucht hätte, anstatt reflektiert bei sich zu suchen und gemeinsam eine Lösung zu finden auf die schwächsten Menschen, die er in seiner Umgebung hat abzuwälzen und ihnen zu ihrem ganzen "Gepäck" eine weitere Bürde aufzudrücken, zwei Fast-Rentner, die gerade anfingen ihren Lebensabend zu planen und zwei behinderte und schwerkranke Arbeitssuchende auf die Straße zu setzen und das nicht einmal direkt sondern wie üblich durch die Hintertür und per Mauschelei, das klingt für mich schon ungerecht.

Ich sage nicht, dass man im Leben nicht mal daneben liegt, ich lag so oft daneben und habe so viele Fehler gemacht, es füllt Bücher, aber ich analysiere und reflektiere und erst wenn ich mich ausgeschlossen habe, dann fange ich an die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass äußere Einflüsse für meine Situation verantwortlich sind. Aber ich würde nie jemanden für mein persönliches Versagen verantwortlich machen oder noch schlimmer für Geld meine Familie verraten und verkaufen...

7/11/2022

Du lebst schon lange in Bünde, wenn...

du den Ölprinz noch als gutherzigen Ladenbesitzer kennst, dem Familie und Werte wichtig waren, wenn es diese Zeit überhaupt je gegeben hat und es nicht schon immer der Plan war sich irgendwann der eigenen Wurzeln zu entledigen!?
Denn diesen guten Menschen scheint es nicht mehr zu geben, nur noch einen alten weißen Mann, der mit gespaltener Zunge spricht und für eine Hand voll Gold jeden Menschen verrät, der es mal gut mit ihm meinte.
Wer sich ein klein wenig mit den Karl-May-Verfilmungen auskennt, weiß ja wie es mit dem Ölprinz ausgeht.

7/10/2022

Immer wieder Warum?!

Es wird immer mehr zu einer untragbaren Situation, dass das Versagen eines Einzelnen sich auf immer mehr Menschen und deren Leben auswirkt. Die von euch, die in einer WG wohnen kennen das ja wahrscheinlich, dass Unzufriedenheit und Angst ansteckend sind und kaum hat man sich versehen haben es alle und das Leben wie vorher ist einfach nicht mehr da. Schuld ist meistens irgendein Seppl, der einen von euch in eine Sinnkrise gestoßen hat oder ihm vermeintlich alles wegzunehmen droht oder so etwas. Dann kommt es auf die WG an, wie ein Mann zu euch zu stehen. Dann zeigt sich ob ihr wirklich zusammen steht oder nur an euch denkt.

Ihr wisst ja, dass ich seit Jahren damit kämpfe mehr an mich zu denken und endlich damit aufzuhören, den Gefühlen nach zu geben, immer und allen helfen zu wollen. Ich war da auch mal besser drin, aber da ging es eben auch den Menschen, die ich liebe besser und ich kann es einfach nicht ertragen diese leiden zu sehen. Ich weiß genau, dass ich im Endeffekt nichts tun kann, weil es ihr Leben ist, aber ich fühle mich verantwortlich, es ist eine Störung, ich weiß. Aber so ist es eben und ich mische mich ein und obwohl ich merke, dass es nichts zu bringen scheint, kann ich nicht damit aufhören.

Und dann drehen sich wieder die Gedanken im Kreis und ich frage mich, warum? Warum das Ganze, warum hassen? Warum unreflektiert eigene Fehler auf andere projizieren, warum andere für das eigene Versagen leiden lassen? Wie armselig muss man sein, wenn man sich an der Familie vergreift? Und wie erbärmlich es dann noch als deren Schuld darzustellen? Es ist eine Perversion, die ich nicht begreifen kann...

Ich habe in meinem Verwandten und Bekanntenkreis schon so viele schlimme Dinge gehört und teilweise miterlebt, aber es ist nochmal eine unfassbare Steigerung, wenn man direkt betroffen ist. Man hört nicht auf zu kreisen und das "Warum" findet keine Antwort, keine rationale Begründung und jede andere ist einfach nur verwerflich.

Es kostet Körner und es beginnt meine langjährige Stabilität anzugreifen, die ich mir mit soviel Kraft und Willen wieder aufgebaut habe. Ich war schon ganz unten und da will ich nie wieder hin, das Sterben ist gar nichts im Vergleich zu einem Leben mit dem Verrat. Einem hinterhältigen Verrat, der absolut nicht notwendig gewesen wäre, wenn man bloß miteinander geredet hätte. Einem feigen Verrat, der an Niedertracht kaum zu überbieten ist, anheim zu fallen zeugt einerseits von der Bosheit des Einen und vermutlich auch von der Naivität des Anderen. Aber was will man von jemandem erwarten, der den eigenen Neffen darum bittet ihn zu morden? Im Nachhinein betrachtet waren die Zeichen stets präsent, man hat bloß nie hingesehen, weil man immer an das Gute geglaubt hat, wo vermutlich nie wirklich etwas Gutes war, bloß Berechnung und Gier nach etwas, das man sich mit keinem Geld der Welt kaufen kann. Dem was eine Familie (egal ob Blutlinie oder Freundschaftsbund) hat, Loyalität, Vertrauen, Liebe, Ehre, Moral und Glück. Ich bin sogar teilweise dankbar, dass mir die derzeitige Situation die Wichtigkeit dieser Werte wieder aufgezeigt hat. Sie bringen mir keinen Cent, aber sie lassen mich das nicht spüren, weil sie für mich wichtiger sind.

Darum danke an Alle, die sich angesprochen fühlen, danke für jetzt, für früher und für alle Zeit!

10 Jahre Vol. 03 - Schwankende Gedanken

Das Leben im Jahr 2013 konnte man kaum als solches bezeichnen, es war vielmehr ein Überleben, ein täglicher Kampf, viermal am Tag Dialyse, Bluthochdruck am Rande des Schlaganfalls, Dauerdurchfall wegen ständiger Überwässerung. Meine Ärzte waren nicht in der Lage meine Situation zu verbessern, ich selbst war nicht in der Lage. Ich steuerte auf den körperlichen Kollaps zu. Meine Gedanken kreisten das gesamte Jahr über, anfangs noch immer von Depressionen geprägt und vermutlich dem Trauma des Kontrollverlusts folgend. Doch im Laufe des Jahres lernte ich die Kraft jener Momente zu genießen, die eben einfach mal nicht nur Scheiße waren.

Am Ende war es ein Jahr der Selbstfindung, des Verstehens, der Erkenntnis dessen, was wichtig ist im Leben, was mir wichtig war.

Anfang 2013 war ich zwar körperlich wieder hergestellt, aber wirklich um meine Psyche hatte sich keiner gekümmert. Ein Fazit erzählt die letzten Tage im Krankenhaus und damit die ersten Tage des Jahres aus meiner damaligen Sicht.

Überleben ist ein harter Job ist ein erster Ansatz der Selbstreflektionen, in denen ich versucht habe noch mitten in der Depression und Traumabewältigung eine erste Analyse durchzuführen.

Das erste halbe Jahr war schwankend, während sich mein Körper immer wieder wehrte und ich fast täglich mit dem Überleben haderte, die mir gegebene Lebenszeit oft als Fluch ansah, mich fragte warum man mich denn nicht einfach sterben ließ, gab es dazwischen immer auch Phasen in denen ich froh war, Pläne machte, die Sonne sah und positiv in die Zukunft blickte. Meist war das in den 2-3 Stunden an denen ich mich täglich selbst dialysierte. Frustrierend waren die Arztbesuche bei denen man mir vorwarf, ich würde mir das Epo nicht spritzen, das ich meistens nach täglichem Kampf mit mir selbst in den Oberschenkel spritzte. Meine Werte wurden schlechter und schlechter und trotzdem gab es Tage an denen es mir gut ging. Vor allem im Sommer gab es Tage ohne Durchfallattacken und dicke Füße, Tage ohne Schmerzen ohne den Wunsch lieber tot zu sein.

Innere Unruhe - Lärm im Dorf war ein von Fernweh geprägter Post, nachdem ich bedingt durch die Einrichtung eines "Krankenzimmers" an die Wohnung in der Kleinstadt gebunden war und meinen eigentlichen Wohnsitz nur noch recht selten zu sehen bekam. Zu dieser Zeit fühlte ich mich zerrissen, unselbstständig und fremdbestimmt. Ich lebte nicht mehr mein Leben, ich überlebte es. Ich hatte gedacht, ich könne mit der Bauchfelldialyse meine Selbstständigkeit erhalten und stattdessen hatte ich mich selbst belogen und bloß meinem Kontrollzwang nachgegeben, der mich dann aber in einen Blattgoldkäfig eingesperrt hat. Ich haderte lange damit die Wohnung in Dortmund nicht direkt gekündigt zu haben, als ich 2012 im Krankenhaus landete, aber tief in mir drin war ich davon überzeugt, dass ich wieder soweit auf die Beine komme, es zu schaffen. Das Leben nach dem Tod in Dortmund ist wie eine postgewordene Beschreibung meines Liebeskummers, den ich empfand.

Meine Tage waren geprägt vom Überlebenskampf, jeden einzelnen Tag und gegen Ende des Jahres war ich müde, wieder lebensmüde. Ich wusste nicht, wie lange ich auf diese Weise noch durchhalten würde. Mit Domian: Thema 2013 schrieb ich damals eine kleine Zusammenfassung des Jahres, wie ich sie damals empfand. Viel positiver als meine eigentliche Gemütslage damals war.



7/07/2022

Die "Großen" sind jetzt wir!

Wenn die Kinder erwachsen sind und die Erwachsenen von früher sich wie die Kinder verhalten...
Dann kann das nur heißen, dass wir jetzt die "Großen" sind und uns sehr wohl einmischen sollten in die Belange derer, die einfach riesengroße Scheiße verzapfen, weil sie irgendwelche Traumata aus 60 Jahren Leben und gemachten Fehlern nicht verarbeiten konnten und der Meinung sind, Andere für das eigene Versagen zu bestrafen und Entscheidungen, die sie getroffen haben nicht ausbaden wollen und sich lieber eine Heldenstory für sich zurecht basteln, obwohl sie der Antagonist der Geschichte sind, wenn man objektiv drauf gucken würde.
Nun ja und wenn ich denn nun einer der "Großen" bin, dann habe ich selbstverständlich auch eine fundierte Meinung und kann hinter dieser auch sehr gut Aufstellung nehmen und komischerweise habe ich nach dem Realitätscheck meiner Meinung eine ganze Reihe an Menschen getroffen, die thematisch und fachlich einfach viel besser Bescheid wissen und mir zustimmen.
Es hat auch rein gar nichts mit groß und klein zu tun, ob man sich gegenseitigen Respekt entgegenbringt oder sich als Landadel aufspielt, der sein Leben für die Belange seines Volkes geschuftet haben will mit festlichen Gelagen, Länderreisen oder Vergnügungen, während sie ihr Kerngeschäft vernachlässigen. Vielmehr hat es was mit Entscheidungen zu tun, die sie treffen und den daraus folgenden Konsequenzen.
Ich kann ja auch nicht erwarten Bestsellerautor zu werden, wenn ich nichts veröffentliche. Das Leben besteht aus einer unzählbaren Reihe von WENN-DANN Funktionen und mehr muss man dazu gar nicht sagen. Das gilt für "Große" und "Kleine" und alle "in between".
Beispiel: WENN ich im großen Stil ausgebe und nicht spare, DANN habe ich irgendwann kein Geld mehr. 

Für weitere Informationen einfach mal Kausalität nachschlagen, da steht viel über das Ursache-Wirkungs-Prinzip, dass jedem "Kleinen" nach dem ersten Griff auf die heiße Herdplatte klar ist: Platte heiß --> Hand AUA!

P.S.:
"Auch werden alle, die auf Dich harren, nicht beschämt werden; es werden beschämt werden, die treulos handeln ohne Ursache." - Psalme 25,3

7/06/2022

Warum zerstören Sie unser Leben?

Sehr geehrter Ölprinz,

was genau haben wir Ihnen jemals getan, dass sie so einen Hass auf uns haben? Warum wollen Sie das kaputt machen, was wir haben? Das was wir uns Tag für Tag erkämpfen, mit jedem kleinen Krieg gegen die Krankheit, die Armut und das Leben als solches? Was davon neiden Sie uns?

Neiden Sie uns unseren Opportunismus, dass wir in der Lage sind mit jeder neuen beängstigenden Situation fertig zu werden, obwohl Sie das nicht schaffen? Neiden Sie uns unsere Fähigkeit die Zukunft zu planen und aus wenig das Beste zu machen? Neiden Sie uns unseren Zusammenhalt auch wenn es dauerhafte Zerreißproben sind? Neiden Sie uns unsere Zähigkeit, unsere Leistung, aus Fehlern zu lernen?

Was ist es, dass Sie so gemacht hat? Neiden Sie uns unsere Entscheidungsfähigkeit und dann dazu zu stehen, so wie zu unserem Wort, zu Versprechen, dazu zu stehen, wer wir sind? Neiden Sie uns etwa unser gutes Aussehen? Ich kann Ihnen garantieren, dafür haben wir gar nichts getan, da müssen Sie sich schon beim lieben Gott beschweren...

Apropos, was denken Sie wohl würde der dazu sagen, wie Sie mit Ihren Nächsten umgehen?

7/03/2022

10 Jahre Vol. 02 - Die Maya-Prophezeiung

2012! - Die Maya Prophezeiung

Das SterbenIch will sterbenOhnmacht to be27Jeden TagWas bleibtErkenntnisse der EinsamkeitDepression Light, dann lange nichts und dann kurz bevor der richtige heavy Shit losging noch dieser Eintrag: Angst.

Zusammengefasst geht es in all diesen Posts um Hilfeschreie und deutlichste Anzeichen dafür, dass etwas mit mir absolut nicht mehr in Ordnung ist. Doch außer in diesen nahezu intimen, da nur einer kleinen Gruppe von damals vielleicht 10 regelmäßigen Lesern, Posts hielt ich die bröckelnde Fassade aufrecht und schwankte, ich kämpfte mit mir, ich wollte das Leben doch lieben, doch ich verlor immer mehr den Bezug zur Realität und vermutlich auch die Optionen gegenzusteuern. Aber niemand unternahm etwas, ich hätte es auch nicht zugelassen, ich wollte nicht, dass jemand wegen mir leiden musste. Wie verquert die Denkweise eines Depressiven aber wirklich ist, zeigte sich dann im Dezember, wo sich zu meiner kaputten Psyche dann auch endgültig die körperlichen Symptome äußerten. Ich empfehle hier von: 4 1/2 - Wie schreibt man Diarrhö bis zum Ende des Monats zu lesen, in der ich damals während ich es erlebte meine teils traumatischen Erlebnisse im Krankenhaus schilderte. In dieser Zeit war ich heilfroh, dass meine engsten Menschen bei mir waren, ohne sie hätte ich es vermutlich nicht geschafft. Andererseits war ich teilweise in den Nächten, die ich durch das Krankenhaus schlich so frei, so klar in meinen Gedanken, wie schon sehr lange Zeit vorher nicht. Weihnachten im Krankenhaus und Silvester auf einem mobilen Klosessel sind keine sonderlich geilen Erinnerungen an die Feiertage.

Ich habe schon Weihnachten mit Windpocken erlebt, Weihnachten im Krankenhaus zu Besuch beim tapferen Lestat und kränklich im Gästebett, inklusive wirbelndem Derwisch, der mich anschrie, dass ich gar nicht krank sei und meinen Arsch hoch bekommen solle, während ich nahezu kotzend über dem Eimer hing, aber Weihnachten wirklich ans Krankenhausbett gefesselt zu sein war noch etwas schlimmer. Ich hoffe auch, dass ich so etwas nie wieder erleben muss.

Und um den Titel zu erklären, nachdem ich ja im Sommer bereits die Nummer mit dem Club 27 verpasst hatte und irgendwo in meinem kranken Geist von gewissen Verschwörungstheorien und Zahlen besessen war, verpasste ich im Winter 2012 dann eben auch das Ende des Mayakalenders weil ich im Krankenhaus festsaß.


6/28/2022

Rauswurf bei den Kickers

Offiziell wegen Inaktivität, wie ich heute erfuhr wurde ich letzten Montag übrigens bei den Kickers aus der Whatsapp geworfen, inwieweit das meine Ehrenmitgliedschaft als Gründungsmitglied beeinflusst steht zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht fest, aber so ist das eben, wenn man dem Ölprinz und seiner Scientology-Prinzessin unbequem geworden ist und "aus den Augen aus dem Sinn" der leichtere Weg ist sich nicht mehr mit einer Person auseinandersetzen zu müssen, die ja eigentlich ins "betreute Wohnen" gehört. Ich weiß nicht inwieweit dort die Zwietracht bereits um sich gegriffen hat aber die Flaggen am Berg sind ja eher weniger windgeschützt als hierzulande.
Ich bin jedenfalls sehr enttäuscht und fühle mich um meine jahrelange Aufopferung und Zeit, die ich investiert habe, vor Allem während der großen Zeiten, betrogen. Leider eine weitere Kerbe in die "Undank ist der Welten Lohn"-Spalte. Wobei das Timing vielleicht auch auf einen Zusammenhang mit anderen merkwürdigen Dingen die in den letzten Tagen passiert sind hinweist, mal abwarten ob ich noch eine befriedigendere Antwort als die der Inaktivität bekomme, wo doch mein Post der letzte in der Gruppe war, bevor ich entfernt wurde. Wirklich schade, dass Commander Boots dort kein Mitspracherecht mehr hat und wahrscheinlich auch ähnlich wie ich nie hatte. Immer wieder tragisch, wenn etwas, das man mit aufgebaut hat von jemandem übernommen wird, der dafür nie ein echtes Gefühl hatte.

Wie konnte es dazu kommen?

Wie konnte es dazu kommen, dass die Mutter vom Ölprinz behauptet, man sollte seit 10 Jahren im betreuten Wohnen leben?
Wie konnte es dazu kommen, dass der Ölprinz, der zu dumm zu sein scheint einen Mietzins zu erhöhen,  selbiges dann als "durchschleifen" bezeichnet?
Wie konnte es dazu kommen, dass der Ölprinz doch tatsächlich der Meinung zu sein scheint seiner Schwester das Haus unterm Hintern weg zu verkaufen?
Wie konnte es dazu kommen, dass die Mutter vom Ölprinz der Meinung zu sein scheint, das hätte sie vorhersehen müssen?
Wie konnte ich mich nur so im Ölprinz täuschen all die ganzen Jahre?


6/26/2022

10Jahre Vol. 01 - Club 27

Aus Gründen (vor Allem, um mir selbst den Erfolg der letzten 10 Jahre aufzuzeigen, den mir gewisse Menschen einfach nicht gönnen wollen) fasse ich hier in den nächsten Tagen so kurz wie möglich zusammen, was ich in den letzten 10 Jahren so gemacht habe (wer es genauer wissen will, kann ja auch mal die letzten eintausend Posts lesen, aber ich weiß so viel Zeit hat keiner):


2012!

Im Jahr 2012 wuchs in mir der Gedanke mich langsam aber sicher umzubringen, indem ich meine lebenswichtigen Medikamente absetzte. Da ich damals schwerstens depressiv war, weil die Lebensplanung, die ich für mich und meine Zukunft hatte im Vorjahr jäh endete ersann ich, um mich selbst zu bestrafen einen möglichst schmerzhaften Tod, denn wie ich gehört hatte, würde es mit unsäglichen Schmerzen einher gehen, wenn man eine bewusste Abstoßung in Kauf nimmt. Die Schmerzen kamen, ich begann mich daran zu gewöhnen und bemerkte sie kaum noch bei meinem täglichen Ritual mich selbst vor dem Spiegel und alle Anderen an Telefon und Haustür um meinen Zustand zu belügen. Das Dauererbrechen, die Schwäche, das Hungern, all das habe ich bislang nur meinem engsten Kreis erzählt, es gibt sogar wenige grauenhafte Bilder aus jener Zeit. Ich war froh, wenn ich ab und an mal nach Hause fahren konnte, sprich die Kraft hatte zum Bahnhof zu schleichen und dort ein Ticket zu lösen, um mich zuhause im Hotel Mama aufpeppeln zu lassen. Meist war es der ungesundeste Scheiß, den mein Körper einfach brauchte, ich war einerseits am Verhungern, ohne dass man es sehen konnte, weil ich andererseits am Ertrinken war. Aufgrund meiner Nierenschädigung lagerte sich im ganzen Körper Wasser ein und Wasser nimmt wirklich jeden Raum ein, von den Füßen bis hin zum Kopf. Und wie wir alle wissen sind dazwischen etliche Organe, die lieber nicht mit Wasser volllaufen. Wer damals meinen Blog las, war entweder genauso jenseitig drauf, wie ich, weil ich ihn vor Allem mit meinen wechselnden Bekanntschaften zu dieser Zeit teilte oder eben mit den "Freaks" in den Online-Chatgruppen über Suizid und Todessehnsucht. Ich sah die philosophischen Aspekte und versuchte das Sterben als "ich weiß auch nicht" für mich vorherbestimmt anzuerkennen. Ganz anders als 2006, als ich das erste Mal wirklich depressiv war (die 1998er Episoden schiebe ich mal auf den Hormonstoß durch die Transplantation und die einsetzende Pubertät). Damals 2006 habe ich das ganze mit einer halbjährigen Isolation und Unmengen an Wodka und diversen Drogen für mich ergründet und 2007 ad acta gelegt, aber naja 2012 war sie halt wieder da, ich wollte es mir nur viel zu lange nicht eingestehen. Es ist Unsinn zu behaupten, dass wenn jemand meinen Blog gelesen hätte, er vielleicht einen besseren Zugang und mehr Ahnung über mein Innenleben zu dieser Zeit bekommen hätte. Ich fürchte es wäre vergebens gewesen, da ich es dieses Mal ernst meinte. Mein Ego verlangte danach mit 27 Jahren aus der Welt zu scheiden, ich war so sehr davon überzeugt in den Club 27 zu gehören, dass ich an meinem 27. Geburtstag anfing den Plan in die Tat umzusetzen. Langsam, schmerzhaft und quälend. So wie auf diesem Bild vom 05. August, so wollte ich in Erinnerung behalten werden, vielleicht der letzte glückliche Tag bis zu meinem Tod eineinhalb Jahre später.

3/18/2022

Keine Fehler

Zeigen Sie mir jemanden, der noch keinen Fehler gemacht hat und ich zeige Ihnen einen Menschen, der noch nie etwas geleistet hat." (Theodore Roosevelt)

Und jemand, der der Meinung ist, dass er für alle der Buhmann ist, weil sie ehrlich zu ihm sind, der hat entweder ein Problem mit seinem Ego oder mit der Realität, beides wäre schlimm. Kritik ist immer etwas, das mich persönlich zum Hinterfragen bringt, wo habe ICH Fehler gemacht, was ist schief gegangen? Reflektion und Analyse meiner Fehler sind der erste Schritt. Meist versuche ich es dann beim nächsten mal anders und erkenne, dass ich diesen Fehler nie wieder mache. Wenn ich es dann doch mal ausschließen kann, dass ich der Ursprung des Problems bin, versuche ich das was von außen Probleme bringt zu lösen, aber meistens bin ich der Aktive. ICH, weil die Wahrscheinlichkeit, dass ALLE anderen im Unrecht sind meist allein von der Logik geschlagen wird. Aber hey, ist halt meine verquere Meinung zu den Dingen.
Natürlich ist es schwer, sich einzugestehen, dass das ach so perfekte Leben, das man zu führen glaubt ein Selbstbetrug ist, den man sich irgendwann mal als Schutzschild aufgebaut hat und dem man immer mehr Steine in immer mehr Mauerreihen hinzugefügt hat. Habe ich hinter mir, sich eigene Fehler einzugestehen ist am schwersten, wenn man niemanden hat, der einen irgendwann mal erdet. Meine Erdung war eine mit Aufprall und Krater, mit hell Aufleuchten, Verbrennen und lautem Knall.
Es ist ein anderes Leben, wenn man sich selbst reflektiert und hinterfragt. Jede Entscheidung, die man trifft bietet eine 50/50 Chance so zu funktionieren wie man will, oder eben nicht. Nur wer die Entscheidung gar nicht erst trifft, hat gar keine Chance, das Richtige zu tun, gleichzeitig aber auch kein Recht jemanden für das Scheitern verantwortlich zu machen. Klar sind faktisch natürlich dann Andere Schuld, aber im Endeffekt hätte ich ja was tun können und damit die Chance erhöhen können. "Einfach mal machen, könnte ja gut werden!", ist nicht bloß einer dieser Sprüche von Motivationscoaches, sondern eine Wahrheit für's Leben, denn wer nichts macht, der macht auch nichts richtig.
Und kein rationaler Mensch wird der Meinung sein, dass er keine Fehler macht, denn die Aussage an sich ist irrational und realitätsfern, sonst siehe oben!

P.S.: Grüße an Antony Fedrigotti

3/17/2022

"Ich kann nicht mehr" mimimi

Ich habe Menschen kennen gelernt, die nicht mehr konnten, denen alles genommen wurde, die Kinder im Krieg verloren, die eine Schwester und Eltern bei selbst verursachtem Unfall verloren haben, die krank wurden und nach und nach alles verloren haben, Freunde, Familie, Arme und Beine, den Lebensmut, ich selbst war einmal an dem Punkt, das war circa fünf Sekunden bevor ich drei Minuten klinisch tot war. Aber ausgesprochen hat das niemand, denn jeder von uns wusste; "ich kann nicht" heißt "ich will nicht" und selbst in der Bibel steht: "Der Wille/Glaube vermag Berge zu versetzen." Oder frei nach Picard: "Ich kann nicht gibt es nicht!"
Und dann steht da kurz vor der Abenddämmerung ein kleiner Mann vor mir und will mir erzählen, dass er nicht mehr kann? Jemand, der in seinem Leben keine große Depression hatte, dem als Kind nicht gesagt wurde, er würde das Erwachsenenalter nie erreichen, der nicht eine Woche im Koma gelegen hat, dessen Körper nicht nur von regelmäßigen Dialysebehandlungen am Leben gehalten wird, dessen Überleben kein täglicher Kampf ist, sowas sagt mir einer, der aus eigenem Verschulden vermeintlich zu wenig für seine überhöhten eigenen Ansprüche hat.

Prove me wrong Ölprinz, aber da stimmt doch was nicht!