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9/25/2024

Heilung ohne psychische Gesundheit?

Nennt mir einen Menschen, der ohne eine stabile Psyche je wieder fit geworden ist, der Langzeittherapien durchgestanden hat, die gerade seit "No Care" größtenteils sowieso mir selbst überlassen wird. Ich lege meine Gewichtssenkungen fest, handle auf Selbstmedikation, weil mein Nephrologe, das einfache Aufsetzen eines Ultraschallgeräts als Untersuchung wertet mit der er mir seinen Anfangsverdacht einer Viruserkrankung bestätigt, die "mit und ohne Arzt 14 Tage dauert", das war vor 5 Wochen, erst diese Woche fühle ich mich einigermaßen wieder stabil, nachdem ich mein Sollgewicht selbstständig in der gleichen Zeit um satte 6 Kilo reduziert habe, und mir Blutdrucktabletten hab verschreiben lassen, um diesem Problem Herr zu werden.
Und dann soll ich glauben, dass diesem Arzt "nicht gefällt", mit dem ich das übrigens vor Jahren besprochen habe, dass solange meine Werte okay sind, und ich stelle da starke Ansprüche an mich selbst und mache mir die Entscheidung nicht leicht, ich alle 4-5 Wochen eine Auszeit nehmen darf um meine Psyche kurz auf Urlaub zu schicken, ihr vorzugaukeln wenigstens für ein paar Tage ein normales Leben zu führen. Die letzte Auszeit ist übrigens mehr als 8 Wochen her, weil ich dazwischen nie wirklich das Gefühl hatte, es ginge mir gut. Und dann gerate ich fast in einen Streit darüber, was gut für mich ist mit jemandem, den ich eigentlich sehr schätze... Beim nächsten Mal empfehle ich mal einen Blick in die Akte, terminale Niereninsuffizienz und Gründe, warum ich Tavor nehme, um überhaupt zur Therapie gehen zu können und trotzdem aufgrund dessen, was derzeit auf mir lastet an Stress und Problemen, da gibt es keine Niere zu retten, der Niere ist es scheißegal, die macht gar nichts mehr.
Und wenn diesen Menschen irgendwas daran liegen würde, meinen Zustand zu verbessern, dann würden sie mir helfen meine fucking Termine zu bekommen. Mein Bruder war ewig an der Dialyse und musste nicht eine dieser ganzen Untersuchungen je machen und mich drückt der Scheiß so zu Boden, weil er mir meine Unfähigkeit in manchen Situationen zeigt für mich selbst zu sorgen und besonders nach den letzten 6 Wochen, die für mich gesundheitlich die absolute Hölle waren und meine Psyche mit dem ganzen Bettgeliege völlig überfordert war eh schon auf der letzten Rille lief, weil der Burnout einfach mal komplett gekickt hat...
Ach Leute, echt manchmal solltet ihr einfach mal erst nachdenken... Es ist unglaublich, wie leicht es sich manche Menschen machen, irgendwo tut es weh? Schmerzmittel sind die Lösung? Interessiert keinen außer mir mehr, wo die Schmerzen herkommen? Ich habe die Schmerzmittel auf ein paar Ibu beschränkt, weil ich in der Lage sein wollte, den Krankheitsverlauf oder was immer es war im klaren Kopf verfolgen zu können, die verschriebene Pulle Novalgin habe ich außer ein paar Tropfen nicht angerührt. Aber was erwartet man von einem Arzt, der nach Erklärung einer Symptomschwemme und negativem Corona-Test auf Corona geht, mich drei Tage immensem Mehr-Stress aussetzt, das Hauptsymptom des extrem hohen Blutdrucks ignoriert und mich quasi mir selbst überlässt.
Das einzig Positive an den letzten Wochen war, dass ich am Ende weiß, dass ich Menschen um mich habe, denen ich vertrauen kann und dass, was ich schon wusste, ich am Ende der Einzige bin, der sich aus der Scheiße ziehen kann.
Ich spiel so ungern die Depressions Karte, oder die des Borderliners, aber Fakt ist, sie sind allgegenwärtig und nur solange ich sie in Schach halten kann sind sie keine echte Gefahr, dieses Jahr hatte ich schon des Öfteren wieder Kontakt mit meinen inneren Dämonen und wenn ich das Vertrauen in eine der wenigen sicheren Plätze verliere, die ich habe, dann ist das gleichbedeutend mit Gift, dass man mir langsam verabreicht. Und ich habe mich größtenteils aus meiner Welt der Angst befreit, indem ich Vertrauen gefasst habe und nicht immer nur das negative gesehen habe. Es ist ein instabiles Gebilde und es macht mir Angst fehlende Steine in der Mauer zu sehen, ich brauche persönliche Erfolge und keine Dauerkritik an dem, wie ich mein Leben für mich in den Griff bekommen habe über die letzten 10 Jahre.
Wenn ihr irgendwen braucht, dem ihr sein Leben und dessen dauerhafte Bedrohung erklären wollt, dann nehmt jene, denen das nicht vollumfänglich bewusst ist und die sich nicht täglich mit den ersten Gedanken ihres Wachseins für JA entscheiden, den Blick nach oben wenden und DANKE sagen.
Erst vor Kurzem habe ich mich mit einer sehr guten Freundin über einen Arzt unterhalten, der mich aufgrund seiner arroganten Ignoranz meiner Person dazu gebracht hat, genau das Gegenteil von dem zu tun, was er mir vorschlug (und was medizinisch klüger gewesen wäre). Meine Psyche war damals noch nicht bereit die Verantwortung für mein Leben in die Hände einer Maschine zu legen und anderen Menschen. Außerdem wollte dieser Arzt mir doch tatsächlich erzählen, wie meine Krankengeschichte und meine damals bisherigen 27 Jahre Leben abgelaufen seien, ohne Kenntnisse meiner Grunderkrankung und besaß gar die Frechheit mir vorzuwerfen mich nicht gemeldet zu haben, als ich in den frühen Morgenstunden beinahe elendig verreckt wäre, röchelnd über der Kloschüssel, weil ich völlig überwässert war, der fucking Anrufbeantworter war auch genau der Ansprechpartner, den ich bei meinen verzweielten Anrufen am Hörer hatte... bevor ich ein paar Stunden später starb und erst die Notärzte mich ins künstliche Koma legten, um mein Leben zu retten.
Danke, dass ich diese wundervolle Erinnerung wieder auskramen durfte, die neben vollgeschissenen Hosen, dem Gefühl ein erwachsenes Baby zu sein, dem man den Arsch abwischen muss und der ständigen Angst unkontrolliert einzuscheißen, dass ich die letzten 6 Wochen aufgrund sanitärer Probleme zuhause auch ständig hatte, immer im Unterbewusstsein mit mir herumtrage. Denkt ihr wirklich ich esse in der Dialyse nicht, weil ein Brötchen meinen Blutdruck um ein paar Punkte senken könnte? Ich esse an den Dialysetagen nichts, damit ich nicht plötzlich einscheisse, wie es mir früher in den ungünstigsten Situation passiert ist. Mein Leben basiert auf Vermeidung und der Phosphatterror ist ein ähnliches Ding, anstatt widersprüchlichen Ratgebern zu folgen, was ich essen darf..., wo ich doch auch noch durch meine Grunderkrankung generell immer schon an Appetitlosigkeit litt, schränkt meine Angst davor das Falsche zu Essen, dadurch schlechte Werte zu haben, die mich langfristig in einen von Schmerzen erfüllten an Skelett und Muskelverschleiß sterbenden Greis mit 50 werden lassen, wenn ich überhaupt solange lebe und nicht, wegen ein paar Kartoffelchips im Monat an 'nem Herzinfarkt sterbe... 
Ich wünschte, ich hätte mal die Chance dieses ganze Konstrukt aus Leid und Angst, das mich tagtäglich begleitet wem zu erzählen, der daran auch Interesse hat, an mir Interesse hat, daran, dass es mir gut geht, kein Psychologe, jemandem, der meint mit Schulterklopfen und 'nem flotten Spruch könnte man Depressionen heilen und eine Pseudountersuchung beruhigt den Suchenden in mir, der genau weiß, dass hier jemand einfach nur keine Zeit hat. Ich würde so gerne mal so ein klärendes Gespräch führen, einfach mal meine Sicht der Dinge schildern und dann zu Lösungen kommen, aber in einem 7 Minuten Arztgespräch, in dem ich ausgeliefert und betäubt wegen der Beruhigungsmittel bin, die mich überhaupt diese Situation ertragen lassen kann ich das nicht. Selbst in der Situation mit meinem Arzt auf Augenhöhe zu sein fühle ich mich nicht ernst genommen und werde in kurzer Zeit abgefrühstückt. Ja, ich hab auch keinen Boch drauf, meine Lebensgeschichte immer und immer wieder zu erzählen, aber ich will doch bloß verstanden werden, damit Leute mich besser behandeln können, ist das selbstsüchtig? Viele Patienten haben diese Probleme alle nicht, die gehen zu ihrer Behandlung, weil es was ist, was man macht, fertig, keine Fragen, keine Probleme und irgendwann kommen sie nicht mehr, eine Woche später erfährt man dann, dass sie gestorben sind.
Ich hatte letztens ein Gespräch mit einem Mitpatienten, der sagte doch tatsächlich zu mir: "Ich sag denen hier gar nichts, vor Allem wenn es mir schlecht geht...", und dann denke ich einerseits, what the heck aber andererseits verstehe ich es auch, warum schlafende Hunde wecken und sich der Willkür von Medizinern ausliefern, die seit Jahren lame ducks sind und nur noch das Notwendigste tun. Aber ist das der Sinn, wenn man regelmäßig in eine medizinische Einrichtung geht?
Ich hör jetzt auf, aber es musste einfach raus, vielleicht schaffe ich es ja irgendwann mich zu trauen, das Ganze in meinem Kopf aufgestaute auch mal an eine Stelle zu bringen, wo man sie hören kann, beziehungsweise darf, denn ich vermute, dass es viele Stellen gibt, die lieber einen unmündigen Patienten haben, der sich gar keine Gedanken darum macht, was man da mit ihm anstellt.

P.S.: Danke dem Arzt, der auf die Idee gekommen ist, mir endlich wieder Eisen zu geben, damit ich wieder Blut bilden kann, jetzt wäre noch eine Kontrolle anderer wichtiger am Stoffwechsel beteiligten Elemente interessant, denn ich bin ja nicht irgendein Typ, dem die Niere versagt hat, ich habe tatsächlich eigentlich eine Stoffwechselerkrankung und nicht bloß psychische Probleme.

3/11/2024

Keine Zeit

Wir sind schlechte Freunde, wir nehmen uns keine Zeit für Menschen, die wir lieben, alles scheint wichtiger.

Wenn meine Mom mich fragt, was eigentlich ghosten heißt, dann ist das signifikant für Alles.

Sie sollte so ein Wort nicht kennen müssen, wir sollten es nicht kennen, es sollte gar nicht existieren. Und doch tut es das und wir alle leben wie Geister voreinander hin, reden von Liebe und brauchen dringend ein paar Ghostbusters um dem Schlüsselmeister zu entkommen und zurück in die echte Welt zu kommen.

Meine Agoraphobie ist ein Zeichen unserer Zeit, das Gefühl egal wohin man kommt, fremd zu sein unter Fremden. Gestern, wenn man so will.

Wir lösen uns ganz langsam auf.

3/10/2024

Zeichen oder Zufall?

Ihr wisst ja, ich bin ein bisschen weird und leider auch oberaufmerksam manchmal und dann sehe ich eben auch Sachen, würdet ihr es Zufall nennen, dass ich heute morgen mal wieder ein wenig Primal Fear höre und dann zufällig genau um 10:00 Uhr, der Song läuft in dem Glocken sind? Ich glaube nicht an Zufall, sehr wohl an Zeichen, die ich nicht verstehe...

Ich widerlege noch kurz den Zufall, denn das ist reine Mathematik, ich habe zu einem Zeitpunkt X angefangen zu hören und wenn ich die Songs bis hierhin vorgerechnet hätte, dann wäre klar gewesen das genau dieser JETZT läuft, aber wer macht sowas? Nun, die Realität macht sowas, daher hätte man es wissen können und somit verliert es sogar fast schon die Magie des Zeichens...

Allerdings ist das ja generell so, dass wir so vieles einfach wissen könnten, wenn wir die Variablen gekannt hätten bevor wir auf deren unvermeidliches Ergebnis getroffen wären. Einer der Gründe, warum ich meine Tage meist ein wenig plane, damit die Variablen in gewissem Maße unter Kontrolle bleiben, darum gehe ich ja auch ungern raus oder empfange unerwarteten Besuch und solche Dinge, andere nennen das Agoraphobie...

Tja, whatever... in diesem Sinne... Liebe geht raus!

7/18/2023

The Cinema Years - Buch der Erinnerungen

Hey ihr Lieben, ich habe hier mal ein kleines Leckerli, um mich noch einmal für euer ungebrochenes Interesse an meinem Content, was immer es für euch auch ist, zu bedanken. Statistisch gesehen sind es meine monatlichen Tops und Flops zum Thema Filme, darum hier eine kleine neue Liste, die nahezu alle Filme an die ich mich erinnern kann je im Kino gesehen zu haben beinhaltet. Euch wird auffallen, dass ich seit fast 10 Jahren keinen Kinosaal von innen betreten habe, das kommt hin und ich weiß nicht, ob ich es jemals wieder tun werde. Würde mich sehr freuen, wenn mich irgendwer mit genug Fingerspitzengefühl und Nachsicht wieder irgendwie dazu kriegt da rein zu gehen, vielleicht kann mir das ja einer ausgeben, ich wohne 4 Fußminuten neben einem Kino. Aber die Agoraphobie, der Kampf läuft schleppend. Als würde man Godzilla in Superslomo gucken. Und ich hab mir so viel vorgenommen...
Whatever, ich danke euch für eure Treue und hoffe ihr habt Spaß an der Liste, kommentiert, liked, den ganzen Content Kram eben... Könnt ihr euch an eure Kinohistorie erinnern, geht ihr noch oder sieht eure Wohnung auch aus wie das KK2 Entertainment Center? Wollt ihr mal ein Cribs von meinem kleinen Domizil oder sowas? Schreibt mir unter tickman.lifeentertainment@gmx.de

Ich hoffe ihr habt Spaß damit

7/08/2023

Gott vertrauen / auf Krümel hören

Ich bin seit nunmehr 4 Stunden wach und nachdem ich gestern noch zur Love Parade nach Berlin wollte, hat mich eine Nachricht in eine kleine Sinnkrise gestürzt, denn man hat mich gefragt: "Eins versteh ich nicht, du gehst nicht raus wegen Menschen aber fährst zu einer Veranstaltung wo etwa 200000 Menschen sind?"

Ich kann das Unverständnis, das zu einem Missverständnis werden könnte durchaus verstehen. Zwar mag ich Menschen nicht besonders, vor allem nicht viele auf einem Fleck und halte mich generell von ihnen fern, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass es mich unglaublich anstrengt und leider viele Menschen so viel negative Energie mit sich rumtragen, dass es mich fertig macht. Auf Großveranstaltungen ist das meistens anders, denn dort sind alle freiwillig und um Spaß zu haben. Gerade die Raver-Szene übrigens neben der Metal-Szene ist ein sehr hilfsbereiter und friedlicher Haufen, die feinsten Menschen, denen ich bisher begegnen durfte, wenn es um Subkulturen geht.

Aber ob es nun 20 sind oder 200.000 macht da keinen Unterschied, ich gehe nicht wegen der Menschen nicht raus, es ist das raus gehen, warum ich nicht raus gehe. Gibt hier den netten Agoraphobie Akut Tag, da findet man so ziemlich alle meine Erfahrungen der letzten 15 Jahre mit dem Thema. Es ist für mich nahezu unmöglich einzuschätzen, wann ich eine Panikattacke bekomme oder mich eine Situation überfordert, ich vor plötzlich eintretender Todesangst nicht mehr in der Lage bin rational zu denken. Die Abstände sind definitiv größer geworden und seit ich mein toxisches Umfeld radikal ausgedünnt habe kommt es auch nur noch sehr selten vor, unangenehm und ein mieses Gefühl macht es mir immer noch an Orten zu sein, die ich nicht kenne, die mir Unbehagen bereiten, das sind nach letzten Erfahrungen vor allem solche Orte, die mir das Gefühl geben, nicht zu wissen wo ich bin oder wie ich dort weg komme, wie ich dort schnellstmöglich an Hilfe gelange oder Orte, die unbelebt oder menschenleer sind.

Das wiederum liegt dann an meinem zweiten dauerhaften Handycap, mein Körper ist ein Wrack, auch wenn ich tagtäglich daran arbeite ist es doch so, dass ich mit meinen 38 Jahren schon so viel durch habe, dass ich auch viele traumatische Erlebnisse gesammelt habe und die will man natürlich nicht noch einmal erleben. Andererseits habe ich in der Vergangenheit schon das ein oder andere Trauma besiegt, indem ich wieder in die Situation gegangen bin, die es ausgelöst hat. Ich war 2010 auf der unglückseligen Love Parade in Duisburg und auch wenn ich während des großen Unglücks schon auf dem Heimweg war, sind das Dinge die bleiben.

Was soll diese "Wall of Text", wieder sagen? Drei Dinge!

Erstens: Danke, dass du mich vor einer Dummheit bewahrt hast, anderthalb Stunden Umsteigezeit in Braunschweig und nochmal 45' in Magdeburg, die letzte Berlin-Fahrt war gesundheitlich eine Katastrophe und auch wenn ich mich mittlerweile deutlich fitter fühle, ich muss ja nicht immer mein Glück herausfordern.
Zweitens: Danke, du hast mir mal wieder klar gemacht, dass ich mir nichts mehr beweisen muss und es nichts mit Aufgeben und Scheitern zu tun hat, seine Schwächen zu akzeptieren und dementsprechend zu handeln, wie kannst du meine Vernunft sein in 400km Entfernung? Wie unfassbar tragisch, dass du weiter weg bist als Berlin. Manchmal würd ich gern rüber kommen und einfach nur mal ein wenig quatschen.
Drittens: Danke, dass ich ins Grübeln gekommen bin und es noch einmal überdacht habe und mir dabei auch klar geworden ist, dass ein Deutschland-Ticket der Bahn für mich derzeit ein reiner Zuschussbetrieb ist, den ich zu wenig nutze, als dass er sich lohnt und den ich dann auch direkt gekündigt habe.

Am Ende hätte ich mich natürlich auch in die Hände des Herrn geben können, aber wozu unnötig Dinge tun, die man nicht tun muss. Und nachher auf ARTE kann ich mir den Kram ja auch angucken und mit den Headdies auf in genau meiner Lautstärke und ohne die Gefahr eines Kreislaufkollapses

6/17/2023

Agoraphobie kann Leben zerstören

Für die es nicht wissen, Agoraphobie ist vereinfacht die Angst in ausweglose Situationen zu geraten, die sich außerhalb der eigenen Wohlfühlzone befinden, bei mir waren das mal knapp 40m², die ich meine Wohnung nannte. Das war 2012!

Mittlerweile bin ich zweimal umgezogen und habe ein paar Quadratmeter mehr an Wohnfläche und auch wieder etwas mehr Kraft, um auch raus zu gehen, sogar am Tag und die Welt um mich herum zu erkunden. Leider merke ich des Öfteren wieder, dass ich immer noch sehr viel "vermeide". Ich bin mir nicht sicher, ob ich das tue, weil ich den Sinn nicht mehr darin sehe jeden Tag irgendwo rum zu eiern anstatt mich in meine Gedanken zurück zu ziehen und sie mit der Welt zu teilen oder weil ich Angst habe. Bestes Beispiel war das Frühlingsfest, ja ich bin da hingegangen, ein mulmiges Gefühl war dabei, weil gleich zwei meiner Ängste bedient wurden, ein relativ unbekanntes uneinsehbares Umfeld und viele Menschen, dazu Lärm und viele verschiedene Sinneseindrücke von allen Seiten. Nicht, dass das für den Hochsensiblen nicht schon Problem genug wäre, es war einigermaßen okay, weil Open Air. Meine größte Angst ist in einer solchen Situation plötzlich Durchfall zu bekommen und dann inmitten der Menschenmenge kein Klo in Sicht. Vermutlich ein Trauma aus meiner Krankenhauszeit, das nie mehr weg geht. Es ist zwar schon deutlich besser geworden mit den Jahren, vor Allem, was meinen Bewegungsradius angeht, ich meine den letzten Umzug hätte ich sicher mit den Symptomen von damals nicht überlebt. Ich bin auf einem guten Weg und doch vermeide ich, wo ich kann; aber auch aus anderen Gründen, ich bin zum Beispiel nicht gerade gut mit meinem Kreislauf zugange (vielleicht rede ich mir das aber auch nur ein) und hab ja noch die ein oder andere Baustelle; und wenn ich dann unterwegs bin, allein und ohne Verpflichtungen oder Verantwortung, kann kommen und gehen, wann ich will, ist das alles auch fast in Ordnung, ich meine ich nehme immer noch gegen den Fluchtreflex während der Dialyse Tabletten, die mich beruhigen und damit ich schlafen kann.

Und dann bin ich irgendwo eingeladen, wo ich gerne hingehen würde und weiß, dass ich mich da wohl fühle, aber ich fange an zu grübeln, ob ich es lieber lasse, weil ich ja noch so viel zu tun habe und bla. Ja ich habe wirklich grade viel um die Ohren, weil ich mir ja in den Kopf gesetzt habe diesen Blog mit einem YouTube Launch zu erweitern obwohl ich Stand heute noch keinen Plan habe, was für Content ich anbieten will. Vielleicht ist das ein gutes Argument wirklich raus zu gehen, Perspektivenwechsel und einfach mal von außen an mich herantreten und schauen, was ich will. Fernab der Angst und dem täglichen Druck liefern zu müssen. Seit März ungefähr fühle ich mich wie ein Gehetzter, so viel Gutes ist mir widerfahren, so viel Merkwürdiges ist geschehen, das ich nicht verstanden habe, ich habe so viel Schönes erlebt und in so vielen tiefen Situationen meine Hilfe und Fachkompetenz anwenden können, meine Talente, meine Lebenserfahrung, meine Sensibilität, meine Liebe. Es ist fast schon ironisch, dass ich Panikattacken und Agoraphobie habe, als wären diese Fähigkeiten, die ich zu haben scheine auf einen geringen Personenkreis innerhalb meiner Herzlinien begrenzt. Das wiederum in Zusammenhang mit den anderen großartigen Dingen, die in dieser Zeit geschehen sind und meiner persönlichen Entwicklung zurück zu dem, der ich mal war +X. Ich sollte vielleicht einfach akzeptieren, dass die Angst meine Ikarusflügel sind, damit ich nicht auf die Idee komme, zu fliegen. Vielleicht ist es überhaupt der tiefere Sinn von Angst, dass wir Demut lernen. Wenn ich überlege welches meine größten Ängste sind, haben sie alle was damit zu tun, dass mein Ego nicht übermenschlich wird. Denn wo das hinführt durfte ich ja auch schon ausprobieren. Im Grunde kann man sagen, dass in die falsche Richtung laufen immer Richtung Tod führt und ich kann euch sagen, Tod ist nicht erstrebenswert, zumindest nicht, wenn ihr nicht mit euch und euren Angelegenheiten im Reinen seid. Denn dann dürft ihr von vorne anfangen, beim letzten Speicherpunkt und es wird mit jedem mal schwieriger, dann noch zu sich zu finden. Ich weiß nicht, ob ich mich dieses Mal an den richtigen Ankern festhalte, aber ich versuche auf mein Herz zu hören und dessen Bauchgefühl war eigentlich immer gut.
Kurz noch zurück zur Agoraphobie, kennt ihr Menschen mit dieser Erkrankung, würdet ihr gerne mehr zum Thema lesen? Welche Phobien kennt ihr, die so einen enormen Einfluss aufs Leben nehmen können, dass es zum Erliegen kommt?
Gerne per Mail an: tickman.lifeentertainment@gmx.de

5/03/2023

Bahnhof, Expert und ein schwerer Schritt

Hallo Freunde,
ihr erinnert euch sicher an den "Agoraphobie Akut"-Tag. Ich hoffe sehr, dass ich ihn hiermit zum letzten Mal benutze. Ich habe heute einen weiteren Schritt in die richtige Richtung getan und bin im Chaos-Taxi in die Stadt gefahren. Mir ist klar, dass das noch keine Busfahrt ist, doch im Bus ist auch alles noch etwas geräumiger, also ist es vielleicht sogar noch fordernder, vor Allem wenn die Mitfahrer tierisch gestresst daher kommen. Verstanden habe ich das nicht, tatsächlich war das für mich deutlich anstrengender als die Fahrt ins "Ungewisse" vor allem weil der Fahrer auch noch ganz merkwürdige Wege genommen hat um zum Bahnhof zu gelangen.
Ich konnte die Chance wahrnehmen und in den Expert gehen. Ja, nichts dabei. Es war ein wenig merkwürdig in ein Geschäft zu gehen nur um in ein Geschäft zu gehen und nichts da zu wollen, aber es war auch schön wieder draußen zu sein. Im Anschluss bin ich noch einmal quer über den Busbahnhof gegangen, der voller Menschen war. Man könnte nun behaupten, dass das ja auch an der frischen Luft war und mir meinen ganzen Stolz zunichte machen, indem man nicht das geringste Wort der Anerkennung dafür übrig hat, dass ich es einfach gemacht habe. Verstehe ich auch, so ist diese Welt, wir sind alle allein. Und so feiere ich mich einmal mehr selbst dafür, etwas hinbekommen zu haben, das für Niemanden etwas Besonderes ist.
Und während ich darüber nachdenke, wofür man das überhaupt können muss überkommt mich eine Melancholie und ich frage mich, wozu man sich unter Menschen wohlfühlen muss, was der Vorteil von draußen Kaffeetrinken eingepfercht in einem abgesperrten Bereich zwischen noch mehr Leuten ist. Oder etwas in einem Laden zu kaufen, was man seit Jahren über's Internet bestellt. Am Ende hatte ich nie Angst und habe nur eine Nutzenanalyse gemacht und es gibt kaum positive Resonanz, auch gefühlsmäßig. Ich hatte erwartet, dass ich nachdem ich einmal durch den Expert gewandert bin wenigstens beim rauskommen ein Gefühl von Stolz hätte spüren können. Doch nichts, eher eben beschriebene Frage nach dem Warum. Der "hässlich"-schöne neue Bahnhof ähnlich, so what? Ist halt ein hässlicher Klotz mit einem unfassbar dummen Design. Bin ja gespannt, wie sich die Bahnfahrt anfühlen wird die Tage. Es fühlt sich halt alles unglaublich unnötig an. Ich verstehe den Selbstzweck nicht, warum machen Menschen sowas in ihrer Freizeit, freiwillig. Als Mittel zum Zweck, um zur Arbeit, an einen bestimmten Ort zu kommen ja, warum man sich freiwillig in die Nähe von vielen Menschen auf engstem (am besten noch abgeschlossenen) Raum begibt verstehe ich nicht mehr.
Gibt mir nix mehr fürchte ich und das ist keine wirkliche Furcht, es ist mehr eine Erkenntnis, dass ich das für mich nicht mehr brauche.
Und Individualität scheint in der Welt da draußen auch nur noch über Insta und die anderen Kanäle cool zu sein. Die Menschen, die ich gesehen habe, sahen alle nahezu gleich aus, zum Teil identisch, als gäbe es eine Uniformpflicht, die ich nicht mitbekommen habe. Warum sollte ich versuchen davon wieder ein Teil zu werden?

4/22/2023

Entscheidung?

"Etwas zu können und es nicht zu tun ist etwas völlig anderes als es zu wollen und nicht zu können." (wahrscheinlich von mir)
Diese Erkenntnis ist mir eben gekommen, als ich entschied, dass ich mir nichts mehr beweisen muss. Ich habe es hinter mir, dass ich mir eingeredet habe, dass der Samstag meinem Verein gehört (auch wenn er das irgendwie tut, wegen Herz und so) aber warum sollte ich, wenn ich nicht das Gefühl und Lust drauf habe mir antun, dass ich eine stressige Zugfahrt antrete, für eine Veranstaltung, die mich faktisch den ganzen Samstag kostet und das Pay-Off ist was?
Bin ich so, dass ich, wenn ich weiß, dass ich etwas kann, weil alle Optionen da liegen, es nichts mehr gibt, was mich hindert, es nicht mache, weil ich mir nichts beweisen muss oder warum? Ist es zu einfach, brauche ich den Schmerz, die Qual, das Leid?
Ich hatte mir eben für mich so eine schöne Begründung zurecht gelegt... Ich bin mir sicher, dass die Agoraphobie nicht mehr existent ist oder zumindest so schwach, dass ich sie nicht mehr als Ausrede für irgendwas nutzen kann. Ich war Donnerstag bei meinem Hausarzt und wusste gar nicht, was ich da sollte, als das Arztgespräch war. Wenigstens konnte ich die neue Adresse mitteilen und mir eine Überweisung zum Augenarzt besorgen. Ich sehe einfach kaum noch einen Sinn groß rauszugehen, da ist doch Nichts, was mich mehr interessiert. Ich glaube das ist es, ich habe eben gemerkt, dass mich derzeit Fußball gucken nicht mehr interessiert. Ich werde nicht mehr heiß, dieses 3:3 letzte Woche hat mir glaub ich mehr genommen, als ich zugeben will, als Fan, als Liebender. Ich hoffe der Engel aus Essen überlässt mir auch noch das Spiel gegen Wolfsburg, aber vom Gefühl her will ich das nicht mehr, ich liebe den Verein wirklich, aber zum Fußball gehen, vielleicht ist wirklich loslassen nur Solches, dass man auch wirklich in Händen hält und freiwillig abgibt. Ich bin mal gespannt, wie es sich in den kommenden Tagen anfühlt.

4/13/2023

Tagewerk - Abendspaziergang

"Das ganze Gefühlsleben in mir gleicht dem von Tagen an denen man geliebte Menschen verloren hat oder irgendein Gott, der gestorben ist, das Grau, das allumfassende Grau lässt gar die Konturen verschwimmen, die an einem finsteren Tag das Schwarz vom Weiß trennen..."

Es fühlt sich an, als würde die Sonne nie wieder scheinen, [...] fühle ich mich ohnmächtig und taumel nur noch von einem in den anderen Tag, ohne klaren Faden, ohne rotes Ziel... es ist wie langsam das Bewusstsein zu verlieren und dabei mit zusehen müssen...
(Juni 2012, Chesney Little)

Wenn das mal nicht eine der treffendsten Beschreibungen von Depression ist, während man sie erlebt. Der spürbare Verlust des eigenen Ichs, das ist faszinierend, denn die Person, die das geschrieben hat bin ja ich. Vor 11 Jahren und vermutlich war mir zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr wirklich klar, wer das eigentlich ist. Die Kunstfigur Chesney Little hatte die Kontrolle übernommen, im Grunde sind alle Posts von damals immer eine Gratwanderung. Wenn ich sie lese besteht zum Glück nicht mehr die Gefahr, dass ich mich selbst triggere (jedenfalls nehme ich das an, der ganz heftige Shit kommt ja noch) aber ich kann mich in die Person hineinversetzen und fühle ihren Schmerz, als wäre es der einer vollkommen fremden Person, die ich nicht kenne und doch ist es meiner. Wow, so entstehen Zeitreisenparadoxien, das ist so meta, dass ich am liebsten wieder Pillen schmeißen möchte.

Ach btw, Tagesziel erreicht, bin die große Strecke gegangen, Menschen begegnet und habe sogar freundlich gegrüßt, auch wenn der Kerl aussah, als wäre er entweder verdeckter Ermittler, Privatschnüffler oder Drogendealer gewesen. Generell eine sehr kreative Gegend hier 😂

Neues Projekt: Agoraphobie ausmerzen

Die meisten von euch wissen es sicher oder haben etwas in der Richtung vermutet, ich gehe damit nicht so gerne hausieren (ist ja irgendwie auch nicht möglich mit dem Krankheitsbild) , ich habe Agoraphobie. Und zwar schon ziemlich lange, ich würde sagen so ungefähr 10 Jahre, dass ich es weiß, davor standen traumatische Erlebnisse und unverarbeitete Trauer und immer wieder depressive Schübe und das Gefühl vorzeitig geheilt zu sein. Ihr könnt das hier alles nachlesen, wenn ihr Interesse habt.

In den letzten Jahren habe ich mich immer mehr daran gewöhnt, das Haus nicht mehr verlassen zu müssen, dass es für mich eine Normalität erreicht hat, doch es ist eine Scheinnormalität, wenn ich irgendwo eingeladen werde, werde ich vermutlich nicht hingehen, es sei denn ich schmeisse mir Beruhigungsmittel ein. Termine, die sich nicht verschieben lassen sind für mich der absolute Graus und kosten mich die gleiche Überwindung, die es einen Arachnophobiker kostet eine Spinne nach draußen zu bringen.

Darüber wie Ängste in unserer Gesellschaft abgestuft werden und wie wenig Akzeptanz es gibt muss ich hier nicht schreiben, ihr wisst das Alle. Es wäre wichtig, dass man darüber redet, spricht und eine Kultur der Hilfsbereitschaft und Empathie schafft, damit Betroffene sich nicht mehr komplett ausgeschlossen fühlen und zumindest für mich kann ich sagen, dass mich das dann oft noch mehr triggert. An die ganzen: "Das wird schon wieder!", "Stell dich nicht so an!"-Deppen kann ich nur ein Kopfschütteln senden, ich wünsche euch, dass ihr nie eine Panikattacke bekommt und nie mit so etwas wie Agoraphobie zu kämpfen habt, denn mit dem, was ihr parat habt könnt ihr vielleicht Depressionen heilen (NEIN, verdammt nochmal, das hilft maximal kleinen Kindern, die sich an Gras geschnitten haben... HÖRT AUF MIT DER SCHEISSE, BITTE!)

Ich habe nach den erhebenden Erlebnissen der letzten Wochen entschieden, dass die Agoraphobie nicht länger Macht über mich hat, sondern ich über sie. Ich entscheide wo ich hingehe und wann und ob ich das Haus verlasse und zu welchem Zweck. Es gibt keinen Grund Angst davor zu haben, jedenfalls keinen der nicht generell dagegen spricht irgendwas zu tun. Alles ist Risiko und nichts ist gewiss.

Die ersten Schritte bin ich bereits gegangen und habe die Gegend um meinen neuen Wohnort bei Nacht erkundet, anfangs nur ein paar Schritte, dann mehr und vor ein paar Tagen, ich glaube ich schrieb darüber sogar ein großer Spaziergang. Der nächste Schritt sind jetzt weiterführende Wege und der Versuch mal wieder in ein Geschäft zu gehen, mein erster Versuch in der Tankstelle am Ende der Straße war schon erfolgreich, wenn auch ernüchternd, weil es sich "normal" anfühlte.

Drückt mir die Daumen, dass ich diszipliniert bleibe und mein erstes großes Etappenziel in 2 Wochen erreichen kann, wenn ich mit der Bahn nach Dortmund zur Borussia will. Erster Schritt: zum Bahnhof und mich da ein wenig aufhalten, ich berichte! 

4/03/2023

Back to Basic - Freundecasting

Es gibt doch bestimmt sowas schon, Freunde daten im großen Stil. Man geht wohin und lernt Leute kennen, ich meine jetzt nicht Festivals, Bars oder ähnliches.
Es muss doch auch Datingapp-basierte Freundschaften finden Apps geben. 
Wie findet man Freunde?
Ich meine ganz im Ernst, wir haben den Ein oder Anderen Freund im Laufe unseres Lebens aufgesammelt und den haben wir jetzt, wenn ich aber gezielt auf der Suche nach neuen Freunden wäre, wie macht man das, wenn man ein agoraphobischer Cis-Mann Mitte Dreißig ist? Schreibt man auf Gut-Glück irgendwelche Wildfremden an in irgendwelchen Foren oder "Socials", ich hab in der letzten Zeit so viele merkwürdige Freundschaftsanfragen bekommen wie nie zuvor und keine davon stellt sich als seriös heraus, beziehungsweise wirklich an etwas wie ner Freundschaft interessiert.
Ist Freundschaft noch wichtig für die Menschen da draußen oder bin ich allein eine aussterbende Sorte Mensch, die nicht bloß nach Sex und Sicherheit suchen, sondern nach dem größeren intensiveren Band, das nur Freunde verbinden kann?
Irgendwer eine Ahnung wovon ich schreibe, irgendwer interessiert? Anlaufstellen, Selbsthilfegruppen für Freunde, die ein loyales Gegenstück suchen, um der Freundschaft wegen und nicht sich selbst?
Kann Gott ein Freund sein?

3/29/2023

Draußen ins Ich finden

Ist das schön, wenn der Lärm des Tages gegangen ist, wenn die Hektik ihre Unruhe mit sich genommen hat, die Straßen leerer werden, wenn die Sonne sich hinter den Rand verschiebt, wenn die Stille übernimmt. Das ist die Zeit, in der ich raus kann; ohne Angst und ohne das Risiko einer Panikattacke, es ist die Zeit, in der man draußen alleine ist, natürlich nur illusorisch, denn wahrscheinlich wohnt in jedem Betonblock, der hinter einer Hecke ist, hinter einer Mauer, hinter einem Rasenstrich irgendjemand und somit ist man faktisch nie allein. Aber es reicht, um so etwas wie Ruhe zu finden, inneren Frieden, zu sich. Meine Gedanken konnten übernehmen und ich hörte endlich wieder mich, nachdem ich mich tagelang mit dem betäubt gefühlt habe, was um mich herum geschah.
Ich habe erst gestern Abend wieder festgestellt, wie schwer das Leben mit Agoraphobie eigentlich ist. Ich habe durch mein zurückgezogenes nahezu antisoziales Leben mit etlichen Vermeidungsstrategien einen guten Weg gefunden damit so umzugehen, als sein sie gar nicht da, aber sie ist immer da. So ähnlich wie Luft, es umgibt einen und ist immer da, aber man merkt es nur, wenn man ihrer bewusst wird. Tagsüber fällt es mir schwerer draußen herumzulaufen (wobei ich nicht weiß, ob diese Aussage nach den vielen Überwindungen des letzten Jahres noch korrekt ist, werde ich prüfen) als nachts. Ich glaube ein Zitat, dass ich am häufigsten nutze ist: "Das Leben findet immer einen Weg" aus Jurassic Park, weil es so wahr ist und wenn ich raus soll, um wieder sinnlose Dinge zu tun, wie im Geschäft konsumieren oder Menschen treffen, dann soll es halt so sein. Ich werde mich nicht mehr wehren. "Dein neues Leben beginnt!"

3/17/2023

Neuer Fahrdienst

Wow, das klingt nach einem neuen Abschnitt, ich lasse mich von einem Fahrdienst zur Therapie fahren und abholen. Der Grund ist einfach der, dass meine sonstige Fahrerin derzeit nicht zur Verfügung steht, und ich hatte mir schon echte Gedanken gemacht, weil ich ja mit Fremden so gar nicht klar komme und neue Situationen meide, wie (Vergleich eurer Wahl). Aber ich merke, dass viele dieser Ängste, von denen ich immer fasele, einfach nur Schutzausreden sind, der Welt da draußen nicht zu viel Macht über mich zu geben, Kontrollmaßnahmen. Ich fürchte ich bin der größte Kontrollfreak der Welt, während ich andererseits behaupte es nicht zu sein.
Vor Allem bin ich stolz auf das Geleistete, denn es ist eine Leistung bei einer fremden Person ins Auto zu steigen, wenn man es jahrelang nicht getan hat, obwohl ich das ja, während der Umzugsarbeiten auch getan habe, aber ein fremder Freund ist ja immer noch ein Freund und damit so etwas wie ein sicherer Hafen, bei dem man sich nicht schämen muss, wenn man sagt, dass man nicht in den Rewe gehen kann, weil man Angst davor hat. Das steht als nächstes auf der Agenda, vielleicht habe ich eine neue Chance bekommen, wie ich so etwas realisiere, nachdem ich gestern schon kurz im Tankmarkt war, der nur die Straße runter liegt.

11/25/2022

Wozu Geheimnisse?

Liebe Freunde,

ich habe mal wieder was urkomisches beim guten alten Fratzenbuch erlebt. Innerhalb kürzester Zeit tauchten 4! verschiedene Videos in meinem (wie heißt das eigentlich, da wo überall Werbung ist und man ab und zu mal was von seinen Bekannten und Freunden liest?), ich nenne es der Einfachheit halber "Verlauf" auf, die mich darauf aufmerksam machten, dass ich doch bitte Angst vor Hackern haben sollte, die meine Daten stehlen und damit Zugriff auf alle meine Geheimnisse hätten.

Ich bitte euch, Geheimnisse? Digital? Da kann ich noch nicht einmal Mitleid haben... Wer hat denn digitale Geheimnisse? Oder speichert irgendwelche geheimen Dinge digital?

Und überhaupt, warum habt ihr Geheimnisse, wem dienen Geheimnisse, sie erzeugen doch bloß Distanz. Ich bin seit jeher ein Vertreter ungefilterter Offenheit. Das ist hart und verletzt vielleicht auch des Ein oder anderen Gefühle, aber bei mir weiß man, woran man ist, keine versteckten Kosten, keine Geheimnisse, kein Hintergehen.

Spätestens seit letztem Oktober weiß ich wieder ganz genau, warum ich so lebe. Weil es ehrenhaft ist. Es bringt mich nicht in Reichtum oder verschafft mir Ansehen, aber ich kann in den Spiegel sehen und muss mir nicht vorlügen, ich sei jemand, der ich gar nicht bin, um dem standzuhalten. Ich sehe in den Spiegel und sehe mich. Und das ist der gleiche Typ, der er bei seinen 30 Schwestern ist, der gleiche Typ, der Angst vor'm analogen Einkaufen hat und der gleiche Typ, der hier seine Meinung veräußert. Das ist der gleiche Typ, der sich über Filme auskotzt, der seine Meinung ändert, der gleiche Typ, der in seinen 20ern Tausende von Euro beim Pokern verspielt hat, wahrscheinlich ebenso viel Geld verfeiert hat, aber auch der gleiche Typ, der heute trotz Schuldenberg durch falsche Entscheidungen und Schicksalsschläge eine schwarze Null vorzuweisen hat. Der gleiche Typ, der beinahe am "Broken-Heart-Syndrom" oder an seiner Depression gestorben ist, der gleiche Typ der 3 Minuten tot war, sich ins Leben zurückgekämpft hat und der jeden Tag an sich arbeitet, weil er weiß, dass der Weg noch lange nicht abgeschlossen ist. Der gleiche Typ, der mit seinen vermeintlichen Freunden Fußball gespielt hat, der seinen Verwandten vertraut hat und der seit einem Jahr der Fels in der Brandung ist für jene, die der Verrat psychisch fast zerstört hat.

Insgesamt wäre eben dieser Verrat nie passiert, wenn es keine Geheimnisse gegeben hätte. Generell machen Geheimnisse alles schwieriger, man stelle sich vor wir als Menschen hätten keine Geheimnisse (ich meine nicht, dass wir uns ständig alles erzählen müssen) in Bezug auf Geld, Liebesleben, Ansichten oder whatever. Wie unglaublich viel friedlicher wäre die Welt und wie viel einfacher, wenn wir uns nicht gegenseitig etwas vorlügen würden. Wenn in Firmen Offenheit über die Verdienste von Mitarbeitern herrschen würde gäbe es keinen Neid oder Missgunst, weil alle automatisch ähnlich verdienen würden, es gäbe ja kein Geheimnis darum und niemand könnte sich hinter (ich kenn den Chef aber länger) verstecken. Gerade im Finanzsektor gibt es zu viele Geheimnisse. Wer bekommt wofür Geld? Warum kostet ein Gutachten für eine Immobilie bei einem windigen "Bekannten", der noch nicht einmal eine Innenbesichtigung macht 6.000 € und beim Architekten nebenan 150 € und wie rechtfertigt man so etwas.

Wieso erfährt man von seinem Nachbarn, dass er die eigene Wohnung kaufen wollte und dich gerne als Mieter behalten hätte und wieso erfährt man das nicht von seinem Vermieter? Generell ist dieser Vermieter, ihr kennt ihn als den Ölprinz eine Person mit vielen Geheimnissen. Sein größtes Geheimnis (das "Warum") wird er wohl mit in sein Grab nehmen, aber ich habe es aufgegeben mich mit Menschen zu beschäftigen, die so toxisch sind, dass sie sich selbst nicht ertragen könnten, wenn sie sich nicht selbst eine geheimnisumwobene Lügengeschichte erzählen müssen.

Die Sache ist doch die, jeder hat Geheimnisse. Aber warum eigentlich? Wenn wir jemanden kennenlernen, wie soll man einschätzen, ob man miteinander klar kommt oder ob es matcht, wenn man gar nicht das komplette Paket kennenlernt, sondern nur das, was vorm Vorhang auf der Bühne stattfindet, das geheime Treiben dahinter aber verborgen bleibt.

Habt ihr so viel Angst davor ihr selbst zu sein, dass ihr lieber eure Geheimnisse schützt und dafür viel Geld ausgebt, als einfach zu leben? Ist das nicht auch eine riesige Last, immer mit einem Berg aus Lügen rum zu laufen, denn im Endeffekt sind Geheimnisse Lügen, die eure Wahrheit verbergen sollen, denn ein ehrlicher Mensch braucht keine Geheimnisse.

Ich versuche stets ich selbst zu sein, das eckt an, sorgt für jede Menge Empörung und hat meinem Ruf wohl auch nicht sonderlich gut getan, aber ich muss mir keine Lügengeschichten merken, um Dinge zu schützen, die im Endeffekt doch gar nicht schützenswert sind.

Geheimnisse sind der Anfang von Misstrauen und das Ende von innerem Frieden. Lasst sie los und lasst die Freiheit zu - BE DU!

7/10/2022

Rave the planet, reality is shaking

Liebe Freunde,

ich war an diesem Wochenende gar nicht in Berlin. Ich wäre zwar gerne dort gewesen, aber ich bin froh, dass ich mich zweimal in den letzten Tagen überwunden habe ohne triftigen Grund ins Auto zu steigen und rum zu fahren. Und obwohl ich es als große Überwindung feiere ist es etwas ganz Normales für 99% von Euch und das ist auch gut so. Erst in einem Stream, dessen Namen ich vergessen habe, der das Geschehen aus der Menge gezeigt hat und im Anschluss bei ARTE Concert mit einigen DJ Sets von den Wagen habe ich mich trotzdem verbunden gefühlt und die Botschaft für Liebe, Frieden und das gute in der Welt kann generell nie verkehrt sein und gehört unterstützt, immer und auf jedem Weg.

Es sind schlechte Zeiten, dunkle Zeiten in denen ich mich befinde, es passieren viele Dinge, die nicht richtig sind, viele Dinge die nicht passieren dürften. Aufgrund von Gründen darf ich da derzeit nicht näher drauf eingehen, aber ich verspreche euch, denn ihr seid meistens näher an meinem Seelenleben als jeder andere auf dem Planeten, ich werde es mit euch teilen.

Es tut mir übrigens leid, wenn ich euch mit den 10 Jahre Posts runterziehe, aber es muss einfach raus, für mich und sogar für jene selbstsüchtigen Narzissten, die es nicht interessiert, damit es mir besser geht und ich erneut reflektiere, was ich möglicherweise doch falsch gemacht haben könnte, womit ich einen solchen Hass verdiene, der mir entgegenschwappte von wo ich es nie erwartet hätte. Naja, zumindest nicht offen heraus.

Wenn ihr keine Lust auf die (in meinen Augen) aufmunternde Geschichte vom Zurück ins Leben und darüber Stolz sein Geschichte habt, dann müsst ihr das ja nicht lesen, ich sehe ja an den Zahlen, dass das Interesse nicht so da ist. Vielleicht kann es aber auch dem Ein oder Anderen helfen selbst aus seinem tiefen Tal zu klettern um über dem Nebel und der Baumgrenze eine Welt für sich zu entdecken, die er für längst verloren gehalten hatte.


In diesem Sinne euer Tickman

7/08/2022

Kleine Rundfahrt

Leider konnte ich die Kuh auf dem Dach und das Pferd auf der Palette vor einem Haus in Bruchmühlen während der Fahrt nicht fotografieren. 
Dafür diese wunderschöne Sitzgelegenheit kurz vor Bieren wo ein älterer Herr sich heute sicher gefragt hat, welcher Typ ihm aus dem fahrenden Auto zugewunken hat.
Es gibt doch nichts über eine kleine Probefahrt, um zu prüfen, wie weit man gehen kann, wenn man wieder in die Welt raus muss oder?

3/17/2022

Warum nicht für Depressive

 „To the bone“, ein Film über Essstörungen hat einen Warnhinweis, dass er Betroffene negativ beeinflussen könnte. In fast jedem Film auf Streamingdiensten wird gewarnt vor Flackerlicht, Alkohol, Tabak, beängstigenden Sequenzen oder Nacktheit Ich habe bisher noch nirgendwo eine Triggerwarnung für Depression oder depressive Episoden gesehen.

Ich habe Depressionen mit Angststörungen und ich habe es seit Jahren relativ gut im Griff und bin stabil. Ich kenne die meisten Trigger, halte mich fern, passe auf, finde Ausgleich und halte mich aus Allem raus, was potentiell Episoden oder Panikattacken auslösen könnte.

Dadurch kann ich viele Filme gucken, das ist mein Rausgehen und Erfahrungen sammeln, mein Lernen, meine Weltreise, mein Urlaub, meine Flucht. Das Gehirn speichert alles, was wir wahrnehmen als echte Erfahrung ab. Darum weiß ich manchmal Dinge, die ich nie bewusst gelernt habe, kenne Traditionen fremder Länder, die ich nie bereist habe, habe Situationen erlebt in denen ich nie war…

Whatever, früher konnten mich Filme auch mal runter ziehen, aber mittlerweile habe ich so viele gesehen und Dramen sehe ich mir generell eher ungern an, weil ich davon in meinem Leben schon genug habe, da gibt es meist keine neuen Erfahrungen mehr hinzu zu fügen.

Ich fände es einfach nur nett, wenn auch mal an die große Gruppe derer gedacht wird, die in den Medien nicht bloß ihren Konsumdrang befriedigen oder Ablenkung suchen. Die, deren Leben massiv davon beeinträchtigt wird und ihnen teilweise als wichtige Stütze und in manchen Fällen sicherlich auch einziger Bezug zur Außenwelt dienende Quelle sollte sich seiner Macht bewusst sein und eben auch mal einen Hinweis auf das emotionale Ungleichgewicht geben, dass sie auslösen können.


2/14/2022

Wertecheck nachm Superbowl

Wie kommt man darauf, nach einer Nacht des hemmungslosen Genusses eine Blutuntersuchung zu machen?
Nur Weltfremde tun sowas!
Ist aber ja nix neues, nur die Werte werden wieder kacke sein. Ich höre es schon wieder, Phosphat hier, Phosphat da, leck mir die Stelzen Sweetie!
Ich habe mich ja schon des Öfteren mit dieser Stichprobenproblematik zum ungünstigsten Zeitpunkt auseinandergesetzt.
Es gibt einige Montage das Jahres, die garantiert schlechte Werte bringen, weil ich mir genehmige dann mal nicht so genau hinzusehen, der Montag nach meinem Geburtstag (wenn an einem Wochenende), der Montag nach Weihnachten, der Montag nach Silvester (wobei da ja glücklicherweise nicht gemessen wird), der Montag nach dem Superbowl (der jedes Jahr in einer Sonntagnacht ist), der Montag nach dem Halloweenwochenende (meinem Schlemmfestival), der Montag nach Wacken (Leute ich lebe noch, wenn auch isoliert seit Jahren), der Montag nach einem guten WWE-Pay-Per-View (wobei das ja weniger geworden ist / diese mittlerweile teilweise samstags statt finden). Und verdammt, generell sollte man auch als kranker Mensch so etwas wie Wochenende genießen dürfen, eben auch mal Fünfe gerade sein lassen, etc., wie erwähnt; WIR LEBEN NOCH.
Davon mal ab bin ich nicht der Meinung (auch das ist bekannt), dass 12 Stichproben in einem 365 Tage Zyklus eine Aussagekraft über tagesaktuelle Werte geben können. Aber da bewegen wir uns dann in Richtung Systemkritik und da sollte man ganz vorsichtig werden. Kritisier die falschen Leute zur falschen Zeit und all hell breaks loose.
"Schreib doch mal einen Brief an Bad Homburg!", empfiehlt man mir, denn nur dort kämen Beschwerden auch wirklich an... ich denke schon länger darüber nach, wirklich... aber dann frage ich mich, wie viel von dem was mich stört ist MEIN PROBLEM und wie viel davon ist ein Zentrums-/Systemproblem. Na ja und da man mir geraten hat, es persönlich zu machen (also mit meinem Namen) frage ich mich, ob das klug ist to bite the hand the feeds me? Am Ende heißt es dann: "Such dir doch ein anderes Zentrum, wenn du dich nicht testen lässt!" oder "Keine Impfe, keine Behandlung!", die Zwangslage schwacher und kranker Menschen wird so oft ausgenutzt um sich pseudomächtig zu fühlen, dass es eine Schande ist, aber DAS ist ein anderes Thema.

9/23/2021

Die müden Knochen....

 

Tja Leute, wenn man ein Bild von seiner Hand bekommt, dann scheint irgendwas im Argen zu sein, dies ist die gute Hand und selbst mit der bin ich bei Weitem nicht mehr so schnell, wie ich es mal war. Darum und wegen der mittlerweile häufigeren Schmerzen in vielen Bereichen meines Körpers bin ich etwas träge geworden und habe Euch etwas vernachlässigt. Ich gelobe Besserung, aber wenn der Körper nicht will, kann ich mit all meiner Willenskraft nicht dagegen an gehen. Und ich brauche ja nicht auch noch eine Schmerzmittelabhängigkeit, auf die es ja hinausliefe, würde ich die Schmerzen einfach auf stumm schalten. Ich halte euch auf dem Laufenden, was meine Gesundheit angeht. Psychisch verkrafte ich das Alles derzeit jedenfalls noch ganz gut und ich war sehr stolz gestern in einem Ärztehaus voller Patienten nicht in Panik geraten zu sein. Im Gegenteil, ich hatte im Anschluss sogar fast das Bedürfnis noch in der Stadt umher zu flanieren. Hab dann aber doch erst gegen Abend einen kleinen Spaziergang außerhalb gemacht. Aber immerhin...

8/17/2021

Wer die Regeln nicht liest!!!

Was gehört denn unweigerlich dazu, wenn man etwas tut? Im Grunde egal was? Na? Irgendwer?

Die Regeln, im Leben zum Beispiel die Gesetze, so beispielsweise erst denken dann reden, keinen töten?

Scheinbar leben wir aber mittlerweile in einer Welt in der Alle Alles machen wollen und sich denken, sie müssten nicht vorher mal einen Blick in die Regeln werfen und stattdessen einfach anfangen; Das Leben ist ein Spiel, die Regeln lerne ich beim Spielen...

Leute, so läuft das nicht, es gibt Reihenfolgen, bevor ich nicht weiß wie man ein Auto fährt, sollte ich mich nicht ans Steuer setzen, ok schlechtes Beispiel, weil das gar nicht so schwer ist. Dennoch ist es von der Regel belegt, dass man es ohne Fahrerlaubnis, die einem bescheinigt, dass man es kann, nicht darf.

Naja und denken wir nur mal an die aktuelle pandemische Situation. Man darf hier auch vieles, aber begrenzt durch gewisse Regeln. Dazu gehört zum Beispiel: kostenpflichtiges Testen, wenn ich keine Lust auf Impfen habe, um am Tisch der Gesellschaft sitzen zu dürfen. Die Frage danach, wie sinnvoll und erstrebenswert es ist Teil einer Gesellschaft zu sein, die sich einen Dreck um den Einzelnen schert steht auf einem anderen Blatt, aber für viele scheint es eine Rolle zu spielen. Dann sollten sie so handeln.

Ich persönlich fand von Anfang der Pandemie an die beste Regel: "SOCIAL DISTANCING", weil es viele Menschen mal für eine Zeit lang in meine Lebensrealität geholt hat. "LOCKDOWN", wo ist das Problem, besser geht es doch gar nicht, da kann ich meine alte Freundin die Agoraphobie wieder ausprägen, yay. Angst unter Menschen zu sein? Was gibt's Neues...

Ich bin so zwiegespalten, generell verabscheue ich Einschränkungen der Freiheit in jeglicher Art, Regeln müssen nur sein, wenn sie nicht vom gesunden Menschenverstand automatisch vorgegeben sind. Andererseits gibt es da eben noch einen erheblichen Teil, bei dem man mit gesundem Menschenverstand nicht rechnen kann, da ist diesbezüglich tote Hose. Vielen ist es egal, andere sind prinzipiell gegen Alles, was man ihnen sagt, wie kleine Kinder, die sich gegen ihre Eltern behaupten wollen indem sie genau das machen, was sie gerade nicht sollen. Eine DUMME Menschheit hat keine Rettung verdient, weder vor Viren, Fluten, Bränden, Erdbeben oder sonst irgendetwas. Irgendwer sagte mal: "Wer nicht aus der Vergangenheit lernt, ist verdammt sie zu wiederholen!" Und so machen sie das... Trauer, Verbesserungswünsche, Händchen hier, Unterschrift da: 2050, bla bla...

Handeln ist immer JETZT und nicht in 30 Jahren und Regeln gelten IMMER, auch wenn man sie nicht mag!

Ich finde so viele Dinge zum Kotzen, aber ich halte mich daran, solange ich keine Alternative habe, die einer Mehrheit einen Nutzen bringt, denn für mich als einzigen kann ich in einer Gesellschaft nicht denken, weil ich eben nicht allein bin, was übrigens eine Sache ist, die ich zum KOTZEN finde ;)

Ich beende das hier mit dem schlauen Ausspruchs eines sehr viel schlaueren Menschen als mir selbst: "Es gibt keinen Platz für ICH in WIR", das sieht man ja!

Und ein Anderer schlauer Mensch sagte mir einst, als Antwort auf die Frage, warum wir es einfach nicht hinbekommen: "Weil wir Menschen sind!"

... in diesem Sinne!