Die Entstehungsgeschichte des Christentums mit seinen unzählbaren Unterkategorien ist mannigfaltig und wie im ersten Part berichtet von ebenso unzähligen Einflüssen und Zielen geprägt.
Warum beansprucht jede Gruppe, dann recht zu haben, liegt ihnen doch allen das gleiche Konzept zu Grunde?
Und hier kommen wir zu dem, was ich an Religionen nicht verstehen kann und vielleicht auch gar nicht will, denn für mich deckt es sich nicht mit der Grundidee. Religion hat fast immer absolutistische Wahrheitsansprüche. Wenn man glaubt, die Wahrheit komme von Gott, dann glauben viele automatisch:„Wir haben die richtige Auslegung – die anderen liegen falsch.“ Doch wenn die Wahrheit von Gott kommt, dann ist die richtige Auslegung doch nicht das, was irgendein Kirchenoberhaupt sagt oder jemand, der das Buch interpretiert, sondern, das, was Gott sagt und das muss doch schlussendlich jeder Gläubige für sich selbst leben, wahrnehmen und erforschen, oder?
Es wäre falsch, dies als alleinige Problematik des Christentums zu sehen, es ist ein kultureller Mechanismus, der auch in Islam, Judentum, Hinduismus und sogar in politischen Ideologien existiert.
Wir unterscheiden hierbei in: Wahrheitsmonopol („Nur unsere Gemeinde/Kirche versteht die Bibel richtig.“), Heilsversprechen („Nur bei uns bekommst du Rettung/Erleuchtung/Vergebung.“) und Gruppenzugehörigkeit („Wir sind die, die’s richtig machen.“). Und als Bonus gibt es obendrauf ja noch den deterministischen Ansatz: "Gott hat einen Plan", "alles geschieht aus göttlicher Prägung" und "Gott entscheidet letztlich über Leben, Tod und Schicksal" und deswegen ist die jeweilige Gruppe die richtige, weil Gott es so gewollt hat. Der Widerstreit mit freiem Willen, den Gott auch gegeben hat will ich hier gar nicht erst thematisieren. Viele christliche Gruppen übernehmen das, weil es Komfort bietet: • Das Leben ist kein Zufall • Leid hat einen Sinn • Alles läuft auf etwas zu • Gott „führt“ alles
Und schon diese Punkte zeigen, wie Worte von Menschen es schwieriger machen mit Gott zu sein, spannend, oder?

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