Diese Erkenntnis ist mir eben gekommen, als ich entschied, dass ich mir nichts mehr beweisen muss. Ich habe es hinter mir, dass ich mir eingeredet habe, dass der Samstag meinem Verein gehört (auch wenn er das irgendwie tut, wegen Herz und so) aber warum sollte ich, wenn ich nicht das Gefühl und Lust drauf habe mir antun, dass ich eine stressige Zugfahrt antrete, für eine Veranstaltung, die mich faktisch den ganzen Samstag kostet und das Pay-Off ist was?
Bin ich so, dass ich, wenn ich weiß, dass ich etwas kann, weil alle Optionen da liegen, es nichts mehr gibt, was mich hindert, es nicht mache, weil ich mir nichts beweisen muss oder warum? Ist es zu einfach, brauche ich den Schmerz, die Qual, das Leid?
Ich hatte mir eben für mich so eine schöne Begründung zurecht gelegt... Ich bin mir sicher, dass die Agoraphobie nicht mehr existent ist oder zumindest so schwach, dass ich sie nicht mehr als Ausrede für irgendwas nutzen kann. Ich war Donnerstag bei meinem Hausarzt und wusste gar nicht, was ich da sollte, als das Arztgespräch war. Wenigstens konnte ich die neue Adresse mitteilen und mir eine Überweisung zum Augenarzt besorgen. Ich sehe einfach kaum noch einen Sinn groß rauszugehen, da ist doch Nichts, was mich mehr interessiert. Ich glaube das ist es, ich habe eben gemerkt, dass mich derzeit Fußball gucken nicht mehr interessiert. Ich werde nicht mehr heiß, dieses 3:3 letzte Woche hat mir glaub ich mehr genommen, als ich zugeben will, als Fan, als Liebender. Ich hoffe der Engel aus Essen überlässt mir auch noch das Spiel gegen Wolfsburg, aber vom Gefühl her will ich das nicht mehr, ich liebe den Verein wirklich, aber zum Fußball gehen, vielleicht ist wirklich loslassen nur Solches, dass man auch wirklich in Händen hält und freiwillig abgibt. Ich bin mal gespannt, wie es sich in den kommenden Tagen anfühlt.
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