4/23/2023

Empathen-Overkill

Wir sind jene, die eure Trauer fühlen, bevor ihr sie fühlt, die auf 400km eine Stimmung spüren, die wissen, wie ihr tickt, wir sind jene die in einem Raum voller Menschen den erkennen, der eine Last trägt. Wir sind die zartesten von Gottes Geschöpfen, die man schwach nennt, die man sich hernimmt, wenn man seine Last loswerden will, bei denen man sich entschuldigt um etwas los zu werden. Und wir nehmen es alles, immer und immer wieder, alles, weil wir so sind. Wir können andere Menschen nicht leiden sehen, geschweige denn fühlen, dass es überhaupt Disharmonie in der eigenen Umgebung gibt. Wir lieben, immer und exzessiv, aber nicht körperlich, unsere Liebe ist eine Liebe der Seele, des Herzens, etwas das tiefer geht. Wir sind anfällig für jegliche Schmeichelei und empfangen ständig. Es ist eine Superkraft, die bei richtiger Anwendung das Gute um uns vermehrt und uns zu so etwas wie Glück verhilft, meistens reicht uns auch schon Zufriedenheit, aber es ist ein erhebendes Gefühl. Und darin liegt eben auch die Gefahr von Hochmut und Narzissmus, "aus großer Macht erfolgt große Verantwortung". Wir sind lebendige Lügendetektoren und können in Menschen lesen, wie in Büchern, ich persönlich tue das auch sehr gern, weil der Mensch ein nahezu unerschöpfliches Potential an inneren Wendungen bietet. Ich selbst bin manchmal immer noch überwältigt von dem, was ich allein mit dem Aussprechen der Wahrheit bewirken kann.
Ihr hattet sicher schon die andere Seite der Medaille erwartet, denn neben dem Hochmut gibt es da eben auch die starke Verletzlichkeit. Und wow, es gibt vermutlich nur zwei oder drei Menschen denen ich wirklich vertraue und mit denen ich auf einer Ebene kommunizieren kann, die weit entfernt von dem ist, was die Meisten verstehen würden. Das liegt vermutlich daran, dass man meine Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft, schlicht alles was mein geöffnetes Herz angeht so oft missbraucht hat, dass ich es irgendwann abgeschlossen habe.
Und dann fing ich an diesen unsäglichen Faceover vom Blog zu beginnen. Ich war schon überall, ich habe überlebt, ich bin ich geworden mit viel Bewährtem, denn ich war scheinbar schon immer einer von den Guten (zwischenzeitlich auf Abwegen) und einem neuen Bewusstsein, wer ich wirklich bin. Und ich weiß auch, dass das für viele wieder wie der größte Psychobullshit klingt, für euch ist das dann sicher nicht gedacht.

P.S.: nicht Hiob!!!

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