"Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?"
(Joh 11, 25-26)
Erst habe ich es wörtlich gelesen und den Kopf geschüttelt, aber eigentlich sagt es, dass man sein Leben frei von der Angst zu sterben leben kann, wenn man nur glaubt. Der Prozess des Sterbens ist jener, der mit unserer Geburt beginnt, sich täglich dessen bewusst zu sein lässt faktisch kein erfülltes Leben zu. Also glaubt man und kann damit leben, als würde man niemals sterben, so dass der Tod keine allgegenwärtige Angst mehr ist. Ein sehr tröstlicher Gedanke wie ich finde.
Da fällt mir auch noch eine persönliche Anekdote ein, ich hatte damals nach meinem Tod einen Bettnachbarn im gruseligsten Krankenhaus aller Zeiten (witzigerweise hatte das den Namen des heutigen Bibelverses) und der lag auch einen ganzen Tag nachdem er ankam wie tot neben mir und röchelte unverständliches Zeug. Irgendwann mitten in der Nacht sprang er dann von seiner Liege auf und sabbelte mich voll, klar verständlich, stand an meinem Bett und erzählte mir, dass auch in meiner Schublade eine Bibel läge. Ich hielt ihn damals für einen echten Spinner, weil ich schlafen wollte und froh war, dass die Schmerzmittel einschossen aber er tanzte um mein Bett in seinem Nachtmantel und holte die Bibel aus dem kleinen Beistelltisch und legte sie mir unters Kopfkissen, ganz sanftmütig und ich ließ ihn gewähren, damit er Ruhe gab. Dann schlief ich ein. Am nächsten Morgen war das Bett neben mir leer und auf Nachfrage sagten die Schwestern, dass der Patient sich über Nacht selbst entlassen habe. Und übrigens Johannes 11 (für alle die nicht ganz so bibelfest sind) ist die Geschichte von Lazarus, der erkrankt, stirbt und aufersteht, damit die Leute glauben, dass Jesus wirklich Gottes Sohn ist.
Es ist wirklich bemerkenswert, wie sich die Puzzleteile zusammensetzen, wenn man nur lange genug auf die Einzelteile starrt und seinen Geist öffnet.
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