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8/01/2024

Projekt: Top 250 - Deep Purple

Jeder kennt Deep Purple's - Smoke on the water, der mal irgendwo in Kontakt mit einer Gitarre gekommen ist, ich würde fast meinen das Riff kennen wirklich so ziemlich alle Menschen, die nicht die letzten 50 Jahre unter einem Stein gelebt haben, selbst wenn sie nicht wissen, wer Deep Purple sind. Ich hörte dieses Riff schon, da wusste ich noch nicht einmal, was Musik ist. Kennt ihr diese Läden, wo man Gitarren kaufen kann, wo es Schilder gibt auf denen gewisse Riffs auf einer Art schwarzer Liste stehen? Ich lebte lange Jahre neben einem Musikinstrumente-Laden, wo es ein solches Schild nicht gab. Und zu Zeiten, als in dem Laden noch richtig was los war, in meiner Kindheit gab es kaum einen Tag an dem nicht irgendein Möchtegern das Riff intonierte, um die Gitarre zu testen.

Erst viel später lernte ich die Band als solches kennen, als ich begann mich mit den Hintergründen von Metal und Rockmusik im Allgemeinen zu beschäftigen, denn daheim war mir diese Aufklärung leider vergönnt geblieben. Und so viele und großartige Bands es auch gab, die dazu geführt haben, dass ich heute diese Vielfalt an Metal und härterer Gitarrenmusik mit diversen Einflüssen habe, Deep Purple sind für mich sowas wie Götter im musikalischen Sinne. Es gibt kaum eine Band, wo ich mir zum komplett wegdriften ein Album rausnehmen kann, das Knistern beginnt und ich dann bis zum Umdrehen gebannt zuhöre, weil ich bei jedem Hören von vielen Songs immer noch wieder neue Töne, Klangfolgen, neue Kleinigkeiten entdecke, es ist faszinierend.

Die zum Teil von Mitmenschen unerträglich empfundenen langen Soli von Orgel, Gitarre oder zum Teil auch Drums sind für mich das, was Purple so outstanding macht, auch wenn ich nicht sagen würde, dass ich der Ober-Fan bin vergöttere ich doch die Hingabe zur Musik undihre Experimentierfreudigkeit. Wenn man sich die ganz alten Sachen anhört kommt man zwar manchmal in den Verdacht, dass die einfach nur auf einem Haufen Pott gesessen haben und die Instrumente angeschlossen haben und losgejammt haben, aber das ist Kunst.
"Hush", "Speed King", "Black night", "Smoke on the water", "Child in Time", "Woman from Tokyo", Space truckin'", "Highway Star", ich könnte vermutlich ewig so weiter machen, übertrieben viele Top-Tracks und damit habe ich nur ein paar Singles genannt, die Alben sind meist, jedes für sich genommen Meisterwerke in meinen Ohren.

Und dann war es 2013 soweit, dass Deep Purple auf dem Wacken Open Air auftreten sollten und ich konnte aufgrund meines jämmerlichen Gesundheitszustands nicht teilnehmen. An dieser Stelle muss ich dann dem Pusteblümchen danken, die mir von dem Festival ein T-Shirt geschickt habe, obwohl ich es vor dem Fernseher angucken musste. Naja und ich glaube, wenn die meisten Songs, die ich von ihnen liebe nicht so lang wären oder ich sie mir auf Vinyl anhöre, dann wären Purple so viel weiter oben platziert.

Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier, wie immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos den last.fm-Link zur Band.

Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler:

7/04/2024

Projekt: Top 250 - Rihanna

Rihanna ist was Besonderes, musikalisch eher ein Exot auf meinem Plattenteller gibt mir ihre Musik aber eine Power, das schaffen wenige Popmusiker, ich verstehe auch nicht, wie sie einst so groß wurde, dass man überhaupt nicht mehr an ihr und ihrer Musik vorbei kam. Und so gegen 2011 hat es mich dann auch erwischt und ich habe mir mal abseits der Single-Auskopplungen ein Album angehört, ich weiß nicht mehr, ob es das Pusteblümchen war, die es mir empfahl oder ich mich endlich daran begeben hatte mir die ganzen Empfehlungen eines Vertreters der Frankfurter Schule anzuhören, der mir einen Stapel CDs da gelassen hatte, als er Dortmund verließ.

Spannenderweise kannte ich da schon den Namen und auch das für mich damals unsägliche "Umbrella", was mir sagte, dass diese großartige Künstlerin einfach nicht meins ist, aber weit gefehlt. Vor allem auf den eher chilligen fast schon dancehall-ragga angehauchten Alben "Music of the sun" und "Loud" finde ich mich mit Songs wie: "If it's loving that you want", "Pon de replay", "What's my name" oder "Man down" definitv mit nem Kaltgetränk in der Hand im Garten chillend wieder - oder eben mit dem Pusteblümchen in 'nem kleinen Stadtpark in Bielefeld bei Sonnenuntergang. "We found love" und "Where have you been" sind dann eher was für die Party, wobei vor allem Ersteres für mich der Sommerhit war in dem Jahr als es rauskam, ich weiß leider nicht mehr ob das 12 oder 13 war, die Zeit ist bei mir immer noch trotz aller Beschäftigung mit der Vergangenheit sehr schwammig, nichtsdestotrotz ist der Song ein absoluter Burner und Rihanna nicht wegzudenken aus meinem musikalischen Kosmos. 

Ich glaube es war das Musikvideo zu "Te amo" mit Shakira, was mich dazu brachte mir mal ihr Gesamtwerk bis dato reinzuziehen, oder ne Mischung aus Allem, was ich oben schon erwähnt habe. Eine Welt ohne ihre Musik wäre jedenfalls für mich kaum denkbar.

Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier immer den Spotify-Link zur Künstlerin und für mehr Infos den last.fm-Link zur Künstlerin.

Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler:

6/13/2024

Musikalische Einflüsse

Für einen Menschen wie mich, der von sich behauptet, dass Musik sein Leben ist und der das auch so lebt, seit er mit 6 Jahren das erste Mal eine Schallplatte auf den Teller gelegt hat ist es äußerst interessant zurückzublicken und zu schauen, woher die Einflüsse kamen. Wobei mit 6 Jahren eigentlich schon fast 7 Jahre Musik hinter mir lagen, es gibt da Legenden von Bauchtritten bei ABBA und Rasselaktivitäten und Teppichrollen bei Bill Haley. Wieso höre ich heute diesen durchaus als differenziert zu bezeichnenden Mix aus Musik und verstehe die einzelnen Subgenres als Teil des großen Ganzen? Am Anfang war Musik, daraus destillierten sich dann die Genres, die Subgenres und unzählbaren Spielarten dazwischen und darüber hinaus. Wenn ich zurückblicke... und wenn ich mir angucke, was ich heute so höre, dann habe ich doch nen‘ echt coolen Musikgeschmack.

Zeit

Beeinflussung

(Neue) Genres

1985 - 1991

Was Papa so hört:

Oldies / Rock’n’Roll / Country

1992 – 1997

Schule / Radio / Freunde

Charts / deutscher Hip Hop / Neuer Deutscher Dancefloor / Kindertechno / Happy Hardcore

1998

Eins Live Lattenknaller

Charts / Trance

1999

Freunde / Bekannte

PopPunk / Rechtsrock

2000

„Kick“ & Freibierpartys

Alternative / Punk / Rock / Ballermann / Schlager / Oldies

2001-2005

Freunde / „MEDIA HALL“ / Sunshine Live Radio

R’n’B / Soul / Dancehall / House / HandsUp Trance / 80s Cover Techno / Schlager / Oldies

2006

„X“ / Band & Freunde

Alternative / Thrash Metal / Blues / Grunge / Nu-Metal / Mittelalter-Rock / Power Metal / Black Metal / Emocore /

2007

Last.fm & Friends

Classic Rock / Hard Rock / Glam Rock / Trve Metal / Neofolk / Dark Folk /Futurepop / Darkwave / EBM / Industrial / Gothic Rock

2008-2010

WACKEN & Dortmund

Power Metal / Folk Metal / Metalcore / Mittelalter-Rock / Elektro a la Prodigy / Hip Hop (Frankfurter Schule) / Soundtracks

2011

RockHarz & Friends

Deutschrock / Neue Deutsche Härte / Industrial Metal / R’n‘B

2012

Bevorstehender Weltuntergang

Gothic / Neue deutsche Todeskunst / Darkwave / New Romantic / Mittelalter-Rock

2013-2015

Tod & Überlebenskampf

Alle bislang genannten mit melancholischem Schwerpunkt

2016-2023

Neue Freunde / alte Freunde / Spotify / Differenzierung

Reggae / Irish Folk Punk / Chillout / Deutschpop / Classic-Techno / Rave

2024

Spotify

Hyperpop / Hypertechno / Deutschrap

Und wenn ihr euch gern ein eigenes Bild machen wollt, wie mein Musikgeschmack derzeit aussieht oder mal was über Euren erfahren wollt, neue Musik kennenlernen und vielleicht auch Lust auf Statistiken habt, kann ich euch nur empfehlen mal bei last.fm reinzuschauen.

5/25/2024

Stanleys "Hardcore Charts" 2011/1 - Refilled

Das erste Halbjahr 2011 stand für mich einerseits im Schatten einer meiner größten persönlichen Niederlagen, als mir klar wurde, dass das Leben doch nicht so geil werden würde, wie die letzten Jahre mir das vorgegaukelt hatten und dass jede Party mal enden muss. Andererseits jedoch fühlte es sich unglaublich gut an, dass der Druck verschwand und ich endlich wieder frei war und Zeit hatte, mal zu tun, was ICH wirklich wollte, dazu schien mein Herz seit Jahren das erste Mal in der Lage nicht immer um Schmerz und Verlust zu kreisen und ich begann eine bis heute für mich wichtige Bande zu knüpfen. Menschen kommen und gehen nicht, man hält sie fest oder lässt sie los. Es ist unglaublich wie viel neue Lebensenergie mir damals die Pusteblume gegeben hat, die mir Stütze und Kameradin in so vielen Situationen war und weil es hier ja schlussendlich um Musik geht, denke ich, dass man das in der gesamten Playlist raushört. Dankbarkeit und Liebe, schöne Abende in Zweisamkeit und meine wiederaufgeflammte Liebe zu klassischem Hair-Metal, Gitarrenballaden und psychodelischer Träumerei.

4/10/2023

Alles wiederholt sich

Ach Leute, das Leben ist doch echt irgendwie langweilig, oder? Ständig wiederholen sich Muster und alles ist irgendwie selbstprophezeiende Erfüllung dessen, was man sich ausmalt, was passieren könnte. Ich denke nicht, dass ich wieder in eine depressive Phase abdrifte, aber das, was vor ein paar Wochen noch wie eine Wiedererweckung anmutete, ist seitdem ganz schön viel Realität gewichen. Und diese Realität ist wohl, dass ich endlich aus dem Arsch kommen muss, sonst passiert Nichts und zu warten, dass irgendjemand oder Etwas die Dinge für mich regelt, ist zwar sehr tröstend, aber doch wohl bloß eine Ausrede für Prokrastination. Und je nachdem wie lange ihr hier schon dabei seid, wisst ihr, dass ich das mal richtig intensiv gemacht habe und wo das hingeführt hat.
Ich habe hundert Pläne, es wird höchste Zeit, dass ich den ersten in die Tat umsetze und mich nicht ablenken lassen, weil Andere auch gerade mit ihren ganzen Gedanken und Wünschen an mir zerren. An dieser Stelle war ich schon mal und dieses Mal nehme ich den anderen Weg. Es wäre toll, wenn irgendjemand mir gut zureden würde, außer dem Pusteblümchen, Grüße gehen raus. Und ich muss mich selbst disziplinieren, der Drive ist ein bisschen raus, ab morgen geht es wieder los, hart sein!
Heute ist ja nur noch Therapie!
In diesem Sinne... packen wir es an - get it through - BE DU!

8/28/2022

10 Jahre Vol. 10 - Psychische Stabilisierung

2016

Ich gewöhnte mich langsam daran, dass ich meine Zukunft alleine gestalten müsste, viel Unterstützung hatte ich ja bisher eh nie erhalten, das machte mich nur stärker und gab mir die Möglichkeit mich weiter mit mir selbst auseinander zu setzen. Tiefe tiefe Selbstsitzungen, ich hatte das Gefühl wieder in der Depression zu landen, doch der jämmerliche Ölprinz hatte mich aufgerüttelt, ich ließ mir helfen, weil ich nicht mehr in diese Richtung gehen wollte, genug des Selbstmitleids und die ganze Welt für die eigenen Missstände verantwortlich machen, eine Möglichkeit musste her, gleichzeitig wieder in die Spur zu kommen und irgendwas zu machen und dabei nicht wieder zusammenzubrechen. Ich war bei drei verschiedenen Psychiatern, es war die Hölle, die erste hatte nichts weiter übrig als Hohn und Spott, erzählte mir was von meiner Blässe und darum müsse sich der Nephrologe kümmern und lachte als sie mir sagte, dass ich schwer depressiv sei, aber das wäre meine Sache, verschrieb mir ein paar Tavor, damit ich die nächsten Termine wahrnehmen könne und das war's dann. FUCK YA!


Nachdem sich meine Wut gelegt hatte besuchte ich einen Herren, ich erinnere mich nur daran, dass wir in einem abgedunkelten Raum saßen und meine Geschichte durchgangen und ich den Fensterblick über Bünde genoss, in der steten Erwartung, dass alles explodiert und in sich zusammenfällt und irgendwo im Hintergrund Placebos Coverversion von "Where is my mind" leise einfadet. Wahrscheinlich hatte ich eine Tavor zu viel genommen, er diagnostizierte bei mir eine soziophobe Persönlichkeitsstörung mit einer schweren Depression. Leider könne er keine Einzelsitzungen anbieten und Gruppentheraphie wäre bei meinem Problem mich mit mehreren Menschen in einem Raum zu befinden ja auch nicht das Richtige und verwies mich an eine Kollegin, die Neuropsychiaterin war.

Der Leidensdruck war groß genug, so dass ich auch diesen Weg nicht ablehnte. Unter unglaublicher Angst und dem steten Gefühl ich würde bald einen Schlaganfall haben, wie mir meine Nephrologen prognostizierten, wenn ich meinen Blutdruck nicht nach unten bekomme (ich pendelte zwischen 180 und 220 systolisch und ohne Nitrospraydröhnung bin ich selten von der Dialyse nach Hause gegangen), sprach ich bei der empfohlenen Dame vor. Diese verschrieb mir einen Serotoninwiederaufnahmehemmer, der mir erst einmal Linderung verschaffen solle, dazu gab sie mir ihre Telefonnummer und das Versprechen, dass ich bei akuten Krisen jederzeit anrufen dürfe. Ich erinnere mich nicht, dieses Angebot je genutzt zu haben. Das Medikament veränderte mich, es erdete mich, es beruhigte mich, ich wurde wieder ich. Ja, die Ängste verschwanden nicht, aber ich lernte sie einzuschätzen. Die Panikattacken blieben mir erhalten, aber ich hatte die Ruhe in Zeiten nicht akuter Anfälle meine mentale Stärke zu trainieren und mich Ängsten kleinschrittig zu stellen. Ich las sicher hunderte Abhandlungen über Angststörungen & Depressionen, Berichte von Betroffenen, tauschte mich online aus, mied dabei aber solche Foren und Seiten, die sich in ihren Depressionen ergaben, Hoffnung, es musste immer etwas positives haben. Ich konnte andere mitreißen, mit mir den Weg nach oben zu gehen, zurück ins Licht, zurück zu einem Selbst, das man lieben konnte. Depressionen sind eine Last, aber wie jede Last gibt es Mittel und Wege sie zu tragen. Und ich begann darüber zu sprechen, es aus meiner persönlichen Scham und Schmuddelecke zu holen, der Wahrheit eine Chance zu geben, durch welches tiefe Tal ich gegangen war, faktisch die letzten zehn Jahre, im Laufe der Zeit erkannte ich sogar achtzehn Jahre. Ich konnte wieder klar denken und Situationen aus meinem Leben analysieren, aufdröseln, wieso geschahen Dinge wie sie es taten, wo waren meine Fehler, wo würde ich heute anders agieren. Im Großen und Ganzen rechnete ich mit meiner Vergangenheit ab. Das wozu ich nie Zeit gefunden hatte, weil die aktuellen Ereignisse und das Beschäftigtsein mit Überleben mir immer eine Dringlichkeit vorgaukelten, die faktisch nicht da war, gab mir Frieden.

So entschied ich spontan im Sommer wieder auf ein Festival zu gehen und da ich nun einmal bin wer ich bin, oder war wer ich bin, whatever... Es musste das Wacken Open Air sein, das größte Metal-Festival there is. Ich weiß nicht mehr wie es dazu kam, dass ich noch eine Karte ergatterte aber ich hatte sie und das Pusteblümchen erzählte mir von einem Campingwagen und ich dachte nur, ja genau so geht es. Da war sie, die Gelegenheit mir selbst zu beweisen, dass ich wieder stabil bin, dass ich wirklich gelernt habe. In einem Umfeld von Menschen, die wissen, was los ist, denen du vertrauen kannst, die dich nehmen wie du bist und die genau wie du schon Untiefen gesehen haben, die sich der "normale" Mensch nicht vorstellen kann. 



4/18/2022

Bunte Eier

Schon am Samstagmorgen war der Osterhase da und hat mir beim Eierfärben geholfen, dank einer tollen Idee der Schwester vom Pusteblümchen auch mal mehrfarbig. Tolle Nummer und wurde mit Begeisterung angenommen und für gut befunden. 


Euch Allen Frohe Ostern!

8/08/2016

Muddy Wacken (Teil 6)

Und es regnete weiter und der Boden tat sich auf und es ward ein Meer aus Matsch und Schlamm und schlechter Laune. Vor allem für meine Mitstreiter, die erst gegen 13 Uhr, also eine Stunde hinter der Zeit den Platz verließen und sich dann durch das geschundene Wacken-Land ihren Weg Richtung Heimat bahnten, inklusive 3 Stunden Autofahrt bis es zum ersehnten Treffen kam, welches in Anbetracht des hinter ihnen liegenden Stresses sehr kurz ausfiel. Ich war einfach nur dankbar, sie nochmal zu sehen und freue mich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Festival, was auch immer. Ein spezieller Dank auch noch einmal an Red Sonja, die ne gute Truppe zusammengestellt hat und mich mitgenommen hat. Ich freu mich, dass ich dich vor 8 Jahren kennengelernt hab. In diesem Sinne...

Ende

8/06/2016

Muddy Wacken (Teil 4)

Aufwachen um circa 9 Uhr morgens und wovon? Regen, Sturm, Scheisse!!!
Der Versuch sich nochmal umzudrehen war vergebens, also Frühstück, zum circa 1000sten Mal wurde beschworen, wie toll es doch war, dass bei unserer Ankunft alles trocken war und wir den Pavillion aufgebaut haben, wodurch wir jetzt im trockenen saßen. Meine Mitstreiter der Core-Fraktion waren heute natürlich voll drauf, wir sahen uns dann auch nur bei Torfrock bei der Party Stage, denn ich hatte irgendwie ein ganz anderes Programm als sie am heutigen Tag, ich sah "Equilibrium", "Axel Rudi Pell", "Eluveitie", "Blind Guardian" und nachts noch "Ministry" und "Unisonic", während derer ich mich auch schon von den anderen verabschiedete, weil es so abgesprochen war, damit ich am Samstag meinen lebenswichtigen Termin in der Dialyse wahrnehmen konnte. Aber es war auch genug gewesen für mich, alles war wunderbar gelaufen und ich bin froh mit 3 tollen Menschen dort gewesen zu sein. Danke J, J & J.

8/05/2016

Muddy Wacken (Teil 3)

Eine sehr anstrengende Rückreise kostete mich das erste Paar Schuhe, ich hatte schon Angst die Historie würde sich wiederholen und Eric Fish würde einmal mehr mein letztes Konzert sein, welches ich mitbekomme auf einem Festival. Dort angekommen hauten wir uns erst einmal aufs Ohr, den Nazi von der Panzerdivision 569, der uns den halben Weg umherkommandierte, als sei das ein Überlebenscamp verschweige ich mal.

Am nächsten Morgen war alles besser, naja fast alles außer des Schlamms natürlich und des Regens. Aber so ist Wacken eben. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es noch einmal eine Runde schlafen und dann gegen Vorabend so langsam Richtung Festival Gelände. Wenigstens war es jetzt hell und man war ausgeruht. Leichter machte es das zwar nicht aber wenigstens waren wir so schlau, diesmal genug Verpflegung mitzunehmen. An den Bühnen trennten sich dann kurz die Wege. Während ich unbedingt das komplette "Hard Rock"-Programm haben wollte mit "Foreigner", "Whitesnake" und im Anschluss natürlich "Iron Maiden" und dann direkt weiter nach "Therapy?" und "Blue Oyster Cult" vergnügten sich die anderen mit "Black Dahlia Murder" und sowas. Ich bin mir nicht sicher, aber Saxon habe ich zwischendurch wohl auch mitbekommen aber da ich die schon so oft gesehen habe, nahm ich mir die Zeit um zu pausieren und die Reserven aufzufüllen. Bei Maiden waren wir glaub ich sogar alle zusammen, danach verschwimmt alles etwas. Und dann wieder zurück. Schuhe Paar zwei wurden dann bei Ankunft am Camper direkt ausgezogen und begraben. Vermutlich gräbt in 1000 Jahren irgendeine fortgeschrittene Zivilisation unter dem Wackener Campground tausende Paar Schuhe aus und spekuliert über das Unglück, das dort stattgefunden haben muss, wahrscheinlich finden sie dann auch die anderen im Schlamm gut konservierten Reste der letzten 27 Jahre Wacken Open Air.

(Alternative Fassung)
Nachdem ich Eric Fishs Stimme klar und deutlich vernahm war mir klar, dass das Festival für mich hier zu Ende ist, ich war stolz alles erreicht gehabt zu haben, was ich wollte. Alle psychischen Hürden hatte ich überwunden, war mit nahezu Fremden auf ein riesiges Festival voller Menschen gefahren und hatte 22-25 km zu Fuß an einem Tag zurückgelegt. Aber die Kräfte waren einfach verbraucht und ich merkte, wie ich den anderen zur Last fiel. Also wollte ich das Gelände verlassen, was man mir aber verbot, weil nur am Haupteingang möglich. Jetzt kam es auf meine schauspielerischen Fähigkeiten an. Da ich wusste, dass mein Blutdruck immer recht niedrig ist versuchte ich es nochmal mit der Erschöpfung und Kreislaufkarte. Da wir ja schon alles an wichtigen Infos dabei hatten konnte ich dank leidendem Gesichtsausdruck und niedrigem Zucker auch den diensthabenden Oberarzt überzeugen (der übrigens super nett war), dass es klug sei mich erst einmal in die Klinik nach Itzehoe zu fahren. Es zog sich eine Weile und mir taten meine Mitstreiter leid, die wegen mir warten mussten bis circa 2 Uhr Nachts aber tapfer an meiner Seite standen (danke nochmal dafür) und Red Sonja klärte dann auch mein Rendezvous in Itzehoe an der Klinik, damit ich nach Hause konnte. Ich fuhr also im RTW nach Itzehoe und beendete das Experiment (ein sehr teueres noch dazu). Der nette RTW Fahrer erklärte mir noch, dass ich im Krankenhaus nur unterschreiben müsste, dass ich nicht behandelt werden möchte und dann könne ich mich einfach an einen der nach Wacken fahrenden RTWs dran hängen um zurück zu kommen. Nachdem ich das dann getan hatte wanderte ich am Klinikum umher und dachte über vieles nach, voller Stolz über das Geleistete. Naja und trank Cola aus dem Automaten, war ne schöne Nacht in Itzehoe und so unmatschig...

8/04/2016

Muddy Wacken (Teil 2)

Mittwoch 03.08.
02:00

Zeit zum Grillen. Nach getaner Arbeit (z.B. Kabeltrommel anmelden) und Kennenlernen der netten Nachbarn jenseits der Fünfzig, die uns mit ihrer Musik beschallten, natürlich auf Anfrage (von Deep Purple bis Abba wäre alles machbar teilten sie uns mit) boten sie uns auch noch ihren Schwenkgrill an, den wir dann direkt in Betrieb nahmen. J27 holte den 98 % Ethylalkohol hervor und benetzte die Kohlen genau im richtigen Maße um ein Grillen unterm Pavillion zu ermöglichen ohne ein Loch hereinzubrennen. Circa eine Stunde später war die Diskussion über ein Freiluftpissoir abgeschlossen und J27 half unseren Nachbarn, die extra einen Ingeneur beauftragt hatten (wie sie sagten) für ihre Abwässer etc zu sorgen eine Regenrinne auf einem circa 50cm hohen Stamm zu befestigen und diesen in den Boden zu schlagen. Einweihen musste J27 diesen dann selbst weil Matthieu Carriere (er sah genauso aus) ihn solange belaberte bis schon Red Sonja kurz davor war sie einzuweihen. Dann endlich konnten Matthieu und Petter schlafen gehen und Red Sonja und meine Wenigkeit waren genauso müde und erschöpft, dass wir uns lang machen wollten. Aber Obacht, erst einmal musste ja noch der Schlafplatz hergerichtet werden. Für mich war das recht einfach, Fahrerkabine Stühle drehen, Schlafsack rein, ein wenig quetschen und ab ins Reich der Träume, aber erst halfen wir noch Red Sonja auf ihr umgebautes Sitztischbett. Muss aber recht gemütlich gewesen sein, denn sie konnte tatsächlich etwas schlafen.

ca. 10 Uhr
Wir standen auf, ich nach ein wenig Magenunstimmigkeiten und fast keinem Schlaf, sie nach einem kurzen Frischmachen. Doch wo waren unsere Mitcamper? Die lagen nicht wie erwartet in ihren "Betten", welche sie auch nie betreten hatten sondern waren schon am "frühstücken". Wir schlossen uns an und gingen dann zu zweit los, während die beiden weiterfeierten (sich selbst, die Schlaflosigkeit und Wacken), unsere Bändchen zu holen. Welcher Vollpfosten macht denn bitte nur eine einzige Bändchenausgabe bei einem so riesigen Gelände und dann auch noch am Ende von allem? Handgemessene 7,5km Fußweg später hatten wir dann fast noch trocken unsere Bändchen und den heißersehnten Metal Bag, den man ja nicht mehr mit aufs Festivalgelände nehmen durfte. In einer unbeobachteten Minute hatte ich die Chance kurz in Knasterbart reinzublinzeln und horchen, die morgentliche Folk-Trink-Musik zum Besten gaben. Da es allerdings anfing stärker zu regnen entschieden wir uns für den Rückweg und die Wege begannen sich in Schlamm zu verwandeln. Während von meinem Hut das Wasser tropfte und ich merkte, wie krass 15 km Marschieren sich anfühlt schwor ich mir, jegliche weitere Wege mit Bedacht zurück zu legen.

Der Nachmittag verlief dann relativ ruhig, auch wettertechnisch, ich war entgegen meines Schwurs am Nachmittag kurz weg gewesen und habe mir aus der Distanz irgendetwas von der Wackinger Stage angehört, das ich nicht genau definieren konnte, könnten Versengold oder Mr. Hurley gewesen sein. Keine Ahnung. Allerdings war ich pünktlich zurück, als wir uns 5 Minuten Snacks auf dem Campingbrenner heiß machten und eine folgenschwere Entscheidung trafen. Wir brauchten Shirts - heute Abend noch. Und da Red Sonja eben special ist musste es ausgerechnet das Shirt sein, das es nur an einem der 3 Merch-Stände im Epi-Zentrum des Festivalgeländes gab. Am Ende dieser Tour war bei mir erst einmal Schicht im Schacht und der nette J27 rief ein paar Sanitäter zu mir ran, die mir dann halfen und ich mich erst einmal ein wenig lang machte. Kreislauf down, nicht so als wäre das für mich was neues aber ungünstiger Zeitpunkt. Es dauerte dann eine Weile und ich wurde ins Rote Kreuz Zelt gebracht. Ich musste meine Mitstreiter beruhigen und instruieren, dass sie mir meine Klamotten aus dem Camp holten, die ich für medizinische Notfälle brauchte (auch wenn ich das nicht als solchen sah). Naja dann war dort die zuckersüße Assistenzärztin mit der Brille, die mich irgendwie daran erinnerte, wie sehr ich doch eigentlich auf Mädels in weißen Kitteln steh und fragte mich die üblichen Sachen ab, maß den Blutdruck und ließ mich meine vollkommen verdreckten Schuhe auf die weiße Liege heben. Naja alles in allem ein recht ruhiger Ausflug, nach einiger Zeit (ca. 2 Stunden) wurde ich dann von meinen Leuten abgeholt und wir versuchten den langen beschwerlichen Weg zurück. Mittlerweile war es dunkel und es hatte mehr geregnet, der Boden hatte sich in eine Mischung aus Wattenmeer und Torfmoor verwandelt, in dem man abwechselnd steckenblieb und wegrutschte. Circa schienbeinhoch im Schlamm versunken war mir klar, dass ich die Hose im Anschluss weg schmeissen konnte. Wie weit können 7,5 km bei diesen Bedingungen sein? Wenn jeder Schritt wie 10 wirkt und anstrengend ist, weil man seine Füße nicht mehr anheben kann, weil der Boden einen festhält. Wann hatte ich eigentlich zuletzt etwas gegessen? Ist es Eric Fish, den ich vor sich hin winseln höre? Wie es weitergeht, morgen...

8/03/2016

Muddy Wacken (Teil 1)

Dienstag 02.08.
16:45
Abfahrt aus einer kleinen kreisangehörigen Mittelstadt in der Nähe von Herford. Vier einigermaßen unterschiedliche Streiter machen sich auf zu einer Woche voller Suff, Sex und sattem Metal. Circa 3 Stunden später sind wir angekommen und ich habe meine ein paar Jahre ruhende Freundschaft mit "Red Sonja" aufgefrischt, viel gelacht und ganz vergessen, welche Phobien ich eigentlich alle habe, die mir gar nicht erlauben zu tun, was ich grad tue. Außerdem bin ich ja körperlich komplett im Eimer und... AM ARSCH!
Wenn du erstmal die Luft der Freiheit schnupperst ist das alles egal. Vor Ort hat es dann noch so circa 2 Stunden gedauert, bis wir endlich an unserem Platz waren und den wunderschönen Sonnenuntergang bei pfandfreiem Bier genießen konnten. Als es dann dunkel war, bauten wir erst einmal den Pavillion neben das Wohnmobil, immerhin war ja für die kommenden Tage Regen angesagt, möchte man dann ja nicht im Wohnmobil versauern und Lagerkoller kriegen. Die netten Mitfünfziger aus der Nachbarschaft haben uns dann auch noch geholfen den Pavillion um ein paar Meter zu versetzen, da wir ihn mit Stange vor Wohnmobilausgang aufgebaut hatten. Das wurde dann betrunken und sich ein wenig näher kennengelernt. Diese Zeit nutzten Red Sonja, die übrigens früher mal das Pusteblümchen war und ich um über Frauenrechte und die Wichtigkeit einer eigenen Persönlichkeit zu philosophieren.

12/05/2012

Fünf

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag gehen an jemanden aus meiner Ahnenreihe, der lieber anonymn bleiben will und an das Pusteblümchen, dem ich auf diesem Wege alles Liebe und Gute für das kommende Lebensjahr wünsche...


Soviel dazu, außerdem ist ja heute der Tag an dem man Abends seinen Wunschzettel im Stiefel positioniert und hofft am Folgetag nicht eine Rute anstatt findet, wen interessiert woher dieser Brauch stammt, den vielleicht gar keiner kennt, der sollte Google bemühen, ich habe keine Lust es zu erläutern.
Mit jedem Tag den das "Fest" näher rückt sinkt meine Laune und die Hoffnung, dass es doch bald vorbei sein möge. Das beinahe manische Öffnen von Online-Adventskalendern hat bei mir langsam schon suchtähnliche Züge angenommen und kann bloß noch als Beschäftigungsmaßnahme eines völlig abgefuckten Mit-Zwanzigers gesehen werden, dessen Leben in Langeweile und Tristess erstirbt und das Tag für Tag.
Auch wenn es mich derzeit noch nicht depressiv macht, spätestens zur Scheinheiligen Nacht dürfte ich ein Wrack sein!

12/31/2011

2011

Ein Jahr geht zu Ende, das ist immer der Zeitpunkt, wo man ein wenig Bilanz zieht und sich Gedanken macht, was gut war, was vielleicht eher suboptimal und was vielleicht hätte besser laufen können. Außerdem wagt man meist einen Ausblick mit bescheuerten Neujahrsvorsätzen die genau so lange halten, wie der Kater andauert, wenn man am Neujahrsmorgen stockbesoffen zwischen irgendwelchen Koksnutten in einer fremden Wohnung aufwacht und sich fragt, in welches Jahr man sich denn eigentlich hereinkatapultiert hat, sein Handy sucht und feststellt, dass obwohl es stockfinster ist, die Zeit unerbittlich schon wieder auf Abend steht. Wie auch immer, so etwas will ich gar nicht erst anzetteln, keine Vorsätze, kein Bedauern, keine Gnade, kein Verzeihen.

2011 war alles in allem ein eher beschissenes Jahr, ich habe lange überlegt, ob ich mehr als nur ein paar positive Dinge zusammenbekomme, dann sind mir doch einige eingefallen, allerdings haben die fast alle ihren Ursprung schon in 2010 gehabt und würden daher aus der Wertung fallen. Da ich aber nicht ganz negativ mit dem Jahr abschließen will, denn dann würde ich mich ja auch nicht besser fühlen, nehme ich das einfach mal mit in dieses Jahr, quasi als Wurmfortsatz eines in 2010 geschlüpften Viechs, aus dem dann 2011 ein wundervoller Schmetterling oder eben mehrere geworden sind. Für alle Botaniker, ich weiß, dass Schmetterlinge aus Raupen entstehen und nicht aus Wurmfortsätzen...

Also dann:
2011, das Jahr begann mit einem richtigen Kater und irgendwie hat der sich auch im Laufe des ganzen Jahres nie gänzlich gelegt. Ich habe das ganze Jahr wie in einem Dämmerzustand wahr genommen und die schönen Dinge, die deutsche Meisterschaft mit dem BVB in Dortmund mit 400.000 Leuten zu feiern war irgendwie berauschend, aber so glücklich ich auch war, so war es im Nachhinein gesehen doch nur eine Art Nachdurstbefriedigung mit jeder Menge Alkohol und Freudentaumel benebelte mir die eh schon umnebelten Sinne. Die Sinne benebelt hat mir auch die Pusteblume für einige Monate. Sie war im täglichen Unglück einer der wenigen Lichtblicke und hat in mir etwas geweckt, dass ich schon gar nicht mehr für möglich gehalten hatte. Aber leider habe ich es mit Unvermögen und dem unglücklichen Ichsein nicht zu Stande gebracht, irgendetwas daraus zu machen, weil ich viel zu sehr einer Idee einer idealisierten Wunschvorstellung davon nachgelaufen bin, was ich eigentlich wollte und mit zu viel Eigeninterpretation aus einer Mücke einen Elefanten gemacht habe und mich damit dann nur wieder einer weiteren vorhersehbaren Enttäuschung ausgesetzt habe. Insgesamt habe ich wohl dieses Jahr vieles durch zu viel Eigeninterpretation und Projektion verkompliziert und idealisiert, was insgesamt einfach und unkompliziert gewesen wäre.
Positiv war wohl auch, dass ich endlich meinen ersten 90 Minüter in Eigenregie fertig gestellt habe, zwar handelte es sich um ein Hobbyprojekt, dass ich eigentlich nur für mich gemacht habe, um das Gefühl zu haben, für irgendetwas gut zu sein, aber immerhin hatte ich während der Arbeit daran einige unbeschwerte Stunden, in denen es mir ernsthaft Spaß bereitet hat und es war auch ein guter Abschluss meiner Zeit bei den Kickers. Ernsthaft Spaß bereitet hat mir auch das Fräulein Zuckerschnecke, welches ich im Sommer kennen lernte und mit der ich des öfteren schon sehr ernste Dinge verarbeiten konnte. Sozusagen ein kleines Himmelsgeschenk inmitten einer Umbruchsphase meines Lebens. Wer meine Biografie kennt, wird sich da vielleicht an jemand anderen erinnern, bei dem das damals genauso anfing, aber irgendwie ist das etwas ganz anderes, weil immerhin zwei Erwachsene aufeinandertreffen, der eine im und vom Leben gezeichnet, der andere voller Hoffnung und innerer Stärke, die man manchmal nur herauskitzeln muss. Ich bin sehr froh, dass ich mich darauf eingelassen habe, ein wenig mehr von mir preis zu geben als normal.

Dann gibt es da noch den Essener Engel, die es ohne da zu sein schon so manches Mal geschafft hat, dass ich mich einfach nur besser gefühlt habe. Auch wenn es in diesem Jahr nicht geklappt hat sich zu treffen, bin ich so unglaublich froh, dass unsere Wege sich Ende 2010 gekreuzt haben. Gekreuzt haben meinen Weg auch jede Menge Leute, die ich einfach nur abscheulich finde, ich denke darauf muss ich nich näher eingehen, denn das betrifft ja die Mehrzahl aller Menschen. Allerdings wenn wir schon am Ende der guten Dinge sind, die das Jahr zu bieten hatte, muss an dieser Stelle definitiv genannt werden, das diesjährige RockHarz Open Air, auch wenn es mir eigentlich 3 Tage lang nicht wirklich gut ging körperlich, aber das Gefühl mit dem besten Freund und der Pusteblume abhotten zu gehen war schon etwas, wofür ich gern gelitten habe. Und ich habe gelitten, mein Magen hat sich fast ne 4monatige "Hass-den-Alex" Phase genommen und mir fast täglich Sprühstuhl und Unwohlsein beschert. Gegipfelt hat das schlussendlich in einem kompletten Nahrungsverzicht, dessen Auswirkungen ich derzeit zu kurieren versuche indem ich mich langsam wieder ans Essen gewöhne. Mein lange ersehntes Ziel, das Abnehmen hat zwar dadurch einen mächtigen Schub bekommen, aber die Bedingungen unter denen das Ziel erreicht wurde sind, nun ja bedenklich... Eigentlich ging es mir das ganze Jahr körperlich nicht gut, allerdings hab ich dann einfach aus Frust gegessen und gehofft, dass es schon irgendwann aufhören würde. Vermutlich habe ich es aber einfach übertrieben. Einfach alles, zu viel Schlaf, zu viel Essen, zu viel Coke, zu viel Fernsehen und das ganze bei Null Körperlichkeit. Wenn man nicht mehr im Stande ist lebendig die Treppen zu seinem Sitzplatz im Stadion hoch zu kommen, dann sollte man sich doch ernsthaft Sorgen machen. Früher war das zwar schon immer anstrengend, aber ich hatte nie das Gefühl, dass ich kurz vorm Herz-Kreislauf-Kollaps stehe, wenn ich ankomme. Da kommt dann die Erinnerung zum Derby hoch, wo ich die ersten Minuten auf dem Klo verbracht habe, weil es einfach nicht anderes ging. Gruselig! Aber auch das ist sehr fett, der BVB, Derbysieg im Heimspiel und zweimal den FC Bayern auswärts besiegt, das ist einfach großartig und auch Licht im Dunkeln eines verlorenen Jahres.

Insgesamt kommt mir 2011 sehr verloren vor, als hätte ich so ein wenig von allem verloren, bislang konnte ich immer behaupten, mein Leben hätte etwas wie einen roten Faden, etwas, das immer da war... selbst wenn man alles streichen würde, sogar 2006 hatte ich in meiner schlimmsten Phase zwei Dinge, die konstant waren, eine davon ist noch immer eine Konstante, die andere ist in diesem Jahr zu einer Kurve geworden, oder besser eine gestrichelte Schlangenlinie. Die Konstante ist mein bester Freund, der mir sogar aus Amerika eine Karte geschickt hat, als er dort in Urlaub war, worüber ich mich sehr gefreut habe, die andere Konstante war stehts die Musik! Und genau da gab es 2011 eine Erschütterung der Macht. Nicht nur, dass ich anfing dem Metal untreu zu werden und mich immer mehr auch außerhalb meiner Genregrenzen der Musik zu bedienen, es gab sogar Phasen, wo ich auf Metal gar nicht klar kam und das finde ich insofern höchst bedenklich als ich diesen ganzen Metal, Met und Miezen Wahnsinn tief in meinem Herzen fühle. Aber vielleicht können meine Jahrescharts ja ein wenig Aufschluss geben, was meinen 2011er Musikgeschmack angeht, schauen wir mal drauf!

Vor den Jahrescharts sollte ich noch kurz ein paar Dinge anmerken. Beeinflusst durch das Pusteblümchen habe ich dieses Jahr eine Affinität zu "Rihanna" entwickelt, deren Musik mich wirklich richtig anfixt, auch wenn die Richtung irgendwie so gar nicht meine ist. Allerdings habe ich auch in diesem Jahr meine Freude an den "Broilers" entdeckt, einer "Mafia-Punk"-Band aus Düsseldorf, deren Musik, der von "Betontod", die auch 2011 bei mir erst so richtig zur Geltung kamen sehr ähnelt. Die größte musikalische Überraschung war, dass ich "Subway To Sally" wieder für mich entdeckt habe und eine meiner früheren Lieblingsbands damit wieder ein richtiges Standing bei mir aufbauen konnte. Dazu muss man dann wohl sagen, dass auch ihr neues Album "Schwarz in Schwarz" mit dem Titeltrack "Das schwarze Meer" mich im Wesentlichen am meisten begeistert hat, von jenen auf die ich mich gefreut hatte. Das genaue Gegenteil haben meine All-Time Favorites von den Reitern hingelegt, ihr aktuellstes Werk "Moral und Wahnsinn" ist gelinde gesagt grober Unfug, oder um es netter zu sagen, es trifft nicht meinen Geschmack und konnte nicht eine Minute meinen Ansprüchen an ein neues Reiter-Album standhalten, nachdem ich schon vom Vorgänger schwer enttäuscht war. Wirklich begeistert hat mich das "Sterneneisen" von "In Extremo", welches ich tagelang durchhörte und welches mich dann auch wieder an die doch zahlreichen Hits dieser Band erinnerte und dank des Live-Pushs auch deutlich häufiger rotierte als andere. "Arch Enemy" haben mich gecatcht, die Videoauskopplung "Yesterday is dead and gone" aus dem Album "Khaos Legions" lies mich Death Metal mal von einer anderen Seite sehen und erleichterte mir den Einstieg in ein mir bis dato eher ungeliebtes Metal Subgenre. Des Weiteren habe ich die neue "Scooter" lieben gelernt, weil sie einfach anders ist als das Jumpstyle-Gedöns der letzten Jahre, es klingt zwar nach absolutem Drogenflash oder sonst was, verbreitet aber bei mir in all seinem Chaos und seiner Mash-Uppigen Verrücktheit absolut gute Laune. Es ist nicht das beste Scooter Album, aber man bekommt das, was draufsteht...  und "David doesn't eat" beginnt den Reigen dann auch so, wie ich mich Teile des Jahres gefühlt habe, nicht essen und Spazierengehen. Außerdem kam noch "Caspers" Album "XOXO" raus, zu dem schon so viel geschrieben wurde, da muss ich nicht noch meinen Senf zu geben, allerdings hat auch hier das Pusteblümchen die Finger im Spiel gehabt, sonst hätte ich mich wohl nie darauf eingelassen mir seinen Kram nochmal anzuhören. also danke dafür, genau wie für fast jeden "Rihanna"-Song des Jahres, da will ich dann fast nochmal fragen "Where have you been"?, "You & I" von der Gaga und "Die Rosen" von "Schandmaul"... ach ich hab viele Songs gern gehört vom Schandmaul Album, die sollten auf jeden Fall nicht unerwähnt bleiben, auch wenn mir der Name des Albums nicht einfällt, was rauf und runter dudelte...

Ein filmischer Abriss 2011 würde nicht nur den Rahmen sprengen sondern wäre aufgrund meiner unregelmäßigen Teilnahme an sozialen Dingen, wie einem gemeinsamen Kinobesuch mit Freunden ein Muster ohne Wert, daher jetzt ohne weitere Umschweife hin zu den Jahrescharts laut last.fm (seit der Rücksetzung Mitte 2013 nicht mehr einsehbar 😔)

Auffällig ist hier, dass sich unter den ersten 10 Plätze gerade einmal 4 echte Metalbands befinden und die Reiter, meine eigentliche Lieblingsband seit Jahren die Spitzenposition abgegeben hat und in diesem Jahr erstmals "In Extremo" die Pole Position gemacht haben. Vermutlich auch beeinflusst von den Eindrücken des Auftritts vom RockHarz Open Air. Generell ist eine Machtverschiebung in den Charts festzustellen, deren Tendenz weg von Nischenbands und Anti-Kommerz hin zu einem eher mainstreamig angehauchten Musikgeschmack zu schwenken scheint. Das macht mir insofern Sorge, als dass es im Übertragenen bedeuten könnte, dass ich tatsächlich meine Linie verloren habe und irgendetwas mich extrem aus der Bahn geworfen hat.

Nun ja, das stimmt auch... seit ich mit den Arbeiten an meiner Autobiografie begonnen hatte, merkte ich wie kaputt ich wirklich bin und das Aufreißen alter Wunden unter Narbengewebe hat sicher nicht dazu beigetragen mir eine Art Heilung zu verschaffen, manchmal sollte man die Vergangenheit lieber ruhen lassen und sie verdrängen, es kann ja nicht alles falsch sein, was Millionen von Menschen Tag für Tag tun, verdrängen und weitermachen, als hätte die Vergangenheit keine Bedeutung, denn selbst wenn sie eine Bedeutung hat, dann ist es doch so, dass man sie nicht verändern kann und ihre Bedeutung verändert sich nicht dadurch, dass wir uns durch sie knechten und selbst hassen. Vielmehr sind sie Teil dessen, was wir heute sind, Erinnerung und Erbstück, aber niemals veränderbar. Also sollten wir auch nicht versuchen sie zu ergründen, wenn wir heute nicht aus dem gelernt haben, was wir gestern falsch gemacht haben, dann sind wir verdammt die Fehler zu wiederholen und damit der Vergangenheit viel mehr Bedeutung zu geben, als sie eigentlich wirklich hat. Daher ist auch ein Jahresrückblick nur als nüchterne Betrachtung möglich, niemals als Rechtfertigung oder gar Versuch, Vergangenes ungeschehen zu machen. Passiert ist passiert ist passiert!

Damit auf nimmer Wiedersehen 2011!

8/02/2011

Endlich Sommer?

Heute waren es wenigstens mal 26 Grad und eigentlich ganz angenehm, aber wenn ich das richtig gelesen habe, solls ja morgen schon wieder vorbei sein mit dem Sonnenschein und fieser Regen macht sich breit, ich weiß nicht, ob ich das so gut finde... Ich für meinen Teil, werde jetzt mal ein wenig umherwandern und mir was essbares organisieren!
Habe in Beisein von "Coreline" eine Theorie zu Nachnamen und deren Bezug zur Musik, die sie hören aufgestellt... Diese besagt, dass der Nachname indirekt oder gar direkt Rückschlüsse darauf zulässt, welchen Geschmack der oder diejenige hat. Zumindest bei mir und ihr trifft es schon einmal zu, bei 2 oder drei weiteren Personen ebenfalls, eine Feldstudie wird zeigen, inwieweit die Theorie haltbar ist... vermutlich muss man dazu auch noch Forschung betreiben, was welcher Nachname eigentlich bedeutet aber für den Gag-Effekt hat es erst einmal gereicht... ja ich frag mich auch, ob ich nicht Wichtigeres zu tun hab... hätte ich sicher ;)

7/20/2011

Wahnsinn vs. Vernunft!!!

Muss ich mehr schreiben?
Gestern Liga Total Cup: BVB-FSV 1:0; FCB-HSV 1:2

Ich glaube ich fange an wieder irre Ideen zu entwickeln, wie die mit einem Mietwagen zu nem Festival zu fahren, das ist ja an sich nichts verrücktes, aber auf ein Festival fahren, auf dem man die Hälfte der Bands schon gesehn hat... irgendwo im Nirgendwo, wo man noch nie war mit jemandem, der sich selbst für zu mainstreamig hält... Scheisse, ich liebe sie dafür, was sie manchmal für Sprüche raushaut... so süß... und ich plane schon für Festivals, von denen ich noch kein Ticket hab... Knaller, ich bin echt nich ganz sauber inner Birne... ich mag Bier!!!

Vernünftiger wäre wohl, den Festivalsommer zu beenden und stattdessen das Geld in Kurztrips zu investieren, Paris oder so wär bestimmt mal ne tolle Sache, ich liebe Reisen...!!!

Ich glaub ich werd Weltenbummler... ha ha ha, der Irrsinn spricht mir aus der Seele, in Jamaica werde ich mich zur Ruhe setzen und den Weltuntergang beobachten, wenn der Mond die Sonne berührt :)

KILLER!!!

7/19/2011

Plan B fällt aus wegen is nicht und damit kommen wir zu Plan C!

Ein Festival muss ich dieses Jahr noch haben und sei es nur etwas kleineres... Ich denke aber ich bin nach meinem nächtlichen Wutausbruch heute Morgen fündig geworden und werde das Geld, dass mir aus der Abgabe meiner eigentlichen Karte für das größte Festival im "Metal" auf diesem Planeten reinvestieren und stattdessen ein kleineres aber keinesfalls uncooleres Festival investieren... Werde dann den Plan, den ich mir zurecht gelegt habe mit Mietwagen da hin zu gondeln mal mit meiner Begleitung durchsprechen und dann fluppt das schon! Man muss einfach sehen, dass man auf einem kleineren Festival erheblich viel weniger Geld ausgibt und ein eigenes Fahrzeug vor Ort einem einfach gewisse Vorteile bringt... Ich bin mir zwar nicht sicher ob betreffende Person da so meiner Meinung ist, aber das werde ich heute Abend erfahren...
Erstmal gucke ich mir nachher aber mal unsere Borussen an, wie sie sich im Liga-Total Cup oder wie der Müll heißt anstellen... das wird sicherlich schonmal ne erste Duftmarke werden... und im Anschluss rufe ich dann beim Core-Blümchen an und werde sie über den neuen Stand der Dinge in Kenntnis setzen!
Alles wird gut!
Nur der BVB / Rain or shine!!!

Epic FAIL!!!

Also manchmal da fickt einen das Leben aber mal richtig... und wenn das dann der Fall ist, fühlt man sich schon so ein klein bisschen vergewaltigt... ich könnte kotzen ehrlich gesagt... habe ich doch gerade erfahren, dass neben der Anreiseproblematik zum größten Metal-Festival auf diesem Planeten auch noch die Kriterien für die kostenlosen Begleitpersonen von Schwerbehinderten geändert wurden... WTF!!! Mittlerweile ist es wohl so, dass man neben einer Schwerstbehinderung auch noch ein Kennzeichen wie zum Beispiel ein "B" oder "G" mitführen muss, um die Begleitperson kostenlos mit rein zu bekommen, das stellt mich jetzt vor enorme Probleme, wo meine Begleitperson nicht über eine Karte verfügt und fest davon ausging, dass immer noch eine 51+ Behinderung reicht um mich begleiten zu können... Ich will gar nicht anfangen mich darüber aufzuregen, denn es passt zum Image, dass sich das Festival über die Jahre aufgebaut hat, dass es ihnen nämlich nur noch und ausschließlich um die Kohle geht und der Metal und die Besucher nur noch Mittel zum Zweck sind, mehr und mehr Kohle zu scheffeln... Diese Tatsache war mir ja bereits bewusst, aber dass man da jetzt als Behinderter drunter leiden muss, das finde ich beinahe schon problematisch, war aber wohl eine Frage der Zeit, dass auch hier der Riegel vorgeschoben wird, weil es vermutlich einfach zuviele Menschen gibt, die mit einem Schwerbehindertenausweis ausgestattet sind...
Aber was mach ich denn jetzt, nicht nur, dass damit im Grunde fest steht, dass ich wenn ich hin will, alleine hin muss, nein ich enttäusche auch noch einen Menschen, der mir in der letzten Zeit mehr und mehr ans Herz gewachsen ist... ich weiß gar nicht, wie ich ihr das klar machen soll, dass ich so dermaßen episch versagt habe... Innerhalb weniger Minuten bin ich eben kreideweiß geworden, als mir bewusst wurde, dass neben der Anreiseproblematik jetzt auch noch ein finanzielles Desaster droht... am besten wird es wohl sein, wenn ich mich von der Karte trenne und stattdessen die ersten 130€ für meinen Führerschein anlege oder was anderes hübsches mit der Hübschen mache... vielleicht ist dann ja auch ne Reise nach Berlin drin oder ich fahr tatsächlich einfach mal zum PartySan! Aber wie bitter das ist, hätte ich mal früher in das verschissene Festival ABC geguckt... da mach ich mich noch lustig über die Deppen, die ihre Karte nicht pünktlich gekauft haben und jetzt sitz ich hier mit nem Hardticket ohne Wert... Das ist typisch für mein Jahr 2011 bisher, alles was ich anpacke verwandelt sich innerhalb kürzester Zeit in Scheisse... stellt sich die Frage ob ich das wirklich verdient habe, weil ich so überheblich war und dachte ich könnte über dem System stehen, ist das die Rache des Systems am kleinen Mann?
Oder ist es die logische Konsequenz dessen, dass ich mich nicht frühzeitig um alles gekümmert habe, wie es eigentlich mein Naturell ist? Ich weiß es nicht, was ich weiß ist, dass ich morgen einen unplanmäßigen Anruf bei jemandem machen werde, den das alles überhaupt nicht erfreuen wird... Mal gucken, vielleicht wendet sich das Blatt ja noch einmal und es wird doch noch alles irgendwie gut... aber im Moment ist sogar bei mir die positive Grundstimmung etwas getrübt... wie konnte mir nur so ein Fehler unterlaufen...?
Oder ist das vielleicht nur ein weiteres Signal, dass ich mich im Moment ein wenig auf dem Holzweg befinde, sowohl in Herz als auch in Hirnsachen... soll ich umdenken, lieber nicht nach den verbotenen Früchten greifen und lieber allein und einsam bleiben, weil das meine Bestimmung ist? Ich will das nicht wahr haben und mir wird schon noch eine Lösung einfallen, wie ich diese Erschütterung der Macht ausbügeln kann... mal gucken, was sie dazu sagen wird... ich hab echt etwas Schiss es zu gestehen... ich würd an ihrer Stelle auch erstmal tief enttäuscht sein, da macht man Hoffnung und Pläne und dann scheitert man an einem beschissenen Buchstaben auf einem farbigen Papier!
Epic fucking fail!!!

7/12/2011

Rock Harz Open Air 2011 - Eine (geplant kurze) Abhandlung

Tag 1

Am Donnerstagmorgen so gegen 10 Uhr ging es gutgelaunt aus einer kleinen Stadt an der Grenze von NRW und Niedersachsen los mit dem Verpflegungskauf. Das wird nur erwähnt, weil es sich hierbei bereits um das erste größere Problem handeln sollte, denn eigentlich hatten wir geplant einen Alstertag zu machen und dafür brauch man dann halt eben auch Alsterwasser bzw. Radler. Das gab es dann allerdings im Marktkauf unserer Wahl schon direkt nicht und so entschlossen wir uns auf dem Weg noch in einem anderen Laden zu halten um das gute 2,5er dann dort zu besorgen und luden erst einmal die Dosenravioli, die Kartoffelsuppe mit Wurst und die 2 Dosen Wurst ein, dazu kamen Baguettes, eine 2 KG Packung Kekse, Chips und die obligatorischen 2 Paletten Bier! Ganz stilecht 5,0 natürlich! Als das dann alles eingekauft und im Wagen neben den drei Zelten und vier Schlafsäcken für 3 Personen verstaut war, wurde es hinten auch schon etwas enger... aber sei es drum, so lang kann die Fahrt schon nicht dauern, voller Vorfreude pilgerten wir dann, nachdem unser 26 Jähriger Fahrer beim Bierkauf seinen Ausweis vorzeigen musste, los, luden unterwegs noch Ratskrone Radler ein, weil es das 2,5er auch im zweiten Laden nicht gab und fuhren Richtung Harz.

Unser Zeitplan war schon arg ins Wanken geraten, weil die ganze Einkaufarie länger gedauert hatte als geplant und gegen 12 Uhr waren wir dann auch endlich auf Kurs. Bis Braunschweig lief auch alles planmäßig, auf dem Weg wurden die ersten Bierchen genommen und nachdem in Braunschweig die erste knifflige Baustellenparty überstanden wurde hielten wir dann auch noch einmal an für eine kleine Raucherpause... Die Temperatur war sommerlich warm, allerdings ein wenig schwül... auf dem Rastplatz feierten auch schon einige andere Menschen lautstark irgendetwas, von dem ich keine Ahnung hatte...

14:26, das Navi hatte sich verabschiedet und wir waren irgendwo an einer nicht enden wollenden Straße und in der Ferne die Berge und ein kleines Bergdorf in dem es zu brennen schien, die Luft stand und nur ein paar einsame Walker stachen aus dem idyllischen von goldenen Feldern und einem böse Vorahnung verursachenden Himmel hervor, allerdings wechselten die auch die Straßenseite, als sie uns sahen, sonst hätten wir ja die fragen können, wir versuchten es dann mit dem Straßenatlas und fuhren weiter... Die Vorfreude auf die sagenumwobene Geisterstadt, die wir 2009 auf unserem Weg zum Festival gesehen hatten stieg, wurde aber nicht erfüllt, da wir diese Stadt dann erst auf dem Rückweg wiedersehen sollten. Wir kamen dieses Mal von der anderen Seite an. Kurz bevor wir ankamen meldete sich dann das Navi zurück und wir befürchteten schon, dass es sich jetzt total festgefahren hatte aber gegen 15:30 kamen wir auf dem Camping Ground an und chillten uns vor Ort dann erst einmal bei ein oder zwei Bier auf unsere blaue Plane, die wir als Regenschutz mitgenommen hatten... Das sollte sich noch bezahlt machen, irgendwann begannen wir dann die Zelte aufzubauen, was auch recht fix ging und dann kamen wir auf die blobbige Idee, aus drei Zelten einen blauen Megablob zu machen. Also wurde die Plane am größten Zelt befestigt und im Boden verankert und über das vermeintlich undichte kleinste Zelt gespannt. Alles natürlich mit dem nötigen Ernst um einen späteren Regenabfluss zu gewährleisten. Dann grad noch die Schlafsäcke in die Zelte gepfeffert und ich stellte fest, dass ich als DER Kleinste, das größte Zelt hatte, ich hätte auch da drin noch ne Theke aufbauen können, hab ich dann allerdings gelassen, was sich im Nachhinein betrachtet als eine gute Idee erwies, dazu später mehr.

Während Vreid spielten, die wir vom Campground aus hörten erkundeten wir ein wenig die Gegend und besorgten uns Bändchen. Ich bin mir grad gar nicht sicher ob wir uns Neaera dann angesehn haben oder uns nur mal auf dem Festivalgelände, ach ja... während die ihren Auftritt hatten, haben wir uns zu dritt angestellt, weil ich unbedingt 2 Festivalshirts haben wollte, die zwar im Großen und Ganzen nicht schön sind, aber eine nötige Trophäe in meinen Augen auf jedem Festival sind. Und da ich eh nur ein T-Shirt dabei hatte und nicht jeden Tag das Gleiche tragen wollte musste das halt sein. Von weitem waren besagte Metalcore Band jetzt auch nicht so überzeugend wie vermutet, aber gut. Es war immer noch sehr drückend und Regen schien am Himmel zu hängen.
Zu Pro-Pain sind wir dann auch erstmal kurz zum Zelt gegangen um ein Bierchen zu trinken. Und dann kam die erste Band auf die ich mich im Vorhinein gefreut hatte: Stratovarius. Allerdings begann es während deren Auftritt dann doch endlich zu regnen... der Harzer Regen, ich hatte mich schon gefragt, wann er denn kommen sollte... vor zwei Jahren hatte es immerhin fast durchgeregnet und war scheisskalt dabei und ich hatte die ganze Zeit Panik, dass es wieder so kommen sollte... Da sich unser Fahrer bei Stratovarius nach vorne verabschiedet hatte entschieden wir uns kurz zum Camp zu gehen und Regenklamotten zu holen.
Pünktlich zu Hypocrisy waren wir wieder in Bühnennähe und standen im Regen, während mich Stratovarius nicht wirklich gekickt hatten, fand ich Hypocrisy sehr genial... also nicht das Strato schlecht waren, aber irgendwie war ich wohl nicht in der Stimmung dazu... nun ja, nachdem Hypocrisy dann durch waren kam der erste Headliner auf die Bühne, der Wahnsinn wie viel Leute wohl Frei.Wild kannten oder zumindest sehen wollten. Hatte ich persönlich nicht erwartet, von strömendem Regen konnte man nicht sprechen, aber es war schon unangenehm geworden draußen zu stehen also stellten wir uns für die letzte Frei.Wild Stunde dann ins Zelt, von dem aus man die Bühne super im Blick hatte. Leider gab es da ein paar Chaoten, die sich irgendwie nicht im Griff hatten und ständig rumgerempelt haben. Das waren aber auch die einzigen die mir aufgefallen sind. Ansonsten haben Frei.Wild das Pensum abgespielt, dass ich erwartet hatte. Solider Auftritt würde ich sagen, wäre vielleicht noch etwas geiler gewesen, wenn es nicht geregnet hätte, aber das ist bei Open Air Festivals halt immer das Problem, Bands die bei Regen spielen haben meist darunter zu leiden... Ein Gegenbeispiel dieses Jahres waren zum Beispiel Korn auf dem Rock Am Ring, welches ich leider nur im Fernsehen anschauen konnte, aber die haben eine mega fette Show abgezogen, da hat der Regen eher unterstützend gewirkt.
Am Ende von Frei.Wild zog es uns dann doch wieder ins Camp und wir schenkten Amorphis ab, weil auch keiner von uns so wirklich wusste, was das eigentlich ist... und die Beine vom langen Stehen auch langsam ein wenig zwickten. Um so überraschter waren wir, als wir uns vor unsere Zelte hockten um noch eine Zigarette vor dem Zu-Bett-Gehen zu rauchen, dass unsere Konstruktion funktionierte und trotz Wind und Regen genau so standhielt, wie es sollte.

Fazit

Tag 1 verlief alles in allem im Rahmnen der Erwartungen, die Konstruktion hatte standgehalten, leider Cripper verpasst und Frei.Wild nur im Zelt gesehn, keine herausragende Performance an diesem Tag und mein Herzbarometer war auch noch im unteren Level, Bier ging ganz gut, auch wenn ich schon merkte, dass ich wohl schwächeln würde und eine leichte Müdigkeit immer bei mir war. Aber sowohl unser Fahrer als auch die liebreizende Core-Blume waren mit dem ersten Tag zufrieden.



Tag 2

Freitag Morgen, gegen 4 oder 5 muss es gewesen sein, dass ich wachwurde und nur zwischenzeitlich immer wieder leicht weggepennt bin, bis man dann um 9 gemeinsames Bierfrühstück und Kekse zelebrierte. Die erste Amtshandlung des Tages war dann leider schon zu viel für meinen ach so schwachen Körper und endete für mich auf der vorletzten Etappe auf dem Weg zur Teufelsmauer... der Regen hatte in der Nacht aufgehört und es war einigermaßen angenehm, da es auch NOCH bewölkt war. Ich chillte mich auf die einzige Sitzmöglichkeit am Pilgerweg und trank 2 Bierchen während die Beiden den Ausblick von ganz oben genossen. Ja ich war der Depp im roten Kapu, der da rumsaß als ob man ihn im Kinderparadies abgeliefert hat ohne ihm was zu spielen da zu lassen. Meine Freude über die Widerkehr der Beiden war dementsprechend groß und gemeinsam machten wir uns dann auf in Richtung Sperrgebiet, wo wohl so etwas wie ein BMX oder Crossrad Parcours war, es könnte natürlich auch ein ehemaliger Truppenübungsplatz mit Panzerpiste gewesen sein, ganz sicher waren wir uns nicht und so überschritten wir nur die erste der zwei Absperrungen, die da waren... Auf dem Rückweg kam dann die Sonne raus und es war sofort heiß! Nicht warm, heiß, als ob irgendwer ne 5KW direkt auf dich gerichtet hat... also alle raus aus den wärmenden Klamotten und T-Shirt für den Rückweg...
Bei einem oder zwei weiteren Bierchen gingen wir langsam zurück ins Camp und stellten dann vor Ort fest, dass wir uns doch auch mal die ersten Bands des Tages angucken könnten... Vogelfrey und Stahlmann. Zu Vogelfrey kann ich gar nicht wirklich viel sagen, weil ich die gar nicht so wirklich wahr genommen habe ehrlich gesagt... Nur das abschließende "Addet uns bei Facebook" blieb belustigend in Erinnerung. Stahlmann dagegen werden mir als die "Grey Men Group" in Erinnerung bleiben, mit einer Musik so in der Nähe von Oomph sagte mir das gar nicht so wirklich zu und uns zog es von der Bühne zurück ins Camp... Für Lay Down Rotten, The Sorrow, Mayan und Hackneyed konnten wir uns dann irgendwie auch nicht aufraffen und lernten unsere Informatiker-Nachbarn kennen.... mit denen wir dann gemeinsam Karten spielten, bis zu We Butter The Bread With Butter auf die das Core-Blümchen im Vorlauf immer wieder abging, dass sie sie unbedingt sehen wollte... Also irgendwie war das ja schon lustig mit denen aber vielleicht hätte man die später bringen sollen, wenn alle schon etwas mehr intus haben und nicht in der brennenden Nachmittagssonne... die mir dann auch einen leichten Sonnenbrand bescherte, der mich zu Manegarm, die ich mir mal anhören wollte, aber nur die ersten paar Lieder sah, wieder zurück zum Camp gehen ließ, wo ich mich dann mit Sunblocker einschmierte und seitdem von unserem Fahrer nur noch Stahlmann genannt wurde, weil das Zeug so ergiebig war, dass es überhaupt nicht einzog sondern einfach mehr so eine Art weiße Schicht über der Haut wurde... naja geschützt hats am Ende dann doch... Da ich Powerwolf unbedingt sehen wollte, sind wir dann zu zweit, Fahrer und ich zur Bühne und haben mit dem Core-Blümchen einen Treffpunkt ausgemacht... Und Powerwolf haben mich echt überzeugt, der Sänger hatte ein geniales gebrochenes Deutsch drauf und hat teilweise Sprüche rausgehauen, köstlich... irgendwas mit "Erection Resurrection, darüber freuen sich jede Frau..." oder so, und bei Saturday Satan war es dann das erste Mal für mich das Gefühl, wie geil doch Festivals sind... War wirklich großartig für meinen Geschmack.
Im Anschluss kam dann der erste richtige Schlag inne Fresse bei diesem Festival und das im positiven Sinne, die Lieblingsband des Core-Blümchens und ich hatte etwas Angst, als der erste Circle Pit so nah, war, dass das Core-Blümchen direkt zu Boden ging. Dann kam alles, was dem geneigten Musikfan zusagen sollte, sehr geile Show, Wall Of Death, Circle-Pit fast übers ganze Gelände... ich habe mich irgendwann zurückgezogen und die Sachen der Beiden genommen, damit die sich austoben konnten... das Rammstein-Cover Sonne war dann wirklich der krönende Abschluss eines rundum gelungenen Auftritts von Caliban... Ich muss ehrlich gestehen, dass mir das richtig gut gefallen hat, obwohl man ja munkelt, ich würde ganz gerne mal gegen "Core-Kids" haten... alles Lüge, ich lass mich gerne überzeugen und Caliban haben genau das getan und auch die geneigten Fans haben mich mit ihrer fast schon kuschelsanften Art überrascht, da wurd' jedem aufgeholfen, wer runterging wurde von mehreren wieder aufgestellt, keine großen Verletzungen bei 'ner Wall... wirklich stark, sehr beeindruckend! Danke, dass man da einige Vorurteile abbauen konnte meinerseits...
Im Anschluss waren dann End Of Green dran, die wir uns aber nicht gaben, die beiden mussten ausruhen und ich brauchte ein Bierchen... zu Saltatio Mortis ging es dann zurück, weil ich ihnen noch einmal eine Chance geben wollte... sie waren mir in den letzten Jahren ein wenig zu sehr abgehoben, genau so ging es unserem Fahrer, der ebenfalls mit gemischten Gefühlen da rein ging. Ich muss sagen, jetzt so mit etwas Abstand, dass der Auftritt richtig gut war und nur ein Lied mit seinen Bravo-Teenie Texten etwas den fahden Beigeschmack hinterließ. Besonders die Textzeile "Wir singen lauter als erlaubt" stößt mir jedesmal auf, ich weiß auch gar nicht, welches Lied das ist... aber ich will ja nicht meckern, der Auftritt war solide und als alter Fan der Band kann man ihnen vielleicht die kleinen Flugstunden durch den großen Erfolg nachsehen... Außerdem fiel uns auf, dass der Liedsänger ein wenig aussieht, wie ein ehemaliger Klassenkamerad von uns. Was noch bei dem Auftritt auffiel, war das extrem viele Menschen in Bühnennähe standen und im Anschluss bei Tarja sehr viele Menschen Richtung Campground strömten, wir auch, denn das wollte keiner von uns sehen... Ich mochte die mal, als sie noch bei Nightwish war, aber irgendwie war das nie so wirklich meins...
Tarja war dann Trinkpause und die weitete sich über Dark Tranquility aus, was ich im Nachhinein ein wenig bereue, aber da wir im Anschluss, den Rest des Abends vor der Bühne verbringen würden, war das dann einfach auch nötig, denn es war immer noch einigermaßen warm...
Zu HammerFall ging es dann gemeinsam mit unseren Campnachbarn und wir stellten uns einigermaßen nach hinten um den Auftritt in Ruhe genießen zu können. Ein durchschnittlicher Auftritt, mir haben die Herren ein wenig zu viel gequatscht aber ansonsten war das ansprechend und die erwarteten Songs, die man gern hört wurden auch alle dar geboten... ein guter Mix aus alten und neuen Songs hat dann auch alle mehr oder weniger befriedigt. Dann ging es zu meinem persönlichen Highlight des Festivals, das dachte ich jedenfalls... Eisregen, ich muss leider gestehen, dass ich nicht mitten rein wollte, aber auch von weitem hat mich der Auftritt der Thüringer Todbringer sehr erheitert... ich schwanke immer bei der Beurteilung zwischen Heiter und Langeweile... also eigentlich haben sie ganz gut gerockt, aber irgendwie war es früher alles besser... oder man war einfach jünger, also mir hats gefallen, der Rest fand sie wohl nicht so toll... Bei der Elektro-Hexe hat es mich ja fast zerlegt, weil ich so lachen musste, nachdem ich zuvor schon bei N8 Verzehr lauthals mitgegröhlt habe... Es ist einfach schade, wenn die besten Lieder einer Band auf dem Index stehen und unter einem Aufführverbot...
Als letzte Band des Abends kamen dann die lustigen Folk-Raider von Fiddler's Green, die wieder ihre "Kuschel-Wall-of-Folk" aufboten und das Publikum mitten in der Nacht zu einem "Circle Pit" im Schneckentempo um den Technik Turm bewegten. Viel Geschunkel, viel Getanze, viel Spaß und eigentlich viel zu schnell vorbei war der Auftritt der Jungs. Eigentlich wollten wir dann ja noch After-Show Party machen aber irgendwie zog es uns dann doch zurück zum Zeltplatz und wir spielten dann noch bis zum Sonnenuntergang "Schwimmen" mit unseren Nachbarn, wollten dann aber noch ein paar Stunden bei Dunkelheit und einigermaßen annehmbaren Temperaturen schlafen und einigten uns darauf uns gegen 10 am Morgen wieder zu sehen...

Fazit

Ein guter Tag, sehr viel Spaß gehabt, eine wirklich herausragende Show von Caliban gesehen und auch sonst einiges an guter Unterhaltung gehabt, heiß wars, aber das Schwitzen hielt sich dennoch in Grenzen, da immer viel Wind dabei war, was unserem Hauptzelt, meinem Zelt dann auch zugesetzt hat und es leicht verblobbt hat... allerdings konnte man dennoch nachts noch gut darin schlafen, die Dixis waren in einem sagen wir mal annehmbaren Zustand, aber meinen Festivalschiss hatte ich mir aufgehoben für den letzten Tag... Von unseren 70cm Keksen waren circa 15 Zentimeter abgefrühstückt... Biertechnisch waren wir noch einigermaßen gut eingestellt, auch sonst, waren wir essenstechnisch noch gut dabei, allerdings waren die Preise vor Ort fast schon zu teuer... klar Festivalpreise aber wenn ich bei meiner Currywurst für 3 Euro mehr Soße und Gemüse drin habe als alles andere, dann ärgert einen das schon...



Tag 3

Der dritte Tag ja eigentlich immer der Tag, an dem einem so langsam die Puste ausgeht, aber irgendwie war das hier bei mir genau das Gegenteil, die ganze Zeit war ich von so einer Grundmüdigkeit befallen und damit ging es am Samstag dann auch schon los, erst einmal die gespülten Klos testen, und das tat so gut... einmal richtig schön scheissen und dann auch noch mit mehrlagigem Klopapier, nicht dieses kratzende Festivalklopapier, was man sonst so kennt... Und dann erleichtert und ein wenig erfrischt zurück zum Camp... Allerdings war es gegen 10 Uhr schon so warm und vor allem sonnig, dass wir uns etwas überlegt haben, um aus der Sonne raus zu kommen und irgendwie die Mittagsstunden zu überstehen, also sind wir früh zum Festivalgelände gelaufen, welches übrigens zu Fuß handgestoppte 3 Minuten entfernt war... und haben uns im Zelt eingerichtet, dort war es schattig und durch den Wind war es auszuhalten... Von dort aus sahen wir uns dann Silverlane an, die mir ganz gut gefallen haben und leider nur sehr wenige Zuschauer hatten, was bei Festivals immer das Leid der Bands ist, die so früh auftreten müssen... Im Anschluss gab es dann Guns of Moropolis zu sehen, deren Musik ich sehr gut fand, aber aus Angst vor der Sonne blieb ich doch lieber im Zelt sitzen und genoß die gute Sicht... bei Orden Ogan begann mir dann langsam der Hintern weh zu tun, den Leuten vor der Bühne schien das gefallen zu haben, ich fand es eher langweilig und daher entschieden wir uns dann während Motorjesus grad zurück zum Camp zu gehen um ein wenig zu trinken und dann wieder zurück zu Feuerschwanz, die einen "Lindwurm" hinter ihrem Sänger her einmal über das Festivalgelände führten, im Grunde so etwas wie eine Polonäse nur irgendwie größer und lustiger... Auch sonst, waren die sehr erheiternd und haben mir ganz gut gefallen...
Dann kamen einigermaßen verspätet Tyr, vor deren Auftritt ich in Erinnerung an das Wacken 2007 leichte Angst hatte, weil ich da bei einer Zeltquetscherei kurzzeitig Angst um mein Leben hatte... aber nichts davon hier, im Gegenteil, alles lief gesittet ab und die Band selbst spielte mehr eine einlullende Vorstellung ab... beziehungsweise fingen halt so spät an, dass man sich über den Feuerwehrschlauch freute, der ein wenig kühles Nass von oben brachte, auch wenn das die Sonnenschutzcreme nicht so mochte... Danach hatten wir dann noch einmal eine längere Durschnauf und Bierpause, bei der wir uns dann auch entschieden Ektomorf doch weg zu lassen, obwohl wir uns plasmaartige Geisterwesen vorgestellt hatten... dann wollten alle zu Turisas wieder zur Bühne, ich hatte in Erinnerung an frühere Auftritte, wo ich die Jungs gesehen habe schon damit gerechnet die Schwerter und Schilde in der Menge zu finden, aber scheinbar war Battle Metal gar nicht so hoch im Kurs beim Rock Harz... und irgendwie wirkte auch die ganze Show etwas blutleer, mag sein, dass das daran lag, dass ich so einen richtig müden Schauer bei denen hatte und teilweise fast eingeknackt wäre, allerdings fehlte mir einfach die Partylastigkeit, die ich sonst von den Jungs kenne und unterstrichen wird das wohl dadurch, dass sie nicht einmal Rasputin gespielt haben... aber gut, naja die Letzte Instanz kam dann als nächstes und wir machten daraus eine Essenspause, ich habe die ja auch schon des öfteren gesehen und ich glaube meinem Herzbarometer hätte das gar nicht gut getan, wenn ich mich denen hingegeben hätte, allerdings habe ich von anderen gehört, dass die recht gut gewesen sein sollen...
Wir sind dann zu J.B.O. wieder gekommen und da war ich dann auch endlich wach, wacher als die Erlangener selbst hatte ich das Gefühl, denn als sie anfingen wirkte es so, als wenn sie ein paar Minuten vorher erst von ihrem Auftritt erfahren hatten... aber im Laufe des Konzerts haben sie es dann rumgerissen und einen lustigen bis vortrefflichen Auftritt hingelegt, allerdings gab es verdammt viele Crowdsurfer, es war fast schon störend, aber geil... Ich hatte wirklich Spaß und war das erste Mal richtig drin im Konzert... auch dem Core-Blümchen hat es gefallen, auch wenn sie es fast schon abwertend als Saufmusik abtat... Nur durch J.B.O. habe ich erfahren, das Udo nicht Udo gesprochen wird sondern You Dee Oh, ich nenn sie trotzdem UDO, da wir aber vorm Samstagsheadliner noch irgendwas zu uns nehmen wollten, nutzten wir die alten Herren um nochmal durchzupusten... Und dann kam das wohl stimmungsvollste und meiner Meinung nach auch beste Konzert des Rock Harz. Ich weiß nicht, ob es nur am Feuer lag und am Plauderton, den der Sänger drauf hatte, aber In Extremo haben mich begeistert, auch wenn sie meinen absoluten Favoriten den Spielmannsfluch nicht gespielt haben, was ich ja nach dem im Fernsehen übertragenen Auftritt beim Rock Am Ring dieses Jahres erwartet hatte, war ich teilweise doch total drin in der Musik und von der Feuershow hin und weggerissen... auch mein Herzbarometer lief auf Hochtouren, obwohl es dem Core-Blümchen wohl nicht so gefallen hat... aber bei so manchem Lied musste ich schon schmachtend rüberschielen... Und als mich dann nach Küss Mich noch eine nette Dame hinter mir ganz zärtlich über mein Haupt streichelte, weil sie meine weiche Jacke so toll fand, da war für mich eh der Abend gerettet, wenigstens eine, die bemerkt wie süß ich eigentlich bin...
Ich würde ja eigentlich gern hier den Bericht beenden ohne das unsägliche Ende erwähnen zu müssen, aber der Vollständigkeit halber erwähne ich jetzt auch Haggard... Ich weiß nicht, hatte ich zuviel erwartet, als ich mir mal die CDs angehört hab und mich auf was schönes symphonisch brutales gefreut, aber erst meckert der Sänger rum und als es dann endlich losgeht hab ich fast Angst, dass ich spontanen Ohrenkrebs bekomme, also was diese Opernstimme da drin gesucht hat weiß ich nicht und auch sonst war es doch sehr langweilig... Wir gingen dann um dem... ja ich nenn das jetzt echt mal Lärm... zu entkommen, auf dem Rückweg zur Bühne kann ich noch mit meinem Musikwissen glänzen und jemandem sagen, dass Herr Mannelig eigentlich von In Extremo stammt... auch wenn das natürlich auch schon auf älterem Liedgut basiert wahrscheinlich und dann haben wir uns schmerzerfüllt den Rest von Haggard angesehen, nur um festzustellen, dass Long Distance Calling ja eine Instrumentalkapelle sind... die aber zum Ende auch nichts mehr reißen konnten... schade eigentlich, aber ich hatte wenigstens auf dem Festivalgelände vom RockHarz in dieser Nacht die Idee zu einer neuen Ausrichtung meiner persönlichen Musik... anders ausgedrückt, mir kamen einige Songideen und ich werde die Tage mal wieder mein Tonstudio nutzen, um mal zu testen ob das was wird...

Fazit

Der Zeltlagerblob hat durchgehalten und eigentlich war es der beste Tag, geile Performance von In Extremo, schöne Musik gehört, tolle Shows gesehen, viel gelacht, viel Spaß gehabt, schön scheissen gewesen, Festivalherz was willst du mehr, die Plane hat dem Wind standgehalten und der Alstertag war ein voller Erfolg...



Tag 4

Der Rückreisetag beginnt früh morgens um halb 7 und beginnt mit dem Abbau des Camps, nachdem wir das erledigt hatten wurde dann der Müll zusammengepackt und netterweise haben wir von unseren Nachbarn noch einen Müllsack bekommen, denn wir hatten nur 2 und die waren nichtmal wirklich gefüllt, wir haben irgendwie extrem wenig Müll gehabt... naja gesittet halt... im dritten Sack wurde dann der kaputte Schlafsack vom Core-Blümchen und eine leere Palettenpackung Bier verstaut und dann gings Müllpfand abholen... Und dann ging es zurück, wir wollten unbedingt auf dem Rückweg durch die sagenumwobene Geisterstadt fahren, die aber gar nicht mehr so geisterhaft war, wie bei unserem ersten Besuch 2009... im Grunde bestand die Stadt zwar immer noch nur aus einer Straße, die im Kreis ging und verfallenen Häusern, aber es standen im Vergleich zum letzten Mal einige Autos herum... Wir folgten dann fälschlicherweise 2 Fahrzeugen, die aus dem Hochsauerland kamen und kehrten dann nach fast 3 Kilometern Feldweg um und fuhren eine andere Strecke, kauften noch Ostzigaretten als Andenken und hielten dann den ganzen Weg Ausschau nach einem McDonalds an der Autobahn... für mich hätte es auch BurgerKing sein können aber das Core-Blümchen wollte unbedingt McDonalds. Da wir so früh waren und um 10 Uhr 30 dann auch irgendwo hinter Braunschweig einen Autohof mit McDonalds fanden gab es dort nur Frühstück... ich war kurz vorm Ausrasten, ich wollte gerade anfangen "Falling Down" zu zitieren, aber hab mich dann doch zusammengerissen... Der Rest der Fahrt verlief relativ ereignislos und wir entschieden uns dann kurz bei meinen Eltern vorbei zu schauen und meinen Kram da abzuladen, netterweise hatte mein Vater dann den Vorschlag uns zum Bahnhof in Herford zu bringen, von dem aus der Weg nach Dortmund für mich und nach Gütersloh fürs Core-Blümchen leichter war... Quasi im Vorbeischauen sah ich dann noch das 2:2 von Brasilien und Paraguay bei meinen Eltern und konnte mich zum ersten Mal richtig schön frisch machen... neues T-Shirt an und noch ein paar Vorräte abgreifen und dann ab zum Bahnhof...
Kurz vor Gütersloh hatte ich dann nochmal richtig Herzrasen, als sich das Core-Blümchen verabschiedete und entschwand...
Gegen 14 Uhr war ich dann auch zu Hause angekommen und hab erstmal richtig geduscht, das war echt mal richtig herrlich... obwohl ich ja mehr der Badewannen-Typ bin. Aber egal, alles in allem war ich dann doch froh mich endlich mal abends richtig schlafen zu legen mit nem angenehmen Untergrund und ner verstellbaren Kopfstütze... wunderbar...

Gesamtfazit

Das Gesamtfazit kann ja nur gut ausfallen, tolle Leute dabeigehabt, besonderen Dank an die beiden tollen Begleiter und an alle die beim Festival mitgewirkt haben und dieses Wochenende zu einem ganz tollen gemacht haben... Danke einfach, dass ich ein Teil davon sein konnte... Musik war größtenteils gut, klar gabs da Haggard, aber mal davon abgesehen war eigentlich nichts wirklich schauderlich und besonders die Jungs von Caliban haben mir gezeigt, dass es einfach nicht darum geht, was genau man hört, sondern einfach nur, dass wir doch im Endeffekt alle Musik hören... ob nun Core oder Trve Metal, Black, Death, Power, Heavy, Pagan, Viking, Grind, Folk, Deutschrock... es ist doch alles Musik und vieles davon ist viel zu erhaben, als dass man sich in Kleinkriege zwischen den einzelnen Richtungen zermürben muss... ich fand es toll zu sehen, wie auf einem Festival alle zusammen einfach nur ne fette Party feiern und es keine musikalischen Grenzen dazwischen gab... danke für dieses unglaublich schöne Gefühl, dass wir doch eigentlich alle Musikfans sind...