Kuschelmetal. Das ist vielleicht kein offizielles Genre, aber wenn es eins gäbe, Axxis wären für mich ganz vorne dabei. Denn in einer Zeit des akuten Liebeskummers, als ich zwischen Melancholie, verdrückter Tränen und dem Wunsch, mir einfach nur die Welt wegzubrüllen, nach einem musikalischen Kompromiss suchte, waren Axxis meine Antwort. Nicht so übertrieben, nicht so druckvoll wie ihre großen Brüder im Power Metal. Aber genau deshalb perfekt für die ruhigeren Stunden. Für’s Sitzen im Regen, für’s Nachdenken, für’s innerlich Schreien – aber immer mit Melodie.
Und dann stehst du plötzlich auf dem Rockharz, leichtes Nieseln, mit dem Besten an der Seite, die Gedanken bei der Pusteblume, die gleichzeitig auf einer anderen Bühne irgendeinen Metalcore-Kram wegschädelt. Und Axxis? Die starten nicht mit Musik. Stattdessen steht da einer und quatscht auf Kölsch ins Mikro. Und ich so: „Bin ich hier vor der falschen Bühne gelandet?“ Denn sorry, der kölsche Dialekt ist für mich mindestens so schwierig wie Bayerisch – a-Bär is halt Geschmackssache.
Doch dann – der erste Schock überstanden – kommt die Musik, und es ist gut. Es ist wärmend. Es ist vertraut. So wie die Band eben ist: Melodisch, ehrlich, charmant, mit Ecken und Kanten, aber ohne den Zwang, jedem zu gefallen. Und das war eine richtig schöne Zeit. Mit dem Besten. Mit der Band. Mit dem Regen. Und mit dieser kleinen Erinnerung daran, dass Musik manchmal genau da tröstet, wo Worte versagen.
Frühere Axxis-Sachen mag ich vielleicht etwas mehr. Aber das ist wohl oft so: Die Ära, in der man eine Band entdeckt, bleibt einem immer am meisten hängen. Und genau deshalb ist Axxis hier – als Teil meines Soundtracks durchs Leben.
Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier, wie immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos den last.fm-Link zur Band.
Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler:

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