Feuerschwanz – was habe ich sie am Anfang belächelt. Diese frivole Spielmannstruppe, die mit zotigem Humor, zweideutigen Wortspielen und einem Bandnamen daherkam, der für mein Empfinden eher peinlich als charmant war. Ich erinnere mich, dass ich da anfangs echt einen Bogen drum gemacht habe.
Dann kam Phase zwei: Noch immer ging es um Met, Miezen und Mittelalterklischees, aber ich merkte plötzlich, wie viel Wortwitz, Selbstironie und musikalisches Talent da eigentlich drinsteckte. Es war immer noch schräg – aber auf einmal auch gut. Der Sound wurde härter, man bewegte sich vom klassischen MPS-Klamauk zu ernstzunehmendem Folk-Rock.
Und dann kam der dritte Schritt – der Punkt, an dem ich sie wirklich lieben gelernt habe: Die Band schlug einen Haken in Richtung Mittelalter-Metal mit echter Power. Episch, eingängig, dabei nie ganz ohne Augenzwinkern. Dazu kamen geniale Coverversionen von Pophymnen, die sie in ihre Welt überführten, als wären sie nie anders gedacht gewesen. Und plötzlich waren Feuerschwanz für mich sowas wie die Go-To-Guys für Gute-Laune-Metal geworden.
Ich kann’s nicht anders sagen: Ich gönn ihnen den wachsenden Erfolg von Herzen – und würde mich auch nicht wundern, wenn man sie demnächst irgendwo im Mainstream wiedertrifft. Verdient wär’s allemal. Genau so wie ihre recht hohe Platzierung in den Top 250!
Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier, wie immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos den last.fm-Link zur Band.
Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler:

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