Es war der ESC 2022 und vermutlich der einzige Auftritt bei dem ich geweint habe, weil Anna Cornelia Jakobsdotter Samuelsson mich so unglaublich geflasht hat mit der Stimme, mit ihrer Aura, alles an ihr erschien mir magisch. Ich mochte sogar den Song. Irgendwie erinnert sie mich an meine hübsche Friseurin, die ein paar Jahre älter ist, aber die Einzige ist, die ich an meine Haare lasse. Ich glaube ich habe damals berichtet, dass ich sofort nach diesen drei Minuten schockverliebt war.
3/09/2024
WOW - Cornelia Jacobs
2/22/2024
Hyperpop als Kritik und Evolution
Wie oft erwische ich mich, dass ich in den letzten Jahren sogenannte Musik höre und es als nebenbei hörbare Dudelmusik abtue, die von den meisten Menschen als Pop bezeichnet wird. Durch Zufall bin ich jetzt auf etwas gestoßen, dass ich musikalisch nicht einordnen konnte, das scheinbar aus der Populärmusik heraus geboren ist, sich deren catchy tunes gekrallt hat, aber selbst nicht Pop sein will, sondern stets als aggressiv anmutende Version von Pop daherzukommen scheint. Als hätte man Pop misshandelt und die Anteile der Misshandlung stehen im Vordergrund, als Kritik und Mahnmal daran, wie generisch Popmusik geworden ist. Und tatsächlich ist beim so genannten Hyperpop so ziemlich alles erlaubt, von Stimmverzerrung ins unkenntliche bis hin zu Tempodröhnungen, Bassspuren, die völlig verzerrt wirken und unglaublich viel Digitaleinfluss. Ich bin erst am Anfang das Genre zu erforschen, aber ich fürchte ich verstehe den Grund dafür mehr als die Musik selbst, denn ich war auch schon früher kein Fan von Noise, Grindcore, Screamo.... Schranzen mochte ich, irgendwo gibt es so eine ganz dünne Grenze, ab dem mein Ohr nur noch den Lärm hört. Aber Musik ist halt alles, was gefällt und zum Glück so vielfältig, dass zu jeder Zeit für Jeden und Jede was dabei ist und wenn nicht macht man einfach selbst was Neues.
Vermutlich hat das auch they "Hexe aus Irland" (ich meine das in der liebsten Form, in der man es meinen kann) gedacht und wird damit beim ESC auftreten und sicher Einiges an Aufmerksamkeit bekommen. Ich mag den Song von Bambie Thug - Doomsday Blue nicht so sehr, auf dem Album haben es mir andere angetan, aber ich verstehe definitiv das Anliegen, Go for it!
Ob ihre Interpretation von Hyperpop jetzt der nächste große Scheiß ist, kann ich nicht sagen, aber es ist definitiv etwas, das ich in Zusammenhang mit einem generellen Umdenken in der Welt bringen würde, muss sich für die Oma und Opa Generation wie ein Angriff aus dem non-binären Weltall aus der Hölle anhören. Gönnt euch... Liebe geht raus!
2/17/2024
Deutscher Vorendscheiß
Alles was am System des NDR schlecht ist wird hier in einer Show irgendwo im Programm versteckt, das keiner angucken wird, der am Thema interessiert ist. Kluger Schachzug, um dem wirklich interessierten Publikum vorzugaukeln, es hätte eine Wahl. Wirklich lächerlich, 22:15 am Freitagabend, die jungen Leute sind unterwegs, die Alten gehen so langsam ins Bett und alles inbetween hat eigentlich was Besseres zu tun. Alle werden am Ende wieder jammern und Deutschland wird am 11. Mai Letzter. Und dann wird wieder kurz emotional analysiert und im Grunde alles wieder so gemacht, wie immer, anpassen und versuchen irgendwie den Ton zu treffen. Wenn man das Ganze so angeht, ist es Lotto spielen. Man kann nicht versuchen per Zufall zu gewinnen.
Aber zur Sendung, oh my, man denkt, es könnte nach den letzten Jahren nicht schlimmer werden und dann macht Frau Schöneberger, hauptverantwortlich genau das. Man fragt sich, ob sie einen Knebelvertrag hat und die Ablöse rauspressen will, weil sie sich entlassen lässt. Warum so ein Kleid? Warum hat sie ihre Wege nicht im Griff? Warum druckt die Redaktion ihr ihre Karten nicht so aus, dass sie sie lesen kann? Das ist Amateur-TV, da fehlt ne Kandidatin, da muss ein Gewinner auf Klo, es ist Fremdscham-Fernsehen vom Feinsten. Da überzeugt mich jedes Reality-Trash-TV Format mehr und selbst die gucke ich mir ja nicht an außer "IBES" aber anderes Thema.
Kleines Re-Live mit Spoilerwarnung
Ninetynine - ja kann man mal machen, sah ich aber von Anfang an nicht beim ESC
Leona - große Stimme, aber nix womit Deutschland zum ESC geht
Dann kurzer Selbstbeweihräucherungsblock mit Mary, Flo und Babs... schlimm aber taktisch klug, um dem Publikum quasi zu signalisieren, dass jetzt der Hauptact kommt, für den man zu stimmen hat.
Isaak - Popgrütze vom Allerfeinsten, die ich aus dem Radio deutlich angenehmer in Erinnerung hatte, mit dem Namen und der derzeitigen Semitophilie definitiv ein Anwärter für deutsche Anbiederung beim ESC
Galant - Böse Strobo Minimal Pop, der hervorsticht und deutscher Musik, wie ich sie kenne noch am nähesten ist, weil kreativ und minimalistisch mit Augenzwinkern, wird aber nicht gewählt
Floryan - Toller Typ, ist aber zu kantig und das Lied ist viel zu ESCig, als das Deutschland dafür stimmt, außerdem muss man ja gegen den voten, ist ja "gecastet", Leute wacht auf. Solche Talente sind es, die für die Sache brennen...
Bodine Monet - Super sympathisch, wie hunderte ESC-Songs vorher, keine Chance in Deutschland
Ryk - Die hässliche Fratze des ESC mit so viel Avantgarde, dass man sich fragt, ob es eigentlich noch echte Ohrwürmer gibt, denn das ist es doch schlussendlich, worum es geht, einfach mal wieder was zum Mitsingen, also meine Meinung.
Marie Reim - Stimme top, Schlager ist so deutsch, dass man damit auch mal ein Statement setzen würde, ganz schlecht inszeniert plus Schmutzkampagne, um das direkt zu verhindern, warum? Klar Song ist lala, aber mitsingbar
Max Mutzke - Ein echter Star, tolle Ausstrahlung, großartiger Künstler, guter Song, bester Beitrag des Abends und damit kein Kandidat für Deutschland, weil viel zu echt
Ein Schelm übrigens, der denkt, dass man die Reihenfolge strategisch gewählt hätte, nach Star-Potential oder Gage oder so...
Leute und was für eine kranke Nummer habt ihr euch da mit irgendwelchen Fake-Jurys aus dem Ausland hergenommen, das ist kopiert vom Ersatz-ESC vor ein paar Jahren auf Pro-Sieben, aber fuck so random und wie unlogisch. Wer denkt sich sowas aus, vor Allem wenn es dann nur 8? Jurys sind und nicht 42 oder so, das ist alles so lieblos. Dann werden die Punkte komisch zurückgestellt, also da muss man schon kein ESC-Verschwörungstheoretiker mehr sein, dass man da Schiebung vermutet. Dann fucking legt doch einfach fest, dass Isaak gewinnen soll und verarscht uns nicht alle.
Ja und dann noch die zwanghafte ABBAisierung des ESC, mit einem Sing-A-Long, der leider gar nicht so schlecht war, die Sendung aber nicht mehr gerettet hat. Und Leute, da war es fünf vor zwölf.
Und dann gewinnt nach einer unglaublich lächerlichen Punktevergabe-Farce Isaak, na herzlichen Glückwunsch, 11. Mai Germany Zero Points! Ich freu mich drauf mir den Abend wieder ordentlich einen reinzuschrauben. Wenn Deutschland, namentlich der NDR keinen Bock mehr auf den Scheiß hat, dann spart doch das Geld und macht mal ein paar Jahre Pause und überlegt mal, ob es nicht frische Ideen und Personal braucht...
2/08/2024
Ich will zum ESC - Entscheidungsshow
Laura Karasek, auweia mit einer Ausstrahlung einer Nachrichtensprecherin der 70er mit einer 80er Jahre Bühne im Spätprogramm, was ist hier los?
Warum? Da rege ich mich schon wieder auf so vielen Ebenen auf und kann nur hoffen, dass es zu einem zumindest einvernehmlichen Ende gelangt...
2/04/2024
IBES, Ich will zum ESC, Nascar Full Speed
Ich bin ein Star, holt mich hier raus!
Leute, ihr wisst es, ich bin seit jeher ein absoluter Dschungelcamp-Fan und auch diese Staffel wieder habe ich alles aufgesaugt, was es davon irgendwo zu sehen gab. Ich bin total froh, dass ich auch ein Football-Fan bin, so dass mich die Kürzung der Sonntagsfolgen nicht ganz so grumpy gemacht haben. Whatever, gute Show, trotz der vielen für mich unbekannten Reality-Hupfdohlen ist auch die diesjährige Staffel höchstinteressant aus dem Blickwinkel des Sozialexperiments. Auch wenn die Prüfungen in den letzten Jahren immer mehr zu solchen geworden sind, die an SAW-Fortsetzungen erinnern, wo man die Prüfung eigentlich gar nicht erfüllen kann. Aber hey, beweist mir halt das Gegenteil.
Ich will zum ESC
ARDs-Variante vom Showprinzip "The Voice" mit zwei ultra-nervigen aber eben auch gerade deswegen so ESCigen Coaches, ihren Teams und jeder Menge Vorbereitungskrams. Die Idee finde ich super, aber warum muss dann dieser am Ende erwählte Act noch gegen 8 andere, die das NDR lieber schicken würde antreten? Und warum denkt irgendwer, dass irgendjemand anderes als Max Mutzke damit zum ESC geht? Leute, ein Konzept wäre doch genug, jetzt nehmt ihr einfach drei Konzepte und überpaced, ich fürchte auch direses Jahr wird das wieder echt bitter. Serie ist allerdings echt sehenswert, wenn man auf den ganzen Queer Kram und ESC Pomp steht.
Nascar: Full Speed
Ja gut, irgendwie so ne Mischung aus MTV-Cribs und Rennfahrerzeugs. Bei der Formel 1 Doku, die einige Jahre lief fühlte ich mich deutlich mehr abgeholt, als Nicht sp im Thema Mensch, hier wird mir einiges an Vorwissen verablangt, werde ich wohl nicht weitergucken.
5/14/2023
ESC - EIne Mitschrift live (zum Nachlesen)
Endlich kenn ich mal so ziemlich alles im Intro und bei der Flagparade, beginnt großartig.
5/11/2023
ESC Halbfinale Nummer 2 (Live getickert zum Nachlesen)
Diesmal für Erwachsene ist die Kleiderwahl der drei Grazien
Zypern Y
Estland X
Belgien Y
Österreich Y
Litauen Y
Polen Y
Australien Y
Armenien X
Slowenien X
Und hier dann noch die Playlist zum zweiten Halbfinale.
5/09/2023
ESC Halbfinale Nummer 1 (Live getickert zum Nachlesen)
Starkes Intro von Hard Kiss
Nur zweimal daneben gelegen, das ist doch ne ganz gute Quote, und schonmal ne gute Party für Samstag!
Auf wiedersehen X [eks]
Das Leben lehrt uns immer wieder, dass nichts für immer ist und "All good things come to an end". Jedes Jahr zum Sommer hat der Club in dem ich erwachsen wurde, liebte, lebte, feierte, trauerte, lernte, vergaß, fand und verlor. Jedes Jahr zum Sommer machte der Club zu. Es war ein alljährlicher Prozess, "hey haste schon gehört, das X macht zu!" "ja, aber nach dem Sommer ist ja wieder auf!", diese Gewissheit war auch etwas, das dazu gehörte zum Gefühl X für mich.
Natürlich auch die ganzen Freibierfeten, als es noch KICK hieß und die ABI-Feiern mit meinem Besten Konzertabende und so viele Freunde der Nacht, die ich in dieser Zeit kennen und schätzen lernte. Na ja und zur ganzen Wahrheit gehört dann eben auch jeder der Abende, der mir damals so viel bedeutete, dass ich alles dafür opferte: Die Abende mit DIR.
Und da heute das erste Halbfinale des ESC ist (ich sah damals 2006 Lordi hier auf der BigWall siegen) und das X [eks] vermutlich dieses Mal endgültig schließt, möchte ich euch meine Spotify Playlist ans Herz legen, die ein ganz guter Durchschnitt dessen ist, was dort meistens Samstags so lief, als ich nahezu jede zweite Woche dort war. Wieder etwas, das es loszulassen gilt.
Viel Spaß bei diesem kleinen Throwback!!!
3/04/2023
Lied für Liverpool
Tja Leute, jetzt drüber geschlafen und nochmal drüber gehört, ich muss euch sagen, wir haben uns richtig entschieden!
BLOOD & GLITTER ist der richtige Song. Wir werden damit zwar nicht gewinnen, aber ich kann mich dahinter als ESC-Fan und als Ich Selbst aufstellen und wenn ich mit so einem Song am frühen Morgen des 14. Mai mit einer verheerenden Niederlage den Weg Richtung Borsigplatz antrete werde ich immer noch stolz hinter dem Lied meines Landes stehen können, die im Performance Bereich einfach alles weggemacht haben beim Vorausscheid, auch wenn Ikke Hüftgold aufgrund seiner Bühnenpräsenz auch interessant gewesen wäre, aber die systemische Kritik war vielleicht etwas zu platt für gerade diese Bühne, obwohl natürlich unfassbar angebracht.
Ja, was bleibt zu schreiben, ich persönlich war ja auch schockverliebt in Anica Russo, aber das war mir dann schlussendlich alles zu perfekt und kam eher der Inszenierung einer Anfangssequenz eines fabelhaft düsteren Kinderbuchs gleich, das ich gern schreiben würde. Die Emo-Punks mit ihrem Doppellied, waren zwar mein Geschmack, aber mit ihrer Botschaft zu gewollt an ein Outsider-Publikum gewandt. Der queere Beitrag für mehr Freiheit war mir zu sehr drüber und zu discolastig. Die liebe Patty hatte leider keinen guten Abend, da war die Stimme dann doch etwas sehr aufgeregt zwischendurch, so gängig auch ihr Lied war, das ich ja schon im November hier supported habe, es war sehr ESCig, aber eben vielleicht schon wieder so viel, dass ich es nach dreimonatigem Immermalwiederhörens schon leicht über bin. Naja und dann waren da noch die beiden anderen Typen, bei denen ich mich nur dran erinnere, dass der eine auf nem großen grauen Termitenhügel stand und der andere einen Hund namens Gisela hat. Tja das war mein kleiner Abriss der Musik, wenn sich irgendwas Richtung ESC tut, was ich für berichtenswert erachte, schreibe ich vielleicht was dazu, ansonsten spätestens in der zweiten Maiwoche, genießt die Zeit und tüdelü!
Was immer Sie gemacht haben, danke dafür!
11/30/2022
Wir für Patty Gurdy
VIEL ERFOLG
6/11/2022
Stanleys Top 100 Vol. 23 (Omikron Edition)
Hey Leute,
es ist wieder mal Zeit...
Verdammt lange hat es gedauert, ich weiß. Ein unglaublich ereignisreiches halbes Jahr liegt hinter mir, ihr habt es verfolgt und es war so viel Musik da, es war so unglaublich schwer für mich 100 Titel auszuwählen, die das letzte halbe Jahr aussagekräftig beschreiben und gleichzeitig meinem derzeitigen Musikgeschmack entsprechen.
Wundert euch bitte nicht, dass der großartige 2022er ESC hier noch keine großartige Berücksichtigung gefunden hat, ich hatte einfach nach dem Contest noch nicht groß Zeit mich damit zu beschäftigen. Aber ich garantiere euch, dass in der nächsten Ausgabe mehr als 2 Titel vorkommen werden und es auch nicht so lange dauert bis die nächste Top 100 kommt.
Ich hoffe ihr habt Spaß mit dieser hier, könnt euch ein bisschen in mich versetzen, genießt die Abwechslung und habt einfach eine schöne Zeit. Die Reihenfolge ist wie immer von 100 auf 1 oder eben wie ihr wollt.
5/16/2022
Bananas and Blows
Der Eurovision Song Contest 2022 war Bombe, stark besetzt und musikalisch abwechslungsreich wie Sau. Leider haben die Hosts ihre Power schon in den Halbfinals verballert und auch die Half-Time Shows waren besser. Dass die Ukraine gewonnen hat und Europa mit nahezu einer Stimme solidarisch war hat mich zu Tränen gerührt. Ob es dann wirklich in Kiew stattfindet weiß ich nicht aber die Ukrainer haben jetzt eine Hymne für durch diese Zeit kommen. Und Europa war für einen Abend in den Farben getrennt und in der Sache geeint. Schön!
3/04/2022
Fremdscham am Freitag Abend? Re-Live Blogpost - Ein Versuch
Erwartet hatte ich ja Barbara Schöneberger, dazu aber ein Publikum mit Ukraine Flaggen und davor eine Spendensendung, bei der man einen emotionalen Ausbruch einer ukrainischen Künstlerin förmlich abwürgte. Ganz großes Kino, Kopfschüttelnd bleibe ich zurück, ich mein im Ernst? Mit warmen Decken und frischer Kleidung gewinnst du keinen Krieg gegen einen übermächtigen Gegner...
3/01/2022
Den Verlierer unterstützen?
5/18/2021
Rotterdam, alle druff?
Was musste man sich vor dem ersten Halbfinale grade einschmeißen, damit einem das nicht wie ein absolut wilder Trip vorkommen konnte?
5/16/2021
Das Problem mit Fortsetzungen...
Was für erfolgreiche Filme gilt, deren Fortsetzungen oft nicht mehr an sein Original heranreichen gilt also auch für großartige Fernsehshows, wie ProSieben gestern leider unter Beweis gestellt hat. Man muss natürlich auch sagen, dass es schwer ist eine Hommage an den ESC zu wiederholen und dabei noch einen draufsetzen, wenn man das Spektakel letztes Jahr gesehen hat (ich berichtete). Vielleicht war man letztes Jahr auch einfach so durstig nach TV-Unterhaltung, weil man durch Corona ausgezehrt war und im Grunde alles rundherum abgesagt war, während wir derzeit ja doch in einer gewissen Scheinnormalität leben. Aber ProSieben hat auch vieles am Konzept geändert: Ausländische TopStars, die sich etwas zu ernst nahmen, einen etwas missglückten Comebackversuch, eine unlustige und fast respektlose Parodie, alles wirkte gezwungen und der Spaß des Vorjahres fehlte etwas. Die Musik war auch mehr Support aktueller Populärmusik als der Versuch ein tolles neues Lied zu finden, das extra für den Wettbewerb geschrieben wurde. Da war auch bei den Künstlern letztes Jahr mehr Ehrgeiz, mehr Spaß, mehr Vielfalt.
Versteht mich nicht falsch, es war eine einigermaßen unterhaltsame Sendung, wenn auch mit einem Ergebnis, das ich anders gesehen hätte aber schon klar, wenn man die besten Freunde eines performenden Künstlers wählen lässt, dann wählen die den... Das Prinzip Einzelpersonen entscheiden zu lassen fand ich falsch (war zwar letztes Jahr auch so, aber anders). Die Einspieler waren noch etwas stumpfer als letztes Jahr und hatten wenig vom TV-Total Charme des Vorjahres. Das Teilnehmerfeld wirkte extrem zusammengeschrumpft und hätte durchaus auch dieses Jahr einen Masked-Singer Gewinner vertragen. Die Werbung zu kritisieren ist müßig, war aber vor allem bei dem "kleinen" Feld störend, die 45 Minuten hätte man die auch mal einschränken können. Warum holt man sich einen Pausenact wie die Prinzen? Gaypride ftw aber der Frontmann ist für mich eine der unsympathischsten Persönlichkeiten der Medienlandschaft der letzten 30 Jahre, da habe ich mir fast gewünscht, dass nur die beiden Rapper auf der Bühne stehen. Naja und der Conchita Wurst Faktor hat sich auch langsam selbst überlebt, für das nächste Jahr würde ich mir mal ein paar andere Mitglieder der Community wünschen, zur Not auch Olivia (ihr wisst schon) oder eine von den Anderen als "Field Reporter" oder eben an der Seite von Steven, der gestern auch nicht seinen besten Tag hatte.
Das Alles zusammen machte dann einen recht lauen Abend, der vielleicht auch durch die Erwartungshaltung weniger erquickend war, als erwartet. Was bleibt ist für mich, dass Jasmin vielleicht noch ein wenig an der Performance von Gold arbeiten kann (denn der Song hat definitiv Ohrwurmpotential), dass Weltstars auch mal ganz schmallippig werden, wenn sie in nem Wettbewerb nicht die erwartete Platzierung erlangen (ist euch aufgefallen, dass man auch gar keine Interviews zwischendrin hatte, was ja auch normal dazu gehört?), dass viele es nicht mehr gewohnt sind auf der Bühne zu stehen und in Alltagsklamotten auftreten als hätten sie ne Videoschalte zum ARD-Mittagsmagazin und dass Batida de Coco mit Milch besser schmeckt als ohne.
7/01/2020
T&Fs Juni 2020
Der Juni war eigentlich nicht erwähnenswert, was Filme anging bei KK2. Neben "The MEG" und "Bright" als absolute Rohrkrepierer gab es einen nette Film mit Schnuckelchen Chris Hemsworth und für mich als ESC Fan, das vielleicht bisherige Highlight des Jahres mit Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga.
Wen trotzdem der gesamte Monat interessiert, traut euch auf meiner Letterboxd Seite vorbei zu schauen, Hier ist der Link: Juni 2020 bei KK2
5/17/2020
Schönebergers Fremdschäm Show
Es geht um die ESC-Ersatzshow, die zeitgleich zu Raabs Free ESC in der ARD gesendet wurde, das Prinzip war eine vorab auf dem Spartensender One auf 10 Original-Beiträge, die auch im offiziellen Wettbewerb gewesen wären vorzustellen und teils live, teils per Videobeitrag zu zeigen und daraus dann quasi Deutschlands ESC-Sieger auszukungeln. An sich die Idee ja ganz nett, wenn auch sehr ambitioniert in der Elbphilharmonie, wo doch die ARD seit Jahren den Sound aus internationalen Arenen teilweise nur suboptimal durch die Empfangsgeräte zu Hause schiebt.
Erst einmal also zu dem was noch einigermaßen gut war, die Musik war nun ja, 3 der 10 Beiträge stachen etwas aus dem Gedudel heraus, das ich bereits im letzten Beitrag, wo es um die Raab Show ging kritisierte. Ja aber das war es auch schon, der Rest der Show bestand aus den immergleichen Rückblicken, die in einer echten ESC-Show meist die angespannte Stimmung auflockern, weil sie lustig aufbereitet sind oder dem Publikum zeigen, dass sich das jeweilige Austragungsland nicht so ernst nimmt oder Ähnliches, hier fungierte es als Füllmaterial, damit man nicht merkt, dass eine 45 Minuten Show auf fast 2 Stunden aufgeblasen wurde in der man dann auch noch den rothaarigen Wuschelkopf und einen sichtlich entspaßten Peter Urban beobachten musste, die sich mit einer übermotivierten und zum Teil in ihren Texten recht selbstherrlichen Frau Schöneberger Wortschwälle über eine Corona-gerechte Distanz zuwarfen. Was auf der Reeperbahn zwischen einem ausgelassenen Publikum und gelöster Stimmung nicht so auffällt wird hier leider zum absoluten Fremdscham Highlight. Auch deutliche Spitzen in Richtung Konkurrenz von ProSieben zeugen nicht sonderlich von Sportsgeist, zeigen vielmehr eine Unreife und Neid auf Innovation. Da kann man noch so oft erwähnen, dass man das Original ist. Manchmal ist es halt so, dass das Original sich selbst überlebt, weil es nicht in der Lage ist, sich der Zeit anzupassen, Neuerungen zu etablieren oder auch mal das Rad ein Stückchen zurückdreht, vielleicht mal über sich selbst lacht, etc.
Übrigens ein Grund warum die ESC-Show 2016 für mich die Beste aller Zeiten war, voller Selbstironie und dem Blick zurück mit Augenzwinkern und dennoch voll in der Zeit angekommen. Das was die ARD da gestern Abend gezeigt hat war ESC zum Abgewöhnen, auch wenn man dann ja die glorreiche Idee hatte den 2010er ESC (Lena und so - eine von Raabs Entdeckungen, die er zum Sieg supportet hat) nochmal zu zeigen.
Die Live Show zur Prime-Time dagegen war ein unglaublich entlarvendes Beispiel dafür, was im Umgang mit dem ESC falsch läuft, ach ja man hat sogar den deutschen Beitrag gezeigt, den ich weder vorher kannte, noch heute irgendeine Erinnerung daran hervorkramen könnte.
Ich bin geneigt einen Appell an das Ende zu stellen, aber ich fürchte punktlose letzte Plätze, Stimmen von ESC-Fans und Leuten aus dem Biz bleiben ungehört, solange man sich der Kritik verschließt oder ignorant jedes Jahr aufs Neue immer wieder die falschen Schlüsse zieht und rückwärtsgewandte Lösungen sucht. Sowas aber bitte nie wieder...
P.S.: Wer sich wundert, wie ich beide Shows sehen konnte, es gibt da heute ja einige Möglichkeiten, sich Sachen aufzuzeichnen, Mediatheken, etc...