Powerwolf, eine Band, die mit dem sakralen genauso spielt, wie mit dem großen Bereich des Horrors und Mystery-Genre. Bei Powerwolf gibt es Vampire, Werwölfe und besessene Priester genauso wie den Partysatan, den wir doch irgendwo alle in uns haben, der Samstagabends die Sau raus lässt nur um dann am Sonntag mit Kopfschmerzen im Bett zu bleiben. Es gibt Feuer und es gibt eine Metal-Messe und das ganze möglich in Corpse-Paint aber das Alles ist halt nur die Show zu großartiger Power Metal Musik mit Kirchenorgel. Verurteilt mich, dass ich sowas geil finde, euer Problem. Ich weiß Tatsache nicht mehr, wie ich auf sie aufmerksam geworden bin, aber es ist eine der Bands, von denen ich das meiste Merch besitze, weil es einerseits provokant für die Dummen ist und andererseits voller Ironie steckt, für jene, die sich damit auseinandersetzen und das ist ja schon mal generell soviel ich, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ich anfangen würde ihre Musik zu hören und zu feiern.
Ich glaube es war auf einem Rock Harz, dass ich sie live gesehen habe, es könnte aber auch Wacken gewesen sein, diese Bühnenshow ist großartig, wenn ein Mann, der einwandfreies Deutsch sprechen könnte sich aber gibt, als wäre er direkt aus Transsilvanien gekommen und in einem gebrochenen Deutsch in die Menge fragt, ob es Feuer mag? Ach Leute, ich liebe Feuer, es ist das, was aus einem guten Konzert ein Großartiges machen kann... Eine unglaublich sympathische Metal-Messe, die man mit den Jungs feiert voller Augenzwinkern, Wortwitz und Ironie, ohne jemals die Grenze zur Geschmacklosigkeit zu überschreiten, sondern vielmehr immer an der pubertären Grenze dazu zu bleiben. Ich habe vor kurzem irgendwo gelesen, dass mein Sternzeichen geistig immer in seinen 20ern bleibt, darum höre ich auch solche Musik...
Lieblingslied war lange Zeit "Sanctified with dynamite" und schon erwähnter "Saturday Satan", letzteres würde ich aber wohl durch "Stoßgebet" ersetzen, da meine wilde Samstagabend-Partyzeit ja nun auch schon etwas her ist und es musikalisch einfach noch etwas reifer daherkommt und textlich bitterböser ist. Insgesamt könnte ich kein Album rausfischen, dass ich mehr liebe als andere, weil sie vor allem in den frühen 2010ern eine unglaubliche Dichte an geilen Songs da draufhatten und man vom ersten bis zum letzten Ton gepackt war.
Ich weiß nicht mehr wo das war, aber es gab irgendwann mal eine Reportage in denen ein Fernsehmoderator bei diversen Metal-Größen zum Grillen war und da lernte man den Sänger der Band ein wenig von seiner "privaten" Seite kennen und was für ein knuddeliger sympathischer Mensch, den mochte sogar meine Ma und meinte: "Den würd ich auch auf ein Bier einladen...", was einmal mehr beweist, dass wir Metaller einfach die liebsten Menschen sind, das ganze Geschrei und der Lärm sind nur das, was wir rauslassen müssen, damit wir es bleiben können. Oder so ähnlich.
Für alle, die mal reinhören möchten, wie immer der Spotify-Link zur Band und die eingebettete Playlist der Top 250 Künstler bei last.fm (Stand 20.06.2024)
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