"E Nomine"s "Vater unser" war damals, als ich 13 oder 14 war eine echte Möglichkeit der Provokation, weil es ja nicht angehen könnte, dass man tanzbare Rhythmen unter ein Gebet legt. Ehrlich gesagt fand ich das großartig, konnte ich doch so zeigen, dass ich mit Gott und dem ganzen Religiotenkram bin und konnte dazu tanzen. Spannend, dass ich das erste Album mit "Sintflut", "Psalm 23", "Denn sie wissen nicht, was sie tun...", etc super gern gehört habe und auch die Kombination aus bekannten Synchronsprechern aus dem Kino mit Dance hat mich einfach begeistert. Das war lange bevor ich sowas wie scrobblen überhaupt dachte.
Doch noch geiler fand ich das Album, das sich klassischem Horror Zutat, ein Album namens: "Finsternis" und wow, das ist ein Banger von einem Album, auch wenn das Tempo zum Teil eher langsam ist, sind es doch großartige Texte und mit "Mitternacht" eines meiner absoluten Lieblingshits, als ich die Clubs unsicher gemacht habe... ich hatte alle Versionen von dem Track und habe meine Mitmenschen damit wahnsinnig gemacht. Und dann irgendwann verschwand E Nomine in der Versenkung.
Und ich hörte immer nur das eine Album, dass ich auf Festplatte hatte, vermutlich auch in der Zeit der verlorenen 7, wo E Nomine sicher irgendwo in meinen Top 100 rumspukte. Und dann vor einigen Monden, nachdem ich beinahe die Original-Vinyl von E Nomine erhalten hätte (R.I.P. Warmduscher), sehe ich, dass nahezu der gesamte Katalog von E Nomine bei Spotify auftaucht... ihr könnt euch vorstellen, was ich gemacht habe... direkt in die Rotation und ich muss sagen, genauso großartig wie damals. Und die Mitternacht Mixe wieder zu hören nach über 20 Jahren, ihr stellt es euch nicht vor.
Tja, und wie gehe ich heute damit um, dass hier Texte aus der Bibel und Gebete in ein fast schauriges Gewand gebracht werden und mit dem Namen ja auch eine gewisse Tendenz angedeutet wird? Nun, ich mag die Musik und es kann einer von unzählbaren Wegen sein, wie man zu Gott und/oder seinem Glauben findet, warum es also kritisieren?
Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier, wie immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos denlast.fm-Link zur Band.
Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler: