9/09/2020

Unqualifizierte Meinung zu den "Wahren Kosten"

Hallo Freunde, 

es gibt ja ein paar Dinge, die wir alle gemein haben, zum Beispiel sind wir alle Verbraucher (ja fast alle W-G!, ich weiß) . Das heißt wir gehen irgendwann einkaufen, oder lassen einkaufen und versorgen uns aus einer Mischung aus Bestpreis-Leistungs-Produkten und dem was uns einfach schmeckt. Dabei differenzieren wir uns dann alle wieder aus, weil wir andere Maßstäbe anlegen. Worauf ich hinaus will, wir kaufen, je nach Geldbörse das was im Regal ist und denken dabei selten darüber nach, was das Produkt eigentlich wirklich kosten müsste.

Die unglaublich nachhaltigkeitsorientierten und gemeinwohlorientierten Leute von Penny haben in Berlin in einem Pilotprojekt, dem Verkaufspreis einmal ihre "wahren Kosten" gegenübergestellt. Sie behaupten, wenn ich das richtig verstanden habe, soviel müsste es kosten, wenn man nachhaltig und auf Tierwohl achten würde oder was sonst auch immer. Warum aber gibt es auch da nur einen teilweise horrende höheren Preis zu sehen, der den Verkaufspreis noch attraktiver macht, weil er ja so niedrig ist? Wie können die dabei Gewinn machen? Naja weil diese wahren Kosten nur in einer Welt voller rosa Plüschelefanten und Einhörner, wo jeder gerecht behandelt, bezahlt und geliebt wird, der Topf Gold am Ende des Regenbogens immer gefüllt ist und es keinen Kapitalismus gibt, existiert.

Warum denn nicht eine diffizile Kostenaufsplitterung, wenn man schon so "offen" sein will. Der Preis selbst sollte von Angebot und Nachfrage geregelt werden, so auch Produktionsmargen, natürlich würden Preise dann deutlich schwanken und die Tiefkühlpizza, die aufgrund der Massenproduktion und dadurch erheblicher Einsparungen in den Herstellungskosten nur 1,79 € kostet, egal wann man in den Laden kommt würde bei höherer Nachfrage eben auch mal 5 € kosten. Für wen denn? Für uns, den Verbraucher. Der Hersteller stellt stumpf immer die gleiche Menge her und die Verkäufer schmeißen einfach alles weg, was nicht den Weg zum Endverbraucher findet, auch das ist ein erheblicher Preistreiber, die Pizza ist dafür das falsche Beispiel, gehen wir zur Frischfleischtheke.

1kg Kassler kostet round about 10 € je nachdem wo man es kauft dann auch 15 € oder 5 € aber was sagt mir als Kunden der Preis etwas über die Kosten der Herstellung, über den Geschmack oder über das Tierwohl? Da kann Penny noch so viele Schilder daneben hängen, was es gekostet haben müsste, in meinen Augen nichts als ein cleverer Marketingschachzug, der dem Kunden ein kurzes schlechtes Gewissen macht, wenn falls er darüber nachdenkt, dann aber sein Belohnungszentrum anspricht und sich über das vermeintliche Schnäppchen freut, bei dem der Verkäufer trotzdem noch ne Gewinnspanne drin hat.

Link zur Ursprungsmeldung  

Ich kritisiere gar nicht die Idee, die ist gut und würde ehrlich gemeint, mit ausführlichen Infos gefüllt auch Sinn ergeben und dem Kunden vielleicht wirklich mal ins Gedächtnis rufen, wie er selbst doch zum Teil dafür verantwortlich ist, die Preise zu drücken (auch wenn man das marktwirtschaftlich auch wieder als Trick entlarven könnte ihn auf höhere Preise vorzubereiten oder durch das schlechte Gewissen eine Zwangslage zu erzeugen, zum Teureren zu greifen um sein Gewissen zu beruhigen), ich kritisiere das Vergleichen von Birnen und Äpfeln.

Wie kann ich denn einen VERKAUFSPREIS mit imaginären WAHREN KOSTEN vergleichen? Wenn der Verbraucher wirklich mehr Transparenz bekommen soll, woraus sich sein Einkaufspreis zusammensetzt, muss man ihm auch sagen, dass sein Verkäufer auf dem Weg zur Preisfindung seine Kosten so dermaßen drückt, das die Herstellungskette darunter leidet. Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass eine Verteuerung der Verbraucherpreise nicht zu besseren Bedingungen führt, nur zu mehr Gewinn, denn die Gewinnmarge kann verdeckt einfach vergrößert werden und der "dumme Kunde" denkt, das hat alles was mit Tierwohl, besseren Arbeitsbedingungen und dem Regenbogen zu tun...

Wacht auf, wer sein Fleisch zu 'nem fairen Preis möchte, der kauft sich ein paar Ferkel, zieht seine Schweine selbst groß, sorgt für Nachwuchs und schlachtet die fetten alten Tiere selbst und hat dann 1 Jahr oder länger davon zu essen.

Ihr wollt gesundes Obst und Gemüse zum fairen Preis, der Garten ruft... wer wirklich die Unterdrückung von Mensch und Tier beenden will, der entzieht denen, die über sie bestimmen die Grundlage (kommt mir nicht mit Arbeitslosigkeit -> ist auch so ne riesige Lüge, die Menschen unten zu halten), zurück zur Natur..

Wir leben in einer Welt, in der jeder, wenn er es wirklich will sich mit Anderen zusammenschließen kann und autonom leben kann, Kleidung? Muss man nicht im Outlet kaufen, seht Euch mal an, wie die Naturvölker leben und Alles von den Tieren mit denen sie Haus und Hof teilen verwerten...

Klingt wie Mittelalter? Wie klingt denn die Grausamkeit die Mensch und Tier in der heutigen Konsumsklaverei zu Teil wird? Denkt darüber nach, wenn ihr das nächste Stück Fleisch auf den Grill schmeißt...!!!

Join the fist!


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