"Wir sind unsrer Kinder Götter bis sie lernen Fluss zu sein!", soll ich gestern bedeutungsschwanger gesagt haben und damit tief beeindruckte Blicke kassiert haben. Ist ja was Wahres dran, denn Eltern sind immer Vorbilder, die allerersten Bezugspersonen, die Kinder haben und jene, die sie sozialisieren. Und bevor jetzt wieder die Systemsprenger kommen und mich aufklären wollen, dass nicht jedes Leben so abläuft, Leute, das weiß ich. Dennoch beschreibe ich diese utopische Adoleszenz, um den Punkt zu machen. Man kann schon sagen, dass wir in den ersten Jahren wie Götter für unsere Kleinen sind. Sie sind gänzlich davon abhängig, dass wir ihnen Essen, Trinken und Liebe zukommen lassen, wir zeigen ihnen die Welt, erklären wie alles läuft, wir bringen ihnen bei, wie sie irgendwann selbst überleben können. Und irgendwann lernen sie schwimmen, Fahrad fahren und werden Teil der Welt, nabeln sich ab, verlassen die elterliche Geborgenheit, lernen den Fluss kennen und werden irgendwann ein Teil von ihm. Ob wir wollen oder nicht! Und irgendwann geht der Weg von vorne los und sie werden vielleicht die Götter ihrer Schöpfung, die lernen müssen irgendwann loszulassen.

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