8/08/2014

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Hallo Freunde,

eigentlich ist es immer ein ganz gutes Zeichen, wenn ich nicht so regelmäßig blogge, heißt es doch, dass ich im Umkehrschluss nicht sonderlich viel auf der Seele habe, von dem ich mich befreien muss... sollte man meinen! Allerdings hängt es auch damit zusammen, dass ich dank vieler Termine (vor allem gesundheitlicher Art) kaum mal Zeit habe, mich ein paar Minuten hin zu setzen und vor mich hin zu schwadronieren, irgendwelche pseudophilosophischen Denkanstöße zu leisten oder auf die Kirche zu schimpfen.

Und dabei ist bei Weitem nichts tutti bene, mein Leben ist immer noch ein relatives Trümmerfeld, unter dem sich ein Minenfeld befindet. Ich muss in den letzten Tagen immer wieder an "Erst wenn wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit alles zu tun" denken, allerdings weiß ich einfach nicht, was ich mit dieser Freiheit anfangen soll, wofür ich gut bin... Es ist dieses Gefühl, was man als Jugendlicher hat, wenn man nicht weiß, was man später machen will und lieber erstmal weiter zur Schule geht. Aber die Schule ist vorbei und ich weiß es immer noch nicht. Nicht nur, dass ich durch meine diversen gesundheitlichen Probleme und Verpflichtungen extrem eingeschränkt wäre, ja sogar gehandicapt bin, ich frage mich seit einigen Jahren mittlerweile, was ich eigentlich kann.

Ich sehe "arbeiten" nicht als Hauptidentifikationspunkt meiner Persönlichkeit an, auch wenn das gesellschaftlich so sein mag, aber als kranker (sagen wir ruhig behinderter) Mensch ist auch die finanzielle Thematik ein Damoklesschwert, welches ständig über einem hängt. Die Abhängigkeit von Behördenwillkür ist ein Faktor meines Lebens, der mich unter solch einen Druck setzt, dass ich kaum in der Lage bin mir über meine sogenannte Freiheit Gedanken zu machen.

Ich würde so gerne etwas tun, das meinen Fähigkeiten und Interessen entspricht und dafür entsprechend Geld verdienen, aber seit damals dieses Kartenhaus über mir zusammengebrochen ist, treibe ich im reißenden Fluss umher und stürze einen Wasserfall nach dem anderen herunter und fürchte mit jedem Tag mehr, irgendwann im Meer anzukommen, im Meer der verlorenen Seelen, die so sehr sie auch schwimmen, niemals mehr Fuß fassen am Ufer, mit viel Glück auf einer einsamen Insel ihr Schicksal selbst wählen können und irgendeine giftige Pflanze essen, die ihr Leiden beendet oder jämmerlich verhungern, verdursten oder von irgendeinem wilden Tier gefressen werden, wenn sie nicht vorher längst im Meer ertrunken sind. Ich hoffe einfach nicht mehr auf das rettende Floß, den Rettungsring, den Baumstamm der mich rettet.

ABER: Ich bin noch hier, was mir die Freiheit gibt, jeden Tag einen Neuanfang zu starten, wenn ich bloß wüsste in welche Richtung. Fest steht bloß, Richtung Meer NICHT!

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