Ich bekomme sie nicht, ich verdiene sie. Und da sind wir doch bei einem tollen Thema, oder? Anspruch und Wirklichkeit. Wieso sollte jemand, der den ganzen Tag nur am Rechner sitzt, sich irgendeine Scheiße ausdenkt, hier und da ein wenig recherchiert und dabei Musik hört oder Filme guckt, nur um zwischendurch mal für ein paar Stunden das Haus zu verlassen und zur lebenswichtigen Blutwäsche geht 100K im Monat verdienen? Und warum bekommt er es nicht?
Nun, wenn ich den Mindestlohn ansetze, dann sind das 12,30 € pro Stunde Arbeit. Ich empfinde, das, was ich tu als Arbeit, denn es verbraucht meine Zeit, Lebenszeit ist kostbar, eigentlich deutlich kostbarer als 12,50€ die Stunde, aber nehmen wir das mal. im Schnitt sitze ich elf Stunden dran und mache Dinge, die andere als Arbeit bezeichnen würden, inklusive Samstag sind das dann 66 Stunden in der Woche *12,50 = 825 €. Dazu kommt dann noch "Schmerzensgeld" für die Zeit vor, nach und in der Dialyse, nehmen wir einen geringen Satz von 2,5K pro Stunde, sind bei drei Sitzungen die Woche a 4,5 Stunden = 33.750€.
Das Ganze dann mal 4 sind 138.300€ im Monat, die ich meiner Meinung nach verdiene. Und da sind die ganzen Stunden, die ich nachts oder am Wochenede (sonntags) arbeite noch gar nicht eingerechnet oder die Schmerzen, die mich tagtäglich begleiten. Oder die Kinderbetreuung oder Therapiesitzungen, die ich nebenbei abhalte.
Wie viele Menschen erhalten für ihre Leistungen eine tatsächliche Entlohnung in Form dessen, was sie verdienen? Machen wir noch ein anderes Beispiel, eines, das vielleicht näher an der Ralität ist, als mein Leben:
Eine Frau, Mitte 50 kocht jeden Tag für eine vierköpfige Familie mit zwei erwachsenen Kindern und einem demenzkranken Mann, organisiert dessen Leben so, dass es sich relativ normal anfühlt, kauft ein, arbeitet teilweise noch nebenbei als ungelernte Pflegekraft und putzt. Dazu verdient sie sich im Kleinjob 520 € im Monat durch sehr zeitaufwendige Arbeit für eine kleine Firma. Was verdient diese Frau? Kochen 2x am Tag, sagen wir 2 Stunden, Mindestlohn: 12,50€, Organisation des Demenzkranken, ca. 14 Stunden am Tag, Mindestlohn 12,50€, Pflegekraft/Putzen 10 Std / Woche, 125€ -> da sind wir bei 1.575€ die Woche (ohne Sonn- und Feiertagszuschlag) Rechnen wir ihr jetzt noch Schmerzensgeld und eine Entlohnung für den völligen Verzicht auf ein eigenes Leben mal gering an mit 1k pro Stunde, die sie nicht selbstbestimmt lebt oder von ihrem Leben abgibt, damit es anderen gut geht dazu, sagen wir 6 Stunden am Tag, sind wir bei 6K * 7 Tage, sind 42.000€ die Woche, insgesamt also ungefähr 174.300€ im Monat, was ich als verdient ansehen würde. Diese Frau bekommt ganz sicher nicht, was sie nach Leistung verdient.
Und so geht es vermutlich hunderten Millionen Menschen auf der ganzen Welt, während andere genau dieses Geld durch Warten erhalten, durch Zinsen, durch die Leistung anderer oder eigene Nichtleistung, weil irgendein Vorfahre mal geleistet hat. Ist das fair? Ist das verdient? Ist das, Leistung soll sich wieder lohnen?
Sorry, dass es jetzt doch noch politisch und so ernst geworden ist, sollte eigentlich nur der kleine Joke sein, dass ich in meiner kleinen Welt das Gefühl habe, viel mehr zu verdienen als ich am Ende bekomme. Für mich ist das jedoch okay, denn ich brauche nicht viel, ich erhalte das, was ich benötige und damit muss ich klarkommen, ich habe nie verstanden, wie Menschen Schulden machen können, ich habe nie über meine Verhältnisse gelebt, das ist der Trick armer Menschen nicht mittellos zu werden, was ist der Trick reicher Menschen? Faktisch der Gleiche + das, was übrig ist ins Risiko zu stecken. Ja genug jetzt, jeder Mensch kann reich werden, auch die Armen, der Trick ist Wissen und Wille, davon bin ich fest überzeugt, in einer Welt, in der so viel Wissen frei zugänglich ist, liegt es in der Hand jedes einzelnen sich ein Stück davon zu holen. Vielleicht nicht unbedingt, dass was man verdient, aber definitiv genug, um davon zu leben. In diesem Sinne...
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| Diesen Geldschein gibt es nicht! |

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