11/03/2020

"Wenn Geld im Spiel ist endet der Sport!"

Mir hat man mal beigebracht, sich bei Themen von denen ich keine Ahnung habe einfach etwas zurück zu nehmen und lieber die Möglichkeit vermeiden in den großen Fettnapf zu treten. Wäre ich jedoch eine Meisterschwester, dann hätte ich damit sicherlich keine Probleme, denn als Meister bin ich ja dann Experte in allen Themen.

Warum hat Arminia gegen Dortmund verloren? Die logischste Antwort konnte man auf dem Platz sehen, weil Dortmund in den entscheidenden Momenten sportlich besser war. Einfach!

Nein, so einfach ist das nicht. Nicht für die Meisterschwester, denn sie ("absoluter Fußballfan") kennt die Wahrheit und zwar nicht nur zu dieser einfachen Frage sondern über alle Ergebnisse im Sport: "Wenn Geld im Spiel ist, endet der Sport!" Gewissermaßen entspricht das ja auch der Meinung vieler Fußballromantiker, die damit aber wohl etwas anderes meinen, denn jedem Fußballfan muss klar sein, dass Vereine im Profibereich heutzutage auch Wirtschaftsunternehmen mit vielen Mitarbeitern sind, die eben auch Erfolg in Wirtschaftlichkeit messen müssen und nicht nur in Tabellenständen. Ich als Dortmundfan habe mich davon verabschiedet Fußball nicht auch als Geschäft anzuerkennen, allerdings ist die Grundlage des Geschäfts und der Wirtschaftlichkeit immer noch der Sport, denn wenn die besten Sportler auf dem Platz nicht ihre Leistung bringen verliert man auch gegen den finanziell nicht so gut gestellten. Es gibt keine Beweise, dass jemand der 7 Millionen im Jahr verdient faktisch besser spielt, als jemand der "nur" 70.000 verdient. Der Grund dafür liegt meist daran, dass sie nicht in der selben Spielklasse spielen, oder dass der "Geringverdiener" irgendwann bei zu guter Leistung zu einem Verein wechselt wo er dann mehr verdient, als es IRGENDEINE Leistung rechtfertigen würde. Geld finanziert den Sport, der wiederum Geld generiert. Wem das nicht passt, der muss selbst Sport machen...

Größeres Beispiel, die olympischen Spiele: Für den Ausrichter geht es um Geld und Prestige, riesige Stadien werden gebaut, Turnieranlagen etc. damit die Sportler für Ruhm und Ehre und vielleicht mal 'nen Werbevertrag antreten. Da ist so viel Geld im Spiel, die Sportler erhalten davon "fast nichts (also im Verhältnis gesehen)", aber oft ist es der Anfang von sportlicher Begeisterung für diverse Sportarten im Ausrichterland.

Am Ende muss man auch noch differenzieren woher das Geld kommt. Kommt es wie bei diversen europäischen Spitzenfußballclubs von reichen Oligarchen und Firmen, die Vereine als Investment missbrauchen und bei genug Gewinn wieder aussteigen, Staaten die in Vereine investieren und somit theoretisch unbegrenzte Geldreserven zur Verfügung stellen oder um solide geführte Vereine, die einfach nach 60 Jahren richtiger Entscheidungen ernten, was sie einst säten oder eben durch gutes Scouting sportlichen Erfolg auch mit dem "kleinen" Geldbeutel erzielen können.

"Wenn Geld im Spiel ist endet der Sport!" ist für mich eine ähnlich begrenzte Aussage wie "Geld schießt keine Tore!", wobei letztere faktisch natürlich richtig ist, was mich an ein Zitat aus Anstoss 3 erinnert, dem besten Fussballmanagerspiel aller Zeiten: "Die sind so reich, die trainieren schon mit Geldsäcken, darum haben die so viele Verletzte" (so oder so ähnlich im Wortlaut)

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