In einer Welt, in der wir täglich nur noch mit dem Smartphone rumrennen und kaum noch ohne digitale Abläufe den Alltag meistern können, sollte man sich die Muße nehmen und einfach mal abschalten. Auch die Next-Gen Kids, Millenials however man die derzeit nennt, brauchen Sauerstoff zum Atmen, draußen spielen, tollen etc. und wenn es nur geht, wenn man sie Pokemon sammeln schickt, naja sei's drum, Hauptsache sie spielen...
Noch besser wäre natürlich ein Brettspiel und die reale soziale Interaktion mit anderen Kindern oder Erwachsenen, wo man dann auch das Verlieren lernt und wie man miteinander umgeht, wenn man nicht so erfolgreich ist, sich gegenseitig helfen kann, Sachen lernt, Verknüpfungen herstellt und am wichtigsten natürlich, stromlos Spaß hat.
In unserer kleinen Spielrunde sehe ich jeden Sonntag, wie ähnlich Verhaltensweisen am Spieltisch realen Lebenssituationen sind und wie man hier im Mikrokosmos seine Reaktionsfähigkeiten, Problemlösungsstrategien und Impulskontrolle trainieren kann, außerdem Erinnerungsvermögen, komplexe Denkstrukturen aufbauen kann und Situationen vorausschauend zu planen und bei Bedarf immer einen Plan B bereit zu haben. Diese Fähigkeiten helfen einem im realen Leben sehr weiter, wo es heutzutage immer mehr darauf ankommt flexibel zu sein und auf neue Lebenssituationen entsprechend besonnen und mit den nötigen Schritten zu reagieren.
Der Mikrokosmos Spieltisch bringt auch die schlechten Eigenschaften in einem ans Tageslicht, ist jemand überdurchschnittlich risikofreudig, planlos, naiv oder lässt er sich von seiner Gier treiben und steht am Ende mit Nichts da, weil er ALLES wollte, ist er ein schlechter Verlierer oder überheblicher Gewinner, kann er seine Mitspieler einschätzen oder versucht er ständig die Regeln zu umgehen, Reihenfolgen nicht einzuhalten etc.? Das tolle daran, diese Dinge am Spieltisch über sich zu erfahren ist, dass man mit diesem Wissen gezielt seine Schwächen mindern und seine Stärken herausheben kann, um sie so im Alltagsleben als Fähigkeiten zu nutzen.
Leider gibt es auch die Unbelehrbaren, die sich im wahren Leben genauso asozial verhalten, wie an einem Spieltisch, das sind dann die, die keinen Gewinn aus dem Spielnachmittag ziehen können und wollen. Die Frage, warum sie dann überhaupt spielen stellt sich auch, denn wie kann jemand, der 4-5 Stunden seiner Freizeit opfert daraus keinen Nutzen ziehen und sei es nur zu entspannen? Diese Frage konnte mir noch nicht beantwortet werden. Ebenso wenig wie man nach einem Spielnachmittag genauso fertig wirkt, als wäre man einen Marathon gelaufen. Vielleicht werde ich entsprechende Person ja irgendwann verstehen oder sie verrät mal was mit ihr los ist.
Ich persönlich bin für diese 4-5 Stunden glücklich und freue mich abzutauchen in die Spielwelt, in den Wettbewerb und bin danach entspannter als vorher, naja meistens. Denn das Schlimmste was es am Spieltisch gibt sind Miesepeter und oben erwähnte Charakterschwächen, wenn das in einer Person zusammenkommt und man die meiste Zeit damit beschäftigt ist eben jenen faulen Apfel immer wieder zu entwurmen, dann geht selbst der größte Spielspaß in Stress über und dann wird das ganze Prinzip des Spaßspielnachmittags ad absurdum geführt.
Generell sollte wohl gelten, wenn man keine Lust hat zu spielen, sollte man sich auch nicht dazu zwingen, man kann sich nicht zwingen Spaß zu haben, das endet nur in Frustration für alle Beteiligten.
Das erstmal für heute... spielfreier Sonntag
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