4/28/2021

Punktierschwester on fire

Eine alte Frau fragt leidend nach etwas zu Essen. Da die neuen Bestimmungen herrschen ist das aber wieder verboten. Auf drängendes Nachfragen, warum sie denn vorher nichts esse, antwortete sie dass sie ja gegen 11 Uhr etwas gegessen habe (man da aber noch nicht Mittag essen könne, da es zu eng mit der Taxiabholzeit um 12:15 sei). Ja das kann man nachvollziehen, es dauert schon ne Stunde mit Essen zubereiten, abräumen, aufspülen und allem und dann kommt das Taxi mal zu früh und nervt mit rum hupen und so weiter. Die sehr gereizte Schwester, die am heutigen Tag generell etwas überfordert wirkte konnte das nicht verstehen. Ich kann nur sagen, dass diese Mittagsschicht wirklich beschissen ist, an Dialysetagen esse ich auch erst gegen Abend, wenn ich heim komme die erste und meist einzige Mahlzeit des Tages. 13:00 - 18:00 zur Therapie, das macht übrigens auch kein Arbeitgeber wirklich mit, wenn man dreimal die Woche noch nicht einmal einen halben Tag arbeiten kann... falls mal jemand fragt.

Doch damit nicht genug, nun eskalierte die Situation, als sie die ältere Frau darauf ansprach, dass sie heimlich ihr Butterbrot essen würde und das sei ja auch verboten (im Straflager vielleicht, geht's noch?) Die alte Frau hatte nur Hunger, verdammt...
Weil ein Idiot in einer 8er Liegegruppe einst Corona hatte dürfen wir nichts essen und trinken über die gesamte Behandlungsdauer, im Ernst wer hat denn da gepennt? Wurde da nicht getestet? Hat der umhergespuckt oder was? Ich meine ich bin generell kein Freund von dieser Fressorgie an den Maschinen aber es muss doch möglich sein, ein Stück Traubenzucker zu essen oder einen Schokoriegel oder sonstiges, man verliert so viel Energie während der Behandlung, wenn das jetzt ein Verbrechen ist? Zumal in unserem speziellen Fall alle negativ getestet oder geimpft sind...

Dann wurde noch klassisch der hohe Blutdruck für das Unwohlsein verantwortlich gemacht, der aber in einem Raum bei 14 oder 15 Grad relativ normal ist, da durch die Kälte die Gefäße im Körper sich verengen und der Blutdruck ansteigt. Sollte eine Krankenschwester eigentlich auch wissen. Der Durchzug durch die ständig gekippten Fenster ist ja auch immer wieder Thema, wo ein 10 minütiges Stoßlüften alle 120 Minuten einen deutlich besseren Effekt hätte.

Deeskalation Fehlanzeige, die arme Frau, nur weil die Punktierschwester vorher wohl ein unbefriedigende Telefonat hatte und ihr das querliegt. Reißt dann ein Fenster auf und schwärmt von Sonne, wo ich liege ist es dunkel und kalt und es zieht, weil alles sperrangelweit offen steht, muss ich mir durch die Maschine mein Blut auf 37 Grad heizen und selbst das hilft nicht. Nachher darf ich wieder zwei Wärmekissen gegen die Schmerzen auflegen.

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