8/26/2025

Heute mehr mit der Vergangenheit beschäftigen als früher

Was denkt ihr, ist es nicht logisch, dass man sich im Jetzt und Hier mehr mit der Vergangenheit beschäftigt als man es früher getan hat? Vom reinen Denkprozess her, meine ich? Kann man sich heute mit etwas beschäftigen, dass faktisch in der Zukunft liegt? Ich meine klar, kann man, macht nur wenig Sinn, weil selbst bei einem Quantenansatz (wenn ich das richtig verstanden habe), zwar alle möglichen Zukünfte verfügbar sind, jedoch nur eine zur Gegenwart wird, wenn wir sie durchleben. Das könnte natürlich bedeuteten, dass gleichzeitig alle anderen möglichen Optionen auch stattfinden, nur eben nicht für unsereins wahrnehmbar und auf einer parallelen Quantenebene, aber darum soll es gar nicht gehen. Der Punkt ist, dass wir in diesem von den meisten als linear wahrgenommenen Zeitstrahl in eine Richtung, das wir Leben nennen stets bloß die Möglichkeit des Zurückblickens verfügbar ist, um Erfahrungen zu farmen oder aus Erinnerungen zu lernen.

Die viel entscheidendere Frage ist in meinen Augen, warum wir es nicht tutn? Warum leben wir weiter, als ob wir unsere Erfahrungen nur sammeln, damit wir sie irgendwo ausstellen und bei besonderen Anlässen mal rausholen, um sie unseren Freunden zu zeigen, oder irgendwem, der sie noch nicht gesehen hat, anstatt damit zu arbeiten? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es Sinn macht, dass wir diesen ganzen Überfluss an Erfahrung und Erinnerung mit uns rumtragen, ohne dass er dazu gedacht ist, damit was anzufangen, wir sind ja schon eine recht effektive Maschine, als Mensch mal ganz runtergebrochen und wozu hätte man sich etwas wie emotionale Kopplung (Traumata) an Erinnerungen ausdenken sollen, wenn wir diese nicht teilen sollten. Nachweislich lernen Gruppen schneller, wenn die Aufgaben verteilt werden und Abläufe sind stets effektiver, wenn sie just in time erledigt werden. In der Schule versuchen wir alle den gleichen Stoff zu lernen, damit am Ende des Schuljahres alle auf dem selben Stand sind, allerdings werden dabei einige auf der Strecke bleiben, weil sie ein anderes Tempo haben und jedem etwas anderes liegt. Und wo wir uns im späteren Leben Fachleute wünschen haben wir halbwissende Allrounder, die uns nicht weiter bringen.

Mal von dem Punkt ab, dass der Turmbau zu Babel gemeinhin als gotteslästerlich gesehen wird, weil der Mensch sich aufmachen wollte in den Himmel zu gelangen ist das ein Projekt, an dem alle zusammen gearbeitet haben, weil sie ein gemeinsames Ziel hatten, jeder brachte seine Fähigkeiten ein und man hätte etwas großes schaffen können. Ich habe es ja schon öfter mit dem Internet verglichen, wo wir auch mit einer guten Idee angefangen haben und mittlerweile in Millionen Stimmen getrennt sind, weil jedem das bisschen vermeintliche Göttlichkeit zu Kopf gestiegen ist und nur noch sich selbst inszeniert anstatt die Chance zu sehen, gemeinsam einem größeren Ziel zu dienen, ich mein, versteht mich nicht falsch, aber ist da nicht stets diese Frage nach dem Sinn in uns? Warum sind wir hier? Wäre Gott nicht was für dich, der du verloren in der Nacht umherirrst auf der Suche nach Selbstverwirklichung und dem Gefühl von Gebrauchtwerden? Ich kann dir sagen, es gibt kaum etwas erfüllenderes, als das Gefühl einem Weg zu folgen, der Gutes hervorbringt. Ob das für dich der Weg mit Gott ist, das kann ich dir nicht sagen, es ist eine Option. Religiöse und Gläubige schwören darauf, weil sie hier etwas bekommen, dass sie ihrem Schöpfer näherbringt und selbst wenn man nicht daran glaubt, so kommt man doch weiter, wenn man sich mit sich selbst beschäftigt, der Idee nach ist das Göttliche in jedem von uns und wir haben die Entscheidung zu treffen, ob wir es annehmen oder uns unser Leben lang dagegen wehren. Hier könnte ich jetzt mit "in Sünde geboren" schwurbeln, aber das ist meiner Erfahrung nach nicht der Punkt. Der Punkt ist Liebe! Jeder Mensch hat und ist in Liebe und kann Liebe geben genauso wie er Hass in sich hat und geben kann, die Entscheidung, wie wir unser Leben leben und unsere Ressourcen nutzen entscheidet am Ende darüber, wer wir waren und ob wir in seinem Sinne gelebt und gehandelt haben, ob wir Werkzeug oder Waffen waren oder Saboteur und Zerstörer. Boah, und Leute, es widerspricht sich nicht sowohl an Gott zu glauben und trotzdem die Panspermie-Theorie zu unterstützen so wie den Urknall zu verneinen und der Meinung zu sein, dass Alles aus Sternenstaub ist. Alles ist EINS!

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