Das Leben verläuft linear, zumindest ist das die einhellige Meinung, wenn man sich so umhört.
Das bedeutet dann auch, dass es keine Korrekturen gibt, keine Möglichkeit Vergangenes zu ändern.
Es bedeutet, dass Vergebung und Verzeihen keinen Sinn ergeben.
Leider speichert unser Gehirn aber die Vergangenheit und nutzt erworbene Erfahrung für die Zukunft. Und nicht nur unser Gehirn tut das, alles funktioniert so. Die Natur funktioniert genauso, zu der wir ja gehören. Ein Lebewesen, dem etwas angetan wurde, wird diese Situationen meiden, bewusst oder unbewusst. Natürlich wird ein Baum niemals woanders wachsen, wenn man ihm die Krone versänkt, aber wir sind ja keine Bäume.
Vergebung ist eine Illusion, eine Idee sich und Anderen die Angst zu nehmen für das eigene Handeln bestraft zu werden. "Gottes Zorn" zu entgehen für ein Leben voller Frevel und Sünde.
Der Vorteil einer linearen Lebenslinie ist, dass sie irgendwo anfängt und irgendwo endet. Man stelle sich nur vor, die ganzen "Verschwörer" fernöstlicher Religionen hätten Recht, oder gar die Physiker, die es für möglich halten, dass es so etwas wie Wiedergeburt gibt, einen ewigen Kreis des Lebens, der immer wieder von vorne beginnt.
Eine begangene Sünde würde einem immer und immer wieder vor Augen geführt und man hätte immer noch keine Chance sie ungeschehen zu machen, jedoch aufgrund des Kreis-Effekts die Möglichkeit sich zu ändern (vgl. Möbius Schleifen) und damit vielleicht begangenes Leid zu lindern und für sich selbst auszugleichen.
Die Möglichkeit der Lossprechung von Sünden durch irgendeine Institution ist genauso nichtig und unwirksam, wie die Entschuldigung als Radiergummi für Missetaten. Wir sind allesamt verdammt, Lebenslinie hin oder her.
Praise the circle!