11/06/2021

Nie verzeihen!

Das Leben verläuft linear, zumindest ist das die einhellige Meinung, wenn man sich so umhört.
Das bedeutet dann auch, dass es keine Korrekturen gibt, keine Möglichkeit Vergangenes zu ändern.
Es bedeutet, dass Vergebung und Verzeihen keinen Sinn ergeben.

Leider speichert unser Gehirn aber die Vergangenheit und nutzt erworbene Erfahrung für die Zukunft. Und nicht nur unser Gehirn tut das, alles funktioniert so. Die Natur funktioniert genauso, zu der wir ja gehören. Ein Lebewesen, dem etwas angetan wurde, wird diese Situationen meiden, bewusst oder unbewusst. Natürlich wird ein Baum niemals woanders wachsen, wenn man ihm die Krone versänkt, aber wir sind ja keine Bäume.

Vergebung ist eine Illusion, eine Idee sich und Anderen die Angst zu nehmen für das eigene Handeln bestraft zu werden. "Gottes Zorn" zu entgehen für ein Leben voller Frevel und Sünde.

Der Vorteil einer linearen Lebenslinie ist, dass sie irgendwo anfängt und irgendwo endet. Man stelle sich nur vor, die ganzen "Verschwörer" fernöstlicher Religionen hätten Recht, oder gar die Physiker, die es für möglich halten, dass es so etwas wie Wiedergeburt gibt, einen ewigen Kreis des Lebens, der immer wieder von vorne beginnt.

Eine begangene Sünde würde einem immer und immer wieder vor Augen geführt und man hätte immer noch keine Chance sie ungeschehen zu machen, jedoch aufgrund des Kreis-Effekts die Möglichkeit sich zu ändern (vgl. Möbius Schleifen) und damit vielleicht begangenes Leid zu lindern und für sich selbst auszugleichen.

Die Möglichkeit der Lossprechung von Sünden durch irgendeine Institution ist genauso nichtig und unwirksam, wie die Entschuldigung als Radiergummi für Missetaten. Wir sind allesamt verdammt, Lebenslinie hin oder her.

Praise the circle!

11/01/2021

T&Fs Oktober '21

Das Film-Tagebuch Oktober listet 33 Vorführungen im KK2 Entertainment Center von denen 4 Re-Watches waren. Hervorheben möchte ich da unbedingt Donnie Darko, denn der ist einfach immer noch einer der finstersten Filme, die ich auf der Meta-Ebene je gesehen habe.

Top 5
1 - 1917
2 - Doctor Sleep
3 - The Furies
4 - Chaos im Netz
5 - Free Guy

Flop 5
1 - Prey
2 - Torus - Das Geheimnis aus einer anderen Welt
3 - Gegengerade
4 - Dolittle
5 - Der schwarze Diamant

So beschissen der Monat auch privat für mich war, bei KK2 war es eigentlich einer der geileren Monate, guckt euch ruhig auf meinem letterboxd-Profil um, kommentiert oder folgt oder beides, wenn ihr wollt. Habt Spaß!

10/26/2021

Ein Baumstamm zerbricht

Halloween - Herbst ist für mich die Zeit den Erntegöttern zu huldigen, die Natur zu verabschieden, ihren alljährlichen Tod zu würdigen, die Verstorbenen zu ehren, den dunklen Geistern entgegenzutreten, sich seinen Ängsten zu stellen und natürlich Süßes oder Streiche!

In diesem Herbst ist etwas anders. Zwar ist alles schön geschmückt und die bösen Geister werden sich bei der Deko zweimal überlegen, sich meiner zu bemächtigen, auch Süßigkeiten sind genug da. Dem traditionellen Halloweenhorrofilmmarathon steht auch nichts im Weg, da ich im Sommer nochmal nachgerüstet habe und mein Heimkino sich nun auch wirklich so nennen darf.

Einzig die Stimmung hat eine deftige Delle bekommen, als zur Einleitung der heißen Phase mit einem leckeren Essen einer meiner geliebten Bäume vom Blitz getroffen wurde und in sich zusammenfiel. Ohne Vorwarnung brach das Unheil herein, dieser Baum war ein Pfeiler meines Urvertrauens gewesen und neben den vielen, vielen schlimmen Dingen, die mir im Leben schon passiert sind und was ich durchmachen musste, war es doch dieser Baum, der wenn auch oft schwierig zu behandeln, immer eine gewisse Konstanz hatte.

Ich will nicht von Entwurzelung sprechen, so fühlte ich mich erst einmal in meinem Leben und ich glaube es ist recht gut, dass ich seitdem kein echtes Vertrauen mehr aufbauen konnte. Generell ist sowas natürlich kacke, aber es erleichtert den Umgang mit Situationen, die der damaligen ähneln. Und wenn der Abend dann vorüber ist und die Nacht und der Schock sich gelegt hat, sieht man das Positive und die Sonnenstrahlen, die der Stumpf freigegeben hat, die Chancen, die Befreiung und die Zeit, Energie und vergebene Liebesmüh, die man in den Baum gesteckt hat, der wie man nun sieht seit Jahren innerlich tot war und alles was man ihm gegeben hätte sowieso schon lange nicht mehr zu würdigen gewusst hätte.

Ich werde den Baum vermissen, den ich kannte, der im Frühling für mich blühte, den Tieren Nektar spendete, der im Sommer Schatten gab und sich immer so schön im Wind wog und im Herbst seine Blätter in den schönsten Farben zeigte, nachdem er uns Früchte gab. Er hatte nie etwas verlangt, nie laut geklagt, immer angezeigt, dass er das schon packt, als würde er sich maskieren, damit niemand sich sorgt.


Speichellecker, bringt euch in Sicherheit! (eklig)

Eurem Meister dürstet es nach Blut und dabei kann der ein oder andere Speichellecker sich an der giftgalligen Spucke verschlucken oder es ätzt ihm gar die Zunge weg, also Obacht.

Der böse Arschkönig Kackwurstius entschied eines Tages nachdem er aus toilletigen Träumen erwachte sich nicht mit Klopapier abzuwischen und war dementsprechend stinkig. Er machte erstmal seinen ganzen Hofstaat und die Bürger im Dorf abseits der Burg verantwortlich, nahm ihnen ihr Land, ließ seine Ritter brandschatzen und zerstörte seinen Ruf bis nur noch jene, die sich erhofften, irgendwann etwas von ihm zu bekommen oder jene die Angst vor ihm hatten um ihn waren. Keiner wollte ihm sagen, dass er erbärmlich stank und dass er es wohl sei, von dem das große Stinken ausging.

Da wurde Kackwurstius ganz böse und unbeherrscht und ließ die Ängstlichen vortreten und fragte sie, ob sie der Meinung sind, dass er stinkt oder ob es möglicherweise seine Familie sei? Die Ängstlichen überlegten kurz und deuteten auf die Familienmitglieder des Königs, der daraufhin befahl sie alle hinzurichten. Ihre Leichen wurden mit dem Schutt ihrer Häuser eine tiefe Schlucht hinuntergeworfen, damit sie nie wieder seine Nasengänge kreuzen würden.

Am nächsten Tag, als sich der Rauch gelegt hatte ging der König auf Toilette und merkte wie an seinem Arsch alles klebte und es tat weh zu kacken. Er rief einen der Speichellecker herbei, sich des Problems anzunehmen. Als dieser fertig war und erbärmlich stank tötete ihn der König und spülte ihn im Klo runter.

In der gleichen Nacht musste der König wieder auf Toilette aber er schaffte es nicht und schiss ein...

Kurzum, am Ende der Geschichte war der König nur noch umgeben von seiner eigenen Scheiße und würgte und kotzte bis er schlussendlich anfing diese zu essen, weil er nichts anderes mehr hatte und daran erstickte!

Ruhe sanft Arschkönig!!!

10/21/2021

Kennen Sie Todsünden?

Die Todsünden, der Mythos, die Legende!

Sie alle führen schlussendlich zum wahren Tod (sprich dem Ausschluss aus den von Gott Erretteten und damit dem Fegefeuer überlassenen), die nicht durch die Sündenvergebung durch den Tod Jesu Christi vergeben wird.

Manchmal denke ich, der Briefkopf einiger ach so frommen Menschen, die sich als währe Todsündensammler verdingen ist das Papier nicht wert auf das es gedruckt ist, dann aber an manchen Tagen gibt es mir Hoffnung, dass es eine jenseitige Gerechtigkeit gibt, wobei mir auch die Idee, dass manche Menschen je nach Lebenswandel als niedere Kreaturen wieder geboren werden äußerst gut gefällt. Wobei es im Endeffekt natürlich fraglich ist ob es etwas Niederes überhaupt gibt, ist doch bloß der Mensch im Stande aus freiem Willen böse zu sein.

Ich kenne Menschen, die begehen solche Todsünden, die heutzutage alltäglich geworden sind auch jeden Tag, ohne jegliches Schuldbewusstsein oder Reue. Erst vor sehr kurzer Zeit hat wieder einer dieser ach so feinen Christenmenschen seinen Weg ins Fegefeuer besiegelt, obwohl er doch so gern begraben werden will, damit er nicht ins Feuer muss, weil da der Teufel wartet. Tja, das wars wohl, denn sollte es einen Gott geben, dann sollte das was übrig bleibt sicherlich in Ablassbriefe oder ein Gotteshaus investiert werden, um ihn zu beschwichtigen / sich von den Sünden reinzuwaschen. Wird schon, wir leben ja in zivilisierten Zeiten, da kann man sein Gewissen ja mit 'ner Spende an irgendeine windige Hilfsorganisation beruhigen und Neid, Völlerei, Wollust, Habgier, Trägheit und Hochmut sind doch bloß Charakterschwächen für die man nichts kann. Ist ja nicht so, dass das noch schlimm wäre, ein 4 Milliarden Jahre alter Gott versteht das sicher, dass sich unsere Spezies nur so weiterentwickeln konnte. Corona ist bestimmt Zufall oder sowieso gelogen. Falls ihr die Ironie und den Sarkasmus hier nicht rauslesen könnt, dann melde sich der Ölprinz doch bitte direkt bei MIR und ich geb ihm in Klartext ne Schelle.

Ehrlich, was es für Leute gibt, ich bin so angewidert!


10/18/2021

Abstoßende Anbiederung

Ihr wisst ja, dass ich im Normalfall ein sehr vorurteilsfreier Mensch bin, leider gibt es Ausnahmen. Ich hasse Menschen, die so tun als hätten wir was gemein und denken, dadurch wären wir sowas wie Freunde. Nur weil man Netflix guckt und Dortmundfan ist, hat man lange nicht das Recht mich Freund zu nennen oder so zu tun, als hätten wir echte Gemeinsamkeiten, vor allem nicht, wenn die Musik und der Ton nicht stimmt.
Mein Leben ist mir zu schade mich zu verstellen um Menschen, die ich nicht mag in meinen heiligen Kreis aufzunehmen, also verarsch wen anders!

10/13/2021

Halloweenplätzchen

In diesem Jahr haben wir es dann auch endlich mal geschafft ein paar Horror-Plätzchen zu backen, sehen superlecker aus und ick freu mir knorke... oder so!

10/12/2021

Lebensrealität

Ich wurde mal gefragt, warum ich Filme machen will, oder warum ich schreibe? Heute kann ich darauf antworten, damals war es eher so ein Gefühl, dass ich das einfach ganz gut kann. Spätestens heute weiß ich ziemlich genau, warum mich unglaubliche Geschichten und Stoffe mit unglaubwürdigen Figuren, die man sich im Grunde gar nicht ausdenken kann so anziehen. Weil es meine Lebensrealität ist. Einer der ersten Tipps meines Drehbuchdozenten war und ich glaube das kann man 1:1 auf jeden anderen Autor übertragen: "Schreiben Sie über etwas, womit Sie Sich auskennen!"

Ich kenne mich mit skurrilen Typen und unwirklich scheinenden Lebenssituationen aus, als wäre mein Leben eine Straße, die mehr Schlaglöcher hat als Belag. Ich sollte wirklich darüber schreiben, das erscheint mir langsam deutlich erfolgsversprechender, als zu versuchen, halb auf dem Bürgersteig und halb jedes Schlagloch mitnehmend ohne Führerschein meine Lebensstraße zu beschreiten nur um nach jeder Fahrt nicht nur ein Stück näher am Dead End zu sein, sondern auch um einige Beulen reicher und unzufriedener.

Wenn ich heute eine Sache gelernt habe, dann, dass es tolle Menschen gibt, denen es Freude macht Anderen zu helfen, die Erfolge Anderer feiern können und die einem die Energie schenken können, weiter zu machen, die den täglichen Kampf einfach nur "normal" zu sein, als solchen würdigen und die das Überwinden der alltäglichen Hürden nicht als selbstverständlich ansehen. Vielen Dank dafür, das hat mir die Sonne zurückgegeben, hoffentlich kann ich davon zehren in diesen dunklen Zeiten, die sich mir bemächtigt haben.

10/09/2021

"Kann man beim Bügeln schauen"?

Wer sich schon immer die Frage gestellt hat, ob das Medium Film noch einen Wert hat, der sollte sich fragen, kann ich das beim Bügeln schauen? Ich meine ganz im Ernst, früher waren Filme etwas Besonderes und heute ist es etwas nebenbei-iges wie Radio? Ich meine, so ist es wirklich oder?

Spätestens seit man uns das Kino weggenommen hat, es ein Überangebot an Content gibt und alles zu jeder Zeit befriedigt werden kann, haben wir unsere Netflix, Sky, Prime oder sonst was dauerhaft nebenbei laufen, wenn wir grad nicht spotify, deezer oder was anderes laufen haben. Wissen wir das Wahrgenommene überhaupt noch zu schätzen, nehmen wir es überhaupt noch wahr oder mischt es sich zu unserem Verdrängungshintergrund des Alltags zusammen mit den anderen Faktoren unserer überdrehten Welt, die uns nicht zur Ruhe kommen lassen. Wir wollen gar keine Ruhe mehr, denn dann könnten wir Nachdenken, uns Gedanken machen, Ideen entwickeln...

Wenn man bedenkt wie viele Personen an der Entwicklung eines Films beteiligt sind, dann ist es fast schon pervers, wie dieses Kulturgut verschleudert wird, übrigens ist das bei Musik ähnlich, wenn auch nicht in dem extremen Ausmaß.

Ich bin sehr oft auch schnell mit meinem Urteil über einen schlechten Film und äußerst kritisch dem gegenüber, was ich mir einen Großteil meines Lebens reinziehe, aber ich weiß, dass auch am schlechtesten Gurkenfilm viele Menschen gearbeitet haben und allein das verdient Respekt, okay ich kann bei Meisterwerken wie: "Piratenmassaker" (weil er mir grad einfiel) keinen Mehrwert für das Publikum entdecken, aber irgendjemand hat Lebenszeit und Energie hier reingesteckt, ob man das nun mag oder nicht, ganz wertfrei und ohne zu hinterfragen warum, ein Film ist ein Kunstwerk und sollte auch so behandelt werden.

Andererseits liebe ich die freie Verfügbarkeit in jeder Sekunde meines Lebens, wenn ich denn wollte etwas über die Leinwand flackern zu sehen, weil ich Kunst als Allgemeingut ansehe, aber ich werde auch den letzten Schund wertschätzen, wer bin ich zu urteilen? Ich versuche meist auch jenen Dingen, die nicht meinem Geschmack entsprechen etwas abzugewinnen. Es gibt zum Beispiel diesen einen Film: "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford", ich mag den nicht, aber er ist ein super Film, auf so vielen Ebenen, die ich aber nur objektiv als Filmstudierter und Fan des Mediums sehe, der Typ, der mit Popcorn vor der Leinwand sitzt ist aber auf der Gefühlsebene nicht angesprochen und mag den Film nicht.

Die Redundanz beginnt von vorn, also selbst wenn ihr den Film beim Bügeln guckt, solltet ihr trotzdem immer dran denken, dass dies keine Abwertung per se bedeuten muss, also lasst es auch nicht so klingen. Ich gucke auch Filme nebenbei, allerdings vor Allem, weil ich Filme liebe und nebenbei noch mein restliches Leben irgendwie am Laufen halten muss.

Ich denke das Fazit ist: Streaming ist irgendwie schon geil!