5/12/2011

Worte - Pt. I

In Zeiten wie diesen, wo alles immer schneller geht und jeder online miteinander vernetzt ist sind Worte wichtiger denn je. Menschen lernen sich übers Internet kennen, chatten, tauschen große Gefühle aus und das alles mit Worten. Leichtfertig ist da schnell die große Liebe im Gespräch. Man möge mich altmodisch schimpfen, aber ich finde das alles höchst zweifelhaft. Ich halte mich selbst für einen Menschen, der das geschriebene Wort benutzt um seine Gefühle und sein Leben und die Komplexität all dessen, was da so auf einen zukommt sichtbar zu machen. Das geschriebene Wort ist meiin Schwert und meine Rüstung im Kampf gegen das alles... was ich eigentlich sagen will ist, ich bin ein sarkastischer, zynisch, ironisch, verbitterter gefallener Engel, der nur manchmal bei ganz besonderen Menschen die Flügel ausbreitet, um ihnen zu helfen.
Vielen Menschen wird heutzutage mit Worten mehr Leid zugefügt als ich mit meinem beschränkten Wirkungskreis wieder aufpeppeln kann. Worte, die Sandburgen bauen; Worte, die Freiheit versprechen; Worte von Liebe; Worte von Freundschaft; Worte der Hoffnung. All diese werden gesprochen und dann stellen sie sich alle zusammen als leere Worte heraus. WIe können wir Menschen das denn immer und immer wieder ertragen. Immer und immer wieder wird uns weh getan, weil wir glauben, weil wir vertrauen, weil wir an das Gute im Menschen, speziell in solchen die wir kennen, glauben. Und irgendwann fällt dann die Maske und all ihre Worte, ihre Treueschwüre, ihre Liebesbekundungen, ihr Freundschaftsgeheuchel entpuppen sich als das was sie sind. Die Worte von jemandem der mit "gespaltener Zunge" spricht, sein wahres Ziel immer verschleiert, damit man ihm nicht auf die Schliche kommt. Warum tut ihr das, wenn ihr nichts ändert ihr Lügner, Betrüger, Erpresser und Herzmörder (stellvertretend für alle anderen zwischenmenschlichen Verbrecher), dann wird sich nichts ändern und es gibt irgendwann nur noch euch. Die guten Menschen sind eh schon so wenige, warum infizieren die Bösen sie mit ihren Worten des Hasses, des Neides, der Zwietracht, Eifersucht, Gier, Lüge...
Die Wahrheit ist, dass es keine Wahrheit gibt, nicht in diesem Leben. so etwas wie die ultimative Wahrheit existiert nicht, wahr ist immer das was man als solches bereit ist anzuerkennen. Die Tatsache, dass ich von dieser Aussage überzeugt bin ist ein Armutszeugnis für die Welt um mich herum. Es zeigt, wie wenig Vertrauen ich ihr entgegenbringe und wie verbittert ich wirklich schon bin. Und ich bin schon auf dem Weg des wieder Vertrauenfassens. 2 ganz besondere Menschen, die ich in diesem Jahr intensiv kennen und lieben gelernt habe haben mir das Gefühl zurückgegeben, dass es sich lohnt "gut" zu sein. Man kann etwas verändern, man kann sich verändern, sich von all dem befreien, was einen in der Gesellschaft verankert. Wenn man den Mut hat, dass man nicht mehr "Mr. Nice Guy" für jeden ist und einem sein gesellschaftlicher Ruf am Arsch vorbeigeht, dann kann man anfangen ehrlich zu sein. Ich habe während meiner Uni-Zeit gelitten, in der einem mehr oder weniger unterschwellig beigebracht wurde, dass man die Konkurrenz durch geschicktes Gerüchtestreuen und hinter dem Rücken Anderer Agieren ausschalten kann und im Leben weiter kommt. Dazu natürlich die typische Brise E&E-Parole (Ego und Ellenbogen) und fertig ist das Erfolgsrezept.
Das Runterkommen im November hat aus mir wieder den Menschen gemacht, der ich einst war, vor der ganzen Stresserkrankungsscheisse, der liebe, nette Engel in Zivil... na ja ...und dann kam Polly


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