Letztes Jahr war ich ja schon zum Fußball hier, wo die Fanmeile noch offen war und wir dort das Pokalfinale unserer Borussia geguckt haben nachdem ich ein kleines Schnelldurchlauf Sightseeing mit Emma veranstaltet hatte. Quasi Berlin in 5 Stunden.
Diesmal wollten wir es etwas ruhiger angehen lassen und sind deshalb auch mit dem Auto angereist, um pünktlich um halb 10 am Olympiastadion die "Sightseeing für Alle"-Tour zu beginnen.
Unglaublich, wie viele Autos hier stehen, obwohl eigentlich nix los ist, man aber auch nicht rein durfte. War aber auch nicht so wichtig, hat man ja schon zigmal gesehen und steht heute nicht auf dem Besichtigungsplan.
Stattdessen ging es mit der U-Bahn direkt in die Innenstadt, wobei schon auffiel, dass wir mehr zu Fuß gehen werden müssen, als geplant. Denn ausgerechnet heute muss die BVG streiken und das Streckennetz ist damit extrem eingeschränkt. Aber wir waren ja gut zu Fuß.
Na dann mal ab zum Gesundbrunnen, den Emma und ich noch gut kannten vom Vorjahr, vor allem wegen seiner Performance unvergessen: Der BVB Pirat und eine der famosesten Faneinheizungen, die ich in den vielen Jahren erlebt habe.
So ganz ohne das grüne Wasser und die vielen Schwarzgelben wirkte das Ganze irgendwie deutlich unspektakulärer, aber als erstem Punkt unserer Tour fand ich das passend. Hier konnten wir dann auch das erste Mal aufmunitionieren und ne Kleinigkeit zu schnabulieren.
Direkt in Sichtweite findet sich dann auch eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt an der Spree, den die Ortsansässigen auch den hohlen Zahn nennen, die Gedächtniskirche. Unser U-Boot Christ musste natürlich einmal reingucken, war aber wenig begeistert und machte lieber ein paar Außenaufnahmen.
Unser nächster Checkpoint führte uns in den Tiergarten, der im Sommer ja wirklich eine absolute Oase der Ruhe und der Natur ist und das direkt ein paar Meter von vierspurigen Betonstraßen entfernt. Hier rasteten wir dann erneut, weil es gegen Mittag schon wieder ernsthaft warm geworden war und die Lauferei erste Tribute gefordert hatte. Von dem gesamten mitgenommenen Bananenvorrat gingen hier die ersten 3 drauf.
Ich hätte auf die Tour zur Siegessäule ja verzichten können, aber was tut man nicht alles für die Fans? Der Weg ist einfach so weit zu Fuß, weil man keine Bahnverbindung direkt zur Sehenswürdigkeit bekommt. Irgendwas war da dann auch noch mit, wer sie einmal umrundet und dann berührt hat ein Jahr lang Glück oder etwas ähnliches, warum natürlich der Käpt'n dieses machen musste. Ich bekam das erste Mal Angst, dass wir meinen Zeitplan nicht einhalten würden.
Auf meinem Zettel standen noch so viele Sachen, ich entschied kurzerhand, dass der Potsdamer Platz auf jeden Fall einen Blick wert sei, weil ich auch das Filmmuseum sehen wollte und so machten wir dort einen kurzen Zwischenstopp, bevor wir uns Richtung Alexanderplatz aufmachten. Dort angekommen mussten wir uns erstmal unterstellen, weil es einen kleinen Regenschauer gab, der die eh schon aufgeheizte Luft auch noch feucht werden ließ und somit endgültig einen anstrengenden Tag einleitete. Leider konnte man den Fernsehturm selbst nicht besteigen, bzw. oben ins Restaurant, weil irgendwas renoviert wurde. Es war das erste Mal, dass ein wenig schlechte Stimmung aufkam, weil "NICHTS" auf hatte.
Ich schmiss dann kurzfristig ein paar kleinere Ziele aus dem Programm und versuchte auf dem Stadtplan den Standort von Lestats Wunschziel zu finden. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch beim Roten Rathaus und dem prächtigen aber leider von Touristen überlaufenen Neptunbrunnen, den die einheimischen fast schon abwertend Forkenbecken nennen. Wie man schon an der Uhr erkennen könnte geht uns langsam die Zeit aus, denn die meisten der Museen und anderen begehbaren Sehenswürdigkeiten machen gegen 18 Uhr zu, also mussten wir jetzt ein wenig hoffen.
Die BVG tat uns den Gefallen und so erreichten wir die nächstgelegene U-Bahn Station unseres Zieles rascher als ich erwartet hatte. Meine Reisegruppe zweifelte schon, dass ich es nicht finden würde und wurde etwas hektisch. Aber dann wurde alles gut, Emma und ich tranken ein kühles Getränk, während Lestat und der Käpt'n die Tour machten und mit vielen lustigen Bildern und interessantem Detailwissen zurück kamen.
Nach einer Stunde waren wir noch circa 10 Minuten Fußweg vom eigentlichen Höhepunkt des Tages entfernt; Madame Tussaud's. Lestat motivierte uns noch einmal Gas zu geben, obwohl er selbst am Ende seiner Kräfte war und Emma die ganze Zeit: "Das schaffen wir nicht mehr..." vor sich hinmurmelte. Doch schlussendlich waren wir 5 Minuten vor Torschluss dort und alle hatten dann in den folgenden 45 Minuten viel Spaß mit den unglaublich lebensechten Figuren, viele Fotos wurden gemacht und am Ende waren alle sehr gelöst und glücklich.
Unter den Linden pausierten wir dann noch auf einer Bank und stärkten uns noch einmal mit den restlichen Bananen, blickten auf einen bislang tollen Tag und klärten die Route zurück zum Auto, mir fiel ein, dass wir ja in der Nähe des Bundestags waren und sowohl der Spreebogen, als auch das Kanzleramt sowie der Hauptbahnhof fußläufig erreichbar waren. Also zogen wir einen großen Bogen, während sich der Himmel langsam verdunkelte, da wir aber ja auch in der Nähe der Museumsinsel waren und ich wusste, dass die etwas länger auf hatten am Donnerstag schnappte ich mir Emma und wir machten noch einen schnellen Spaziergang Richtung Pergamonmuseum, aber dort wurde überall gebaut und das Gewitter hing am Himmel, so entstand dann am Ende nur noch dieses faszinierende Bild vom Berliner Dom und danach gab der Akku meiner Kamera auch den Geist auf,
Ein wundervoller Tag ging zu Ende und ich bin dankbar, dass schlussendlich alles gut verlaufen ist.