Vorsicht! Dieser Text könnte die Gefühle von Menschen extremer Kirchenbindung verletzen und ist nicht redaktionell geprüft. Es handelt sich um eine Wortmeldung anlässlich aktueller Geschehnisse und ist eine Einzelmeinung, die keinen Anspruch auf moralische Richtigkeit stellt!
Wohl eher nicht, oder?
Das fängt schon bei den grundsätzlichsten Dingen an: "Die Würde des Menschen ist unantastbar.", Darum gibt es in der Kirche ja auch sogenannte Würdenträger. SIE tragen die Würde, für das Fußvolk gilt dies scheinbar nicht. Oder wie ist es zu erklären, dass eine Institution ihre Mitglieder, sogenannte Schutzbefohlene missbraucht, vergewaltigt und dann zum Schweigen verdammt? Würde? Wo ist da die Würde? Selbst in der kurz aufflackernden Berichterstattung über die Zugeständnisse "redaktioneller Fehler" seitens Ex-Papstes Palpatines wird gar nicht wirklich klar, welche Tragweite diese systematische Menschenrechtsverletzungen in der katholischen Kirche haben.
Man stelle sich vor, wir reden von einem kleinen Prozentsatz solcher Greueltaten (nehmen wir mal nur den Missbrauch und die Vergewaltigung von Kindern), bei einer Kirche, die weltweit etwas mehr als eine Milliarde Mitglieder zählt. Dann wären 3% dieser Fälle immerhin satte 30.000.000 Menschen. Über die Zeitspanne lässt sich nichts sagen, aber vermutlich schon immer. Gerade die katholische Kirche ist ja auch geschichtlich nicht gerade für einen würdevollen Umgang mit Untergebenen bekannt.
Es ist nun eine Sache, das Ganze unter dem Deckel zu halten, zu verheimlichen, totzuschweigen oder wenigstens die Opfer mit Geld oder anderen weltlichen Dingen ruhig zu halten (was in Anbetracht des enormen Reichtums der Kirche ein leichtes wäre), aber nein nicht einmal das sind ihnen ihre Schandtaten wert. Stattdessen wähnen sich viele dieser sogenannten Edelmänner in ihren religiösen Gewändern als die Opfer und sehen es als ihr "gottgegebenes Recht" all dies in einer abgetrennten Parallelwelt des Kirchenrechts zu verrechnen, "Sündigen ist okay, danach kann man ja beichten!"
Das Prinzip der Beichte habe ich nie verstanden, was man getan hat, hat man getan, Vergebung kann einem nur derjenige geben, der betroffen ist, nicht irgendein Kerl, der im Namen Gottes deine Sünden von dir nimmt. Wobei es sogar unnötig wäre zu beichten, denn so wie ich das verstanden habe gehen diese Menschen ja davon aus, dass ein gewisser "Jesus" (Gottes Sohn) vor 2000 Jahren für die Sünden der Menschen gestorben ist, die Vergangenen, die Gegenwärtigen, und die Zukünftigen, so dass jede Sünde per Definition at hoc vergeben sein sollte, aber das ist ein anderes Thema.
Wer kümmert sich eigentlich um die Opfer? Und wie kann die katholische Kirche sich eigentlich erdreisten über Menschenrechtsverletzungen überall in der Welt zu urteilen, sich über Grausamkeiten echauffieren, die in sogenannten muslimischen Ländern geschehen, sich als moralische Instanz sehen, wenn sie es nicht schafft ein weltlich etabliertes Rechtssystem (mit Recht und Unrecht, das ja im Endeffekt auch viel auf der christlichen Lehre des Umgangs miteinander basiert) in den eigenen Reihen anzuwenden. Stattdessen werden Serienvergewaltiger mit einem Klaps einfach versetzt, um dort weiter zu machen bis sie das nächste Mal erwischt werden; "das war jetzt nicht so gut, dass du das halbe Dorf geschändet hast, versuch's einfach woanders nochmal und diesmal bitte nicht auffällig werden!". Anstatt diese Leute den Behörden zu übergeben und die dort üblichen (ebenfalls zu laschen) Strafen erhalten zu lassen beschützt man sich untereinander. Bei uns (in der sogenannten freien Welt) geht jedes Mal, wenn einer dieser widerlichen Kinderpornoringe ausgehoben wird ein Schrei der Empörung und des Ekels durch die Medien, wenn das gleiche in Kirchenkreisen passiert, kommt mal ne Nachricht einer Versetzung von Bischof hier nach Bischof da durch und das war's. Wie voll wohl die Gefängnisse wären, wenn die ganzen Verbrecher im Knast wären. Da würde die Kirchensteuer nicht mehr für reichen...
Was ich mich im Endeffekt frage ist eigentlich, wieso geht das in einem Staat wie Deutschland, dass mitten unter uns eine Parallelgesellschaft mit einer mittelalterlichen internen Gesetzgebung leben darf? Und vor Allem; Wo ist der Unterschied zwischen sogenannten "Klankriminellen" oder sogenannten "Reichsbürgern", die als kriminelle Organisationen verfolgt werden. Warum steht ein Staat wie der Vatikanstaat nicht auf der Liste der damals sehr treffend von einem US-Präsidenten benannten "Schurkenstaaten"? Wieso ist alles was man mit Gott entschuldigt okay, was Allah sagt oder das allmächtige Spaghettimonster oder irgendein anderer ähnlich spiritueller Grund nicht. Und mal am Rand, wer behauptet, dass Gott einem älteren Mann aufträgt kleinen Kindern Leid anzutun und ihnen mit sexueller Gewalt die Seele zu zerstören, der hat das ganze Christsein-Ding eh nicht verstanden.
Damit will ich dann auch schließen - die katholische Kirche hat seit jeher neben den durchaus guten Dingen, die eine christliche Glaubensgemeinschaft mit sich bringt und als Schirmherrschaft von Religiösen, die sich zusammenfinden und ihrem Drang nach spiritueller Führung nachgeht, eben auch verdammt viel im Namen des Glaubens getan, die einzig und Allein dem Wohl der Kirche dienten, finanzieller Natur und zum Aufbau von Macht. Der Vatikanstaat ist eines der reichsten Länder der Erde, es ist auch das wahrscheinlich Kleinste aber dennoch ist es moralisch in meinen Augen auf einer Stufe mit Nordkorea und als Christ würde ich mir zweimal, besser dreimal überlegen, wem ich da eigentlich folge. Man kann seinem Glauben auch ohne eine Kirche nachgehen, das persönliche Zwiegespräch bleibt am Ende sowieso eine Sache zwischen mir und Gott, eine dritte Partei zwischen zu schalten erscheint mir seit jeher wenig effektiv.
In diesem Sinne... passt auf euch auf!