heute ist es mal wieder soweit, Jahrestag! Normalerweise ist so etwas ja immer ein glückliches Ereignis oder wenigstens eines an das man mit positiven Gefühlen zurückblicken sollte, aber mich erinnert es bloß daran, wie mir mein Leben vor 8 Jahren begann zu entgleiten. Ich gebe ihr gar nicht die Schuld, weil sie nie für irgendetwas die Verantwortung übernommen hat und daher natürlich auch keine Schuld haben kann, weil sie ja im Grunde immer nur passiv war, immer bloß genommen hat und nie gegeben. Hätte ich rein theoretisch also eigentlich auch gar nichts verlieren können, als sie gestorben ist, oder?
So ist das wohl, wenn einer mehr liebt als der andere... so sehr, dass es weh tut und das noch lange nach ihrem Tod. Ich weiß nicht, wie lange ich geweint habe, wie viele Fragen ich mir stellte, warum ich nichts tun konnte, sie zu retten, einfach irgendwas zu tun...
Die Trauer hat mich beinahe zerstört, ich habe mich lange Zeit so verloren gefühlt ohne sie, dass ich mir einen langen qualvollen Suizid ausgedacht habe und begann ihn umzusetzen...
So etwas Dummes, Freunde! Letzten Sommer habe ich gemerkt, dass das keine Lösung ist, hab mich aufgerappelt und wieder angefangen zu leben. Dann kam im Winter die Folge des langfristig angelegten Suizidversuchs und brachte mich für 4 Wochen ins Krankenhaus. Kurz danach ist der nächste Mensch gestorben, den ich wie eine Schwester geliebt habe und ein großer Teil der Verwandtschaft hat sich abgewendet. Der Weg zurück ins Leben war nicht leicht. Heute 8 Jahre nachdem ich in die Depression abgesunken bin kann ich behaupten wieder relativ stabil zu sein. Jetzt brauch ich nur noch wieder ein eigenes Leben, eigene Wohnung, eigenes Geld...
Trotz allem, werde ich dich immer in Ehren halten, denn vielleicht ist das Alles notwendig gewesen und darum ist unser Jahrestag auch immer ein Tag des Dankes wert.