[...]Eine ihrer Lieblingserzählungen stammt auch
von jenem Tag, es geht dann darum, dass wir uns mit Muffins bespuckt haben und
so albern waren, dass man denken konnte, dass wir noch wesentlich jünger waren,
als wir es tatsächlich waren. Ich ergreife meist schnell das Wort, wenn sie
anfangen will, diese Geschichte zu erzählen, weil ich mir immer wieder denke,
dass sie es vielleicht nicht mit dem nötigen Ernst tut. Denn für mich war es
ein wenig mehr als nur Muffin-Spucken aus Albernheit. Für mich war das damals
der erste unbeholfene Versuch ihr zu signalisieren, dass ich sie sehr mochte.
Diese Muffins, meine Güte, die waren so dermaßen trocken, zum Essen konnten sie
nicht gedacht gewesen sein. Ich weiß, dass mein erster Happen gar nicht
absichtlich wieder meinen Mund verließ. Es war mehr weil er so trocken war,
dass ich ihn nicht essen konnte und daher spuckte ich ihn aus. Dummerweise lief
sie da gerade an mir vorbei und wurde getroffen. Sie entschied, dass ich das
mit Absicht gemacht habe und es ihr gegolten hätte. Daraufhin besorgte sie sich
ebenfalls einen und kurze Zeit später rieselte auch schon die erste Fontäne aus
Muffinstückchen in meine Richtung. Der Kampf war eröffnet. Wir suchten und
fanden uns und die Präzision nahm zu, bis wir irgendwann keinen Muffin mehr
übrig hatten und uns gegenüberstanden und uns anlachten. Ich glaube das war der
erste Moment, wo um uns herum alle denken mussten, dass wir total bescheuert
sind. Ich habe mir im Anschluss noch den Tanz des Jahres von ihr vortanzen
lassen und meine unbeholfenen Versuche eben diesen, es war der „Bailando“, nach
zu tanzen sorgten erneut für Gelächter. Ihr Lachen war einfach bezaubernd, als
würde die Sonne ihre Strahlen direkt ins Herz schießen. Ich weiß gar nicht
recht, ob ihr das schon früher bewusst war, aber heute würde ich sagen, dass
dieses unschuldig freche Lachen einen guten Tag in einen unvergesslichen verwandeln
konnte.[...]
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