American Primeval ist eine dieser Serien, die mich völlig unvorbereitet traf wie ein Schlag aus dem Nichts. Roh, düster, nahezu widerwärtig werden hier Werte heldenhafter Siedler und rechtschaffener Westmänner konterkariert und ich muss mich den Kritikern anschließen, die hier von Anti-Western sprechen. Allerdings hat das auch was Erfrischendes, denn ich mag ja die eher düstere und ungeschönte Aufarbeitung gerade des sogenannten "Wilden Westens", der mir viel zu oft vollgestopft ist mit Heldengeschichten und guten Menschen. Hier gibt es eben genau das Gegenteil und das sieht dabei auch noch unglaublich gut inszeniert aus. Nach der ersten Hälfte der Serie kann ich nur mit dem Kopf nicken und das Ding empfehlen.
Generell bin ich kein Freund von diesen Sendungen, wo man Anderen beim Gewinnen und Verlieren zuguckt mit irgendwelchen Intervieweinschüben, wo man sich dann selbst kommentiert, allerdings hat Mr. Beast (meines Wissen nach einer der größten YouTuber) hier etwas hochgezogen, was auch als Sozialexperiment funktioniert und bei dem niemand getötet wird, zumindest nicht onScreen. Die Show zeigt für mich die komplette Palette an Pervertierung durch Geld, die wir Menschen durchmachen und ich weiß nicht, wie viel davon gescriptet ist, doch im Vergleich zur zweiten Squid Game Staffel ist man hier voll dabei und auch wenn man bei 1000 Leuten keine Favoriten rausarbeitet, ist das Ganze kurzweilig und unterhaltsam. Und die Preisgelder sind halt einfach pervers hoch.
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