Leute, ich habe mich in den letzten Wochen in ein Rabbithole begeben, das ich nicht verstehe. Ich bin noch nicht sicher, ob das nicht sogar gut ist, denn irgendwie wirkt das ALLES unglaublich toxisch und wie aus einer Welt, in der es unglaublich viele Menschen gibt, die sich für Götter halten, deren Follower sie vergöttern oder verachten, teilweise beides. Davon können Menschen leben, die sich einen Scherz draus machen, davon zu leben, haben aber faktisch gar kein Leben außerhalb ihrer sogenannten Bubble und versinken in einer Welt, die es gar nicht gibt.
Was soll das alles bedeuten, drifte ich jetzt auch ab oder schlafe ich einfach zu wenig, um noch vernünftigen Content zu posten. Teilweise ist letzteres wohl ein ernstes Problem. Ich hoffe selbst, dass es besser wird, wenn ein unglaublich beängstigender Termin am Dienstag hinter mir liegt und ich gewisse Klarheit über meine Lebenszukunft habe.
Angefangen hat alles damit, dass ich mir die unglaubliche Dokumentarreihe über die Geschichte vom Drachenlord ansah, die so viele Fragen aufwirft, warum Menschen so sind und was diese Eskalation und Verwischung von Internetaktivität und Realität auslöst. Und es war sicherlich nicht der Auslöser, dass ein gekränkter Erwachsener mit vermeintlich kindlichem Gemüt in einem Anflug von fehlender Impulskontrolle Streit mit seinem Chat hat und seine Realadresse online bekannt gibt. Wir sind heute soweit, 10? 15? Jahre später, dass es ganze Kanäle gibt, die sich ausschließlich mit der Reaction auf Reactions von untereinander verfeindeter YouTuber beschäftigen, wo dann einzelne bei jedem Stream beobachtet und geshamed werden, für was auch immer gerade Thema ist. Und das ganze hat so sehr System, dass der Content längst egal ist. Ähnlich wie bei diesen ganzen Reality-TV Formaten, wie einst bei den Daily-Soaps geht es im Grunde immer um das Gleiche, Sandkastenspielchen, die auf staatstragende Ebene heraufgekocht werden, dahinter eine Maschinerie von zweitverwertender "Journallie", die noch genug Krümel für Drittverwerter übriglassen und alle verdienen daran Geld. Auch wenn man sich fragen darf, wieviel davon nach dem gegenseitigen Überziehen mit Klagen und Gegenklagen und so etwas übrig bleiben soll.
Ich verstehe das ganze Game nicht! Nach nur einer Woche, in der ich mich intensiv mal da reingearbeitet habe bin ich gestresst und größtenteils angewidert, frage mich, was es allen Beteiligten, außer Geld durch Klicks (manchmal denkt man ja, dass die Alle offline zusammenarbeiten und vieles von dem ganzen Unfug von ChatGPT gescripted ist) bringt. Als ich meine Chance sah, mich selbst dem Internet mitzuteilen, sprich der Welt, da war meine Intention (im Grunde generell seit ich mich mitteilen [sprechen] kann) die Welt besser zu machen, was beizutragen, zu helfen, Wissen vermehren, lernen, Grenzen und Trennung vermindern, einfach Gutes tun. Ich verstehe nicht, wann das kippte, ist das gekippt, es gab doch mal ne Zeit, wo Internet, YouTube, Discord, BlueSky, was weiss ich etwas Gutes war, oder? Wo wir uns ins Netz geflüchtet haben, weil da alles gut war, wo wir noch klar getrennt haben zwischen onlife und offfline. Vielleicht bin ich auch einfach nur ein high peak cringer Grizzlybär im Hawaiihemd, der nicht genug Reichweite hat um nicht anderen zu überlassen zu judgen, sondern vielmehr Zeit für Reflektion nutzt, einen geregelten Tagesablauf versucht, der nicht an seine Onlinezeiten gekoppelt ist, der immer wieder von außen drauf guckt und sich fragt, ob das noch die Welt ist, die er als so faszinierend und wundervoll und befruchtend wahrnahm, als er damals das erste Mal in einem Chat mit einem Mädchen aus Österreich über seine Lieblingsmusik schrieb und Grenzen einfach nicht existierten. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass gewisse Leute das Internet und alle möglichen Räume darin nur noch nutzen, um Grenzen und Trennungsmöglichkeiten auszuloten und zu generieren, die wir in der Realität längst abgebaut glauben. Für mich gilt on oder off der Grundsatz des Liebens und Leben Lassens... Jeder soll alles tun, was er/sie/es will, solange niemand anderes dadurch Schaden nimmt, allgemeingültig, immer und überall. Und das heißt nicht, dass man nicht kritisch sein darf oder Fragen stellen sollte. Es bedeutet RESPEKT zu haben, vielleicht sogar mal drüber nachzudenken, dass alles, was wir tun, irgendwann einer letzten Instanz unterzogen wird. Oder eben, man kann morgens ohne Probleme in den Spiegel gucken, was immer einen antreibt, oder?

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