12/10/2014

Susanne (Part X)

Zahlreiche Menschen liefen orientierungslos durch die Stadt, die von der Dunkelheit erfüllt war und auf deren Straßen die Suchtrupps des dunklen Magiers sich tummelten, um das Amulett zu finden, welches ihm die Macht verleihen würde, den Gesineidrachen zu beschwören. Mons zogen in Scharen durch die Straßen und plünderten die Geschäfte und nahmen alle Schätze in ihren großen Rucksäcken mit, die sie erbeuten konnten. Die Mons, eine Art Goblins hatten allerdings den Menschen gegenüber einen gehörigen Nachteil im Kampf, weil sie von Wasser verletzt werden konnten und ihnen in Größe und Intelligenz unterlegen waren. Die Menschen nutzten ihre Vorteile aus und schlugen sie oft in die Flucht, doch meistens verloren sie viele ihrer Schätze, weil die Mons in zu zahlreichen Horden erschienen, dass man sie erfolgreich am Plündern hindern können. Einige der Menschen hatten sich aufgemacht, die Supermärkte zu plündern und fuhren mit ihren Autos in die Schaufenster, um sich mit dem einzudecken, was sie brauchten. Viele klauten Alkohol, setzten sich in ihre Häuser und tranken sich die Welt schön. Einige ganz Verwegene machten Fotos von der Schönheit des Berges, um dessen Gipfel sich immer noch ein Feuersturm drehte.
Henrik hörte jemanden um Hilfe schreien und wollte sich darum kümmern, denn er wollte jedem helfen, dem er helfen konnte. Henrik sah den Abhang hinunter und erblickte an einem aus dem Berg ragenden Baum eine Kreatur hängen. Ohne darüber nachzudenken, ob die Kreatur feindselig sei, reichte er ihr die Hand und zog sie zu sich herauf. Vor lauter herabfallender Asche konnte man kaum erkennen, was sich vor einem befand, doch Henrik war sich sicher zu wissen, was er vor sich hatte.
Wyatt trug die vor Erschöpfung eingeschlafene Susanne in seinen Armen weiter den Berg herauf und hoffte insgeheim, dass sie nicht zu spät an der Spitze ankommen würden. Seine Beine standen beinahe bis zum oberen Ende seiner Stiefel in Asche und bei jedem Schritt wirbelte er Asche auf, die vom Himmel immer weiter stetig herabfiel. Je näher sie ihrem Ziel kamen, umso heißer wurde die Lufttemperatur. Selbst Wyatt, der als das, was er zu sein behauptete so etwas wie Hitze nicht spüren dürfte schwitzte sich ganz schön einen ab. Wyatt legte Susanne auf einen Stein und deckte seinen Mantel über sie, damit sie nicht an der herabfallenden Asche erstickte, um sich um die beiden Trolle zu kümmern, die er hinter sich vermutete. Er nestelte an seinen Revolvern und drehte sich blitzschnell um und sah in die Gesichter zweier kleiner Mädchen: „Hallo, wir haben uns verlaufen! Weißt du, wo unsere Mama ist!“ Erstaunt steckte er die Kanonen weg und ging auf die beiden Mädchen zu. „Ich weiß nicht wo eure Eltern sind, setzt euch da hin und wartet bis ich wieder da bin!“ Mit diesen Worten klatschte er in die Hände und inmitten der ascheüberzogenen dunklen Landschaft entstand ein Grasplatz mit zwei Steinen und über diesem Platz war eine Art Sonnenschirm, der die Asche abhielt. Die beiden Mädchen gingen auf ihn zu: „Danke, aber eigentlich wollten wir dich umnieten!“ Die beiden süßen Mädchen verwandelten sich in zwei riesige Schlangen, die sich blitzschnell um seinen Körper drehten.

Eine Schlange umwickelte Susanne und hielt ihre Zunge nah. Wyatt dachte sich, es wäre eine Vulkanpython und aus seiner Hand formte sich eine Eiskugel, doch die Schlange wich nicht zurück. Er musste die Kugel vergrößern und auf die Python werfen. Die gefror und fiel nach einer Fingerspitzenberührung ineinander zusammen. Doch das konnte er bei der zweiten nicht tun, denn er durfte Susanne nicht gefährden. „Ahh!“, schrie sie. Sie schien verzweifelt zu sein, als die Schlange ihre Zunge in Susannes Kopf zerrte. Susannes Augen wurden gelblich und Wyatt musste sich etwas einfallen lassen. „Ich muss einen starken Zauber einsetzen. Erst mal Susanne hier hin zaubern und dann denselben Zauber vollziehen.“, dachte er. Es würde ihn viel Kraft kosten, doch besser als...
Er erhob gerade seine Hände, als plötzlich jemand in der Luft erschien und einen weißen Hammer erschuf und diesen genau auf den Kopf der Bestie ansetzte. Das Vieh sackte zusammen und Susanne war frei. Sie lief in Wyatts Arme. Henrik steckte den Hammer wieder in seinen Rucksack und fiel stehend zu Boden. Er stand ihnen direkt gegenüber. „Du Dummkopf!“, sagte Wyatt. „Wie? Habe ich euch nicht gerade das Leben gerettet?“. „Ja, aber schau mal da“ Aus den Überresten der Python stieg ein gelber Rauch aus, der sich zurückzog. „Ja und?“ „Diese Substanzen setzen sich nur dann frei, wenn man sie auf diese leichte Weise vernichtet. Gleich werden hier Horden von Vulkanpythons auftauchen. Wir müssen weg“ „Ja, aber ich muss euch noch was Wichtiges sagen. Charles, der gute Vampir sagt, der richtige Weg...“ „Sei still. Wir sind doch schon fast da.“ „Ja, aber Charles meint...“ „Charles?“, fragte Susanne und sprang von Wyatt runter. „Ja, kennst du ihn?“ „Charles ist der Mann von Barbara, meiner Schwester.“ „Wir müssen hier weg.“ „Die Abkürzung ist aber dort.“ „Da, wo du hinzeigst, sind dank dir keine, wenn überhaupt jemals da gewesene Abkürzungen.“, sagte Wyatt und sah die Schlangen, die sich langsam, aber stetig näherten. „ Barbara ist ein Zombie und Charles hat das Amulett, nachdem der Magier sucht. Er will Zauber suchen, mit denen er das Amulett vernichten und Barbara heilen kann.“ „Wo ist der Kerl denn?“ „Die Hitze.“ „Verstehe.“ „Was jetzt?“
Der Vampirlord war schon wieder draußen, aus der Kanalisation. Der Stromausfall dieser Dimension war natürlich schon vorüber und der Chef beschloss, sein altes Schloss aufzusuchen. „Ich kann kaum noch Zauber. Einer der wichtigsten ist die Dimensionswanderung und die Verdopplung. Oh, dieser miese Schleim. Er hat es irgendwie geschafft, dass ich diesen Zauber nie wieder beherrsche. Er und seine Magiegeräte...Ihr verteilt euch wieder und besorgt mir Anhaltspunkte für würdige Gegner, Opfer, Sklaven und Schätze. Da fällt mir ein, ich habe auf Gesinei noch Diener, die seit Jahrzehnten Silber abbauen. Sein Schleim muss auch da gewesen sein, um das Amulett zu bekommen. Vielleicht finden meine Untertanen ja dort den Verdoppler, nachdem ich für ihre Vernichtung sorgte. Er verwandelte sich, es war Nacht, in eine pechschwarze Fledermaus und flog lange. Jenseits, der Stadt, jenseits des Waldes, jenseits.... Was? Das Schloss war kaum abgeschnitten von der Stadt und der Wald deutlich geschrumpft. Er verwandelte sich zu einem Menschen. Wie bitte? Es war auf. Als er hineintrat, wurde er noch wütender. Überall Menschen, die Bücher lasen. Es waren aber nicht seine Zauberbücher, nein. Er fand eines. Der kleine Vampir und der freundliche Werwolf. Er schmiss es wütend zu Boden. Die Leute guckten zu ihm und er ging weiter, eine Treppe runter. Hier war kein schöner Flur mehr mit schönen Kerzen. Und Kronleuchtern, nein eine Reihe von Kassen. Für ihn Menschen, die an einem Schleimgerät saßen und dumm starrten. Er ging hinunter. Den Rest wollte er nicht wissen. Nur sein Zimmer bitte nicht. Doch. Der Sarg war also in der Kanalisation und hier stand ein Bett. Mit mehreren Konsolen und Musikanlagen. Alles Schleimzauber, dachte er. Er ging zu seiner Seelenkammer, verschlossen? Er versuchte, sich aufzuzaubern, doch er begriff, dass ein magisches Siegel das verhinderte. Seine Menschenkammer, war eine Küche geworden. Alles in allem, war es ein Menschenheim mit Shop. Dasselbe vor seiner Zauberbibliothek. „Wer besitzt die Frechheit, meine Garnitur zu ruinieren? Wer wagt es, meine Gruft zu verunstalten? Und wer hat die Macht meine Seelenkammer und meine Bibliothek zu verschließen.... Ha.... Harald...“ Er drehte sich zurück und sah ihn. Derjenige, der kein Normaler sein kann, solch eine Explosion zu überleben. Er hatte nicht mal eine Schramme. Seine Kleidung war noch weißer, als die der guten Vampirbande. Hätte der Vampirlord das Amulett nicht, wäre er vom alleinigen Anblick zerfallen. „Der weiße Magier...“ „Drake...“

12/09/2014

Susanne (Part IX)

In der Stadt am Fuße des Berges, gingen die Menschen in ihren Häusern langsam aufeinander los, die Leute drehten durch, gingen in die Küche, bewaffneten sich mit Messern und griffen ihre Mitbewohner an. Andere zündeten ihre Häuser an und tanzten auf der Straße, während sie sich dabei halb tot lachten. Vom Himmel rieselte ein Ascheregen, der die Straßen mit einer dünnen Ascheschicht überzog. Die Menschen waren in Panik. Einige stiegen in ihre Autos und wollten aus der Stadt verschwinden. Einer von ihnen war Harald, der seinen nagelneuen Porsche retten wollte. Er war Anhänger einer Sekte, die sich das Ende der Welt als das Verbrennen der Erde vorstellten und nur wenige Wohlhabende würden verschont. Er schaltete also und fuhr durch das Garagentor hindurch, weil er fürchtete, nicht genug Zeit zu haben, es zu öffnen. Auf der Straße war die Hölle los. Natürlich nicht wirklich, aber das hört sich gut an. Viele der Leute, die jetzt auf der Straße standen, hatten Familienmitglieder ermordet und waren dann aus ihren Häusern gelaufen, weil sie gemerkt hatten, dass sie von einer bösen Macht dazu getrieben wurden. Blutverschmierte Menschen standen auf den Straßen und hofften, dass alles aufhören würde. Harald trat aufs Gas und fuhr, so gut er konnte um die vielen Menschen herum. Nachdem er auf der Hauptstraße war, wo er Plünderer dabei beobachtete, wie sie die Schaufenster zertrümmerten und alles Wertvolle entwendeten, hatte sein Wagen einige üble Dellen. Endlich waren die Straßen nicht mehr voller Menschen. Er trat voll auf das Gaspedal und die Tachonadel erreichte nach kurzer Zeit 270 Stundenkilometer. Endlich raus da, dachte er sich als er bemerkte, dass er auf den Berg zufuhr, statt von ihm weg. Entsetzt sah er auf die Bergspitze und erblickte das Feuer. Der Ascheregen wurde immer stärker und die Scheibenwischer konnten die Scheiben nicht mehr richtig reinigen, so dass Harald bei 290 Stundenkilometern im Blindflug mit voller Wucht in eine vor ihm liegende Tankstelle raste. Wie durch ein Wunder überlebte er den Aufprall. Er stieg aus seinem Auto und wunderte sich, dass es keine Explosion gegeben hatte. Genau in dem Moment explodierte die gesamte Tankstelle in einer kilometerweit sichtbaren Stichflamme. Selbst Wyatt und Susanne hatten die Explosion gesehen und Wyatt spürte, dass dunkle Mächte, mehr und mehr an Kontrolle gewannen, aber er wollte Susanne nicht noch mehr beunruhigen, als sie es sowieso schon war.
Henrik war auf der Spur der beiden. Neben Susannes Fußabdrücken in der Asche, sah er ein paar Meter daneben eine weitere Spur, die nicht von Wyatt stammen konnte, denn der musste direkt neben ihr gehen, oder er war schon von ihrer Seite gewichen. Henrik stellte sich die schlimmste Möglichkeit vor, Wyatt war tot. Daraufhin rannte er noch schneller, als er es sowieso tat.

Der Verfolger von Susanne und Wyatt sah sich, nachdem diese sich vorhin umdrehten, ebenfalls um und fiel zu Boden. Schnell setzte er seine Sonnenbrille auf und lief ihnen hinterher. Er sah ab und zu zurück und erblickte einen weißen Schatten, der immer näher auf ihn zu kam. „Von wegen, Drake. Denkst wohl, ich fall drauf rein.“ Er rannte schneller und schneller. Irgendwann sah er schon die Beiden, die erschöpft schienen und wesentlich langsamer gingen. Deren Verfolger sah, dass sie nach rechts abbogen, weil da ein tiefer Abgrund war. Er selbst war allerdings schon zu schnell gewesen, um bremsen zu können und flog den Abhang mit Volldampf hinunter. Ein paar Minuten später kam Henrik an.
Der Schleim sah erst den Schatten des Vampirlords, der sich aus dem Grab erhob. Dann blickte er von oben nach unten. Seine Schuhe waren schwarz. Sein unteres Gemach war schwarz. Sein Umhang war schwarz, ja sogar seine Haut war schwarz. Aber nicht so schwarz, wie mancher Mensch sie hat, nein. So schwarz, wie die Kohle ist oder der Sarg. Das einzigste was an ihm nicht schwarz war, war das Amulett, das um seinen Hals hing. Es strahlte sehr hell, so dass die Vampire zu Staub hätten fallen müssen, doch der Lord schützte sie kurz mit einem Zauber und steckte das Amulett unter seinen Kragen. Der Lord ging auf den Schleim zu. „Hey, ich... ich hab das zweite Amulett“ Er übergab es ihm. Dieser wischte erst mal angewidert den Schleim weg und zerdrückte es dann mit bloßen Händen. Er ging wieder auf den Schleim zu und sprach mit einer tiefrauen Stimme: „Glaubst du wirklich allen Ernstes, ich würde auf deine dummen Verdopplungstricks hereinfallen?“ Er erhob eine seiner Hände. In der Mitte der Fläche  war ein roter Punkt. Der Schleim schluckte. Aus dem Punkt kamen elektrische Ringe, die den Schleim immer und immer mehr zerstückelten. Der Lord hörte auf, als er nur noch so klein wie sein Daumen war. Mit hoher, piepsigen Stimme schrie er: „Ich... ich geb dir den Verdoppler. Mit meiner Hilfe kommst du groß raus! Oder mein Raumschiff! Ach was. Du kannst alles haben! Ich rühr auch nie wieder einen Vampir an!!!!!!“ „Oh ja. Das wirst du in der Tat nicht mehr tun.“, sagte er und lächelte. Dann zertrat er den Rest und beriet sich mit seinen Leuten.
Währenddessen auf Gesinei:
Der Schleimzwerg, der mit Wyatt und Susanne nicht mithalten konnte, nachdem diese ihn einfach missachtet hatten, war, nachdem sie von einigen anderen überholt wurden, total erschöpft. Plötzlich zersprangen und zerpöckelten sie an Ort und Stelle. Der Verdoppler sprang allerdings nicht auseinander und flog irgendwo nach unten weg.

12/08/2014

Susanne (Part VIII)

Henrik sah die Vampire, die ihn umgaben und ihn anstarrten. Was ihn wunderte, war, dass sie ihn nicht angriffen. Plötzlich war ihm der Weg wieder frei, doch er blieb stehen. Da kam ein Vampir, völlig in weiß gehüllt. Er legte seine Hand auf Henriks Schulter. „Keine Angst. Wir sind gute Vampire. Wir warten auf das Zeichen unseres Anführers, der dem Magier ein paar Zauber klauen will. Außerdem hoffen wir, dass die Vampire jenseits des Lebens abhauen und alles stehen und liegen lassen, damit wir die armen Seelen befreien und uns ein paar nützliche Utensilien aneignen können.“ Irgendwie war Henrik erleichtert. Er glaubte ihnen sofort und erzählte ihnen, was er sah. Die Vampire brachen los, um zu verhindern, dass der böseste Vampir, aller Zeiten wieder auf Erden wandelt. Der Anführer blieb im Lager der bösen Vampire und ließ das Silber und einige Waffen und Zaubersprüche mitgehen und versuchte, sie zu beherrschen. Henrik hatte eine Botschaft für den echten Anführer, Charles. Außerdem wollte er Susanne retten. Der gute Vampir war davon so gerührt, dass er ihm seine weißen Schutzkleidungen und ein paar wirkungsvolle Waffen gegen Dämonen gab. Außerdem teleportierte er ihn zu einem angeblichen Verbündeten, der die Stellung in der Kneipe hielt. Er fand sich auf dem Klo wieder. Er ging raus und traf gleich auf den Barkeeper. Er erkannte ihn gleich an der weißen Kleidung und erzählte ihm, dass Charles Wyatt und Susanne verfolgte, was er auch schnellstens tun sollte. Er brach auf und rannte los. Irgendwann sah er einen Typen, auf den die Beschreibung des guten Vampirklans Anführers passte. Er lief auf ihn zu.
„ Shit. Wenn ich sie jetzt nicht ausstatte und den rechten Weg weise, wird sie sterben. Sie darf aber nicht sterben. Sie ist der Schlüssel. Doch wenn ich jetzt auf sie zukomme, bringt der Kerl mich um. Ich weiß... Ich werde sie retten. Außerdem versucht er es bestimmt nur mit Silber oder Pflöcken.“, murmelte die Person vor sich hin. Es war ein lauter Schrei von Susanne zu vernehmen. Wie vom Teufel gebissen, rannte der Typ los. Und auch Henrik musste wieder, jetzt noch mehr, spuren.

Wyatt drehte sich zur Seite. Gelangweilt blickte er Susanne an: „Was ist denn jetzt schon wieder? Warum musst du immer schreien? Ich bin doch da, um dich zu beschützen!“ Sie drehte sich wütend zu ihm und wollte gerade alles, was sie an ihm ankotzte, herausschreien, als sie stockte und zu sich selbst dachte, dass er doch nichts dafür könne, dass sie die Welt retten musste. Also riss sie sich zusammen und fauchte mit einem, immer noch sehr bissigen Ton: „Diese ganzen Viecher, die ich nur aus dem Fernsehen kenne, greifen mich an und ich erschrecke mich nun mal, weil ich das nicht kenne, sorry bin halt nur ein Mensch!“ Während sie das sagte, kroch irgendetwas an ihrem Hosenbein hoch und schlängelte sich um ihr linkes Bein. Sie blieb stehen und fing an zu flüstern: „Hey Wyatt, ich habe da etwas am Bein, ich glaube du musst mir mal wieder helfen!“ Wyatt entgegnete eingeschnappt: „Und wenn ich nicht will?“ – „Das kannst du doch nicht tun! Ich habe ein Problem und als mein Schutzengel musst du mir helfen, wenn ich in Not bin! Außerdem ist das Vieh irgendwie heiß!“ – „O.K., O.K., O.K.“ Mit diesen Worten machte er eine unergründliche Handbewegung und die Feuerschlange, die sich um Susannes Bein geschlängelt hatte, war nun fein säuberlich um den Arm von Wyatt gewickelt. Die Schlange glühte förmlich und schmorte einen Teil des Umhangs von Wyatt weg. Er warf sie auf den Boden und trat auf ihren Kopf. Seine Schuhsohlen qualmten und die Schlange bewegte sich nicht mehr. Wyatt zog den Mantel aus und schüttelte ihn, als wolle er ihn vom Dreck befreien. Dann zog er ihn wieder an und er war wieder heile und hatte nicht mal mehr einen Fleck. Susanne lachte begeistert: „Das musst du mir beibringen, dann brauch ich meine Kleider nicht mehr waschen!“ Wyatt grinste wieder. Ohne weiter zu streiten gingen sie Seite an Seite weiter, während vom Himmel langsam grauer Staub zu fallen schien. Es schien als stände ein Vulkanausbruch bevor.
Henrik, dem sein Outfit richtig gut gefiel, hatte das Gefühl sich schneller als normal vorwärts zu bewegen. Die weißen Stiefel, die er anhatte, schienen seinen Gang zu beschleunigen, er konnte vor seinem geistigen Auge sehen, wohin Susanne ging. Lachend sagte er zu sich: „Also eins muss man den Blutsaugern lassen, die Ausrüstung ist klasse!“ Er hoffte insgeheim, dass es seinen Freunden gut ging, dann könnten sie, wenn alles vorbei wäre, endlich mal wieder ne richtige Party schmeißen.
Wyatt flüsterte Susanne ins Ohr: „Nur nicht stehen bleiben, er folgt uns schon seit wir die Schlange erledigt haben!“ Susanne fing langsam an, Wyatt zu vertrauen, während dessen schwarze Haarfarbe immer mehr nachließ und das blonde Haar hindurchschimmerte.
Auf der Spitze des Gesinei war reges Treiben, es schien als hätte der dunkle Magier viele seiner weniger starken Kollegen angeheuert ihm zu helfen. Überall wo man hinsah, sah man Totengräber, damit beschäftigt Todlose Moorleichen auszugraben und Gräber für die Feinde auszuheben. Die Zauberer beschwörten lebendige Mauern, die wenn es nötig war, das Lager verteidigen würden, bis zum Tod. Die Geschwindigkeit, in welcher die Goblins den dunklen Palast errichteten, war beachtlich. In jeder Stunde wuchs der Palast um viele Meter in die Höhe. Schon bald würde er vollendet sein und der dunkle Magier könnte den Thron besetzen. Doch all dieses Treiben war nicht zu erkennen, wenn man sich nicht inmitten des künstlich erzeugten Feuersturms, um das Lager befand.

Bernd und Alo hatten die Vampire nun schon durch die halbe Kanalisation verfolgt. Plötzlich blieben sie stehen, da die Schatten sich ebenfalls nicht fortbewegten. Dann allerdings verschwanden sie an Ort und Stelle. Als alle wegwaren, gingen die Beiden zu der Stelle. Es stellte sich heraus, dass nichts Übernatürliches seine Finger im Spiel hatte. Sie schienen einfach nur eine Leiter hochgeklettert zu haben. Das hatten sie auch vor, als sie plötzlich wildes Kriegsgeschrei hörten. Ein paar Köpfe und Gebisse flogen gegen die Wand und auch in Richtung der beiden Freunde. Haufenweise Blut spritzte von allen Seiten herum und klatschte auf die Wände, so dass diese sich hauptsächlich rot färbten. Doch auch Massen von Schleim schleuderten durch die Gegend. Ein Kloß flog Alo direkt ins Gesicht. „Widerlich!“, brachte er lautstark heraus, doch zum Glück hörte ihn keiner von den Kämpfenden. Zum Glück sehen wir nur die Schatten, sonst wäre mir bestimmt speiübel, dachte Bernd, dem aber so schon ganz mulmig wurde. „Ich glaube, wir sollten erst mal abhauen“, stotterte Bernd. „Wenn du willst. Ich geh jedenfalls und versuche unentdeckt an das Amulett zu kommen.“ Bernd wollte nicht mit. Aber noch weniger wollte er allein in der dunklen Kanalisation, rundum von Monstern, sein. Er kletterte mit Alo vorsichtig die Treppe hoch. Sie sahen hier noch viel mehr Köpfe, Schleimknödel und „leblose“ Körper. Sie sahen an einer Ecke Schatten von den Vampiren, die schon um die Hälfte geschrumpft sein mussten. Vorsichtig gingen sie zu der Ecke und schauten nach links. Hier sahen sie das, was sie schon vermuteten. Der fette Schleim duellierte ohne Verluste mit der Vampirhorde. Diese hatte keine Chance und wurden immer und immer weniger. Ein Vampir konnte, dank der vielen Anderen, die Aufmerksamkeit von sich weglenken und ging auf den Sarg zu. Er sah die Stelle von einem Abbild des Amuletts. Er wollte es darauf stellen, doch der Schleim verlängerte seinen Arm und schlug dem Untoten den Kopf ab. Das war der Moment, als Alo und Bernd sich das Amulett krallten. Sie wollten verschwinden, doch der Schleim schlug auch ihnen den Kopf ab. Das Blut, was dabei spritzte, wurde wie von Geisterhand, auf den Sarg gelenkt. Dort wurde es in ein kleines Loch gesogen. Doch was der Schleim nicht beabsichtigt hatte und zu tiefst bereute, war, dass das Amulett haargenau auf die angegebene Stelle viel. Da rüttelte sich etwas im Sarg und der Schleim schwitzte. Er überrollte ein paar Vampire und floh weiter in die Gänge der Kanalisation. Dabei vergaß er, dass er ja gefangen war. Er war sowieso zu fett für diese Kurve. Er griff also nach der Stelle, wo das Amulett jetzt war, doch es war fest. Zu seinem Übel bekam der Schleim noch einen richtigen Stromschocker, der ihn bis zur Hälfte schrumpfen ließ. Nun passte er zwar durch die Ecke, aber konnte nicht weit. Er musste ansehen, wie der Sarg langsam aufging. Die wenigen Vampire, die noch lebten, knieten rechts und links des Sarges nieder vor ihrem Herrn, der sich aus einem langen Schlaf erhob.

12/07/2014

Susanne (Part VII)


Der Schleimzwerg war inzwischen schon wieder aktiv geworden. Er brachte mit seiner Verdopplungsfernbedienung ein paar Sender am Auto an und konnte diese mit Bildschirmen im Auge wahrnehmen. Sie gingen bis sie ein Auto fanden. Deren Besitzer saugten sie aus und fuhren möglichst unauffällig hinterher. Z.B. fuhren sie eine Kreuzung nach links und trafen sich mit den anderen bei der übernächsten. Da sprach ihr Boss zu ihnen. „Wenn ihr da seid, nehmt euch in Acht vor dem Magier. Er kann euch in sekundenschnelle vernichten und alles von euch, für ihn Brauchbare, absorbieren. Geht am Besten gar nicht rein. Schnappt euch Susanne und ich lass euch zu mir kommen.“ Wyatt und Susanne sahen eine dunkle Gestalt mit Sonnenbrille direkt auf der Straße stehen. Er hielt seinen Daumen gestreckt, als ob er eine Mitfahrgelegenheit suchen würde. „Vampirschwein!“, rief Wyatt und fuhr auf ihn zu. Doch er fuhr ihn nicht platt, sondern durch ihn durch. Sie machten sich nichts draus, denn sie waren beschäftigt. Der Vampir jedoch klammerte sich von unten ans Auto und fuhr so mit ihnen mit.
Ferdi und Ros waren bereits in der Garage und sahen das Loch. „Sollen wir da jetzt echt reinspringen, Ferdi?“ „Nein, ich habe auch ein ungutes Gefühl.“ Sie machten Kehrt, doch Ferdi schaffte es nicht mehr. Eine lange Schleimschlange zerrte ihn am Bein und zog ihn hinunter. Ros schrie wie wild und rannte hinaus, doch der Schleimarm wurde länger und länger. Schließlich packte er Ros. Sie versuchte sich zu befreien und biss am Schleim herum, doch es brachte nicht viel. Der Schleim zog sie zu sich in die Kanalisation.

„Weißt du überhaupt, wo wir hinfahren?“ Susanne war unsicher, was die Fahrsicherheit von Wyatt anging, denn sie waren gerade zum dritten Mal an der selben Kneipe vorbeigekommen. Wyatt redete, als würde er eine Prophezeiung verkünden: „Wenn Vampire schon tagsüber auf der Straße stehen und der Himmel schwarze Schleier trägt, ist das Ende nicht mehr weit!“ Susanne sah hoch und sah wie sich der Himmel langsam verdunkelte. Schwarze Wolken verschlangen das tiefe Blau des wolkenlosen Himmels. Wyatt hielt das Auto an und war sich sicher an der richtigen Stelle zu sein: „Hier werden wir den Magier treffen und alle anderen, die etwas von dem Amulett wollen.“ Nachdem er das gesagt hatte, zuckten Blitze über den stockfinsteren Himmel, durch dessen Dunkelheit nur noch kleine blaue Flecken zu sehen waren. Es schien Susanne, als ob sich der Himmel in Bewegung setzen würde. Die schwarzen Wolken begannen langsam zu rotieren. Sie rotierten um den Berg Gesinei, dessen Spitze in Flammen gehüllt war. „Weißt du eigentlich, warum der Berg heißt, wie er heißt, Susanne?“ „Ja, der Berg des Todes, seit Menschen Gedenken herrscht Übermut an ihm und er bestraft ihren Übermut, indem er sie tötet! Das sagen jedenfalls die Einheimischen...und bieten dir einen Drink an, dass du dich betrinkst und übermütig wirst!“ Wyatt ließ sie aussprechen und entgegnete dann: „Das ist nicht wahr! Es war dieser Berg, an dem vor Tausenden von Jahren ein geheimer Bund von Druiden eine Kreatur beschworen hatten, die fähig war, die Welt zu vernichten. Sie waren machtlos und konnten ihren Zauber nicht rückgängig machen. Der einzige, der fähig war, dieses Monster zu erlegen, war ein Bauer aus einer armen Familie, er hieß Emil und seine Nachfahren bewachten den Berg und die Amulette über Jahrtausende. Vor ungefähr einem Jahr ist der letzte dieser Bewacher, dein Ex-Freund Eduardo von dieser Welt gewichen. Und weil du ihm am Nächsten standst, wurde der Schutz des Berges dir übertragen.“ Susanne stand da mit weit geöffnetem Mund: „O.k. und welche Kreatur haben sie denn beschworen?“ Wyatt senkte seine Stimme: „Die Kreatur ist der Berg oder besser, der Berg ist die Kreatur! Es ist ein gigantischer Drache, er heißt Gesineidrache, man muss ein mächtiger schwarzer Zauberer sein, um ihn beschwören zu können. Wenn man ihn vernichten will, muss man die Amulette zerstören, von ihnen bezieht er die Energie. Gelangt jedoch der schwarze Magier an das zweite Amulett, dann ist die Welt verloren!“ Geschockt von dieser Aussicht setzte sich Susanne erst mal auf den Bürgersteig und sah zur Feuerwand am Gipfel des Berges.

Henrik, Bernd und Alo waren mittels der Schrottkarre von Ferdi nicht mehr weit gekommen. Irgendwann verloren sie an Sprit. Sie stiegen aus und sahen ein, dass sie Susanne wohl nicht mehr finden würden. Sie sahen sich um und gingen ein wenig abseits der Bevölkerung, denn sie sahen ein schimmerndes Licht. Irgendwann blieben sie stehen, als das Licht immer schneller verschwand. Es war fast so, als ob jemand es unauffällig beseitigen wollte. Sie gaben aber nicht auf und gingen immer weiter abwärts. Irgendwann kamen sie an einem Abgrund an und blieben urplötzlich stehen. Sie sahen nach unten, was leicht und locker 10 Meter besprach. Was sie hier sahen, ließ sie erschüttern. Sie sahen viele kleine Lichter, die anscheinend gefoltert wurden. Einige wurden eingesperrt und mit Schocks gequält, andere wurden anscheinen absorbiert und wieder andere verschwanden mittels kleiner Röhrchens an Ort und Stelle. Es war ihnen klar, dass es sich um Vampire handeln musste, denn sie waren fast alle mit Sonnenbrillen bekleidet, arbeiteten in Höhlen und hatte eine dunkle Schattenanlage gebaut, die ein gutes Vermögen gekostet haben muss. Das soll nicht heißen, dass diese auf legale Weise erworben wurde. Die meisten Vampire, die in Höhlen arbeiteten, hauten mit Pickeln auf den Wänden herum. Es fiel ab und zu eine feste, silberne Substanz heraus. Klar. Das war Silber. Die paar, die sonst noch in der Höhle arbeiteten, schaufelten. Doch wonach gruben sie da? Vielleicht nach dem zweiten Amulett? „Leute, wo könnte Susanne bloß sein?“ Plötzlich richteten sie ihren Blick viel weiter nach oben. Die Vampire wurden unwichtiger, da sie den Gesinei von unten so doll aufblitzen sahen, wie er es noch nie tat. Da blinkte etwas in den Ruinen der Untoten. Die drei richteten ihren Blick an die Freudenschreie, die von unten kamen. Die Vampire versammelten sich um einen Punkt und knieten nieder. Ein Licht war noch gefangen, was ihnen egal schien. Zum Glück hatte Alo ein Fernrohr mit. Er sah – ein Amulett. Plötzlich standen alle auf. Die Vampire, kaum zu zählen brachen auf. Sie sprangen in kleine Löcher, bis alle verschwanden. Henrik, Bernd und Alo verloren keine Zeit. Sie suchten einen Weg, sie zu verfolgen. Und, ja... Sie fanden eine Leiter, die sie vorsichtig nach unten überquerten. Es dauerte eine Weile.
Der Schleim hatte inzwischen Ros und Ferdi verspeist. Er holte ein Gerät heraus, dass aussah wie – ein Amulett. Es blinkte und der Schleim bekam Angst. Und auch der Sarg begann aufzuleuchten.
Die Jugendlichen haben es geschafft und wollten sich so gerne alles genau anschauen, doch sie packten sich nur ein paar spitze Sachen und folgten den Vampiren in die – Kanalisation. An jeder Ecke sahen sie noch die Schatten vieler und verfolgten sie leise und möglichst unauffällig. Ihnen war klar, dass wenn der Schleim die Wahrheit sagte, dass sie gleich wieder bei ihm und dem Sarg ankommen würden. „Leute, ich glaube, wir werden gleich mit Dracula Kontakt aufnehmen“, machte Alo mit einem Mutversuch klar. „Hoffentlich geht es Susanne gut. Was da wohl los ist?“, wollte Bernd wissen. Warum musste Henrik auch den Helden spielen? Er geht bestimmt noch drauf, bei den Zombies, Vampiren und weiß der Teufel, was noch auf ihn lauert. Aber nein. Er wollte sich das näher anschauen und Susanne retten. Wenn sie wirklich in Gefahr wäre, so meinten es die anderen beiden, dann wäre es jetzt sowieso zu spät. Er gegen den Westernhelden? Wer weiß, welche Kräfte da noch am Werk sind.
Der Schleimzwerg raste unvorsichtig in die Karre der beiden, die zum Berggipfel schauten und lenkten ihre Aufmerksamkeit zu ihnen.

Henrik schlug sich durch die Dunkelheit der Kanalisation, lief einfach in die Richtung, in die ihn sein Instinkt führte. Er versuchte nach oben zu gelangen und begegnete auf dem Weg vielen Vampiren, die sich aber überhaupt nicht an seiner Anwesenheit störten. Er bahnte sich seinen Weg bis er zu einem Ausstieg aus der Kanalisation gelangte. Er kletterte also eine der geöffneten Luken hoch und befand sich inmitten von Vampiren. Die Straßen waren voll von ihnen, wie eine Armee bevölkerten unzählbare Horden die Plätze des öffentlichen Lebens. Aber als wären sie betäubt gingen sie nicht auf Menschen los, um sich ihre Blutreserven zu holen, die sie brauchten, um zu überleben. So ging er also durch die Reihen und sah nach oben, der Himmel hatte sich mittlerweile vollkommen verdunkelt und der hellste Punkt der Umgebung war im Moment der Feuersturm auf dem Berg Gesinei.
Im Auge des Feuersturms errichteten die Kreaturen des schwarzen Magiers gerade einen prunkvollen Palast, genau an der Stelle, wo einst die Burg der Bewacher stand. Das Feuer, das den Berg vor Angreifern schützt wurde von Abertausenden von Goblins gelegt, die Mauern um den dunklen Palast errichteten, bevor sie als Futter für die weitaus mächtigeren Höhlentrolle und die fliegenden Verteidiger der Festung, den Torfbolden dienten. Eine Vielzahl verschiedenster Kreaturen war im Auge des Feuers mit der Errichtung einer dunklen Festung beschäftigt, während der Magier Truppen zusammenstellte, die den Berg absuchen sollten, um ihm das zweite Amulett zu bringen.
Wyatt war in eine Art Tagesschlaf gefallen und schien vor sich hin zu meditieren, als Susanne ihn fragte: „Was machen wir, wenn der Magier das Amulett vor uns bekommt?“ Sie wiederholte die Frage mehrere Male. Beim fünften Mal hatte sie die Schnauze voll und ging auf eigene Faust in Richtung Berg. Als sie schon einige Meter weit entfernt von Wyatt stand, legte sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter. Sie vernahm einen beißenden Geruch in ihren Nasengängen, irgend etwas Ekelhaftes hatte seine Griffel auf ihre Schultern gelegt und sie drehte sich langsam um. Eine grinsende Fratze, mit verfaulten Zähnen und knochigem Gesicht blickte sie an. Die Haut der Kreatur war schwarz, als wäre sie verkohlt worden. Die Kreatur begann zu sprechen: „Du wirst mein zweites Frühstück!“ Genau in dem Moment, da sie das gesagt hatte, flog auch schon der Kopf auf den Bürgersteig und der Körper sackte auf dem Boden zusammen. Wie vor Erleichterung drehte sich Susanne um und blickte in die Augen von Wyatt. Sein schwarzes Haar schien helle Strähnchen zu haben, als würde er sich die Haare getönt haben, um einen cooleren Auftritt zu haben. Er lächelte zum ersten Mal, seit sie sich begegnet waren und hauchte: „Jetzt ist es an der Zeit, den Berg zu erklimmen!“ Mit diesen Worten machten sie sich auf den Weg in Richtung Berg, während sie von weitem schon die Unmengen an dunklen Schatten sehen konnten, die sich ihnen zu nähern schienen.

12/06/2014

Susanne (Part VI)


Der Westernheld ging also ohne Erbarmen oder Schamgefühl in den Raum der Mädchentoiletten. Er schrie: „Susanne!“ Doch es kam keine Antwort. Er trat eine Tür auf. Eine Frau saß auf dem Klo und schrie. „Ahh, Perverser! Spanner!“ Der Westernheld knallte die Tür von außen wieder zu. Susanne!“ Er sah, dass das Fenster auf war. Nun begriff er, dass es keinen Sinn machen würde, weiter hier nach ihr zu suchen. Er dachte sich, dass die beiden auf seinen Schultern nur Ballast wären und warf sie aus dem Fenster. Die Aliens da unten, verspeisten nach den ganzen Polizisten ,auch noch diese beiden. Der Typ sah das fette Alien und packte eine Ladung kleiner Handbomben aus. Diese zündete er und warf sie auf das Vieh. Dieses platzte und zersprang in tausend Teile. Diese Chance ergriff der Westernheld und sprang von einem Dach übers andere, auf der Suche nach Susanne.
Kurz danach kamen Ferdinand, Rosalie, Bernd, Henrik und Alfredo ins Mädchenklo. Sie mussten mit ansehen, wie der Westernheld entkam. Sie mussten auch hinterher. Doch wie? „Lasst uns unten her.“ Da kam das Mädchen raus. „Was ist hier eigentlich los? Hä? Ich geh mich bei den Bullen beschweren“ „Die gibt’s nicht mehr. Ich würde nicht runter gehen.“, meinte Alo. „Säcke!“ Die fünf rannten die Treppen runter und merkten, dass keiner mehr da war. Sie gingen raus und sahen wie eine Horde Menschen gegen den, wiederzusammengeformten Schleim kämpften. Doch irgendwie waren die Menschen nicht mehr so wie Menschen. Sie hatten spitze Zähne nach unten gerichtet und bissen an dem Schleim herum. Auch das Mädchen vom Klo ist unter ihnen. Plötzlich haute der Schleim ihr den Kopf ab, der zu den Fünf flog. Als der direkt vor ihnen lag, sagte Alo: „Ich hab doch gesagt, bleib draußen!“ Da fiel ihnen der Unbekannte auf. Er rannte anscheinend in dieselbe Richtung wie der Westernheld. Sie schlichen an den Autos vorbei und hatten Glück, nicht gesehen zu werden. „Leute, sehe ich da grad echt Vampir gegen Alienschleim?“, fragte Ros erstaunt. „Wir müssen die Unbekannten verfolgen, um Susanne zu finden.“, erklärte Bernd. Doch da war sie. „Warum verfolgt ihr mich“, sagte sie ganz außer Atem. „Wie bist du den Typen und dem Monster entkommen. Ich war die ganze Zeit hier. Seit Gregor und Eric Wache halten sollten. Einer der beiden Ärsche hat sie umgebracht. Ich fand ein Gerät, mit dem man Sachen verdoppeln konnte. Jetzt laufen diese Spinner einem Duplikat hinterher. Und jetzt antwortet! Was ist hier los, was wollen diese Kerle von mir, wo ist welches Amulett und wer sind die alle?“

Nachdem Alo es erklärt hatte, wurde ihr einiges klarer, aber vieles blieb unklar, zum Beispiel wusste sie noch immer nicht wer ihre Schwester umgebracht hatte. Ihre besten Freunde waren tot und sie wurden von einem Westernheld umgebracht, oder von einem Schleim? Vielleicht auch erst von den Vampiren, die gegen den Schleim kämpften.
Während die kleine Gruppe sich versteckt hielt und zusah wie ein Vampir nach dem anderen ausgelöscht wurde und dem riesigen Schleim zum Opfer fiel, hatten die beiden Verfolger Susanne endlich erreicht. Sie fuhren beide mit geklauten Autos hinter ihr her. Susanne lief die Bergstraße herauf, weil sie hoffte, die beiden Wahnsinnigen auf der Strecke abhängen zu können. Die Autos waren hinter ihr verschwunden, diese Chance nutzte sie um sich eine Flasche Schnaps aus einem Laden am Berg Gesinei zu kaufen. Nachdem sie die Flasche gekauft hatte, torkelte sie weiter, bis sie im Graben ein Auto sah, es war das Auto eines ihrer Verfolger. Es hatte Feuer gefangen und erhellte die mondlose Nacht. Sie nahm den nächsten Schluck. Bevor der Tank explodierte und die Druckwelle sie traf, bekam sie noch mit, dass die vordere Scheibe des Wagens zertrümmert war. Sie ging ein paar Meter weiter und sah die Leiche des Unbekannten. Es war, als hätte sie jemand dort hingelegt. Susanne sah, dass der Leiche die Augen fehlten. Sie hatte das Gefühl in Ohnmacht zu fallen, aber es geschah nicht. Plötzlich stand der Westernheld vor ihr und sah sie an. Er tat nichts und sah sie nur an. Mit rauer Stimme begann er zu sprechen: „Ich bin Wyatt, gesandt um deinen Schutz zu gewähren, das mit Gregor und Eric tut mir leid! Aber du bist der Schlüssel, diese Welt zu retten. Und als dein Schutzengel ist es meine Pflicht, dich vor dem außerirdischen Schleim zu schützen und dir dabei zu helfen, das Amulett richtig einzusetzen!“ Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, da sie in Ohnmacht fiel. Er nahm sie mit und legte sie auf die Rückbank seines Autos.
Ferdi rauchte noch eine und bemerkte es als erster: „Ey, du bist also diese Susanne von der alle reden, warum hast du keinen Plan? Ich dachte du wärst die Heldin dieser Geschichte.“ Susanne drehte sich um und man sah ihre spitzen Zähne aus ihrem Mund hervorblitzen. Wütend ging sie auf Ferdi zu und biß ihm in den Hals. Rosalie sah das und nahm eine der umliegenden Metallstangen und schrie: „Von wegen, die echte Susanne ist abgehauen. Du bist das Duplikat und gammelst hier mit uns herum!“ Susanne drehte sich mit blutigem Mund zu ihr um. Rosalie rammte die Metallstange durch ihr Herz und wich zurück. Susanne verbrannte an Ort und Stelle zu Asche. Alfredo fragte: „Und wie soll’s jetzt weitergehen?“

„Zuerst schaffen wir den Leichnam von Ferdi weg.“ Als er auf ihn zu ging, stand dieser auf und biss Rosalie, welche die Stange weggeworfen hatte und dabei nicht mit Absicht, ein paar Vampire zerlegt hatte. Alo, Bernd und Henrik beschlossen, wegzurennen. Die Kiffervampire blieben stehen. „Man, Scheiße. So schnell ist man untot. Ich brauch erst mal eine.“ Als er eine rauchte, spuckte er sie aus. „Bah! Die Scheiße schmeckt ja gar nicht mehr.“ Da sahen sie, dass die Bullen noch ein bisschen Blut besaßen. Sie schlitzten sie an einigen Stellen auf und bauten das Blut in Zigaretten ein und zogen sich erst mal eine richtig rein. „Was jetzt, Ferdi?“, fragte Ros. „Tja, ich denke, wir sollten das Amulett suchen, um starke Vampire zu werden. Dann vernichten wir diese ganzen Monster und diese dreckigen Unbekannten. Und dann...“ „Dann feiern wir!“ „So ist das.“ Sie lachten und kifften erst mal weiter. Dann warfen sie den Rest der Bullen raus und fuhren mit dem Auto weg, auf der Suche erst mal nach den Drei. Diese hatten aber nur so getan, als ob sie wegrannten. An der nächsten Ecke hatten sie sich versteckt und gewartet, bis die beiden die Verfolgung aufnehmen. Dann gingen sie auf den zweiten Polizeiwagen zu und kaperten ihn. „Warum haben wir das nicht gleich getan?“ Und sie brausten los.
Susanne öffnete langsam ihre Augen. Sie sah Wyatt reden mit ein paar dunklen Gestalten. Sie hörte sie glasklar. „Hey, Wyatt. Du hattest deine Chance. Wir wollen den Boss wiederbeleben. Er quält uns dafür, dass du ihn nicht wiederbelebst. Und jetzt ist auch noch der Schleimanführer da und bewacht den Meister.“ „Ganz ruhig Leute. Ich weiß wo das Amulett ist. Es befindet sich im Haus der Kleinen. Etwas südlich von hier ist es das einzige. Es ist rot, kaum übersehbar.“ „Wenn das ne Verarsche ist, dann...“ „Gut, aber Ted bleibt zur Sicherheit.“ Drei gingen weg, einer blieb. Als die drei außer Sichtweite waren, zog Wyatt einen Revolver und legte Ted um. „Idioten.“  Dann ging er zu Susanne zurück. „Warum haben die Sie Pike genannt und wieso haben Sie, wenn Sie wussten wo das Amulett ist, es nicht schon geholt?“ „Ganz ruhig. Früher hieß ich Pike. Ich habe mir einen Decknamen angelegt, das ist sicherer. Das Amulett, was bei euch liegt, ist ein Duplikat des Echten. Deine Schwester oder du, hieß es in der Legende der Verdammten. Du wurdest auserwählt und deine Schwester im Verdacht, im Besitz des Amulettes zu sein, ermordet. Doch der Trottel, der das wusste, wurde von einem Vampir vernichtet, der nicht auf deren Seite ist.“, erklärte Wyatt. „Ist er auf unserer Seite?“ „Weiß ich auch nicht. Und aus dem Grund muss ich dich auch beschützen. Außerdem können wir deine Freunde wiederbeleben, wenn wir diese mit dem Blut dieses Vampirs tränken. Er schlief nämlich mit deiner Schwester“ „Das ist doch alles erstunken!“, brüllte sie traurig. „Nein. Aber das ist auch nicht schlimm. Deine Schwester wusste fast alles von dem, was ich dir versuche klar zu machen.“ „Aber das würde ja bedeuten, dass...“ „Ja. Sie muss wichtige Hinweise bei sich tragen. Shit! Jetzt müssen wir doch zu dir zurück. Da wimmelt es bestimmt von Bullen.“ Sie stiegen ins Auto. „Also... Wo geht’s lang?“

12/05/2014

Susanne (Part V)


Bernd schmiss das Radio an als sie im Wagen waren: „Letzte Nacht, so gegen 2 Uhr, wurde eine Frau wegen Mordes an ihrer Schwester festgenommen. Ihre Komplizen, zwei bekannte DJs befreiten sie gewaltsam aus den Fängen der Polizei, dabei wurden drei Polizisten getötet und ein weiterer verletzt. Die drei Flüchtigen gelten als schwer bewaffnet und gefährlich...“ Sie mussten vor den kleinen Ärschen bei Susanne sein, um das Amulett zu ergattern. Es schien so als würde seine böse Magie auf die Träger übergehen. Sie fuhren erst einmal in eine kleine Kneipe an der Bergstraße hoch zum Gesinei um etwas zu trinken und sich von dem ganzen Stress zu erholen.
Als sie aus dem Garten von Ferdinand verschwunden waren, stand dieser wieder auf und zog sich seine schusssichere Weste aus, legte sich auf den Rasen und zündete sich eine Tüte an. Der Qualm umnebelte seinen Kopf. Nachdem er seinen Joint aufgeraucht hatte, rief er seine beiden Kumpels Gustav und Egon an um sich mit ihnen zu treffen.
Gustav und Egon waren in der Kneipe und bestellten gerade ein Bier als Eric, Gregor und Susanne in die Kneipe kamen. Sie setzten sich an den Tresen direkt daneben. Susanne schien mit ihren Nerven am Ende zu sein. Eric sagte besorgt: „Wenn die uns die Morde an den Polizisten anhängen, dann wandern wir lebenslänglich in den Knast, verdammt!“ Gregor entgegnete: „Erst einmal müssen sie uns das beweisen und das können sie nicht, weil es dieser Verrückte war, dummerweise scheint er immer dort aufzutauchen, wo wir sind.“ In diesem Augenblick betrat ein großer, gut gebauter Mann mit langen schwarzen Haaren und einem schwarzen Umhang die Kneipe. Er sah aus, wie einer dieser Westernhelden, die jedes Duell gewannen und einem Menschen beim Ansehen schon die richtige Sarggröße bestellen konnten. Genau dieser Kerl ging an ihnen vorbei und ein kalter Windhauch schien ihn zu begleiten. Er setzte sich an einen Tisch und tat nichts. Seit er den Raum betreten hatte, hatte niemand etwas gesagt. Doch nun, da er saß, redeten alle ganz normal weiter und ignorierten seine Anwesenheit. Gregor ging auf die Toilette und der Mann beobachtete ihn dabei, während er seinen Blick nicht von Susanne ließ.
Ferdinand war an der Kneipe angekommen, sein alter Ford Taunus blieb mitten auf der Straße stehen. Der hinter ihm gefahrene Ferrari Testarossa, hatte nicht schnell genug bremsen können und war mit voller Geschwindigkeit in den querstehenden Wagen gerast. Totalschaden! Der Fahrer stieg aus, und es war Gregor, der bekannte DJ. Ferdinand drehte sich um, weil er den Lärm hörte, den der Aufprall erzeugt hatte. Er hasste die Musik von dem Kerl und hatte kein Mitgefühl wegen der Scheißkarre. Gregor kam auf ihn zu, zog eine Knarre und schoss auf Ferdinand. Der ging zu Boden, sein Joint landete neben ihm auf dem Bürgersteig. Gregor ging in die Kneipe und Ferdinand stand auf, während er die schusssichere Weste auszog und seinen Joint aufhob: „So was darf man doch nicht verkommen lassen, Drecksack!“

Die kleinen Aliens hatten bereits, dank des wenigen Verkehrs, die Spur der vier Entkommenden aufgenommen. „Hab dir ja gleich gesagt, kill sie. Aber nein. Kiff auf Erden gibt Beschwerden, sagte Boss. Vielleicht haben sie das Amulett schon.“, meckerte der eine. Man muss hierbei bedenken, dass beide zur Hälfte auch noch im Körper zu erkennen waren. Einer rechts, einer links. „Kann nicht sein. Es gibt Signale, wenn jemand zum Boss zurückkehrt. Außerdem, warum sollen wir die nicht die Arbeit machen lassen? Dann nehmen wir es ihnen einfach ab, samt allen anderen nützlichen Utensilien bzw. Zaubern.“ „Ich glaub nicht, dass die zaubern können. Wir sollten erst mal ein paar Menschen absorbieren, um stärker und größer zu werden, bis sie rauskommen. Benutz den Verdoppler!“ Eine Hand betätigte ihn und nun konnten sie immer Bescheid wissen, wenn jemand aus der Bar kommt. Das konnten sie natürlich jederzeit abstellen. Sie lächelten beide hämisch und gingen auf 2 Fußgänger zu. Diese gingen ihnen aus dem weg. Es war ein junges Ehepaar, was die Grünen dazu veranlasste, es zu genießen, ihnen von der linken bis zur rechten Kopfhälfte durchzuspringen, um die Intelligenz auszusaugen. Danach konnten die Menschen sich nicht mehr wehren und sie nahmen die gesamte Energie auf. Der Alien wurde wieder 4, 5 cm größer. Durstig und lächelnd sprangen sie weiter in der Straße herum.
Als Gregor in die Bar kam, waren alle sehr verwundert. Als Eric ihn fragte, von wegen er wäre auf Klo, bedankte sich dieser nur. Er ging zur Toilette und blieb vor der Tür stehen. Nachdem er nach 5 Minuten nicht wiederkam, bewegten sich Susanne und Eric ebenfalls zur Toilettentür der Herren. Blitzschnell, fast vom Teufel verfolgt, standen Bernd, Alfredo und Henrik auf, doch bevor sie Susanne verfolgen konnten, stand eine weitere Gestalt vor ihnen, die auch schwarz gekleidet war. Er hatte aber auch etwas dunkelrot und lila in seinem „Aufzug“ Er schlug Alfredo eine rein. Der fiel darauf zu Boden. Die Gestalt bückte sich und flüsterte ihm ins Ohr: „Haltet euch von Susanne und dem Amulett fern!“ Das sagte er so, dass auch Henrik und Bernd es hörten. Er half Alo auf. „Nichts für ungut, Kumpel!“, sagte er laut und lachend, um die Aufmerksamkeit von sich wegzulenken. „Hatte dich mit dem Mörder meiner Kuh verwechselt. Komm ich spendier dir einen. Doch Alo schlug im in den Bauch. Der Kerl ging auf seinen Hals zu und versuchte ihn zu erwürgen, doch Henrik trat ihm gegen den Rücken, so dass der Typ kurz von Alo wegrollte. Dieser schnappte nach Luft. Nun war die Aufmerksamkeit auf diese vier gerichtet. Und auch der stille Unbekannte am Tresen schaute mit einem Lächeln zu.
Ferdinand schlich sich an den grünen Monstern vorbei, die bereits ein neues Opfer fanden und es mit Genuss verspeisten. Er öffnete die Tür, welche die drei aufgelassen hatten, weil sie es eilig hatten. Er sah Rosalie schlafend. Er rüttelte an ihr und sie wurde langsam wach. „Hä? Ahhh! Du lebst?“ Ferdinand gab ihr eine Tüte, die sich schnell aufbrauchte. „Ich hatte ne Weste an.“ „Ah... so“ „Ros, wir müssen die Schweinepriester umlegen. Die haben mich sterben lassen, obwohl ich sie gerettet habe. Na, und dich haben sie hier liegen lassen.“ „Du bist nicht tot“ „Ja, aber vielleicht bald, wenn wir nicht weggehen. Die kleinen Ärsche sind schon fast so groß wie wir und saugen Menschen aus. Kaum zu peilen, aber ich verarsch dich nicht.“
Plötzlich tauchten ein, zwei Polizeiwagen mit lauten Hupen auf. Sie quietschten bei ihrer Vollbremse, was darauf hinwies, dass sie es ziemlich eilig hatten. Doch das laute Bremsen verursachte, dass die Aliens das auch mitbekamen und ihren Blick ihrem Opfer abwanden.

Der Westernheld mit dem schwarzen Tombstone Aufzug war aufgestanden und bewegte sich schnellen Schrittes in Richtung Tresen. Er bestellte ein Bier und setzte sich auf einen der Hocker. Dort verweilte er kurz, bis er sein Bier bekommen hatte und ging dann damit in Richtung Prügelei. Auf dem Weg dorthin trank er es in einem Zug leer. Dann stellte er sich zwischen die beiden Streitenden und hielt beiden einen Colt vor das Gesicht, es war einer der Colts, wie man sie aus Western kannte. Nachdem Alfredo mit blutigem Gesicht zurückwich und zu seinen Freunden ging, tat der mysteriöse Typ in schwarz, dunkelrot, lila nichts, was darauf hinwies, dass er der Bitte, sich zu entfernen nachkommen würde. Daraus folgte, dass Teile seines Gehirns im Raum verteilt wurden und sein lebloser Körper auf dem Boden zusammensackte. Mit einer unersichtlichen Geste entschuldigte er sich beim Wirt für die Sauerei und ging seinen Weg zu den Toiletten. Bernd, Henrik und Alfredo standen wie angewurzelt da.
Da betraten Ferdinand und Rosalie die Kneipe. Henrik und Freunde sahen sie und gingen auf sie zu: „Na wie geht’s, ich dachte du wärst tot. Find ich gut, dass du noch lebst!“ Nachdem er das gesagt hatte, sah er auch schon Sterne. Ferdis Faust hatte eingeschlagen und Henriks Gesicht eine üble Delle verpasst. Rosalie wurde plötzlich völlig hysterisch und schrie: „Sie sind da draußen und wollen die Welt erobern, wir müssen verschwinden!“ Henrik, der scheinbar verstanden hatte, wofür er eine in sein Gesicht bekommen hatte, antwortete: „Lasst uns hinten durch abhauen, zu den Klos, schnell!“
Die Polizisten trauten ihren Augen nicht als sie die grünen Männchen sahen. Auch den zertrümmerten Ferrari mitten auf der Straße konnten sie nicht fassen. Einer der Polizisten rief Verstärkung: „Hier ist irgendwas übles im Gange, schickt mir alles was ihr habt!“ Es sollte der letzte Funkspruch seines Lebens gewesen sein, denn die Aliens kamen auf ihn zu.
Der Westernheld betrat das Herren WC und nach einem kurzen Moment der Überraschung erschoss er einen der beiden nebeneinander stehenden Gregors. Sein Gehirn verteilte sich über die weißen Fliesen und der andere Gregor war geschockt. Der Westernheld nahm den paralysierten Gregor über eine Schulter und ging aus dem Klo. Er legte sich den wild strampelnden Eric, den er auf dem Weg zum Damenklo auflas über die andere Schulter.

12/04/2014

Susanne (Part IV)


Am nächsten Morgen lagen sie alle nebeneinander auf dem Rasen. Kein Ton war zu hören, außer vielleicht ein paar zirpende Grillen. Ein Klack. Das typische Klack einer Pistole. Die drei Ufomenschen fanden sich neben den Kiffern gefesselt an einem Apfelbaum. Rosalie hielt den Typen eine Knarre vor die Birne. „Ihr Schweinepriester. Was geht hier eigentlich ab? Wer sind die kleinen Ärsche, die uns hier fesselten?“ „Keine Ahnung, Mann.“, brachte Henrik heraus. Ein Anderer sagte: „Wir dachten das wären kleine Krieger des großen Schleimes und feierten weiter.“ „Ach, ja... Schleim, der Sarg. Was hatte der Schleim gesagt?“ „Jo, stimmt. Wir müssen das zweite Amulett suchen.“, schreckte Henrik auf. Er versuchte sich zu befreien, doch vergeblich. „Tickt ihr? Was für`n Schleim, welcher Sarg und von welchem zweiten Amulett sprecht ihr bitte?“ „Ja genau. Und sag nicht wieder, dass wir das nicht peilen. Wir schnallen im Moment alles, da wir frisch sind. Dummes Gefühl...“ „Na gut. Aber sagt nicht, dass wir Euch nicht gewarnt hätten.“, meinte Henrik. „Ich, Bernd und Alfredo hier schauten wie jeden Samstagabend einen Horrorstreifen. Er hieß Susanne. Ihr seid Typen aus dem Film. Ihr seid die Kiffer, die zu Bullen rekrutiert werden, da nach dem Rachefeldzug der Zombiecyborgs die Bullerei kaum noch Leute hatte. Ihr bekommt in euren Drogen eine tödliche Substanz, die sie vernichtet. Doch es geht nicht mehr um Cyborgs. Wir stürzten in die Kanalisation und fanden einen Sarg, durch einen kleinen Schleim. Der Schleim formte sich zu einer fastmenschlichen Gestalt. Er erzählte, dass in dem Sarg ein mächtiger Vampir steckt, der ein machtvolles Amulett trägt. Doch es gibt noch ein zweites. Es ist auch sehr machtvoll. Es darf nicht in die Nähe des Vampirs gelangen, sonst wird er im Besitz beider wiederbelebt. Doch es gibt noch eine andere Möglichkeiten, ihn wiederzuerwecken. Er hatte gesagt, dass kleine Freunde uns helfen würden. Tja... Erst als wir in einer anderen Dimension, die in der unser Leben wahrscheinlich auch ein Film ist...“ „Den Film kenn ich nicht“, sprach Ferdinand schnell „...begriffen wir, dass die Sache ernst ist. Alles klar?“ Da kamen die kleinen Männchen zurück.

Einer der kleinen Männchen hatte sich am Kühlschrank vergriffen und kam mit einer Dose Bier und einer Tüte Chips nach draußen, setzte sich auf die Pyramidenformation und lehnte sich zurück, genoss das Bier, während sich das andere Männchen mit kleinen Schritten den Gefesselten näherte. Rosalie verbarg ihre Kanone und Ferdinand begann zu reden: „Ey Kleiner, mach mich mal los, ich brauch unbedingt ne Tüte, sonst geh ich hier kaputt, Mann! Ich komm auch gleich wieder.“ Das kleine Männchen dachte kurz nach und machte ihn los. Es schien Verständnis für seine Lage zu haben. Er ging ehrfürchtig an dem Männchen vorbei und in Richtung Vorratskammer. Rosalie, die völlig klar im Kopf war, weil sie nicht so gewohnheitsmäßig und bei jeder Gelegenheit kiffte, nahm die Kanone und richtete sie auf das kleine Männchen: „Du dummer Alien, warum hast du ihn losgemacht und nicht mich!“ Als wenn er sich entschuldigen wollte, verbeugte sich der kleine Kerl und machte sie los. Aus seiner Geste war so was wie „SORRY!“ zu erkennen. Erst jetzt vernahm Rosalie die Musik im Hintergrund, es war Spliff mit „Carbonara“. Ein Reggae Stück aus dem Jahre 1982. Wie angewurzelt blieb sie stehen und fragte sich, ob die drei Kids ihnen die Wahrheit erzählt hatten. Wenn man das annehmen wollte, müsste man auch annehmen, dass es Vampire gäbe und das war ja wohl eine nicht von der Hand zu weisende Vorstellung der drei Horrorfilmfans. Da kam Ferdinand aus dem Haus: „Rosi, wir haben kein Mary mehr!“ Er drehte sich zum Raumschiff um und ihm wurde klar, was passiert war. Die Aliens hatten seinen Stoff geklaut. Er nahm der immer noch fassungslosen Rosalie die Kanone aus der Hand und ging auf den Typen zu, der auf dem Stein lag: „Ey du kleines Alienarschloch, ich habe ja viel Humor, aber wenn es um mein Zeug geht verstehe ich keinen Spaß! Also wo ist mein Stoff!“ Der Kleine stand auf und sah hoch. Ferdinand sah runter, der Kleine begann über eine Art Verstärker zu sprechen: „Wir wollten doch nur etwas davon mitnehmen für unseren Heimatplaneten, weil das so reingehauen hat! Wir haben eine Dopplermaschine, wenn euch das Zeug so wichtig ist, dann nehmt ihn als Geschenk von uns. Ihr könnt damit drei verschiedene Dinge unendlich mal verdoppeln. Und was die Fesselaktion angeht, tut uns leid aber manchmal werden wir wegen unserer Größe angepöbelt.“ Der Kleine nahm aus seiner Tasche eine Art Fernbedienung: „Einfach nur auf das zu Verdoppelnde halten und auf den roten Knopf drücken! Manche Dinge können nicht verdoppelt werden.“ Im Hintergrund lief Bob Marley und Ferdinand verdoppelte den Vorrat an Gras und füllte seine Kammer auf. Rosalie fragte den anderen Kerl, was mit den Gefesselten passieren solle, dieser antwortete: ...

„Vernichtet Sie am Besten. Sie fressen Euch nur euer Zeug weg. Außerdem sind sie unsere Feinde.“ Rosalie fiel jetzt entgültig in Ohnmacht. Ferdinand legte sie vorsichtig richtig aufs Gras. Dann ging er auf die drei zu. „Scheiße, Mann! Wir haben uns doch so gut amüsiert und...“ Ferdinand vernichtete das Seil. Einer der beiden Aliens erschoss ihn. Der Verdoppler flog wieder in das Raumschiff. Henrik griff nach der Pistole und schoss auf den grünen Kerl. Dieser zerplatzte in tausend Schleimpunkte. Dann rannten sie zum Auto, brachen es auf und packten auch noch schnell Rosi ein. Blitzschnell rasten sie los. Die Schleimpunkte formten sich wieder zusammen, dann beide zu einem Alien, der jetzt schon fast so groß war, wie ein Zwerg. Nur war er nicht schneller geworden. Er drückte auf eine andere Fernbedienung, die das Raumschiff verschwinden ließ und rannte los. Im Auto unterhielten sie sich. „Hey, Henrik. Wie geht’s weiter, Mann?“, drängte Alo. „Zuerst befreien wir Susanne. Sie hat möglicherweise das Amulett. Der Traum, den sie im Film hatte, muss real geworden sein und die Vampire vernichteten Barbara, weil sie dachten, dass ihr Amulett das richtige wäre.“ „Und wenn Susanne es nicht hat?“

12/03/2014

Susanne (Part III)

Eric war immer noch sehr mitgenommen und setzte sich in sein Auto. Er weinte und schmiss das Radio an. Er suchte einen Sender, der nichts fröhliches spielte. Auf allen Frequenzen liefen irgendwelche gute Laune Lieder, um die Jugendlichen, die um diese Zeit in die Diskos unterwegs waren fröhlich zu stimmen und zu unterhalten. Als Eric die Suche gerade aufgegeben hatte irgendetwas zu finden, dass seinen Gemütszustand wiederspiegeln konnte, kam Gregor hinter einem Pulk von Polizisten, die Susanne in Gewahrsam genommen hatten hervor und lief auf sein Auto zu. Eric war erleichtert, dass sein Freund jetzt für ihn da sein würde, aber gleichzeitig bedrückte es ihn, dass die Polizisten Susanne mitnahmen. Gregor kam an das Auto heran und machte die Tür auf, setzte sich hin und sagte: „Wenn die Bullen gleich losfahren, fahren wir hinterher, alles klar?“ Gregor war wild entschlossen Susanne aus den Fängen des Staates zu befreien. Eric schien genau den gleichen Gedanken zu haben und ließ den Motor an. Während er sich darauf einschwor, wenigstens eine der beiden zu retten, holte Gregor aus seiner Jackentasche, ein paar schwarze Lederhandschuhe und zog sie sich an. Gregor nahm des weiteren eine CD aus der Tasche seiner Jacke und ließ sie in den CD-Player gleiten. Es ertönten die bekannten Klänge aus Deutschlands Diskotheken. Mit dieser Unterstützung im Rücken fuhren sie der Polizei hinterher.
Rosalie stand auf und ging auf das vermeintliche Raumschiff zu. Weil sie schon sehr bekifft war, hatte sie ernsthafte Probleme mit der Standfestigkeit und rutschte einige Male weg. Jedes Mal wenn dies geschah, begann sie fürchterlich zu lachen und hörte kaum noch auf. Je näher sie dem Raumschiff kam, desto lauter wurde die Musik. Es schien beinahe so als ob es Peter Schilling wäre. „Völlig losgelöst fliegt das Raumschiff, völlig schwerelos!“ Mittlerweile war auch Ferdinand aufgestanden und ging in Rosalies Richtung. Er vernahm auch sehr bald die Musik, doch für ihn hörte es sich eher wie ein Lied von der Spider Murphy Gang an. „Besuchen sie Europa, solange es noch steht.“ Da fiel ihm etwas ein: „Na klar, das sind E.T.s von einem NDW Planet, die kennen da keine andere Musik, deswegen wollten sie uns besuchen und sich Reggae reinziehen!“ Rosalie aber entgegnete: „Vielleicht wollen sie auch nur unsere Pflanzenbaukünste erforschen, um auch so gut drauf zu sein.“ Ferdinand ging ins Haus, um einen Fotoapparat zu holen für den vermeintlichen ersten Kontakt.

Ungeduldig wartete sie auf ihn. Nach zehn Minuten kam er endlich. „Tut mir leid, aber ich konnte den Aperrat nicht finden. Scheiße!“ „Was soll`s? Wer werden eh keinem davon erzählen, sonst können wir es am Ende gar nicht mehr betreten. Und jetzt los.“ Sie gingen zum Raumschiff. Was sie beide sehr überraschte war, dass der Eingang offen war. Beide schauten sich an und nickten. Sie griffen beide ihre Pistolen heraus und gingen hinein. Hier war zunächst ein längerer Flur. Vorsichtig gingen sie ihn entlang. An den Wänden waren überall Schalter und Knöpfe, die wild leuchteten. Sie kamen an einer Art Kreuzung an. Zu ihrer linken war eine silberne, zur Rechten eine rote und vor ihnen eine goldene Tür. Sie waren sich beide sicher, dass die rote Tür zum Kommandeur führen würde. Rosalie klopfte dreimal. Da erschien eine muntere Stimme. „Hallo? Ist da jemand?“ „Hä? Das wollten wir gerade fragen.“, staunte Ferdinand. „Anscheinend können die Aliens deutsch.“, meinte Rosalie. „Nein, nein. Wir sind keine Aliens. Wir sind durch ein Missgeschick in dieses Hi Tech Gebäude gelangt.“, erklärte eine andere Stimme. „Das ist ein Raumschiff und kein Gebäude.“, entgegnete Ferdinand. „Was? Raumschiff?“, fragte noch eine andere Stimme, die von allen die verängstigteste war. „Verarscht uns bitte nicht. Wie viele seid ihr überhaupt?“, fragte Rosalie. „Wir sind drei und wollen Euch nicht verarschen. Wie gesagt, ein komischer Zufall brachte uns in diesen großen Raum. Hier sind so viele Knöpfe und wir haben Angst, einen falschen zu betätigen und in die Luft zu gehen. Aber wir wissen von dem Zufall. Dass man die Tür von außen öffnen kann, durch Eindrücken von dem roten Knopf.“ „Was für ein Zufall?“, wollte Rosalie wissen. „Das würdet Ihr sowieso nicht glauben.“ Rosalie zuckte die Schultern und ging mit dem Zeigefinger zum Knopf. „Halt, Ros!“, schrie Ferdinand. „Vielleicht explodiert das Schiff gleich.“ „Aber Ferdinand. Be cool. Die würden doch dann auch draufgehen.“ Sie drückte den Knopf und die Tür ging auf. Sie sahen eine große Brücke und viele Waffen, Schalter, Computer und seltsame Röhren mit roter Flüssigkeit. Vor ihnen standen drei Jugendliche. „Nein, wir sind keine Aliens, die sich in Menschen verwandelt haben.“, sagte einer. Der andere flüsterte zu den anderen beiden: „Hey, Leute. Das sind doch die beiden Kifferbullen aus „Susanne“.“

Rosalie sah Ferdinand an und begann zu lachen, er lachte sofort mit. Das war das Problem beim Drogenmissbrauch, man konnte nicht mehr ernst nehmen, was andere sagten oder man verstand gar nicht, was sie sagten und hörte etwas ganz anderes. Ferdinand hatte sich als erster wieder im Griff: „So Kids, passt mal auf...ähm...ich hab ne Idee, ihr erzählt uns warum die Erde keine Scheibe ist und erklärt uns wieso der Himmel oben und die Erde unten ist und wir verraten nicht, dass ihr das Raumschiff als erste hattet!“ Einer der drei nahm die Position des Redners ein und begann: „Also erst einmal, wer behauptet die Erde sei rund ohne zu wissen, dass sie es ist, kann ja nicht richtig denken. Die Erde ist natürlich rund, weil wir sonst an einer Seite herunterfallen würden, der Himmel ist oben, weil die Sonne ja irgendwo dranhängen muss, aber mal unter uns, kriegen wir was von eurem Shit? Der Stoff scheint echt gut zu sein, wenn ihr denkt wir sind Außerirdische, aber ihr scheint ganz in Ordnung zu sein.“ Die beiden anderen trotteten hinter ihm her und betraten den Rasen von Rosalie und Ferdinand. Sie setzten sich auf drei der fünf Steine, die in einer Art Pyramide angeordnet waren. Rosalie und Ferdinand setzten sich erst mal dazu. Kurze Zeit später stand Rosalie auf um neues Marihuana zu besorgen. Sie fragte die drei Jugendlichen, ob sie ein Bier oder so was wollten und bekam als Antwort drei mal ein „Ja“ So saßen sie also da und dröhnten sich zu. Als sie da so saßen und sich unterhielten über weltbewegende Themen, wie z.B. die weltbewegende Frage ob Bären Winterschlaf oder Winterstarre halten, bewegte sich das UFO, es war beinahe so als wollte es explodieren. Aber da ging nur die Musik wieder an. Und plötzlich kam ein Lied von Nena. Aus den Boxen unterhalb der Tragflächen des runden Fluggeräts dröhnte „99 Luftballons“. Rosalie und Ferdinand gingen auf den Rasen und tanzten, die drei Jugendlichen schlossen sich ihnen an. Da öffnete sich die Haupttür des Raumschiffs erneut und heraus kamen zwei komisch aussehende Gestalten. Beide hatten einen sehr kleinen Kopf und einen kleinen Körper, sie sahen aus wie richtige Aliens. Beide hatten komische Raumanzüge an und begannen auf dem Rasen miteinander zu tanzen, es waren garantiert echte Aliens und sie nahmen auch einen Zug von dem Joint, den Rosalie herumgab. Da begannen sie abzuheben und flogen im Garten herum. Es war eine richtig nette Party im Gang und im Partyraumschiff Soundsystem lief der nächste NDW Klassiker mit Hubert Kah und „Sternenhimmel“.

12/02/2014

Susanne (Part II)

Ohne lange darüber nachzudenken, betrat sie die Höhle und musste Grauenhaftes feststellen. Gestalten der Nacht hatten sich hier versammelt und ihre Schwester hing an einem Kreuz direkt in der Mitte des Raumes. Sie hing an das Kreuz genagelt und unter ihr war eine große Blutpfütze. Sie sah ihre Schwester leiden, sie schien noch lebendig zu sein. Sie ging auf sie zu und zitterte am ganzen Leib, bei jedem Schritt, den sie tat. Es kam ihr so unwahr vor. Sie fragte sich die ganze Zeit, ob dies alles wirklich geschah. Als sie direkt vor ihrer Schwester stand, lösten sich die Nägel des Kreuzes und sie fiel auf ihre Schwester, die in der Blutlache stand. Barbara war geradezu leblos und fühlte sich kalt an. Susanne schreckte zurück und ließ ihre Schwester fallen. Der leblose Körper fiel in das Blut und dieses spritzte nach allen Seiten. Da lag sie nun, Susanne war sich mittlerweile sicher, dass ihre Schwester tot war. Plötzlich riss der Rücken der Leiche auf und die Gedärme spritzten heraus. Stückchen von Organen trafen Susanne und färbten ihre Kleidung rot. Als das Blut an Druck verloren hatte konnte man in den ausgeweideten Körper von Barbara sehen. Es war Susanne so, als würde sich etwas in dem ganzen Gekröse bewegen. Sie näherte sich noch einmal dem Körper, besser dem was davon übrig war. Plötzlich sprang sie etwas an, sie wachte auf und saß aufrecht im Bett. Neben ihr war ihre Schwester und hielt die Tasse Tee in der Hand. Susanne umarmte sie und Barbara wusste, dass sie das jetzt brauchte und tat dasselbe.
Es klingelte an der Tür. Keiner öffnete. Gregor und Eric standen vor der Tür und wollten mal auf nen’ Bierchen reinschauen, weil sie gerade in der Gegend waren. Gregor und Eric waren erfolgreiche DJs, die durch die Discos zogen und Platten auflegten. Sie hatten Susanne und Barbara vor einem Jahr auf einem Stadtfest kennen gelernt. Nach ein paar Minuten erfolglosem Warten gingen sie in den Garten und wollten über den Nebeneingang ins Haus. Der Nebeneingang führte direkt in die Küche. Die Tür stand offen und an der Scheibe war überall Blut. Als sie eintraten sahen sie, dass die Küche völlig verwüstet war. Überall war Blut. Da stolperte Gregor plötzlich über Barbara, die tot am Boden lag. Er konnte es nicht glauben aber er träumte nicht. Ein Schnitt von der einen bis zur anderen Seite hatte ihre Kehle durchgeschnitten. Ihre Augen waren entfernt worden, es war ein grauenvoller Anblick. Eric ging wieder in den Garten und übergab sich. Gregor ging weiter und rief nach Susanne: „Susanne, wo bist du?“ Susanne war oben und schlief, sie zitterte am ganzen Körper und bewegte sich, als würde sie kämpfen. Gregor dachte es wäre besser sie jetzt nicht zu wecken und setzte sich in die Ecke des Zimmers und begann leise vor sich hin zu weinen. Eric rief unterdessen die Polizei und trauerte...

Plötzlich war Strommausfall. Die ganze Bude war leer. „Verdammt. Jetzt wo Babara als kopfloser Zombie den „armen“ Eric hypnotisiert und Gregor vom Vampir gebissen wird!“, fluchte Bernd. Er und seine Freunde Henrik und Alfredo schauten sich jede Woche einen Horrorstreifen an. Sie trafen sich meistens in Bernds Kleinwohnung. Seine Eltern waren nicht da und er konnte einmal richtig aufdrehen. Alfredo hatte zum Glück ein Feuerzeug dabei. Er zündete es an. Als sie sich fanden und beschlossen per Handy die Stromversorgung anzurufen merkten sie, dass keiner eins mithatte. „Dann müssen wir halt doch in den Keller“, brummte Henrik. „Wo geht’s lang“, fragte Alfredo, der Bernd fragend anblicke, nachdem er die Tür geöffnet hatte. „Ich... ich geh nicht in den Keller“. „Was stammelst du da?“, wollte Alfredo wissen. „Der Keller ist so unheimlich.“ „Dir bekommen solche Filme wohl nicht, was?“, lachte Alfredo. „Quatsch. Da unten sind Ratten und gibt keinen Lichtschalter. Von uns war schon ewig keiner im Keller“ „Was?“, fragte Alfredo. „Na und? Packt euch ein Messer aus der Küche für die Ratten und für Licht sorgt Alo.“ Als plötzlich ruckartig die Kellertür zufiel, bekam es auch Henrik mit der Angst zu tun. Das versuchte er natürlich zu verbergen. „Also, ich schlage vor, dass wir von außen reingehen. Du hast doch den Schlüssel?“, meinte Alfredo. „Ja, und falls da was ist, sehen wir es ja.“ „Ja, ja. Was soll da schon sein? Vampire etwa?“, lachte Henrik nicht mutüberzeugend. Sie gingen zügig zur Haustür und Bernd schloss auf. Was sie hier sahen, erschrak alle sofort. Die ganze Stadt schien keinen Strom zu haben. Außer ein paar Reiche. Darunter auch der dämliche Nachbarschüler, der wahrscheinlich von alle dem nichts mitbekommen hatte. Sie sahen kaum was. Richtig erkennen konnten sie nur wo sie waren. Sie beschlossen also zunächst zusammen zu bleiben.

„Scheisse, Leute! dann ist doch auch der Kühlschrank aus und das Bier wird warm!“ Bernd war schockiert. Sie sahen ihn an und waren sich einig. Sie gingen in die Garage direkt neben dem Haus und holten eine Taschenlampe. Henrik und Bernd standen also vor der Garage und warteten, dass Alfredo endlich rauskam: „Ey Mann. Wir haben die Taschenlampen, komm lass uns Bier holen.“ Ein Krachen aus der Garage unterbrach die gespannte Stille. Bernd und Henrik warteten gespannt auf eine Antwort. Alfredo schrie plötzlich: „Was zur Hölle ist das denn. Hey Jungs, kommt mal her.“ Die beiden gingen also mit eingeschalteter Taschenlampe in die Garage. Da standen sie jetzt zu dritt und starrten auf einen grünen Schleimflecken auf dem Boden der Garage. Genau in dem Moment, als der Schleim sich zu bewegen schien, schloss sich die Garage wie von selbst.
Die Polizei war mittlerweile angerückt und hatte die Leiche von Barbara inspiziert und die Zeugen befragt. Vergessen hatten sie allerdings Susanne zu befragen. Ein ungepflegt ausschauender junger Mann betrat die Örtlichkeit. Er fragte sich durch, um zu Susanne gelassen zu werden. Er ging die Treppe herauf, jede einzelne Stufe war für ihn ein weiterer Schritt in Richtung der Mörderin. Er trat in das Zimmer in dem Susanne auf einem Stuhl zusammengesackt saß und weinte. Mit weicher Stimme fragte er: „Sind Sie Susanne?“ Ohne die Antwort abzuwarten fuhr er fort. Sein Ton wurde schon etwas schärfer: „Sie sind vorläufig festgenommen. Sie stehen unter Mordverdacht.“ Nachdem er diesen Spruch abgelassen hatte wollte er ihr Handschellen anlegen und sie mitnehmen. Sie wehrte sich nicht und er tat es. Unten angekommen wies er einen der Frischlinge, wie er die neuen Kollegen auch immer gerne nannte, die Rechte vorzulesen und verschwand vom Tatort.
„Wenn ich nicht wüsste, dass die Erde rund wäre, dann hätte ich manchmal Angst herunter zu fallen.“ Rosalie philosophierte mal wieder über die Form der Erde, wie sie es immer tat, wenn sie stoned war. Ferdinand saß neben ihr und antwortete: „Das glaube ich nicht, denn wir würden ja nicht so weit kommen, ich meine bis zum Rand, außerdem könnte sich die Erde dann nicht drehen und wir würden 12 Stunden am Tag auf dem Kopf stehen!“ Rosalie entgegnete: „Aber wenn die Erde sich nicht drehen würde, würde die Erde, angenommen sie wäre eine Scheibe auf der einen Seite schön knusprig und auf der anderen Seite tiefgefroren sein. Magst du Pizza, die nur auf einer Seite genießbar ist?“ Ferdinand war von dieser Theorie fasziniert und nahm noch einen tiefen Zug, bevor er antwortete: „Nö!“ Da landete plötzlich etwas in ihrem Garten. „Zieh dir das rein, ein UFO!“, sagten beide fast zeitgleich.

,,Bernd, ey. Hast du den Flimmerkasten etwa so laut angelassen?“, fragte Henrik, als der Knödel aufhörte zu rühren und sie die Lage gepeilt hatten. „Weißt du, dass du mich damit quälst? Ich habe den Film erst einmal gesehen. Und jetzt kommen die außerirdischen Vampire und fangen an die Welt zu erobern...“ „Damit quälst du mich. Dieses Verraten, was gleich passieren wird. Das geht mir so was von auf den Sack.“ „Jetzt hört aber auf Leute“, meinte Alfredo. „Die Leute werden sich wohl kaum beschweren, denn es hat ja eh keiner Strom. Und die wenigen, die welchen haben, hören sowieso nichts. Lass uns lieber überlegen, wie wir hier herauskommen.“ Sie stimmten zu. Hendrik versuchte die Tür einfach aufzuschieben, was ihm allerdings nicht gelang. Es gab aber anscheinend keinen anderen Weg. Plötzlich passierte etwas, was keiner von ihnen in der Realität zu fassen gewagt hätte. Der Schleimknödel wurde dicker und der Boden unter ihm verbrannte und löste sich in Luft auf. Er kam auf die drei zu. „Ich würde vorschlagen, in das Loch zu springen.“, sagte Alo nervös. „Darein? Spinnst du? Vielleicht sind da ja Alligatoren.“, warf Bernd hinein. „Sei doch nicht immer so schreckhaft, Bernd.“, meinte Henrik genervt. „Wir müssen sicher vorsichtig sein, aber bevor wir gegrillt werden...“ „Okay, OK. Aber wenn da Alligatoren sind, bin ich der Letzte, der von ihnen verspeist wird. Und ich spiele auch nicht den Köder.“ Nach einigem schnellen hin und her, sprangen sie, einer nach dem anderen, ins bisher schon größer gewordene Loch. Sie fanden sich auf nassem Boden wieder, der aber nur sehr niedrig war. Wider Erwarten waren sie in der Kanalisation. Es gab hier zwei Wege. Einer führte in einen kleinen Höhlenraum, der andere weiter ins Paradies der Turtles. Sie gingen zuerst in den kleinen Raum. Hier hörte der nasse Boden auf. Es begann eine Schicht von Erde. Der Raum war wirklich klein. Es war ein bisschen heller, als draußen von dem kleinen Raum aus gesehen. An den vier Wänden war jeweils eine Kerze, die nicht schien. Bis auf ein paar wenige Würmer, Fledermäuse und Schleimtropfen, die sich aber nicht rührten, befand sich in der Mitte ein tiefpechschwarzer Sarg.

12/01/2014

Susanne (Part I)

Ein Auto, das scheinbar vom Weg abgekommen war lag am Straßenrand im Graben. Auf ihrer nächtlichen Sauftour torkelte Susanne durch die düstere Stille an der Felsformation entlang. Sie war früher immer hier her gegangen mit ihrem Ex-Freund, der auf dieser Straße sein Leben gelassen hatte. Er war zu schnell gefahren und im Graben gelandet. Der Aufprall hatte seinen Körper durch die Scheibe geschleudert und er wurde fünf Meter vom Auto entfernt aufgefunden. Ein kleines Kreuz aus Holz an einer der vielen Kurven, die um den Berg Gesinei herumführen und sich wie eine Schlange unendlich an ihm hoch schlängeln. Sie torkelte langsam weiter, an vielen Kreuzen vorbei, die Straße war beinahe, wie ein Friedhof. An dieser Straße starben jedes Jahr immer wieder Jugendliche, weil sie die Wirkung des Alkohols unterschätzen und unter dessen Einfluss Auto fuhren. Das Auto am Straßenrand hatte Feuer gefangen und leuchtete hell im Dunkeln dieser mondlosen Nacht. Sie ging näher auf das Auto zu und sah, dass niemand mehr in dem Auto war, den sie hätte retten können. Verstört über diese Tatsache, drehte sie sich um, trank den letzten Schluck aus der Flasche und warf sie in die Flammen. Als sie sich gerade auf den Weg machen wollte zu ihrem Ex-Freund um neue Blumen zu seinem Straßenkreuz zu bringen, explodierte hinter ihr der Tank des Autos. Eine Hitzewelle trat aus und ereilte sie, woraufhin eine kleine Druckwelle sie traf. Es war so als ob sie einmal durchgeschüttelt wurde. Sie nahm ihr Handy aus der Tasche und rief die Polizei an. Sie schlich noch etwas in der Gegend herum, bevor sie die Leiche ein paar Meter weiter mitten auf der Straße fand, die Leiche sah aus als wäre sie von irgendjemandem dort hingelegt worden. Soweit Susanne das noch mitbekam, fehlten der Leiche die Augen. Kurz darauf fiel sie ein paar Meter später in Ohnmacht...

Sie wachte in einem weichen Bett auf. Da waren noch zwei Betten und alle hatte kleine Tische mit Schubladen neben sich. Am großen Fenster waren typisch weiße Gardinen. Und sie waren offen „Hä?“, dachte sie. Sie war doch nur in Ohnmacht gefallen. Davon abgesehen, wer hatte sie dorthin gebracht. Doch sie konnte kaum darüber nachdenken, denn ihr fiel wieder ein was sie gesehen hatte. Da waren Polizisten und diese Druckwelle. Irgendwas untersuchten die Polizisten und dann kamen Schritte auf sie zu. Und dann... Die Tür wurde geöffnet. Es kam ein Arzt in den mittelgroßen Raum. Er war auch typisch weiß gekleidet. Susanne schreckte zurück, als dieser sich näherte. „Du brauchst keine Angst zu haben“ Er setzte sich aufs Bett neben ihr. „Was soll ich hier? Wer hat mich hergebracht?“ „Ganz leicht. Polizisten, die dich bewusstlos vorfanden, haben dich zum nächsten Krankenhaus gefahren, denn sie wussten nicht was du hast. Ich erzählte ihnen, dass du leicht, aber auf dem Kopf gelandet bist, was ich jetzt anhand deines Blutes untersuchen möchte.“ Hatte er wirklich „möchte“ gesagt? Und warum man das Blut untersuchen, um eventuelle Kopfkrankheiten zu deuten. Andererseits ist sie keine Biologin. Aber was sollte das „möchte“? „Nö“, sagte sie abweisend. „Aber du musst möglicherweise operiert werden.“ Der Arzt blieb ganz ruhig. „Ich will erst, dass meine Schwester hier ist. Kann ich sie anrufen?“  „Natürlich“ Der Arzt geleitete sie zur Tür. Der Arzt ließ noch einen Moment lang auf sich warten, bis er Susanne durchließ.

Sie führte ihr Telefongespräch und sagte ihrer Schwester Barbara, dass sie vom städtischen Krankenhaus abgeholt werden wollte. Nachdem  das geklärt war, versuchte der Arzt noch einmal sie zu überreden, zur Bewachung in der Klinik zu verweilen, sie aber ließ sich nicht bequatschen und ging schnurstracks in Richtung Ausgang. Der lästige Arzt folgte ihr auf den Fuß, es war beinahe so als wenn er es nicht ertrage konnte, sie gehen zu sehen, doch so war es nun einmal, sie wollte nicht bleiben und er konnte sie nicht dazu zwingen. Als sie an der frischen Luft war, drehte sie sich um, der Arzt, der die ganze Zeit wie eine Klette an ihr gehangen hatte, war verschwunden und sie konnte ihn nicht sehen. Es war nicht das erste Mal, dass sie in dieser Klinik war. Schon oft war sie hier gewesen um sich den Magen auspumpen zu lassen, weil sie Alkoholvergiftungen zum Opfer gefallen war. Seit dem Tod von Eddie, ihrem Ex-Freund war mit ihr nicht mehr besonders viel los gewesen.
Da war auch schon ihre Schwester auf dem Parkplatz angekommen und hatte gerade ihr Auto geparkt. Ihrer Schwester sah man das Geld schon von weitem an, das sie durch ihren dahingeschiedenen Mann zur Verfügung hatte. Denn wer sonst würde mit einem Porsche zu einem Klinikbesuch fahren und nicht das unauffällige Modell nehmen. „Danke, dass du so schnell kommen konntest!“ Susanne war erleichtert und warf sich in die Arme ihrer Schwester. Barbara dachte ‚Mit dem Auto kein Problem’. Sie war eine selbstbewusste schöne junge Frau, die immer bekam, was sie wollte. Sie fuhren also zu Barbaras Eigentumswohnung und setzten sich in die Couch Ecke. Barbara fragte, während sie sich auf den Weg zur geräumigen verchromten Küche machte, um sich einen Drink zu holen: „Möchtest du etwas trinken?“ Susanne, die nachdachte antwortete wie aus Gewohnheit: „Ein Gläschen Martini wäre jetzt das richtige auf den Schock.“ Barbara machte ihr ein Glas Leitungswasser mit leichtem Zitronenaroma fertig während sie fragte: „Was war denn eigentlich los, wieder bis zum ‚Gehtnichtmehr’ gesoffen oder wieso habe ich dich mal wieder abholen müssen?“

„Ich kann es selber kaum fassen.“ „Erhole dich erst mal. Ich mach dir einen Tee.“ Susanne legte sich auf ihr Bett im Zimmer ein Stockwerk höher. Ihr Bett war auf die Sterne gerichtet. Es stand vor dem Balkon, doch man konnte problemlos auf ihn kommen. Sie versuchte sich wieder zu erinnern. In ihrem Kopf sah sie die Polizisten verschwommen, die etwas am Boden betrachteten. Dann schauten sie zu ihr und ein Blitz erschien. Sie erinnerte sich gerade noch an die vielen Kreuze, dann hörte man das Geschreie eines Kojoten und... Babara schrie kräftig erschrocken und Susanne hörte das Klirren eines Glases. Das muss das mit dem Tee gewesen sein. Susanne stand ruckartig auf und rannte die Treppen runter und weiter in die Küche. Sie sah die Glassplitter am Boden mit ein wenig Blut. Sie war aber kein Mädchen, das kein Blut sehen konnte. Sie konnte nur keine Spritzen ab. Sie sah sich um. Da entdeckte sie, dass das Fenster auf war. Wieso hatte Babara das aufgemacht, dachte Susanne. Oder war sie es gar nicht? Sie schaute hinaus und konnte in der Ferne noch klar zwei Fledermäuse erkennen die ein paar rote Tropfen verloren. Konnte da ein Zusammenhang sein? Sie schaute zum Anfang ihres Fensters nach unten. Hier war noch mehr Blut. Am Boden von außen befand sich schon durchaus weniger. Sie sah die Blutspur die immer kleiner wurde, trotzdem aber deutlich blieb. Sie zögerte nicht die Polizei anzurufen. Vielleicht würde Babara in größter Lebensgefahr stecken und unendliche Qualen erleiden. Sie stieg aus dem Fenster und machte sich auf, die Spur zu verfolgen. Nicht lange unterwegs fand sie ein Amulett. Das war doch der Glücksbringer Babaras. Sie würde es nie ablegen. Nicht mal beim Duschen oder beim Schlafen. Die Sache wurde ernst. Doch sie hatte einen Kurs bei einem Karatefritzen. Sie hatte aber erst eine Stunde und kann deswegen noch nichts. Der richtige Leiter war krank, richtete die dämliche Vertreterkuh aus. Heute wäre die 2. Stunde, doch das wird wahrscheinlich ausfallen müssen. Sie folgte der Spur immer weiter und kam am Gesinei an. Doch sie merkte es nicht. Das Auto war weg, die Kreuze und auch die Stelle mit der Druckwelle und dem, was die Polizisten betrachteten. Nicht einmal Reifenspuren von dem Wagen, denn die Polizisten quietschten ganz schön und es ist erst anderthalb Stunden und ein paar zerquetschte Minuten her. Sie bekam Durst. Zu ihrem Glück hörte die Blutspur mit nur einem dünnen Tropfen vor einer Tür auf. Weg von der Stadt war sie schon. Es befand sich hier nur eine Höhle und dieses scheinbare Wirtshaus. Was nun? Sollte sie reingehen?