Zahlreiche Menschen liefen
orientierungslos durch die Stadt, die von der Dunkelheit erfüllt war und auf
deren Straßen die Suchtrupps des dunklen Magiers sich tummelten, um das Amulett
zu finden, welches ihm die Macht verleihen würde, den Gesineidrachen zu
beschwören. Mons zogen in Scharen durch die Straßen und plünderten die
Geschäfte und nahmen alle Schätze in ihren großen Rucksäcken mit, die sie erbeuten
konnten. Die Mons, eine Art Goblins hatten allerdings den Menschen gegenüber
einen gehörigen Nachteil im Kampf, weil sie von Wasser verletzt werden konnten
und ihnen in Größe und Intelligenz unterlegen waren. Die Menschen nutzten ihre
Vorteile aus und schlugen sie oft in die Flucht, doch meistens verloren sie
viele ihrer Schätze, weil die Mons in zu zahlreichen Horden erschienen, dass
man sie erfolgreich am Plündern hindern können. Einige der Menschen hatten sich
aufgemacht, die Supermärkte zu plündern und fuhren mit ihren Autos in die
Schaufenster, um sich mit dem einzudecken, was sie brauchten. Viele klauten
Alkohol, setzten sich in ihre Häuser und tranken sich die Welt schön. Einige
ganz Verwegene machten Fotos von der Schönheit des Berges, um dessen Gipfel
sich immer noch ein Feuersturm drehte.
Henrik hörte jemanden um Hilfe
schreien und wollte sich darum kümmern, denn er wollte jedem helfen, dem er
helfen konnte. Henrik sah den Abhang hinunter und erblickte an einem aus dem
Berg ragenden Baum eine Kreatur hängen. Ohne darüber nachzudenken, ob die
Kreatur feindselig sei, reichte er ihr die Hand und zog sie zu sich herauf. Vor
lauter herabfallender Asche konnte man kaum erkennen, was sich vor einem
befand, doch Henrik war sich sicher zu wissen, was er vor sich hatte.
Wyatt trug die vor Erschöpfung
eingeschlafene Susanne in seinen Armen weiter den Berg herauf und hoffte
insgeheim, dass sie nicht zu spät an der Spitze ankommen würden. Seine Beine
standen beinahe bis zum oberen Ende seiner Stiefel in Asche und bei jedem
Schritt wirbelte er Asche auf, die vom Himmel immer weiter stetig herabfiel. Je
näher sie ihrem Ziel kamen, umso heißer wurde die Lufttemperatur. Selbst Wyatt,
der als das, was er zu sein behauptete so etwas wie Hitze nicht spüren dürfte
schwitzte sich ganz schön einen ab. Wyatt legte Susanne auf einen Stein und
deckte seinen Mantel über sie, damit sie nicht an der herabfallenden Asche
erstickte, um sich um die beiden Trolle zu kümmern, die er hinter sich
vermutete. Er nestelte an seinen Revolvern und drehte sich blitzschnell um und
sah in die Gesichter zweier kleiner Mädchen: „Hallo, wir haben uns verlaufen!
Weißt du, wo unsere Mama ist!“ Erstaunt steckte er die Kanonen weg und ging auf
die beiden Mädchen zu. „Ich weiß nicht wo eure Eltern sind, setzt euch da hin
und wartet bis ich wieder da bin!“ Mit diesen Worten klatschte er in die Hände
und inmitten der ascheüberzogenen dunklen Landschaft entstand ein Grasplatz mit
zwei Steinen und über diesem Platz war eine Art Sonnenschirm, der die Asche
abhielt. Die beiden Mädchen gingen auf ihn zu: „Danke, aber eigentlich wollten
wir dich umnieten!“ Die beiden süßen Mädchen verwandelten sich in zwei riesige
Schlangen, die sich blitzschnell um seinen Körper drehten.
Eine Schlange umwickelte
Susanne und hielt ihre Zunge nah. Wyatt dachte sich, es wäre eine Vulkanpython
und aus seiner Hand formte sich eine Eiskugel, doch die Schlange wich nicht
zurück. Er musste die Kugel vergrößern und auf die Python werfen. Die gefror
und fiel nach einer Fingerspitzenberührung ineinander zusammen. Doch das konnte
er bei der zweiten nicht tun, denn er durfte Susanne nicht gefährden. „Ahh!“,
schrie sie. Sie schien verzweifelt zu sein, als die Schlange ihre Zunge in
Susannes Kopf zerrte. Susannes Augen wurden gelblich und Wyatt musste sich
etwas einfallen lassen. „Ich muss einen starken Zauber einsetzen. Erst mal
Susanne hier hin zaubern und dann denselben Zauber vollziehen.“, dachte er. Es
würde ihn viel Kraft kosten, doch besser als...
Er erhob gerade seine Hände,
als plötzlich jemand in der Luft erschien und einen weißen Hammer erschuf und
diesen genau auf den Kopf der Bestie ansetzte. Das Vieh sackte zusammen und
Susanne war frei. Sie lief in Wyatts Arme. Henrik steckte den Hammer wieder in
seinen Rucksack und fiel stehend zu Boden. Er stand ihnen direkt gegenüber. „Du
Dummkopf!“, sagte Wyatt. „Wie? Habe ich euch nicht gerade das Leben gerettet?“.
„Ja, aber schau mal da“ Aus den Überresten der Python stieg ein gelber Rauch
aus, der sich zurückzog. „Ja und?“ „Diese Substanzen setzen sich nur dann frei,
wenn man sie auf diese leichte Weise vernichtet. Gleich werden hier Horden von
Vulkanpythons auftauchen. Wir müssen weg“ „Ja, aber ich muss euch noch was
Wichtiges sagen. Charles, der gute Vampir sagt, der richtige Weg...“ „Sei
still. Wir sind doch schon fast da.“ „Ja, aber Charles meint...“ „Charles?“,
fragte Susanne und sprang von Wyatt runter. „Ja, kennst du ihn?“ „Charles ist
der Mann von Barbara, meiner Schwester.“ „Wir müssen hier weg.“ „Die Abkürzung
ist aber dort.“ „Da, wo du hinzeigst, sind dank dir keine, wenn überhaupt
jemals da gewesene Abkürzungen.“, sagte Wyatt und sah die Schlangen, die sich
langsam, aber stetig näherten. „ Barbara ist ein Zombie und Charles hat das
Amulett, nachdem der Magier sucht. Er will Zauber suchen, mit denen er das
Amulett vernichten und Barbara heilen kann.“ „Wo ist der Kerl denn?“ „Die
Hitze.“ „Verstehe.“ „Was jetzt?“
Der Vampirlord war schon
wieder draußen, aus der Kanalisation. Der Stromausfall dieser Dimension war
natürlich schon vorüber und der Chef beschloss, sein altes Schloss aufzusuchen.
„Ich kann kaum noch Zauber. Einer der wichtigsten ist die Dimensionswanderung
und die Verdopplung. Oh, dieser miese Schleim. Er hat es irgendwie geschafft,
dass ich diesen Zauber nie wieder beherrsche. Er und seine Magiegeräte...Ihr
verteilt euch wieder und besorgt mir Anhaltspunkte für würdige Gegner, Opfer,
Sklaven und Schätze. Da fällt mir ein, ich habe auf Gesinei noch Diener, die
seit Jahrzehnten Silber abbauen. Sein Schleim muss auch da gewesen sein, um das
Amulett zu bekommen. Vielleicht finden meine Untertanen ja dort den Verdoppler,
nachdem ich für ihre Vernichtung sorgte. Er verwandelte sich, es war Nacht, in
eine pechschwarze Fledermaus und flog lange. Jenseits, der Stadt, jenseits des Waldes,
jenseits.... Was? Das Schloss war kaum abgeschnitten von der Stadt und der Wald
deutlich geschrumpft. Er verwandelte sich zu einem Menschen. Wie bitte? Es war
auf. Als er hineintrat, wurde er noch wütender. Überall Menschen, die Bücher
lasen. Es waren aber nicht seine Zauberbücher, nein. Er fand eines. Der kleine
Vampir und der freundliche Werwolf. Er schmiss es wütend zu Boden. Die Leute
guckten zu ihm und er ging weiter, eine Treppe runter. Hier war kein schöner
Flur mehr mit schönen Kerzen. Und Kronleuchtern, nein eine Reihe von Kassen.
Für ihn Menschen, die an einem Schleimgerät saßen und dumm starrten. Er ging
hinunter. Den Rest wollte er nicht wissen. Nur sein Zimmer bitte nicht. Doch.
Der Sarg war also in der Kanalisation und hier stand ein Bett. Mit mehreren
Konsolen und Musikanlagen. Alles Schleimzauber, dachte er. Er ging zu seiner
Seelenkammer, verschlossen? Er versuchte, sich aufzuzaubern, doch er begriff,
dass ein magisches Siegel das verhinderte. Seine Menschenkammer, war eine Küche
geworden. Alles in allem, war es ein Menschenheim mit Shop. Dasselbe vor seiner
Zauberbibliothek. „Wer besitzt die Frechheit, meine Garnitur zu ruinieren? Wer
wagt es, meine Gruft zu verunstalten? Und wer hat die Macht meine Seelenkammer
und meine Bibliothek zu verschließen.... Ha.... Harald...“ Er drehte sich zurück und sah ihn. Derjenige, der
kein Normaler sein kann, solch eine Explosion zu überleben. Er hatte nicht mal
eine Schramme. Seine Kleidung war noch weißer, als die der guten Vampirbande.
Hätte der Vampirlord das Amulett nicht, wäre er vom alleinigen Anblick
zerfallen. „Der weiße Magier...“ „Drake...“
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