12/18/2014

Susanne (Part XVIII)

„Ich hab die Schnauze voll, ich will nicht mehr.“ Nachdem Henrik wieder zu Kräften gekommen war, stand er auf und trat gegen die Höhlenwände um seine Aggressionen abzulassen. Wyatt ging auf den mit den nerven vollkommen fertigen Henrik zu und sagte zu ihm: „Hey, beruhige dich lieber...ohne dich wären wir gar nicht so weit gekommen, du bist ein wichtiges Mitglied in unserem Team. Wenn das hier vorbei ist, werden wir Helden sein!“ Leise sagte er zu sich selbst, während er wieder Abstand von Henrik nahm: „Ihr werdet Helden sein, sobald meine Aufgabe erledigt ist!“ Susanne ging zu Henrik und legte ihre Hand auf seine Schulter. Ein Schauer überkam ihn, er bekam eine Gänsehaut. Sie drehte ihn zu sich um und sah ihm in die Augen: „Hey, du bist es deinen Freunden schuldig...du kämpfst hier auch für sie...wenn du jetzt aufgibst, ist deren Tod umsonst gewesen.“ Henrik schien einsichtig. Sie umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. In Henrik machte sich ein warmes wohliges Gefühl breit. Tugol wollte ihm als letzter sagen, wie wichtig er für die Gemeinschaft war und trat an Henrik heran. Dieser sah, dass sich Tugol von hinten eine Schlange näherte. Während er den Worten von Tugol lauschte, packte er langsam sein Schwert aus und hielt es hoch, er unterbrach ihn: „Runter!“ Die Schlange hatte zum Sprung angesetzt, Tugol duckte sich und die Schlange flog auf Henrik zu, dieser schwang sein Schwert und zertrennte sie in zwei Teile. Dann ging er motiviert zu Wyatt: „Warum haben deine Scheissfallen nicht funktioniert?“ Wyatt sah sich um: „Ham sie doch!“ Aus den Wänden um sie herum bröckelte Gestein und Schlangen fielen von der Höhlendecke herunter oder krochen aus den Löchern in der Wand. Ein Zischen erfüllte die Luft. Henrik war entnervt: „Warum immer Schlangen, ich will gegen Kreaturen meiner Größe kämpfen!“ Wyatt hielt ihn zurück: „Nicht, wir gehen weiter...die haben uns nichts getan!“ Henrik senkte sein Schwert und folgte Wyatt.
„Wo sind sie jetzt?“ Der Magier saß an seinem Computer und spielte eines von diesen verbotenen Ballerspielen. Nebenbei redete er mit einem seiner Schergen, um zu erfahren, wann der Besuch eintreffen würde. Die kleine blauhäutige Kreatur stammelte etwas: „Na ja Meister, sie sind auf dem Weg hierher, nach letzten Informationen haben sie das Kellergeschoss dieses Gebäudes in einer halben Stunde erreicht!“ Der Magier schlug mit voller Wucht auf die Tastatur, so dass diese in der Mitte durchbrach: „Schaff mir ein paar unwichtige Kreaturen her, ich will mich abreagieren! Und schick ein Empfangskomitee in den Keller...na los mach schon, wir ham nicht ewig Zeit! “
Wyatts Hand stoppte direkt vor Susannes Gesicht: „Wartet, da hinten ist eine große Halle, scheint, als wären wir angekommen!“ Sie saßen dort und beobachteten, was sich in der Halle tat. Ein übler Geruch lag in der Luft. Da erblickten sie ein furchteinflößendes Monster, es trampelte durch die Halle. Es schien zu fressen. Rund um diese Bestie herum lagen Überreste von Metall und allen möglichen Müll. Sonst schien niemand hier zu sein. Wyatt sprach sich mit Henrik ab. Henrik ging auf das Monster zu, das ihn kaum wahrnahm. Er wirkte wie ein Krümel im Gegensatz zu dieser Bestie, er tanzte vor der Kreatur herum und wollte es dazu bringen ihn anzugreifen. Als das nach oftmaliger Anstrengung nicht funktionierte, kamen auch die anderen heran. Die Kreatur nahm sie nicht wahr und mampfte ungestört weiter. Tugol hatte eine Idee: „Wenn die irgendwann mal scheißen müssen, muss das doch irgendwohin oder?“ „Und was eignet sich besser als Dünger für Manaplantagen als die Exkremente eines solchen Monstrums?“, führte Wyatt die Überlegung weiter. Susanne mischte sich ein: „Also nur, dass ich das richtig verstehe, ihr wollt mit der Scheisse von dem Vieh auf eine der Manaplantagen des Magiers gelangen.“ Henrik stimmte Susanne zu: „Genau, Susanne hat vollkommen Recht, ihr habt sie nicht alle, warum gehen wir nicht weiter diesen Weg?“ Wyatt sah sich um: „Hast du hier irgendwo eine Tür oder so etwas gesehen, der Raum hat nur eine riesige Luke über unserem Kopf und eine Art Klo da hinten! Also was meinst du welchen Weg können wir nehmen?“ Henrik sah nach oben. Nicht einmal wenn sie sich alle übereinander auf das Monster stellen würden, könnten sie die Luke erreichen.
Charles, der den Zombies und Bolden gefolgt war, kam an eine Abzweigung. Sie wählten den Weg aus der Höhle heraus an die Oberfläche und dort am Berg entlang. Er verwandelte sich zurück in seine wahre Gestalt und wies seine Leute an den anderen Weg zu beschreiten. Er bemerkte, dass die Temperatur sich normalisiert hatte und er auch in höhere Lagen des Berges getrost gehen konnte. Er sah hoch zum Himmel, der Sonnenaufgang konnte nur noch einige Minuten entfernt sein. Gemeinsam mit den Zombies betrat er das Lager des Magiers und folgte ihnen. Sie gingen auf einen der vielen ausgehobenen Friedhöfe und luden mit den Schattenbolden die Leichen aus, die Totengräber sorgten dafür, dass jede Leiche ein Grab bekam. Charles sah sich um, die Kreaturen taten so, als ob er einer von ihnen war. Es war unglaublich, was der Magier geschafft hatte. Kreaturen, die sich hassten, arbeiteten hier Seite an Seite als Team zusammen. Einer der Zombies kam auf ihn zu: „Hey kannst du mir mal den Sack rüberwerfen?“ Voller Ekel nahm er den Sack mit der Leiche und warf sie dem Zombie zu. Dieser bedankte sich und Charles freute sich über die Tatsache geholfen zu haben. Viele Fragen beschäftigten ihn: „Gibt es hier noch mehr Vampire, wo gibt es Blutkonserven, was passiert wenn die Sonne aufgeht!“ All diese Fragen wurden beinahe auf einmal beantwortet. Der Zombie dem er eben geholfen hatte, kam vom Meldeamt zurück mit einer Blutkonserve in der Hand: „Hey Mann, ich hab nur eben Bescheid gesagt, dass wir eine neue Kreatur mitgebracht haben und da hat man mir das gegeben. Willkommen, ich bin Ansgar. Wie du vielleicht schon mitgekriegt hast bin ich ein Zombie, und wie heißt du?“ Charles war begeistert von der Art, wie die Kreaturen hier miteinander umgingen: „Ich bin Charles, Vampir! Mal ne Frage, wenn die Sonne aufgeht...“ Ansgar unterbrach ihn: „Hier geht die Sonne niemals auf! Pass auf, es ist soweit!“ Als die Sonne ihr erstes Licht auf den Berg warf, errichtete sich um den Berggipfel eine Feuerwand, außerhalb dieses Feuerwalls begann es wieder Asche zu regnen und der Himmel verdunkelte sich erneut, weil alle Energie der Sonne in den Feuerwall floss. Innerhalb des Feuerwalls waren die Temperaturen kühl. Charles ließ sich vom Zombie das Lager zeigen und staunte nicht schlecht über die vorhandenen Techniken, der verschiedensten Kreaturentypen.

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