12/03/2014

Susanne (Part III)

Eric war immer noch sehr mitgenommen und setzte sich in sein Auto. Er weinte und schmiss das Radio an. Er suchte einen Sender, der nichts fröhliches spielte. Auf allen Frequenzen liefen irgendwelche gute Laune Lieder, um die Jugendlichen, die um diese Zeit in die Diskos unterwegs waren fröhlich zu stimmen und zu unterhalten. Als Eric die Suche gerade aufgegeben hatte irgendetwas zu finden, dass seinen Gemütszustand wiederspiegeln konnte, kam Gregor hinter einem Pulk von Polizisten, die Susanne in Gewahrsam genommen hatten hervor und lief auf sein Auto zu. Eric war erleichtert, dass sein Freund jetzt für ihn da sein würde, aber gleichzeitig bedrückte es ihn, dass die Polizisten Susanne mitnahmen. Gregor kam an das Auto heran und machte die Tür auf, setzte sich hin und sagte: „Wenn die Bullen gleich losfahren, fahren wir hinterher, alles klar?“ Gregor war wild entschlossen Susanne aus den Fängen des Staates zu befreien. Eric schien genau den gleichen Gedanken zu haben und ließ den Motor an. Während er sich darauf einschwor, wenigstens eine der beiden zu retten, holte Gregor aus seiner Jackentasche, ein paar schwarze Lederhandschuhe und zog sie sich an. Gregor nahm des weiteren eine CD aus der Tasche seiner Jacke und ließ sie in den CD-Player gleiten. Es ertönten die bekannten Klänge aus Deutschlands Diskotheken. Mit dieser Unterstützung im Rücken fuhren sie der Polizei hinterher.
Rosalie stand auf und ging auf das vermeintliche Raumschiff zu. Weil sie schon sehr bekifft war, hatte sie ernsthafte Probleme mit der Standfestigkeit und rutschte einige Male weg. Jedes Mal wenn dies geschah, begann sie fürchterlich zu lachen und hörte kaum noch auf. Je näher sie dem Raumschiff kam, desto lauter wurde die Musik. Es schien beinahe so als ob es Peter Schilling wäre. „Völlig losgelöst fliegt das Raumschiff, völlig schwerelos!“ Mittlerweile war auch Ferdinand aufgestanden und ging in Rosalies Richtung. Er vernahm auch sehr bald die Musik, doch für ihn hörte es sich eher wie ein Lied von der Spider Murphy Gang an. „Besuchen sie Europa, solange es noch steht.“ Da fiel ihm etwas ein: „Na klar, das sind E.T.s von einem NDW Planet, die kennen da keine andere Musik, deswegen wollten sie uns besuchen und sich Reggae reinziehen!“ Rosalie aber entgegnete: „Vielleicht wollen sie auch nur unsere Pflanzenbaukünste erforschen, um auch so gut drauf zu sein.“ Ferdinand ging ins Haus, um einen Fotoapparat zu holen für den vermeintlichen ersten Kontakt.

Ungeduldig wartete sie auf ihn. Nach zehn Minuten kam er endlich. „Tut mir leid, aber ich konnte den Aperrat nicht finden. Scheiße!“ „Was soll`s? Wer werden eh keinem davon erzählen, sonst können wir es am Ende gar nicht mehr betreten. Und jetzt los.“ Sie gingen zum Raumschiff. Was sie beide sehr überraschte war, dass der Eingang offen war. Beide schauten sich an und nickten. Sie griffen beide ihre Pistolen heraus und gingen hinein. Hier war zunächst ein längerer Flur. Vorsichtig gingen sie ihn entlang. An den Wänden waren überall Schalter und Knöpfe, die wild leuchteten. Sie kamen an einer Art Kreuzung an. Zu ihrer linken war eine silberne, zur Rechten eine rote und vor ihnen eine goldene Tür. Sie waren sich beide sicher, dass die rote Tür zum Kommandeur führen würde. Rosalie klopfte dreimal. Da erschien eine muntere Stimme. „Hallo? Ist da jemand?“ „Hä? Das wollten wir gerade fragen.“, staunte Ferdinand. „Anscheinend können die Aliens deutsch.“, meinte Rosalie. „Nein, nein. Wir sind keine Aliens. Wir sind durch ein Missgeschick in dieses Hi Tech Gebäude gelangt.“, erklärte eine andere Stimme. „Das ist ein Raumschiff und kein Gebäude.“, entgegnete Ferdinand. „Was? Raumschiff?“, fragte noch eine andere Stimme, die von allen die verängstigteste war. „Verarscht uns bitte nicht. Wie viele seid ihr überhaupt?“, fragte Rosalie. „Wir sind drei und wollen Euch nicht verarschen. Wie gesagt, ein komischer Zufall brachte uns in diesen großen Raum. Hier sind so viele Knöpfe und wir haben Angst, einen falschen zu betätigen und in die Luft zu gehen. Aber wir wissen von dem Zufall. Dass man die Tür von außen öffnen kann, durch Eindrücken von dem roten Knopf.“ „Was für ein Zufall?“, wollte Rosalie wissen. „Das würdet Ihr sowieso nicht glauben.“ Rosalie zuckte die Schultern und ging mit dem Zeigefinger zum Knopf. „Halt, Ros!“, schrie Ferdinand. „Vielleicht explodiert das Schiff gleich.“ „Aber Ferdinand. Be cool. Die würden doch dann auch draufgehen.“ Sie drückte den Knopf und die Tür ging auf. Sie sahen eine große Brücke und viele Waffen, Schalter, Computer und seltsame Röhren mit roter Flüssigkeit. Vor ihnen standen drei Jugendliche. „Nein, wir sind keine Aliens, die sich in Menschen verwandelt haben.“, sagte einer. Der andere flüsterte zu den anderen beiden: „Hey, Leute. Das sind doch die beiden Kifferbullen aus „Susanne“.“

Rosalie sah Ferdinand an und begann zu lachen, er lachte sofort mit. Das war das Problem beim Drogenmissbrauch, man konnte nicht mehr ernst nehmen, was andere sagten oder man verstand gar nicht, was sie sagten und hörte etwas ganz anderes. Ferdinand hatte sich als erster wieder im Griff: „So Kids, passt mal auf...ähm...ich hab ne Idee, ihr erzählt uns warum die Erde keine Scheibe ist und erklärt uns wieso der Himmel oben und die Erde unten ist und wir verraten nicht, dass ihr das Raumschiff als erste hattet!“ Einer der drei nahm die Position des Redners ein und begann: „Also erst einmal, wer behauptet die Erde sei rund ohne zu wissen, dass sie es ist, kann ja nicht richtig denken. Die Erde ist natürlich rund, weil wir sonst an einer Seite herunterfallen würden, der Himmel ist oben, weil die Sonne ja irgendwo dranhängen muss, aber mal unter uns, kriegen wir was von eurem Shit? Der Stoff scheint echt gut zu sein, wenn ihr denkt wir sind Außerirdische, aber ihr scheint ganz in Ordnung zu sein.“ Die beiden anderen trotteten hinter ihm her und betraten den Rasen von Rosalie und Ferdinand. Sie setzten sich auf drei der fünf Steine, die in einer Art Pyramide angeordnet waren. Rosalie und Ferdinand setzten sich erst mal dazu. Kurze Zeit später stand Rosalie auf um neues Marihuana zu besorgen. Sie fragte die drei Jugendlichen, ob sie ein Bier oder so was wollten und bekam als Antwort drei mal ein „Ja“ So saßen sie also da und dröhnten sich zu. Als sie da so saßen und sich unterhielten über weltbewegende Themen, wie z.B. die weltbewegende Frage ob Bären Winterschlaf oder Winterstarre halten, bewegte sich das UFO, es war beinahe so als wollte es explodieren. Aber da ging nur die Musik wieder an. Und plötzlich kam ein Lied von Nena. Aus den Boxen unterhalb der Tragflächen des runden Fluggeräts dröhnte „99 Luftballons“. Rosalie und Ferdinand gingen auf den Rasen und tanzten, die drei Jugendlichen schlossen sich ihnen an. Da öffnete sich die Haupttür des Raumschiffs erneut und heraus kamen zwei komisch aussehende Gestalten. Beide hatten einen sehr kleinen Kopf und einen kleinen Körper, sie sahen aus wie richtige Aliens. Beide hatten komische Raumanzüge an und begannen auf dem Rasen miteinander zu tanzen, es waren garantiert echte Aliens und sie nahmen auch einen Zug von dem Joint, den Rosalie herumgab. Da begannen sie abzuheben und flogen im Garten herum. Es war eine richtig nette Party im Gang und im Partyraumschiff Soundsystem lief der nächste NDW Klassiker mit Hubert Kah und „Sternenhimmel“.

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