12/04/2014

Susanne (Part IV)


Am nächsten Morgen lagen sie alle nebeneinander auf dem Rasen. Kein Ton war zu hören, außer vielleicht ein paar zirpende Grillen. Ein Klack. Das typische Klack einer Pistole. Die drei Ufomenschen fanden sich neben den Kiffern gefesselt an einem Apfelbaum. Rosalie hielt den Typen eine Knarre vor die Birne. „Ihr Schweinepriester. Was geht hier eigentlich ab? Wer sind die kleinen Ärsche, die uns hier fesselten?“ „Keine Ahnung, Mann.“, brachte Henrik heraus. Ein Anderer sagte: „Wir dachten das wären kleine Krieger des großen Schleimes und feierten weiter.“ „Ach, ja... Schleim, der Sarg. Was hatte der Schleim gesagt?“ „Jo, stimmt. Wir müssen das zweite Amulett suchen.“, schreckte Henrik auf. Er versuchte sich zu befreien, doch vergeblich. „Tickt ihr? Was für`n Schleim, welcher Sarg und von welchem zweiten Amulett sprecht ihr bitte?“ „Ja genau. Und sag nicht wieder, dass wir das nicht peilen. Wir schnallen im Moment alles, da wir frisch sind. Dummes Gefühl...“ „Na gut. Aber sagt nicht, dass wir Euch nicht gewarnt hätten.“, meinte Henrik. „Ich, Bernd und Alfredo hier schauten wie jeden Samstagabend einen Horrorstreifen. Er hieß Susanne. Ihr seid Typen aus dem Film. Ihr seid die Kiffer, die zu Bullen rekrutiert werden, da nach dem Rachefeldzug der Zombiecyborgs die Bullerei kaum noch Leute hatte. Ihr bekommt in euren Drogen eine tödliche Substanz, die sie vernichtet. Doch es geht nicht mehr um Cyborgs. Wir stürzten in die Kanalisation und fanden einen Sarg, durch einen kleinen Schleim. Der Schleim formte sich zu einer fastmenschlichen Gestalt. Er erzählte, dass in dem Sarg ein mächtiger Vampir steckt, der ein machtvolles Amulett trägt. Doch es gibt noch ein zweites. Es ist auch sehr machtvoll. Es darf nicht in die Nähe des Vampirs gelangen, sonst wird er im Besitz beider wiederbelebt. Doch es gibt noch eine andere Möglichkeiten, ihn wiederzuerwecken. Er hatte gesagt, dass kleine Freunde uns helfen würden. Tja... Erst als wir in einer anderen Dimension, die in der unser Leben wahrscheinlich auch ein Film ist...“ „Den Film kenn ich nicht“, sprach Ferdinand schnell „...begriffen wir, dass die Sache ernst ist. Alles klar?“ Da kamen die kleinen Männchen zurück.

Einer der kleinen Männchen hatte sich am Kühlschrank vergriffen und kam mit einer Dose Bier und einer Tüte Chips nach draußen, setzte sich auf die Pyramidenformation und lehnte sich zurück, genoss das Bier, während sich das andere Männchen mit kleinen Schritten den Gefesselten näherte. Rosalie verbarg ihre Kanone und Ferdinand begann zu reden: „Ey Kleiner, mach mich mal los, ich brauch unbedingt ne Tüte, sonst geh ich hier kaputt, Mann! Ich komm auch gleich wieder.“ Das kleine Männchen dachte kurz nach und machte ihn los. Es schien Verständnis für seine Lage zu haben. Er ging ehrfürchtig an dem Männchen vorbei und in Richtung Vorratskammer. Rosalie, die völlig klar im Kopf war, weil sie nicht so gewohnheitsmäßig und bei jeder Gelegenheit kiffte, nahm die Kanone und richtete sie auf das kleine Männchen: „Du dummer Alien, warum hast du ihn losgemacht und nicht mich!“ Als wenn er sich entschuldigen wollte, verbeugte sich der kleine Kerl und machte sie los. Aus seiner Geste war so was wie „SORRY!“ zu erkennen. Erst jetzt vernahm Rosalie die Musik im Hintergrund, es war Spliff mit „Carbonara“. Ein Reggae Stück aus dem Jahre 1982. Wie angewurzelt blieb sie stehen und fragte sich, ob die drei Kids ihnen die Wahrheit erzählt hatten. Wenn man das annehmen wollte, müsste man auch annehmen, dass es Vampire gäbe und das war ja wohl eine nicht von der Hand zu weisende Vorstellung der drei Horrorfilmfans. Da kam Ferdinand aus dem Haus: „Rosi, wir haben kein Mary mehr!“ Er drehte sich zum Raumschiff um und ihm wurde klar, was passiert war. Die Aliens hatten seinen Stoff geklaut. Er nahm der immer noch fassungslosen Rosalie die Kanone aus der Hand und ging auf den Typen zu, der auf dem Stein lag: „Ey du kleines Alienarschloch, ich habe ja viel Humor, aber wenn es um mein Zeug geht verstehe ich keinen Spaß! Also wo ist mein Stoff!“ Der Kleine stand auf und sah hoch. Ferdinand sah runter, der Kleine begann über eine Art Verstärker zu sprechen: „Wir wollten doch nur etwas davon mitnehmen für unseren Heimatplaneten, weil das so reingehauen hat! Wir haben eine Dopplermaschine, wenn euch das Zeug so wichtig ist, dann nehmt ihn als Geschenk von uns. Ihr könnt damit drei verschiedene Dinge unendlich mal verdoppeln. Und was die Fesselaktion angeht, tut uns leid aber manchmal werden wir wegen unserer Größe angepöbelt.“ Der Kleine nahm aus seiner Tasche eine Art Fernbedienung: „Einfach nur auf das zu Verdoppelnde halten und auf den roten Knopf drücken! Manche Dinge können nicht verdoppelt werden.“ Im Hintergrund lief Bob Marley und Ferdinand verdoppelte den Vorrat an Gras und füllte seine Kammer auf. Rosalie fragte den anderen Kerl, was mit den Gefesselten passieren solle, dieser antwortete: ...

„Vernichtet Sie am Besten. Sie fressen Euch nur euer Zeug weg. Außerdem sind sie unsere Feinde.“ Rosalie fiel jetzt entgültig in Ohnmacht. Ferdinand legte sie vorsichtig richtig aufs Gras. Dann ging er auf die drei zu. „Scheiße, Mann! Wir haben uns doch so gut amüsiert und...“ Ferdinand vernichtete das Seil. Einer der beiden Aliens erschoss ihn. Der Verdoppler flog wieder in das Raumschiff. Henrik griff nach der Pistole und schoss auf den grünen Kerl. Dieser zerplatzte in tausend Schleimpunkte. Dann rannten sie zum Auto, brachen es auf und packten auch noch schnell Rosi ein. Blitzschnell rasten sie los. Die Schleimpunkte formten sich wieder zusammen, dann beide zu einem Alien, der jetzt schon fast so groß war, wie ein Zwerg. Nur war er nicht schneller geworden. Er drückte auf eine andere Fernbedienung, die das Raumschiff verschwinden ließ und rannte los. Im Auto unterhielten sie sich. „Hey, Henrik. Wie geht’s weiter, Mann?“, drängte Alo. „Zuerst befreien wir Susanne. Sie hat möglicherweise das Amulett. Der Traum, den sie im Film hatte, muss real geworden sein und die Vampire vernichteten Barbara, weil sie dachten, dass ihr Amulett das richtige wäre.“ „Und wenn Susanne es nicht hat?“

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