Am nächsten Morgen lagen sie alle
nebeneinander auf dem Rasen. Kein Ton war zu hören, außer vielleicht ein paar
zirpende Grillen. Ein Klack. Das typische Klack einer Pistole. Die drei
Ufomenschen fanden sich neben den Kiffern gefesselt an einem Apfelbaum. Rosalie
hielt den Typen eine Knarre vor die Birne. „Ihr Schweinepriester. Was geht hier
eigentlich ab? Wer sind die kleinen Ärsche, die uns hier fesselten?“ „Keine
Ahnung, Mann.“, brachte Henrik heraus. Ein Anderer sagte: „Wir dachten das
wären kleine Krieger des großen Schleimes und feierten weiter.“ „Ach, ja...
Schleim, der Sarg. Was hatte der Schleim gesagt?“ „Jo, stimmt. Wir müssen das
zweite Amulett suchen.“, schreckte Henrik auf. Er versuchte sich zu befreien,
doch vergeblich. „Tickt ihr? Was für`n Schleim, welcher Sarg und von welchem
zweiten Amulett sprecht ihr bitte?“ „Ja genau. Und sag nicht wieder, dass wir
das nicht peilen. Wir schnallen im Moment alles, da wir frisch sind. Dummes
Gefühl...“ „Na gut. Aber sagt nicht, dass wir Euch nicht gewarnt hätten.“,
meinte Henrik. „Ich, Bernd und Alfredo hier schauten wie jeden Samstagabend
einen Horrorstreifen. Er hieß Susanne. Ihr seid Typen aus dem Film. Ihr seid
die Kiffer, die zu Bullen rekrutiert werden, da nach dem Rachefeldzug der
Zombiecyborgs die Bullerei kaum noch Leute hatte. Ihr bekommt in euren Drogen
eine tödliche Substanz, die sie vernichtet. Doch es geht nicht mehr um Cyborgs.
Wir stürzten in die Kanalisation und fanden einen Sarg, durch einen kleinen
Schleim. Der Schleim formte sich zu einer fastmenschlichen Gestalt. Er
erzählte, dass in dem Sarg ein mächtiger Vampir steckt, der ein machtvolles
Amulett trägt. Doch es gibt noch ein zweites. Es ist auch sehr machtvoll. Es
darf nicht in die Nähe des Vampirs gelangen, sonst wird er im Besitz beider
wiederbelebt. Doch es gibt noch eine andere Möglichkeiten, ihn
wiederzuerwecken. Er hatte gesagt, dass kleine Freunde uns helfen würden.
Tja... Erst als wir in einer anderen Dimension, die in der unser Leben
wahrscheinlich auch ein Film ist...“ „Den Film kenn ich nicht“, sprach
Ferdinand schnell „...begriffen wir, dass die Sache ernst ist. Alles klar?“ Da
kamen die kleinen Männchen zurück.
Einer der kleinen Männchen hatte
sich am Kühlschrank vergriffen und kam mit einer Dose Bier und einer Tüte Chips
nach draußen, setzte sich auf die Pyramidenformation und lehnte sich zurück,
genoss das Bier, während sich das andere Männchen mit kleinen Schritten den
Gefesselten näherte. Rosalie verbarg ihre Kanone und Ferdinand begann zu reden:
„Ey Kleiner, mach mich mal los, ich brauch unbedingt ne Tüte, sonst geh ich
hier kaputt, Mann! Ich komm auch gleich wieder.“ Das kleine Männchen dachte
kurz nach und machte ihn los. Es schien Verständnis für seine Lage zu haben. Er
ging ehrfürchtig an dem Männchen vorbei und in Richtung Vorratskammer. Rosalie,
die völlig klar im Kopf war, weil sie nicht so gewohnheitsmäßig und bei jeder
Gelegenheit kiffte, nahm die Kanone und richtete sie auf das kleine Männchen:
„Du dummer Alien, warum hast du ihn losgemacht und nicht mich!“ Als wenn er
sich entschuldigen wollte, verbeugte sich der kleine Kerl und machte sie los.
Aus seiner Geste war so was wie „SORRY!“ zu erkennen. Erst jetzt vernahm
Rosalie die Musik im Hintergrund, es war Spliff mit „Carbonara“. Ein Reggae
Stück aus dem Jahre 1982. Wie angewurzelt blieb sie stehen und fragte sich, ob
die drei Kids ihnen die Wahrheit erzählt hatten. Wenn man das annehmen wollte,
müsste man auch annehmen, dass es Vampire gäbe und das war ja wohl eine nicht
von der Hand zu weisende Vorstellung der drei Horrorfilmfans. Da kam Ferdinand
aus dem Haus: „Rosi, wir haben kein Mary mehr!“ Er drehte sich zum Raumschiff
um und ihm wurde klar, was passiert war. Die Aliens hatten seinen Stoff
geklaut. Er nahm der immer noch fassungslosen Rosalie die Kanone aus der Hand
und ging auf den Typen zu, der auf dem Stein lag: „Ey du kleines
Alienarschloch, ich habe ja viel Humor, aber wenn es um mein Zeug geht verstehe
ich keinen Spaß! Also wo ist mein Stoff!“ Der Kleine stand auf und sah hoch.
Ferdinand sah runter, der Kleine begann über eine Art Verstärker zu sprechen:
„Wir wollten doch nur etwas davon mitnehmen für unseren Heimatplaneten, weil
das so reingehauen hat! Wir haben eine Dopplermaschine, wenn euch das Zeug so
wichtig ist, dann nehmt ihn als Geschenk von uns. Ihr könnt damit drei
verschiedene Dinge unendlich mal verdoppeln. Und was die Fesselaktion angeht,
tut uns leid aber manchmal werden wir wegen unserer Größe angepöbelt.“ Der
Kleine nahm aus seiner Tasche eine Art Fernbedienung: „Einfach nur auf das zu
Verdoppelnde halten und auf den roten Knopf drücken! Manche Dinge können nicht
verdoppelt werden.“ Im Hintergrund lief Bob Marley und Ferdinand verdoppelte
den Vorrat an Gras und füllte seine Kammer auf. Rosalie fragte den anderen
Kerl, was mit den Gefesselten passieren solle, dieser antwortete: ...
„Vernichtet Sie am Besten. Sie
fressen Euch nur euer Zeug weg. Außerdem sind sie unsere Feinde.“ Rosalie fiel
jetzt entgültig in Ohnmacht. Ferdinand legte sie vorsichtig richtig aufs Gras.
Dann ging er auf die drei zu. „Scheiße, Mann! Wir haben uns doch so gut
amüsiert und...“ Ferdinand vernichtete das Seil. Einer der beiden Aliens
erschoss ihn. Der Verdoppler flog wieder in das Raumschiff. Henrik griff nach
der Pistole und schoss auf den grünen Kerl. Dieser zerplatzte in tausend
Schleimpunkte. Dann rannten sie zum Auto, brachen es auf und packten auch noch
schnell Rosi ein. Blitzschnell rasten sie los. Die Schleimpunkte formten sich
wieder zusammen, dann beide zu einem Alien, der jetzt schon fast so groß war,
wie ein Zwerg. Nur war er nicht schneller geworden. Er drückte auf eine andere
Fernbedienung, die das Raumschiff verschwinden ließ und rannte los. Im Auto
unterhielten sie sich. „Hey, Henrik. Wie geht’s weiter, Mann?“, drängte Alo.
„Zuerst befreien wir Susanne. Sie hat möglicherweise das Amulett. Der Traum,
den sie im Film hatte, muss real geworden sein und die Vampire vernichteten
Barbara, weil sie dachten, dass ihr Amulett das richtige wäre.“ „Und wenn
Susanne es nicht hat?“
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