12/14/2014

Susanne (Part XIV)

Drake las in dem Buch der Dimensionswanderung. „Dimensionswanderung für jedermann mit Machtrelikt... Magier brauchen nur diesen Spruch zu können und müssen ein genügendes Magielevel haben. Die meisten Menschen können das nicht, außer sie besitzen bla... Dämonen brauchen eine Feder des Feuervogels und Vampire diesen, einen Kopf einer todbringenden Schlange und Schleim. Na toll. Immer die schweren aufgaben. Aber Schleimis, untote Pharaonen und andere Arten wurden gar nicht erwähnt. Is ja auch ne alte Version. Wo kriege die Informationen her, um die Utensilien zu bekommen? Ich werde mich mal, dank meiner auraspürenden Fähigkeit erkundigen.“ Er klappte das Buch zu und faste sich mit dem Zeige- und Mittelfinger beider Hände an seinen Kopf und schloss seine Augen. Er sah in verschwommenen Bilder eine Bar, wo hauptsächlich Dämonen waren. Die meisten hier waren Sterndämonen, die aus ihren Handflächen und Augen kleine Sternenhorden auf ihre Gegner loslassen. Um Menschen allerdings zu absorbieren, was sie ab und zu müssen, öffnen sie ihren Mund und saugen ihre Kraft, ihr Wissen, ja fast alles auf. Dies funktioniert allerdings nur, wenn das Opfer seinen Mund ebenfalls offen hat. Sterndämonen können aber mittels Abschüsse von Blei, wobei am effektivsten die Kanonen sind, zu kostbares Gold zerfallen. Seine Ortungsvision war beendet. „Ja, das weiß ich noch aus den letzten Jahrhunderten.“ Er schloss die Tür sorgfältig ab und öffnete mittels einer Handbewegung ein Fenster. Er verwandelte sich nun in eine Fledermaus und flog los, diesen Ort aufzusuchen, was dank seiner Fähigkeit der Ortung, die er ebenfalls besaß, kein Problem darstellt.
Harald warf sein Kreuz weg und Ferdi nahm ihn an den Kragen. „Pass auf, alter. Wir können auch anders...“ Er ließ los. „Verdammt. Wir mache ich es diesen Pennern bloß klar, dass sie nicht sind, was sie denken?“, fluchte er ein wenig in Gedanken. „Verwandelt euch in eine Fledermaus“„Den Trick haben wir noch nicht drauf.“, sagte Ferdi. „Is ja auch kein Wunder. Wir sind erst seit gestern im Geschäft und mussten unsere erste Nacht in einem intergalaktischen Schleiminneren verbringen“ „Ja, und den Edelmann, den Wolf, den Nebel und was weiß ich noch alles, können wir auch noch nicht.“ Harald wollte ihnen erzählen, dass sie es in dieser Gestalt sowieso nie erlernen werden, aber er tat es nicht. Nicht weil er die Hoffnung aufgab, sondern weil er an den Schleim denken musste. Er war beängstigt, da Drake wieder da war. Das konnte nur heißen, dass der Schleim tot war und das stellt eine senderortende und provokante Gefahr für diese Dimension der Erde dar. Ja, er hatte das Gefühl, dass etwas Schreckliches passieren würde. Und ja, auch hier wurde es dunkel. Der Himmel verdunkelte sich innerhalb einer Sekunden. Ferdi und Ros nahmen ihre Sachen ab. Harald wollte erst wieder anfangen, doch er richtete seinen Blick wieder gen Himmel. Ein paar Blitze zuckten und der Wind wurde stärker. Es wurde kälter und von der dunklen Schicht kam ein roter, etwas längere Strich mit Affenzahn auf sie zu. Harald schubste die Beiden in Sicherheit und floh dann auch. 2,5 Sekunden später schlug das Rote an der Stelle ein. Ein Haus explodierte und es schossen weitere Rotstriche vom Himmel. Ist dies das Ende der Welt, dachte er.

Der Boden unter ihren Füßen schien stabil zu sein, dachten die vier Gefährten, während sie auf den See blickten, der voller Piranhas war. „Hey Leute, wir sind auf der falschen Seite!“ Wyatt, Henrik und Susanne waren sich nicht sicher, ob sie gehört hatten, was sie gehört hatten. „Wiederhol das bitte noch mal, ich hab das nicht so richtig mitgekriegt. Ich hab so was von falsche Seite des Sees gehört?“ Fragend blickte Henrik in Tugols Gesicht. Dieser hob seine Arme und meinte ziemlich kleinlaut: „Ich kann doch auch nichts dafür!“ Henrik drehte sich zu Wyatt um: „Ich geh mal davon aus, das du das Kunststück von eben nicht wiederholen kannst, oder?“ Wyatt schüttelte ganz langsam den Kopf und antwortete: „Ich könnte schon, allerdings würde uns das nicht viel bringen, da die Strecke länger ist und wir haben ja gesehen, wie schnell die Viecher sich durch das Eis fressen!“ Tugol schaltete sich in das Gespräch ein: „Ich habe gerade was in meiner Tasche gefunden. Es ist eine Art Gift...ich habe es für die Bienen entwickelt, es aber noch nicht an ihnen getestet. Ich teste meine Experimente immer bevor ich sie einsetze, wer weiß wie sich das Gift auf die Umwelt auswirkt...“ Er wurde bedenklich, was den Einsatz dieser Biowaffe anging. Susanne, die keine Lust hatte, länger zuzuhören und nichts zu tun, schlug Tugol das Reagenzglas aus der Hand. Das Reagenzglas fiel in den See. Sofort waren ein paar Piranhas dort und zogen den Propfen aus dem Glas. Kurz darauf begann der See zu blubbern. Nachdem das Blubbern aufgehört hatte färbte er sich rötlich, die Piranhas verendeten elendig. Die inneren Organe quollen heraus und verteilten sich wie eine Art Fettschicht an der Oberfläche des Wassers. Nach ein paar Sekunden war alles vorbei, von den Piranhas war nichts mehr zu sehen. Die fettähnliche Schicht auf der Oberfläche des Sees war hart geworden. Tugol war der erste, der es versuchte. Er setzte seinen Fuß auf die Kruste des Sees und zog sein zweites Bein nach. Nachdem die anderen wahrgenommen hatten, dass er nicht eingebrochen war, folgten sie ihm über den See auf die andere Seite. Als sie dort angekommen waren, drehte sich Tugol um: „War das nicht der Knaller das macht bestimmt auch diese Drecksbienen platt?“ Als keine Reaktion kam, drehte er sich enttäuscht um und ging weiter. Henrik klopfte ihm auf die Schulter: „Also mir hat es sehr gut gefallen.“

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