3/13/2020

Gefühlslage vs. Wissensstand

"Nur wer sein Gefühl nicht gleich für Wissen hält, wird den Apfel der Erkenntnis kosten!"

Leider weiß ich nicht von wem dieses Zitat stammt, aber es trifft derzeit den Nagel auf den Kopf. Mir kommt es vor, als haben wir im Moment alle nur ein Gefühl, was dieses COVID-19 eigentlich ist, kaum irgendwo gibt es verlässliche Infos und da bislang kaum jemand das Ganze in live erlebt hat (und ich meine im Verhältnis) können sich viele nicht vorstellen, dass etwas 0,12 Mikrogramm kleines so gefährlich sein kann, dass man deswegen sein soziales Leben brachlegen muss. Ein menschliches Haar ist 60 Mikrogramm groß. Damit steht auf jeden Fall fest, dass Atemschutzmasken nicht helfen, aber das nur am Rand.
Wir sollten alle versuchen uns Fakten zu besorgen und sowohl Robert Koch als auch die WHO versuchen ja uns auf dem Laufenden zu halten, trotzdem erschien mir bis vor Kurzem das Ganze so unwirklich, fast irreal. Der Grund ist, dass in einer solchen Krise oft die Rationalität aussetzt und unser Gefühlsmodus übernimmt und Gefühle sind subjektiv und lösen irrationale Handlungen aus (jeder der mal verliebt war, weiß das). Somit erklärt sich übrigens auch der wahnwitzige spezialisierte Kauf von Klopapier, Nudeln und Mehl! Leute, was wollt ihr damit, wir haben keine Knappheit, es ist "nur" eine Pandemie, die Nahrungsmittel werden auch morgen noch im Supermarkt sein, wenn ihr sie nicht in egomanischer Panik plündert. Denkt mal an Andere, die nicht so schnell sind. Wenn ihr wenigstens diese Riesenmengen kauft, um sie zu verteilen, aber so wie ich die Menschen kenne, wird gehortet und vermutlich noch Profit daraus geschlagen. Hört mal ein wenig mehr auf euren Verstand, euer soziales Gewissen, wenn es schon Gefühle sein sollen. Wir sitzen alle im selben Boot und die Flut kommt. Auf hoher See rettet euch das ganze Klopapier auch nicht vor dem Ertrinken!

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