7/04/2024

Projekt: Top 250 - Andrew W.K.

Wer, wie ich Anfang der 2000er auf Partys gegangen ist, die ein eher rockiges Publikum hatten, der wird bei "Party hard" oder "I get wet" sofort an diese ausgelassenen Exzesse erinnert, wo dann auch mal der Gartenteich der Eltern dran glauben musste oder eine Bierzeltgarnitur in Flammen stand, einfach weil man es konnte. Liebe Grüße gehen übrigens raus an einen alten Wegbegleiter, der mir bei "She is beautiful" und auf dem Weg zu einem Saufduellsieg einen Teller Kartoffelsalat ins Gesicht geklatscht hat, denke dafür nochmal, war das erste Bild was eben kam, als ich die Musik anschmiss. Ich muss sagen, den musikalischen Spaß seiner Musik habe ich erst in den letzten Jahren rausgehört, es war damals Partymucke, weil wir einfach Anti-Gegen-Alles waren und Randale Teil unseres Spaßes war. Was rede ich, ich glaube die Musik ist immer noch die Gleiche, nur heute ist sie nostalgisch und früher war sie bloß laut. Ich kann über Andrew W.K. gar nicht viel mehr schreiben, die "I get wet" habe ich zwar hier rumstehen, aber die ist bestimmt 20 Jahre nicht auf dem Teller gewesen, die Erinnerung hält diesen Künstler in meiner musikalischen Zeitkapsel wach.

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Projekt: Top 250 - Apocalyptica

Apocalyptica ist eine besondere Band und war auch schon vor langer Zeit ein Teil meiner musikalischen Seelenwelt. Die "Reflections" kaufte ich mir damals 2003 als eine meiner ersten Metal-Alben und war etwas enttäuscht, wie wenig böse sie klingt, liebte aber das sich fallen lassen können und das Rammstein Cover "Seemann" mit der Stimme von "Nina Hagen" höre ich mir immer noch lieber an als das Original.  Heute höre ich die gerne, weil sie in sich rund ist, als würde sie eine Geschichte erzählen. Wer den Klang von Streichinstrumenten nicht mag, für den ist es natürlich eine Qual, ich mag das sehr.

Ist eine dieser Bands, die ich durch den "Rockpalast" kennengelernt habe und zu der Zeit war ich noch nicht wirklich sonderlich musikalisch gebildet, ich wusste nicht, was "Metallica" für ein Ding in der Metalwelt waren und fand einfach nur die Idee geil, dass sich da vier finnische Cellisten auf 'nem Festival hinsetzen und Musik spielen, die wie Klassik klingt, aber Metal ist und die Leute gehen total steil. Ich glaube mit "Cult" spielten sie dann ihre ersten eigenen Songs und ich liebte "Hyperventilation" vom ersten Hören an und natürlich "Path" vor allem als die Single dann mit Sandra Nasic von den Guano Apes zum ersten Mal eine Stimme bekam, denn auch das ist so besonders gewesen an Apocalypitca, es war rein instrumental.

Und wie ich gerade feststelle, bin ich scheinbar nach den ersten 4 Alben ausgestiegen, der Playcount entstand dementsprechend bei Re-Listenings oder dem Versuch sich mit dem aktuellen Zeug anzufreunden, was aber irgendwie nicht gelingen will, ich mag die Idee immer noch aber bitte ohne Gesang.

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Projekt: Top 250 - L'Âme Immortelle

L'ame Immortelle sind absolut nicht mehr meins, ich verstehe zwar die Idee hinter der Musik und auch, warum sie immer noch in meinen Top 250 platziert sind, allerdings spüre ich es nicht mehr, wahrscheinlich geht es mir zu gut und der Liebeskummer ist auf einem minimalen Level. "Nur du", war lange Zeit für mich eine Hymne der Sehnsucht und der Verzweiflung einen geliebten Menschen verloren zu haben, doch auch wenn ich immer noch etwas mit dem Titel verbinde und "5 Jahre", welches in eine ähnliche Kerbe schlägt nett anzuhören ist, gibt mir die Band zu wenig Abwechslung und bleibt in ihrem düsterpoppigem Gothicgewand hängen und hat keinen wirklichen Hörwert mehr für mich. Ich kann kein Album nennen, das irgendwie besonderen Einfluss auf mich gehabt hätte oder hervorsticht. Wahrscheinlich bin ich dem ganzen Düsterromantik-Feeling um jeden Preis einfach entwachsen.

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Projekt: Top 250 - Rauhbein

Rauhbein sind erst seit 2022 überhaupt im Game, daher eher überraschend platziert, aber ich hör die einfach auch zu gern, ist irgendwie so schöne Musik für so einen Hofnarren wie mich, der stets auf der Jagd nach dem nächsten Burgfräulein durch die Wälder seiner Fantasie streift. "Steh wieder auf" oder "Herz eines Kriegers", beide Alben sind klasse anzuhören, wenn man die Musik, die irgendwo zwischen Santiano und Schelmish zu finden ist, erinnert an Versengold und Dartagnan aber eben mit recht rauer Stimme und textlich mehr Kuschelrock.

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Projekt: Top 250 - Rihanna

Rihanna ist was Besonderes, musikalisch eher ein Exot auf meinem Plattenteller gibt mir ihre Musik aber eine Power, das schaffen wenige Popmusiker, ich verstehe auch nicht, wie sie einst so groß wurde, dass man überhaupt nicht mehr an ihr und ihrer Musik vorbei kam. Und so gegen 2011 hat es mich dann auch erwischt und ich habe mir mal abseits der Single-Auskopplungen ein Album angehört, ich weiß nicht mehr, ob es das Pusteblümchen war, die es mir empfahl oder ich mich endlich daran begeben hatte mir die ganzen Empfehlungen eines Vertreters der Frankfurter Schule anzuhören, der mir einen Stapel CDs da gelassen hatte, als er Dortmund verließ.

Spannenderweise kannte ich da schon den Namen und auch das für mich damals unsägliche "Umbrella", was mir sagte, dass diese großartige Künstlerin einfach nicht meins ist, aber weit gefehlt. Vor allem auf den eher chilligen fast schon dancehall-ragga angehauchten Alben "Music of the sun" und "Loud" finde ich mich mit Songs wie: "If it's loving that you want", "Pon de replay", "What's my name" oder "Man down" definitv mit nem Kaltgetränk in der Hand im Garten chillend wieder - oder eben mit dem Pusteblümchen in 'nem kleinen Stadtpark in Bielefeld bei Sonnenuntergang. "We found love" und "Where have you been" sind dann eher was für die Party, wobei vor allem Ersteres für mich der Sommerhit war in dem Jahr als es rauskam, ich weiß leider nicht mehr ob das 12 oder 13 war, die Zeit ist bei mir immer noch trotz aller Beschäftigung mit der Vergangenheit sehr schwammig, nichtsdestotrotz ist der Song ein absoluter Burner und Rihanna nicht wegzudenken aus meinem musikalischen Kosmos. 

Ich glaube es war das Musikvideo zu "Te amo" mit Shakira, was mich dazu brachte mir mal ihr Gesamtwerk bis dato reinzuziehen, oder ne Mischung aus Allem, was ich oben schon erwähnt habe. Eine Welt ohne ihre Musik wäre jedenfalls für mich kaum denkbar.

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Projekt: Top 250 - Down Below

Down Below nahmen 2008 am Bundesvision Song Contest Teil und wurden dadurch kurzzeitig einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, zu denen ich auch gehöre. Der Titel "Sand in meiner Hand", läuft seitdem regelmäßig in meinen Playlists, das Album "Sinfony 23" habe ich, während ich in Dortmund wohnte, immer wieder auf dem Teller gehabt, wenn ich diese Stimmung von Bitterkeit hatte, in die ich mich einkuscheln wollte. "Schöne Melodien mit einer bitteren Botschaft.", wie es der Sänger der Band selbst laut last.fm Beschreibung nannte, waren genau das, was ich in den durchaus vorhandenen dunklen Phasen gern hörte.

Es ist schade, dass sie sich 2016 auflösten, allerdings bin ich wie viele der Meinung, dass sie nie wieder so gut waren als auf "Sinfony 23" aber ich vermisse sie, so wie ich generell diesen popangehauchten Gothic-Rock der 2000er und 2010er vermisse, der einfach anders war, wobei das natürlich auch an mir selbst liegen kann, wenn man bedenkt, dass ich auch noch nie so lange psychisch stabil war, wie ich es derzeit bin.

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Projekt: Top 250 - White Lies

White Lies sind bei mir 2008 eingeschlagen, wie eine Bombe, ich habe "To lose my life..." wahrscheinlich öfter gehört, als so manches Album meiner Lieblingsbands, habe mir die Scheibe ein zweites Mal gekauft, weil die Rillen durch meine damals recht günstige Schallplattenspielernadel sie fast kaputtgekratzt hatte und ich zu der Zeit auch noch deutlich rabiater mit meinen Platten umgegangen bin. Das war eine Zeit, wo ich irgendwo zwischen meiner Vergangenheitsbewältigung und einem Neustart festhing und genau dieses Gefühl vermittelt ihre Musik. Hatte sie jetzt schon länger nicht auf dem Teller, aber wenn ich was von ihnen anmache erinnere ich mich an diese Zeit damals und freue mich, dass ich heute noch da bin.
Spätere Werke hatten nicht mehr den Impact bei mir, mir gefielen meist zwei oder drei Tracks auf einem Album und irgendwann verschwand dann auch die "To lose my life..." in einem meiner Plattenkoffer und fiel mir erst wieder nach dem letzten Umzug in die Hände, als ich Bestandsaufnahme gemacht habe. Ich muss lächeln, denn ich bin dankbar, dass ich die White Lies genau zum richtigen Zeitpunkt in meinem Leben kennen lernte und sie eine der zahllosen Stützen waren, bevor ich weitergehen konnte.
Und wenn ich dann so eine Band wieder entdecke, fällt mir auf, dass es viel zu wenig Zeit gibt, um all das, was geile Musik ist zu hören. Man müsste ein Leben lang Musik hören (und sie nicht zurücksetzen) um alle Höhen und Tiefen immer wieder aufzeigen zu können. White Lies waren definitiv zweimal der Soundtrack während gravierender Veränderungen in meinem Leben. Und dafür bin ich wirklich dankbar. Danke.
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Projekt: Top 250 - Alice Cooper

Alice Cooper ist Band, Kunstfigur und Künstler zugleich und war in meiner Kindheit noch etwas, wovor mich meine Eltern gewarnt haben. Man konnte seinen Namen in einem Atemzug nennen mit Freddy Krueger und lag gewissermaßen richtig. Musik kann auch schockieren, wobei es vor Allem die Live-Performance von Alice Cooper tut. Vor fast 20 Jahren bin ich mit meinem Bruder in diesen Genuss gekommen und ihm zigmale beim Sterben zugesehen, was für eine großartige Horrorshow, die für das Publikum ist, nur für das Publikum, mit Kunstblut, elektrischen Stühlen, lebenden Leichen, bösen Krankenschwestern, Guillotinen und jeder Menge Szenenwechseln. Dieser Auftritt gehört zu meinen Top 10 Live-Auftritten ever. Ich erinnere mich noch daran, dass er nicht anfangen wollte, weil in der vollbesetzten Halle eine Person geraucht hat. Er kam auf die Bühne, machte die Ansage, wenn nicht aufgehört würde zu rauchen, träte er nicht auf und ließ alle Fenster und Türen öffnen. Erst 20 Minuten später ging es dann in einer gut gelüfteten Halle los mit der Show.

Seine Welthits "Poison", "School's out" oder "Feed my Frankenstein", kennt eigentlich jeder, der mal ein wenig mit Rockmusik zu tun gehabt hat und auch außerhalb dessen kann man damit auf keiner Party was falsch machen. Ich hatte mal eine Phase, da habe ich ihn sehr exzessiv gehört, weil mir die Musik gefiel, heute muss ich sagen, ich respektiere das, was er geschaffen hat, und verehre den Mann, als alles, was er außerhalb seiner Kunst ist, jedoch bin ich musikalisch irgendwie weitergezogen und wenn ich ihn bewusst auf den Teller lege, dann höchstens ein Best-Of Album mit hoher Hitdichte. Obwohl "Trash" aus 1989 schon eine richtig gute Scheibe ist. Jetzt wo ich mich wieder ein wenig durchblättere, merke ich, dass ich immer noch überdurchschnittlich viel von dem kenne, was ich mal exzessiv gehört habe... Alice Cooper ist also auch mit 76 noch ein absolutes Phänomen übrigens auch mit neuem Album, das ich noch nicht gehört habe.

Besonders bemerkenswert finde ich seine strikte Trennung von Privatperson und Kunstfigur. Er soll mal gesagt haben: "Alice ist eine Figur, eine Figur wie Graf Dracula. Wenn ich tot bin, soll jemand anderer Alice Cooper spielen.", und das sagt für mich alles über ihn aus. Viele Künstler schaffen es nicht, ihrem Publikum klar aufzuzeigen, dass alles was sie auf der Bühne und rund um ihre Kunst machen, nichts mit ihnen als Mensch im Privaten zu tun hat. Oder glaubt ihr wirklich, dass all die Poser, die auf Gangsterrapper machen ihr Geld mit Drogen und Menschenhandel verdienen, dass alle Leute mit Corpsepaint schwarze Messen abhalten und den Satan anbeten, oder alle Volksmusikanten in den Bergen leben in Holzhütten und ständig gutgelaunt sind?

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Projekt: Top 250 - Alle Farben

Alle Farben ist dann auch wieder eine eher überraschende Platzierung, dachte ich, als ich es sah, allerdings ist das wenn man sich näher damit beschäftigt genau die Art von luftiger Housemusik, die ich dann doch ab und zu zum Abfeiern höre. Und bei dem unglaublichen Output des Berliner Musikproduzenten Frans Zimmer, der ja nur 15 Tage älter ist als ich, war es eine Frage der Zeit, bis er den Weg in meine Toplisten findet. Wirklich einfallsreich ist die Musik nicht, besteht zu großen Teilen aus gesampleten Songs, die man halt schon mal irgendwo gehört hat oder von unseren Eltern kennt und versucht möglichst poppig zu klingen, a-Bär ich habe 2016 seine "Music is my best friend" in die Hände bekommen und das ist ein Meisterwerk, nicht nur wegen der beiden unglaublich fluffigen Songs "Please tell Rosie" und "Bad Ideas" sondern insgesamt, wenn man die auf den Teller packt ist Sommer rund um den Plattenspieler.

Das Ding ist, viel mehr kann ich zu Alle Farben gar nicht sagen, vermutlich ist das auch Musik, die immer mal wieder in meinen Playlists auftaucht und dann eben auch catchy ist und durchläuft ohne geskippt zu werden. Daher der Playcount...

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Wenn du merkst, dass du längst er bist

Fuck Leute, es gibt so Momente im Leben, die verändern echt viel und der Moment, dass der Mensch, der du auf gar keinen Fall werden willst, weil er so das genaue Gegenteil von Allem ist, was du denkst zu sein, einmal genau der Mensch war, der du jetzt bist ist schockierend.

Was passierte mit ihm an dieser Stelle, dass ihr heute die gegenüberliegenden Enden einer langen Tafel seid und nicht mehr miteinander sprechen könnt, geschweige denn das Gefühl habt, der gleichen Spezies anzugehören?

Wie bin ich an diesen Punkt gelangt, dass ich stets helfen will und immer da sein würde, wenn man mich nur fragt und wie könnte ich irgendwann das genaue Gegenteil werden, widerwillig helfen und jemand sein, auf den man sich in keiner Situation verlassen kann, weil ich überfordert wäre?

Klingt wie ein Versicherungsfall, man zahlt ein Leben lang ein und die Versicherung sagt immer, dass im Falle eines Falles sie sich um alles kümmern und prompt tritt der Schaden dann ein, ist die Police abgelaufen oder sonst was.

So will ich nicht werden, bin ich verdammt dieses Erbe zu erfüllen oder habe ich die Chance dagegen anzukämpfen und ich selbst zu bleiben?

Und das alles nur, weil ich "I'll be there" von Slade gehört habe