9/10/2022

Segeltörn mit dem Käpt'n

Ach herrlich, diese Tage wo man schon beim Aufstehen weiß, das wird nix heute!

Aber zum Glück gibt es ja den Käpt'n, die immergrüne Frohnatur, den Fels in der Brandung, den weltfremden Weltumsegler, den einfach nichts erschüttert und dessen Lebensfreude so ansteckend ist, wie Ebola in einem Hochansteckungsgebiet.

Fuck, was hat der heute wieder im Kaffee gehabt? Wahrscheinlich Fisch vom Vortag! Kommunikation mit der Mannschaft? Gleich Null, Belegung des Decks? Entscheidet er dann spontan, wie es ihm beliebt? Kurz mal einen Botengang übernehmen? Ein Käpt'n tut so etwas nicht, es ist seine Aufgabe für genug zu Trinken zu sorgen, kniet nieder ihr Landratten!

Was, das wurde demokratisch abgestimmt? Was hat das mit dem Käpt'n zu tun, er ist das per Geburtsrecht, er entscheidet nicht, er lässt den Wind entscheiden und die Mannschaft? Welche Mannschaft? Er muss pünktlich seine Passage durchfahren, wen interessiert, was sich daraus ergibt, Arbeit ist Arbeit!!!

Und kaum wieder an Deck, wo ist die Köchin, wo ist die Köchin irrt er panisch umher, als hätte er vergessen, dass die Köchin seine Geschäfte erledigt, weil er ja wichtigeres zu tun hatte. Es ist erbärmlich, eine Meuterei macht auch keinen Sinn, denn der Käpt'n ist stets so besoffen, dass er es gar nicht bemerkt, dass er schon seit langem abgesetzt wurde. Generell würde man ihn gar nicht wahrnehmen, wenn er nicht stets übers ganze Schiff torkeln und jede halbwegs ordentliche Arbeit an Deck zu Nichte machen würde.

Und dann ist er gar verwundert, warum man ihm nur noch mit Hass und Häme entgegentritt!

Wir sollten ihn vielleicht mal ein paar Tage ausnüchtern und an den Ausguck binden, damit er mal einen kleinen Überblick bekommt, was er alles NICHT tut!

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