Manchmal stolpert man über Musik, die sich anfühlt, als hätte sie sich zwischen all dem digitalen Kram der Jetztzeit heimlich durch die Hintertür geschlichen. Nathaniel Rateliff & The Night Sweats sind für mich wie ein seltener Vinyl-Fund auf einem verstaubten Dachboden, der dann aber genau den Ton trifft, den du gar nicht gesucht hast, aber dringend gebraucht hast. Ultralässig, einfach anders. Eine willkommene Abwechslung zwischen dem, was ich sonst so höre.
„You Worry Me“ hat mich sofort gehabt – dieser treibende Groove, die Stimme, die klingt wie ein Mann, der alles gesehen hat, aber trotzdem noch Hoffnung im Herzen trägt und „Coolin’ Out“ – ach, das ist wie ein Sofa in Liedform. Musik zum Durchatmen, Zurücklehnen, Mitwippen. Ich glaube, ich könnte beide Songs auf Dauer-Repeat hören, ohne dass mir langweilig wird. Die ganze Band hat so eine Zeitlosigkeit an sich, die ich selten finde.
Leider bisher nur im Kopfkino live erlebt – aber das Szenario ist immer dasselbe: Eine kleine, verrauchte Kneipe, es regnet draußen, drinnen klirren Gläser und irgendwo hinten auf der Bühne geben sie alles. Keine riesige Lightshow, kein Spektakel – nur ehrliche Musik mit Seele. Danke dafür. Und dafür, dass ihr meinen musikalischen Horizont um eine Ecke erweitert habt, die ich so nicht kommen sah.
Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier, wie immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos den last.fm-Link zur Band:
Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler:
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