6/30/2019

2 Gute Tage...

in dieser Woche sollten einem gänzlich gesunden Mitteleuropäer nicht zu Freudensprüngen reichen, mir allerdings ist es Grund zur Freude.
Seit Wochen schon plagt mich eine gewisse Lust-und Antriebslosigkeit, die durch meine andauernde körperliche Schwäche nicht gerade gemindert wird. Diese Woche dann der Höhepunkt am Mittwoch, wo es mich fast dahingerafft hätte und ich nur Dank der Courage der "heißen Schwester" noch mitmachen darf (Ich berichtete). Donnerstag war ein kühler Tag, den ich zwar fast komplett verschlafen habe, der mir aber die Akkus aufgeladen hat, ein guter Tag, genau wie gestern, da ich ihn größtenteils für mich und meine persönliche Regeneration nutzen konnte.
2 gute Tage sind ein guter Anfang auf dem Weg zurück ins Gleichgewicht.

Euer Tickman

6/28/2019

43,2 Grad - "wir können auch nicht mehr..."

Ist das schon unterlassene Hilfeleistung  wenn eine Schwester, die immerhin "freiwillig" in diesem Beruf arbeitet den Hilfeschrei eines Patienten mit den Worten: "uns hilft auch niemand" quittiert?
Erst einmal sollte es gar nicht zur Situation kommen, dass ein Patient während der Behandlung, die sein Leben eigentlich verlängern soll in eine lebensbedrohliche Situation gerät, weil der Raum sich auf über 40 Grad aufheizt.

Von Anfang an...
13:00 Beginn Dialyse, Außentemperatur 34 Grad, offene Tür, Raumtemperatur schweißtreibend und gefühlt wärmer, 1 Standventilator am Raumeingang. Ich hab mich da schon gefragt, wie die alten Leute das aushalten
14:30 Übergabe, die "heiße Schwester" betritt den für sie sicher auch höllischen Raum, dank Wasserbeträufelung und Durchzug geht's einigermaßen
16:00 Die "heiße Schwester" entscheidet, es sei schlauer die Tür zu schließen und einen zweiten Ventilator aufzustellen. Idee gut, aber die Hitze begann sich ins Unermessliche zu stauen. Abnahmezeit, d.h. 3 Schwestern, 2 Fahrdienstleister, 7 Patienten und 8 heiß gelaufene starkstrombetriebene Dialysemaschinen in einem ca. 40 Grad heißen Raum. Das Patientenwohl jedes Einzelnen ist gefährdet.
16:15 Die Stimmung kippt, doch die Meisterschwester macht sich über die Patienten lustig: "ihr habt es doch gut, ihr liegt hier entspannt, wir müssen hier arbeiten..." Die Menschenverachtung in dieser Aussage ist unaussprechlich. Die sonst so lustigen Patienten stöhnen, bei mir macht sich Todesangst breit, da ich merke, dass ich trotz Wasser über den Kopf schütten nicht abkühle, zu zittern beginne, um mich herum alles unscharf wird, das Atmen fällt mir schwer. Nur der Blutdruck ist im Normbereich.
16:30 Der Großteil ist abgenommen, 30 Minuten hätte ich noch gehabt, hab ich später errechnet, hätte ich die überlebt? Vermutlich aber mit welchen Schäden? Also frage ich, ob man mir helfen könnte, meine Stimme ist vergleichsweise dünn und es ist mehr eine Bitte als eine Frage, um mich herum ist alles unscharf und unwichtig, Leben! Ich will Leben! "Uns hilft auch keiner, ha ha ha" höre ich die Meisterschwester dumpf. Gefühlte 50 Grad lassen mich die Wasserflasche verzweifelt über meinen Kopf kippen.
16:35 Die heiße Schwester befreit die Patienten im Akkord, der nette Helfer sieht mich besorgt an, er weiß dank eigener Erfahrungen, was ich durchmache. Ich hauche mit nahezu letzter Kraft ein "Ich kann nicht mehr!" Von der Seite zischt es: "wir können auch nicht mehr, thehe..." die Meisterschwester war vermutlich damit beschäftigt eine der Maschinen zu putzen, was in der Situation natürlich Priorität haben sollte.
16:40 Den Ernst der Lage erkannt habend und mit so etwas wie Mitgefühl und Berufsethos ausgestattet befreite mich die "heiße Schwester" von den Nadeln und der Folter des weiteren Flüssigkeitsentzugs und gab mir mein Blut zurück und rettete vermutlich mein Hirn vor einer Unterversorgung oder schlimmerem.
17:00 Wieder einigermaßen klar nahm ich meinen Plunder und wankte mit Tunnelblick Richtung Ausgang. Dank der "heißen Schwester" musste ich nicht zurück meine vergessene Austrittskarte holen.  Ich setzte mich draußen hin, wo es mit 30 Grad kühl wirkte. Wundersamerweise war noch ein Rest Wasser in der Flasche, die ich mir über den Kopf kippte und aufs Taxi wartete, das dann auch kam.
17:30 Drei!!! Kühlakkus später und auf dem heimischen Bett liegend beruhigte sich mein Körper langsam und erholte sich von den Strapazen des Nachmittags.
18:00 Alles war wieder in Ordnung, in mir gab es zwei Überlegungen, die in der Dialysestation anzurufen und mich bei der "heißen Schwester" fürs Leben retten zu bedanken und die, rechtliche Schritte gegen die Meisterschwester einzuleiten. Vermutlich würde sie das dann ernst nehmen. Wieso darf so jemand diesen Beruf ausüben? Wer hier regelmäßig liest weiß, dass es ja nicht die erste Entgleisung war. Mir macht das Angst, eine Behandlung, die mir helfen soll, ist der Laune einer Frau unterworfen, der das Patientenwohl am Arsch vorbeigeht, Gott sei Dank war die Meisterschwester nicht meine einzige Hoffnung, es hätte diesen Post nicht gegeben.

6/22/2019

Media Hall, denk ich an dich...

Dann kommt es mir wie gestern vor, dass die goldene Sonne auf uns herabschien, gleißendes Licht im Schaum der Mainhall, Hands Up Trance und nackte Leiber, im Strobo zuckend, Ekstase, Wodka Red Bull für 66 Cent, Freunde überall, zuhause.

Ich weiß nicht mehr wie viele Nächte ich hier durchgefeiert habe, das in der Woche verdiente Geld hier auf den Kopf gehauen habe, wie oft ich morgens am Bahnhof gefroren habe, beim auf den Zug warten, es war der Tempel der Glückseligkeit, ein Ort an dem Träume wahr wurden.


Ich erzähle ja immer gern die Geschichte von dem Tag, als man mich aus der Schlange zog, um mich auf Drogen zu überprüfen und ich dann aufgrund meiner Grunderkrankung Papiere dabei hatte, die mir erlaubten weißes Pulver in kleinen gefalteten Miniumschlägen mit mir rum zu schleppen. Die Polizei stand auch schon bereit und prüfte das Pulver und stellte dann fest, dass es so war wie ich sagte. Seit diesem Zeitpunkt, war anstehen an der Tür nur noch Formsache, wenn das Team von dem Abend da war wurde ich samt meiner Freunde nach vorne gewunken und durften direkt rein. Meist bat man uns dann auch einen Willkommensdrink an, man könnte sagen, ich war so etwas wie ein VIP, zumindest fühlte es sich so an. Ach ja, ich vermisse diese Zeit, aber ich bin auch so dankbar Freunde.

Media Hall Reminder

Hallo Freunde,

eigentlich wäre das ja ein prädestinierter Fetenbrink, aber da wir immer wieder zusammen da waren und er mir auch so oft vorgeschwärmt hat, ich die German DJ Playlist und die DJ Charts von damals rauf und runter gehört habe, das ganze Gefühl Mediahall mit aufgesogen habe und es geliebt habe, mit Alex und Ralf da hinzugehen, immer wieder in Erinnerung daran schwelge und es einfach nicht loswerden kann...

Diese Playlist ist für alle früheren Media Haller, DJ Cut, die Clique, 25 Wodka Red Bull für je 0,66€, Schaumpartys, Magic 50, XXL Samstage und vieles mehr. Danke dafür...

6/20/2019

Stanleys Oldie Radio 50er/60er

Hallo Freunde,

wer kennt es nicht, irgendwann hat jede Party den Punkt erreicht, wo man einfach mal wieder den ganz alten Scheiss hören will, oder man hat sonst plötzlich Bock auf die tollen Oldies von ganz früher, ich hatte vor ein paar Tagen so ein Gefühl und hab mich durch die 50er und 60er durchgehört und daraus mal eine fette Playlist gebastelt, die man einfach auf Random stellen kann und dann genießen... Unten wie immer der Link zur Playlist

6/19/2019

Schau nicht weg! Zeig ZIVILCOURAGE!

Es geschieht so viel Schlimmes in der Welt, aber so weit müssen wir gar nicht reisen, denn es geschieht auch direkt vor unserer Haustür, in unserem Blickfeld, wo immer wir auch sind! Schau nicht weg!







Wenn wir durch die Straßen gehen und Unrecht sehen, gebietet es das moralische Wesen Mensch in uns, dass wir nicht einfach wegsehen, wenn Menschen beleidigt werden, wenn sich junge Erwachsene aufführen, wie die letzten Primaten, wenn Menschen drangsaliert werden. Es geht uns etwas an!


Wir sehen nicht weg, wenn irgendwelche Halbstarken sich an Schwächeren vergreifen, wenn ältere Menschen in der Bahn angepöbelt werden oder Obdachlosen ihr letztes Bisschen Würde genommen wird. Jeder sieht die Dinge die passieren, doch ich sehe selten jemanden, der etwas tut. Es geht uns an!





Ich weiß, dass Zivilcourage schwierig ist und Angst selbst in Mitleidenschaft zu geraten uns oft abhält, einzugreifen aber so zu tun als ob man nichts gesehen hätte ist keine Lösung. Wir alle sehen Unrecht und wir alle wollen, dass man uns sieht, wenn es geschieht.



Anbei noch zwei weiterführende Links zum "Weißen Ring" und dem "Bundesnetzwerk Zivilcourage"
Weißer Ring -> Zivilcourage
Bundesnetzwerk Zivilcourage



vielen Dank an dieser Stelle an meine drei Augenmodels

6/17/2019

Fremd geschaut

Seit ich mich intensiver mit unserem Garten befasse, fällt mir auf, dass es so viele Stellen gibt, die mir so wie sie derzeit sind noch nicht gefallen, ja ihr habt es ja gesehen, der große Stolz sind die Rosen aber viel mehr ist da auch nicht, ich würde so gern was für die Bienen und Nutztiere aller Art tun, aber irgendwann hat da mal ein alter Pirat entschieden, es wäre eine tolle Idee bescheuerte Forsythien an strategisch wichtigen Stellen zu pflanzen, die nun aber alle Möglichkeiten einen vernünftig ausgeglichenen Blumen, Gräser und Nützling-Garten zu planen zunichte machen, da sie auch noch völlig untauglich gestutzt wurden über die Jahre. Weiß auch nicht, ob man die rausreißen kann oder zu Tode stutzen, fürchte das Zeug ist wie Unkraut, aber ich werde mal sehen, ob ich nicht den Essigbaum, dessen kleinen Trieb ich gefunden habe dazu bringen kann, den Kampf um die Nährstoffe aufzunehmen und dann heißt es, geh ein Forsythie. Insgesamt finde ich die ja schön, aber sie sind halt an den Stellen unpassend und jedes Jahr gelb nervt auch...
Sehe ich mich also in fremden Gärten um und überlege sogar, der Forsythie einen Bodendecker unterzubauen, die sind dann vielleicht auch anderszeitig und naja Gartenkram eben...



In diesem Sinne, sowas finde ich ganz hübsch, die Blätter sind extrem cool oder?

Wieder Pilze

Allgegenwärtig ist der Tod, mitten im Leben, mitten unter uns, überall, ein Baum stirbt, Pilze schießen aus dem Boden, die Natur macht das schon. Es widerstrebt mir zwar "Jurassic Park" zu zitieren, aber: "Das Leben findet immer einen Weg." Es ist einfach ne ultimative Wahrheit und in gewisser Weise sollte sie jedem, der mal schlecht drauf ist, sich selbst in Frage stellt, unter schlimmster Krankheit oder etwas anderem leiden, was ihn zweifeln lässt, dass dieses Leben lebenswert ist. Jede Sekunde davon sind ein Wunder, in denen wir Wunder erleben können, wenn wir nur hinsehen. Ich mache gerade auch eine etwas schwere Phase durch, leide sehr mit meiner "Mary" zu der ich ja aus irgendeinem unvernünftigen Grund (sie hätte früher gesagt: "weil wir Menschen sind...") einen Kontakt pflege und bei der ich mich vor Jahren auch einst wie der absterbende Baum gefühlt habe, auf dessen Wurzeln ihre Pilze wuchsen, die dann wiederum mit Sporenzauber und einer komischen Art von Symbiose meinen Stamm gesund hielten... Und wehe irgendwer nimmt das gerade geschriebene zu wörtlich, Leute echt mal...

In diesem Sinne... denkt dran, alles Leben ist kostbar, lebt danach!!!

6/16/2019

Wie klein wir sind

Die Natur ist unglaublich, sie schafft es doch immer wieder uns ein Gefühl von minderwertiger Mickrigkeit zu geben, seien es die faszinierenden Farben, die ein Sonnenuntergang produzieren kann, die Spiele der Wolken, in denen wir riesenhafte Gesichter oder Sagengestalten erkennen, möglicherweise eine Herkunft frühen Gottglaubens, maybe...

Aber am beeindruckendsten sind die bedrohlichen Gebärden, wie eine Wolkenformation im Sonnenuntergang, die bei unglaublich schwüler Luft ein Gewitter ankündigt.

Ich liebe das und auch wenn ich in einem Ort lebe, der Unwetter und Ähnliches nur aus dem Fernsehen kennt, hoffe ich doch jedes Mal beim Anblick des Himmels, hier würde auch mal was passieren. Ich bin nicht crazy (also nicht so crazy), will nicht, dass wem was passiert, aber ich steh auf das Beobachten, der ungezähmten Wildheit der uns allumgebenden Natur.

In diesem Sinne...