8/19/2015

Last.fm am Ende?

Hallo Freunde,

Nach dem ersten Tag der "neuen" Version meiner Lieblingsseite muss ich leider einige Fragen stellen. Die Erste und Entscheidenste ist wohl: WARUM lässt man eine dermaßen unfertige Beta-Version online gehen, wo doch gar keine Not bestand überhaupt eine komplette Umgestaltung anzufertigen? Und warum wurden nicht wenigstens die wichtigsten Dinge "am Laufen" gehalten, wie die Shoutboxen oder eine andere Möglichkeit der Kommunikation? Ich frage mich, was so schrecklich war am "alten" Design? Es war zweckorientiert, gut strukturiert und hatte dennoch auf jeder User-Seite eine persönliche Note, ich mochte liebte diese Seite, verbrachte teilweise ganze Nächte dort nur um auf den Seiten von Freunden, musikalischen Nachbarn oder nur Leuten aus den Shoutboxen von Bands oder einfach jenen, die irgendwo irgendwas kommentierten, neue Musik zu finden, deren Sidebar Design zu bewundern, mir eigene Inspiration zu holen. Wenn es nur das neue Design wäre, wäre ich ja noch nicht einmal so enttäuscht, aber es fehlt einfach fast alles, was ich an dieser Seite so geliebt habe, wo sind die Gruppen hin? Wo sind die circa 500 Künstler hin, die ich mir für späteres Anhören gespeichert und getaggt habe? Wo sind überhaupt die Tags? Ich weiß ja, dass es länger dauert so eine Seite neu aufzulegen, aber wozu gab es denn eine 3monatige Beta-Phase, wenn man dann doch nur eine Beta-Version präsentiert, die wirkt, als hätte man jegliche User-Ideen als Spam abgetan und quasi genau das Gegenteil getan? Ich bin nun keiner dieser Leute, die sich wünschen, dass die alte Version wieder kommt (wobei das erst einmal einiges an Problemen lösen würde), aber so kann es definitiv nicht bleiben, es ist ja eine komplett anders ausgerichtete Seite, was ist mit sozialem Musikgenuß für alle?
Ich erinnere mich noch an die letzte Neuauflage der Seite, die ich anfangs auch nicht gut fand, mich dann aber arrangieren konnte und mich mittlerweile wirklich daran gewöhnt hatte, vor allem weil sie nahezu perfekt für mich war. Lange Rede kurzer Sinn, einer meiner wichtigsten Internetseiten entwickelte sich innerhalb der letzten 24 Stunden von DER SEITE zu irgendeiner unter vielen, sehr schade! Da ich aber schon so lange dabei bin und es derzeit (noch) keine adäquate Alternative gibt, werde ich den Entwicklern noch eine Chance geben, immerhin haben diese ja des Öfteren in Foren versprochen, dass die meisten Dinge wieder kommen, die wir so vermissen. Wenn das allerdings in der gleichen Form ablaufen soll, wie mit der Sidebar, die mittlerweile auf 200 Zeichen Klartext begrenzt wurde, dann muss ich leider entgegen meiner Prinzipien das sinkende Schiff verlassen.
Jeder, der das hier liest, sollte diese 200 Zeichen für konstruktive Kritik an der verheerenden Verschlechterung der Seite selbst nutzen und (auch wenn sowas ja meist nichts bringt) diese Petition und am besten auch gleich diese Petition mitzeichnen.
Ich bin kein Freund von Shitstorms oder ähnlichem, aber vielleicht kann die von uns Last.fmlern so geliebte Community jetzt mal zeigen, dass wir alle an einem Strang ziehen und uns für unsere Seite einsetzen. Ich habe heute viel in Foren gelesen, wie sehr manche Leute die neue Seite hassen und solcherlei Dinge, aber vielmehr ist es doch die Enttäuschung, dass etwas aus unserem alltäglichen Leben plötzlich nicht mehr da ist (oder zumindest zur Unkenntlichkeit verändert wurde), die aus diesen Menschen spricht. Ich kann sie verstehen, für mich war es eine der wenigen täglichen Abläufe mich dort aufzuhalten. Meine Enttäuschung darüber kaum noch eine Verwendung für sie zu haben, von einem Tag auf den anderen ist nahezu grenzenlos, bitte lasst nicht zu, dass eine der wenigen wirklich großartigen Seiten im Internet im Einheitsbrei der durchschnittlichen unwichtigen Seiten verschwindet.
Edit: Ich habe gerade mal den Twitter-Account von Last.fm gecheckt und dort gibt es hunderte von Antworten auf User-Anfragen von last.fm, in denen sie immer wieder beteuern, die meisten Dinge zurückzubringen, ich bin gespannt! Hoffentlich nicht bloß leere Worte...

8/06/2015

Schwarmintelligenz

Oh du Berauschende, alles verzehrende Glückseligkeit, die mir dein Gesicht mit einem Lächeln verschafft, so unglaublich einnehmend, so alles Trübsal verwehend, so mächtig, mir den Schmerz zu nehmen, falls es ihn jemals gab, oh du Göttin in weiß!

Ich weiß, es ist dein Beruf, deine Berufung, doch welch Zufall trieb dich an meine Seite und da zerbröselt der Keks nämlich!

ZUFALL!!! Kosmisches Chaos!!! Unvorhersehbare Ereignisse, die unser Unterbewusstsein durch das Aussenden von Schwingungen unbewusst hervorruft. Wir, die Menschheit sind möglicherweise keine eigenständigen selbstdenkenden Individuen. Möglicherweise sind wir nur winzige Teile einer gemeinsamen Überintelligenz, ähnlich dem Kolonieverhalten von Ameisen. Während eine einzelne Ameise nicht einmal die Intelligenz aufbringt, sich für einen guten Nistplatz zu entscheiden, sind tausende Ameisen in der Lage riesige Gegner zu besiegen, ihre Umgebung gewinnbringend auszuplündern und sogar Erinnerungen weiterzugeben. Übertragen wir das auf die Schwarmintelligenz von uns Menschen fällt als erstes auf, dass wir unser Potenzial nicht im geringsten ausnutzen, wenn wir alle unser eigenes Süppchen zu kochen versuchen. Doch Versuche und Studien haben erwiesen, dass eine Gruppe von Menschen dem Einzelnen fast immer überlegen ist, sowohl körperlich, aber vor allem intellektuell, aus dem einfachen Grund, dass sich Intelligenz aufaddiert, während ein extrem intelligenter Mensch eine Idee hat (so ausgefuchst sie auch sei), haben 10 Menschen schon 10 Ideen (so dumm sie auch sein mögen). Wenn aus diesen 10 Ideen eine gemeinsame erwächst ist diese meist mächtiger als die des einzelnen. Ebenso funktioniert das mit Wissen, ihr kennt alle Wikipedia, das ist doch auch nichts weiter als zusammengeführtes Wissen, niemand weiß das alles, aber jeder hat die Chance zusammengetragenes Wissen hier aufzunehmen und weiterzugeben. Warum nutzen wir so selten unsere gemeinsame Basis und zehren uns in Kriegen um Glauben, Rassen oder anderen sinnlosen Gründen auf, obwohl wir Ressourcen, die wir gemeinsam nutzen würden viel effektiver verwenden könnten, zum Beispiel Menschenleben. Wozu bauen wir Waffen für Milliarden, wenn man stattdessen an gemeinsamen Lösungen zur Rettung des Planeten oder der Erforschung des Weltalls arbeiten könnte, warum bilden wir immer noch Menschen zu Theologen aus, wenn man doch genauso gut Astrophysiker braucht. Warum unterdrücken wir auch nach all den Jahren der Aufklärung, der Wissenschaft immer noch unseren inneren Forscherdrang und das menschliche Verlangen nach MEHR. Wir müssen uns nicht gegenseitig etwas wegnehmen, zusammen wird aus weniger viel mehr. Denkt mal drüber nach, ich erinner mich da an einen Abend, ich war mit einem Freund auf irgendeinem Provinzbahnhof gestrandet, wir wollten eigentlich in die Disco und feiern gehn, aber da wir nun einmal falsch ausgestiegen waren stand uns eine Nacht in einem abgefuckten, verlassenen, nach Pisse stinkenden Provinzbahnhof bevor. Wir hatten nur eine Dose Bier und uns! Aber das hat gereicht, wir teilten brüderlich und lachten sehr viel darüber, wie dumm wir doch waren und die Absurdität der Situation, aber wir werden diesen Abend beide nie vergessen und es war trotz allem ein toller Abend.

Wir sollten einfach alle viel mehr mit anderen machen, uns organisieren, ein großer Komplex sein, als Einzelteile eines nicht kompatiblen Systems, welches das Individuum fördert nur um es dann als Fremdkörper abzustoßen, glaubt mir mit Abstoßung kenn ich mich aus...

Aber zurück zum Ausgangspunkt, der Zufall, den es nicht gibt. Das kosmische Chaos, ist bloß für jene Chaos, die seine Ordnung nicht erkennen. Wenn alle Menschen auf der selben Frequenz funken würden, wäre es unmöglich Gemeinsamkeiten zu erkennen, da sie im unfassbaren Gewirr aus Gedanken untergehen würden, daher erfanden wir das Chaos, um zu erklären, warum wir verschieden und doch gleich zur selben Zeit sind (siehe: Schrödingers Katze), wir können erst erkennen, wer wir sind, wenn wir auf Artgenossen treffen. Diejenigen, die vor ihrer Zeit gehen, sind nicht mehr benötigte Neuronen, eines menschlichen "Overbrain", ungenutzte Gedanken eines denkenden Gesamtsinns. Sinn, noch so ein schönes Wort, das viele Menschen brauchen, sich nicht gänzlich als unnützes von Sternenstaub zusammengesetztes Gebilde aus Fleisch und verfallener Körpermasse zu fühlen, die wir aber rational betrachtet einfach sind. Nichts weiter als singende, tanzende Einzeller, die sich immer weiter teilen und als Gesamtheit einem Krebsgeschwür gleich immer weiter in den uns bekannten Lebensraum streuen und ihn erweitern, einem Schmarotzer gleich, der einen Wirtskörper braucht, bis er ihn verbraucht hat, nur um dann weiter zu ziehen und den nächsten auszulaugen. Für mich sind wir keinen Deut besser als Heuschrecken oder gar Viren. Solange wir unsere gemeinsame Intelligenz nicht für das Gute nutzen haben wir es nicht verdient uns einen Sinn einzubilden. An dieser Stelle könnte man mal wieder die ewig neue Frage nach "Gott oder Mensch" stellen, was war zuerst? Aber da diese Frage auf einer objektiven Ebene ähnlich der von "Huhn und Ei" behandelt würde spar ich mir das heute mal, ist eh schon wieder ziemlich viel Bullshit zu verarbeiten, in diesem Sinne euch allen einen schönen Tag!

Euer Ches!

7/16/2015

Urlaubsgedanken

Aloha,

ich transformiere mich immer mehr von einer Eule zu einer Lerche, ob das was mit dem Alter zu tun hat? Wohl nicht, mein volles Leistungspotential schöpfe ich weiterhin erst gegen Abend aus, also wundert euch nicht über diesen wirren Post!
Ich mag das Meer nicht, Seen, Wasser insgesamt, ist einfach nicht meins, darum verstehe ich auch nicht, wie man Hamburg als Reiseziel toll finden kann oder Urlaub an der Nordsee macht, warum man sich bei Hitze eng gedrängt ins Freibad zwängt, Kreuzfahrten, Mittelmeer, whatever, ich versteh's nicht.
Ich würde ja gerne mal an einen Vulkan reisen, möglichst aktiv, oder irgendwohin wo es brennt, oder auch St. Petersburg (ich weiß, dass da ein Fluss durchfließt, das ist was anderes), aber dieses Jahr wäre der größte Urlaub, einfach mal ein paar Tage frei sein, keine Verantwortung für irgendwas oder irgendwen, Füße hochlegen und einfach mal den ganzen Tag gechillt tun was ich will, in meinem Zeitplan und meinem Takt. Aber so ist das eben, Wünsche heißen Wünsche, weil sie keine Erfüllung garantieren!
Wie auch immer, noch ein Monat, dann endet der Urlaub ja eh und ein neuer Lebensabschnitt beginnt! Wollen doch mal sehen, ob ich nicht doch noch was "Anständiges" lernen kann...

In diesem Sinne, euch einen schönen Tag!

7/07/2015

Stanleys Top 100 Vol. 04

Hallo Freunde,

frisch fertig geworden freue ich mich euch die neueste Ausgabe zu präsentieren, ich wünsche euch viel Spaß beim reinhören. Wie gewohnt folgt noch die eingebettete Playlist

7/05/2015

Das Wunder Wetter

Wahnsinn, war das gestern heiß, oder? Hitzerekorde wurden reihenweise geknackt und übertroffen, es war als würde man in einem Backofen sitzen, wenn man draußen war. Im Haus war es noch schlimmer. Heute Nacht dann etwas mir bisher unbekanntes, um 1 Uhr immer noch 27!!! Grad, es kam mir vor als würde ich einen Mondbrand bekommen...
Aber das war gestern, da fühlte man sich ja schon der Natur ausgeliefert, aber dann heute die Erlösung, Gewitter, Regen! Ich habe mich selten mehr über Regen gefreut, eine wahre Freude. Fenster auf, schöne Musik angemacht, Füße hoch und das Zucken der Blitze voller Ehrfurcht beobachtet, bei jedem Donnergrollen ein milder Schauer, der einen durchzieht, welch eine übermenschliche Macht, welch unkontrollierbares Naturtreiben. Es ist faszinierend, wie klein man doch im Vergleich dazu ist. Das flasht mich jedesmal (im wahrsten Sinne).
BTW, meine Wetter-App hatte das ganze erst für heute Abend angedacht, umso besser... jetzt zwei Tage kühl, dann können wir den Grill wieder anschmeissen und Menschenfleisch brutzeln, in diesem Sinne...

6/21/2015

Erwachsene sind die größte Zielgruppe

Wie viele Menschen leben in Deutschland?
- Sagen wir 80 Millionen!
Wie viele davon sind unter 18?
- 15,7 Prozent (Stand letzte Volkszählung)
Wie viele sind über 65?
- 21 Prozent (Stand letzte Volkszählung)
Das heißt?
- 63,3 Prozent sind also dazwischen!
Worauf willst du hinaus?
- Ganz einfach, die größte Zielgruppe für jegliche Art von Kunst ist eine Bevölkerungsgruppe von über 18 Jährigen, denen im Rahmen einer "MoreMoney"-Politik oft vorgeheuchelt wird, man würde Medien aller Art mehr Menschen zugänglich machen können, wenn man sie "entschärft"...
Was soll denn die alte Leier?
- Gegenfrage: Warum darf der Großteil der Bevölkerung nicht selbst entscheiden, welcher Kunst er sich hingeben will? Warum werden (ja ja Pudels-Kern) Filme auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten, um mehr Geld einspielen zu können, wo doch die Hauptkonsumenten ein erwachsenes und vor allem finanzstärkeres Publikum sein sollte?
Gute Frage, haste in letzter Zeit etwa Expendables 3 geguckt?
- Ja, wieso!
Erklärt alles, wo war das Blut?
- Ja, oder?
Ich hoffe echt Teil 4 besinnt sich auf seine Ursprünge...
- ... Im Ernst, oder? Was waren das für Lullys, diese Nachwuchskindergartentypen?
Also wenn ich ne neue Generation einbauen will, in so ein von Heroen durchsetztes Franchise, dann hol ich mir doch auch Actionhelden der nächsten Generation und nicht diese austauschbaren Möchtegern Showgirls, von denen zumindest ich noch nie irgendwas gesehen, gehört, geschweige denn gebraucht hätte... Wieso nicht, Vin Diesel, Dwayne Johnson, Clive Owen, Mark Wahlberg oder zur Not auch Channing Tatum für die Mädels...
- Ganz meine Meinung, aber trotzdem: MEHR RECHTE FÜR ERWACHSENE!!!
GENAU!


6/20/2015

Mandat des Himmels?

War genau wie heute mein Geburtstag, doch die Vorzeichen waren völlig andere!
Am Morgen so gegen 3 Uhr war wieder einmal eine Nacht zu Ende, in der mein Leben keinen Sinn mehr hatte, ich hatte vermutlich stundenlang geweint und mir Vorwürfe gemacht, warum die Welt um mich herum zu zerfallen schien. Ein Schlussstrich unter das Alles musste her und ich hatte mich entschieden. Voller Entschlossenheit besorgte ich mir an der Tankstelle zwei Flaschen Korn, einen Sechser-Träger Bier und 2 Schachteln Kippen. Noch in der Dunkelheit schlenderte ich mit tränenroten Augen durch die Felder in die Richtung eines Berghangs an den ich mich hinhockte und begann meinen Rucksack zu entleeren, ich bereitete mir ein alkoholisches Mitternachtspicknick und begann zu trinken. Der ganze Schmerz, das Versagen, die Verzweiflung, der Hass, der Hass auf Gott, auf die Welt, auf die sogenannten Freunde, auf mich selbst, alles ließ mein Herz mit jedem weiteren Schluck zerbersten. Ich wollte einfach solange weitertrinken, bis ich irgendwann vergiftet zusammensacken würde und das Alles für mich vorbei gewesen wäre. Voller Nazismus, war es mir so egal, was man über mich denken würde, der Schmerz war einfach übermenschlich, zu groß für mich jedenfalls. Aber dann, ungefähr eine Stunde, eineinhalb Schachteln Zigaretten, den Sechser-Träger Pils und die erste Flasche Korn später, erhob ich mein Haupt und wurde Zeuge von Etwas. Ein Moment, der alles veränderte: Sonnenaufgang. Über den Baumwipfeln fliegen die ersten Vögel umher, die schon die Sonnenstrahlen sehen, die mich erst viel später treffen sollten, aber ich hielt inne, es war so friedlich, der Himmel begann sich selbst anzumalen, als würde ein Phönix sich aus dem Dunkeln, der Finsternis der Nacht erheben, ja aus der Nacht meiner Welt, meines Selbst. Ich weiß gar nicht mehr wie lange ich dort inne gehalten hatte, als die ersten Sonnenstrahlen über den Baumwipfeln auf mich herniederschienen und eine angenehme Wärme über mein Antlitz brachten, das so gezeichnet war von den vergangenen Monaten, ich war verbraucht, erledigt, leer, ja beinahe ausgelöscht, nur noch ein Funke in der Glut, doch genau das reichte. Es reichte ein Sonnenstrahl, um den Funken erneut zu entzünden, ich zerdrückte die Schachtel mit den Zigaretten, goss die zweite Flasche Korn aus und begann zu lächeln. Als die Sonne bereits hoch am Himmel stand, raffte ich mich auf und ging nach Hause.
Die Gedanken an einen Suizid waren für viele Jahre verschwunden, ich fand meinen Weg heraus aus meiner bislang verheerendsten Krise...
Und wem soll ich jetzt dafür danken? Einige meiner Freunde würden diese Frage wohl mit Gott beantworten...

Tage wie dieser...

Der vielleicht gottloseste Feiertag in meinem persönlichen Feiertagskalender geht so langsam zur Neige und ich mag gerne ein Resumee ziehen. Ich habe seit gestern noch nicht auf meiner Facebook-Seite vorbeigeschaut und auch glücklicherweise keinmal zur Haustür gehen müssen, um irgendwem vorzuheucheln, dass es mir gut geht und ich mich freue sie zu sehen, wo ich doch tief traurig bin, dass ich keine riesige Feier veranstalten konnte, wie es einem Gottkönig Xerxes gebührend gewesen wäre 😖. Ihr merkt ich drifte schon wieder in bitteren Sarkasmus ab, natürlich ist es mir eine Freude meine Freunde zu sehen, auch wenn es mich anzustrengen droht, wenn ich dem nicht gewachsen bin, weil ich vielleicht gerade etwas instabil bin. Ich fühle mich nicht so, aber topfit bin ich noch nicht, weder physisch noch psychisch... allerdings schon deutlich besser als beispielsweise letztes Jahr um diese Zeit, 8 Wochen nach meinem Tod...
In diesem Sinne vielen Dank an Alle, die heute an mich gedacht haben und mir das Gefühl geben, dass es sich lohnt weiterzumachen, dass es sich gelohnt hat, immer weiterzumachen, dass es sich immer lohnen wird, niemals aufzugeben und hinfallen, aufstehen, weitermachen, von vorne, hinfallen, aufstehen, weitermachen, von vorne, HINFALLEN, AUFSTEHEN, WEITERMACHEN, VON VORNE!!!

P.S.: FUCK YOU Datenspeicherung, das ist doch alles riesiger Betrug und Überwachungsverstaatlichung!

6/18/2015

3 Schritte entfernt...

war gestern noch die große 3, aber wenn ich so drüber nachdenke, was ist schon so besonders dran, wenn man 30 wird? Ein neuer Lebensabschnitt beginnt bestimmt nicht, das müsste schon mit dem Teufel zugehen... Teufel, am Arsch, sowas gibt es doch gar nicht. Es wäre schon sehr überraschend wenn sich plötzlich von einem auf den anderen Tag mein Leben zum Guten (denn viel schlimmer kanns ja nicht mehr werden, nach all den Rückschlägen der letzten 10 Jahre) wenden würde. Aber wer weiß, vielleicht taucht ja gleichzeitig meine Traumfrau auf, während ich von irgendeinem unbekannten Verwandten eine Kiste Nazigold erbe und gleichzeitig gebeten werde für ein Honorar zu schreiben, für das ich nie mehr arbeiten müsste und dazu noch ein Anruf käme, dass man für meinen Bruder und mich ein Spenderorgan bereit halten würde. Aber DAS ist wohl genauso unwahrscheinlich, wie der Weltfrieden, mir würden ja schon 2 von 4 Ereignissen reichen, ach eigentlich ist das auch schon viel zu vermessen. Mir würde bereits reichen, die mich lieben und die ich liebe noch eine Weile weiter lieben zu dürfen, sprich noch ein wenig mehr Zeit in meine Sanduhr zu bekommen, in der der Sand unaufhörlich verrinnt...
Wer weiß denn schon, wie viele Schritte ich noch zu gehen habe, bevor der Körper mir endgültig die Dienste verweigert und all das Wissen all die Genialität für immer verloren ist, die sich in mir befindet. Ob man wohl sein Gehirn spenden kann? Und wenn ja, wie ist das, wird die Persönlichkeit dann mit transplantiert, fühlt es sich an, als würde man irgendwann im falschen Körper aufwachen? Ich frage mich tatsächlich, ob man auf diese Weise rein theoretisch unsterblich werden kann... Voraussetzung ist natürlich eine perfekte Übereinstimmung der genetischen Merkmale. So etwas wäre bei Klonen gegeben, diese müsste man in einem ständigen Brutstadium halten, so dass im Falle eines Versterbens, das Gehirn oder wenigstens der wissensrelevante Hirnstamm in einen Säugling verpflanzt werden kann. Oder wem das zu ethisch fragwürdig ist sollten wir es mit Fortpflanzung zum Zwecke der Wissenserweiterung versuchen, Thema der Kampagne könnte sein: "Popp das Wissen in die Zukunft", wobei es bei dieser Methode sicherlich auch zu großen Problemen kommen kann, denn im Grunde ginge das auch nur mit den passenden Zuchtpartnern... wieder ethisch problematisch... Wie wäre es mit künstlicher Befruchtung von gebärwilligen Leihmüttern mit extra ausgewähltem Erbgut der nachweislich klügsten Köpfe zum Erhalt der Intelligenz in der menschlichen Natur? Klar würde vermutlich dennoch viel Wissen verloren gehen, da ja alles vom Heranwachsenden neu gelernt werden müsste, aber vielleicht könnte man nach ein paar Generationen ausgewählt intelligenter Fortpflanzung die Geschwindigkeit, in der Wissen angeeignet wird erheblich steigern und den Prozentsatz des benutzten Gehirns mehr als verdoppeln...
Die Frage bleibt, ob sich das für die Allgemeinheit gut oder schlecht auswirken würde, immerhin ist der Mensch das grausamste, gefährlichste und vor allem tödlichste Raubtier, des Planeten auf dessen Konto die Ausrottung unzählbarer Arten zurückzuführen ist und dessen unbändiger Drang zu Herrschen ihn niemals friedlich in Einklang mit seiner Umwelt leben lassen wird. Was das alles mit meinem 30. Geburtstag zu tun hat? Gar nix, musste nur grad so drüber nachdenken.
Kommt ja nicht auf die Idee mir eine Überraschungsparty auszurichten oder so ein Unfug!

6/04/2015

Punktierung ist Folter

Eine Nadel ist eine Nadel und wird auch immer eine solche sein. Ihr Zweck ist die Verletzung der Haut um beispielsweise Tinte unter die Haut zu bekommen oder tiefer unter die Haut zu gelangen, zum Blut Abnehmen, Löcher in Arterien zu Bohren, irgendwie finde ich alles damit Zusammenhängende irgendwie beängstigend und befremdlich. Aber vor allem empfinde ich es als Folter, mir jeden zweiten Tag für 4 Stunden zwei Nadeln setzen zu lassen, um mein Blut zu reinigen, weil ich keine funktionsfähige Niere mehr habe. Dass man da immer noch keine effektivere Methode gefunden hat finde ich irgendwie traurig, immerhin gehen die ersten Versuche der Blutwäsche mit nadelähnlichen Dingen ja mittlerweile auch schon lange zurück (nagelt mich nicht drauf fest, aber Mittelalter?)
Die Punktierung, das Stechen einer Nadel an einem Punkt des Arms (möglichst Shuntnähe), der als erfolgsversprechend für eine gute Dialyse gilt, (oder jeder andere Stich) ist für jeden "normalen Menschen" sicher bloß eine Notwendigkeit, wenn sie denn auf lange Sicht das Überleben sichert, ABER (ich liebe es "aber" in Großbuchstaben zu schreiben, wenn ich es so meine) ich bin ja nun alles andere als normal und mit meiner möglicherweise letzten verbliebenen Angst konfrontiert zu werden, jeden zweiten Tag ist etwas, das ich ausnahmslos mit dem Willen zu überleben rechtfertigen kann, mir gegenüber die einzige Möglichkeit die Angst zu überwinden, die ich seit mittlerweile 25 Jahren mit mir herumtrage, seit ich das erste Mal Kontakt mit einem dieser kleinen metallenen Dinger hatte. Der einzige Grund (neben meinem Ego, das mir verbat den Rat des behandelnden Arztes anzunehmen) für meinen Versuch der Bauchfelldialyse, der mich bekanntermaßen beinahe das Leben gekostet hat, war ja der, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass man sich wirklich jeden zweiten Tag für knapp 5 Stunden damit abfinden kann, dass da zwei Nadeln in einem hängen.
Alle die immer nur das Fazit lesen kann ich beruhigen, mittlerweile geht es wenn ich mich darüber hinweg quatsche und man mich behutsam behandelt eigentlich ganz gut, immerhin ist mir schon eine lustige Vampirmassakergeschichte eingefallen, was ja bei dem ganzen Blut nahe liegt, wundert mich, dass ich so etwas noch nirgendwo gelesen, geschweige denn gesehen habe, wo es doch so viel Trash gibt.
HAPPY CADAVER!