12/12/2012

Zwölf

Als sich die Nacht des 11. zu ihrem Ende neigte, stand ich vor einer folgenschweren Entscheidung, wo sollte ich dieses Jahr Weihnachten verbringen. Zur Auswahl stand das Dortmunder Exilisotop, in dem ich ganz allein mit meinen Ängsten, Problemen und Schmerzen ein wahrscheinlich recht düsteres Fest feiern würde, wenn ich es denn noch erlebe, denn derzeit fühle ich mich doch eher tot als lebendig.
Vielleicht ändert ja ein wenig Schlaf die Situation,wenn ich denn Schlafen könnte, der zweite mögliche Weihnachtsort wäre dann wohl mein derzeitiger Aufenthaltsort, der bei meinen fürsorglichen, teils aber völlig überforderten Eltern, hier. Vorteile sind ganz klar das Herumliegen und nichts tun müssen, weil man ja umsorgt wird als Erstgeborener Sohn der Familie. Doch der wahre Vorteil ist der, dass es sich um einen Ort handelt, an dem die Panik bei weitem nicht so stark zum Vorschein kommt, wenn sie denn kommt.
Naja und der dritte Ort den ich mir derzeit vorstellen kann ist ein Krankenhauszimmer, denn ich befürchte dass es dieses Mal tatsächlich etwas Ernstes ist, was mich darnieder reißt und mir die Luft nimmt, mein Herz rasen lässt und mich in enorme Panik versetzt ohne echte Panik zu sein.

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