Nichts menschliches ist in der bestialischen Schnarchmaschine neben mir zurückgeblieben, als würde er mich bestrafen wollen, dass ich morgen keine Dialyse habe und mich schon einmal im Voraus gefreut habe ein wenig Ruhe von dem Kasper zu bekommen. Heute Nacht schießt er den Vogel absolut ab, ich wusste gar nicht, dass ein Mensch in dieser Form fähig ist Geräusche zu produzieren, das Schnarchen, das leise Ratzen, was ich von diversen Menschen kenne, werde ich nie wieder als störend empfinden können. Dieses apokalyptische Schnarchen aus der Hölle jedoch wird mir ewig in Erinnerung bleiben, es ist lauter als meine Kopfhörer bei einer Lautstärke, die an Schlaf nicht denken lassen. Normalerweise würde ich niemals so laut Musik hören, aber es ist die einzige Chance, dass ich das diabolische Grunzen des Dschungelschnarchmonsters nicht hören muss. Klar ich könnte auch eine Schwester rufen und über mein Leid klagen, aber was soll das bringen, die werden ihm wohl kaum die Luft abdrücken oder mir zur Liebe alle paar Minuten eine verpassen, dass er gar nicht in diesen Schnarchrhythmus zu kommen vermag. Es sind ja schon einige bizarre Dinge vorgefallen, seit ich meine Reise begonnen habe aber dieses Untier ist absolut ohne Worte. Ich habe mittlerweile auch Tondokumente gesammelt, die von der seelischen Grausamkeit zeugen, die mir durch den Russenschnarcher zugefügt werden. Es ist die Form von Folter, die ich für höchst verwerflich halte. So unfair, dass der dabei auch noch schlafen kann und vermutlich NICHTS davon mitbekommt. Allerdings frage ich mich, ob man das vielleicht auch außerhalb meines Zimmers hören kann. Ist das jetzt wieder eine dieser audioverstärkten Stressreaktionen meinerseits, die ich ja auch schon in der Woche vor meiner Einlieferung mit meiner Heizung hatte, die vielleicht im Nachhinein gar nicht so laut war, wie ich sie wahrgenommen habe, Ich glaube in diesem Fall haben wir es tatsächlich mit einem Phänomen zu tun, immerhin hatte die Nachtschwester vor ein paar Nächten es scheinbar auch wahrgenommen. Immerhin mussten wir uns schon damals anschreien, damit wir uns bei dem Geschnarche überhaupt verstanden. Unfair finde ich bloß, dass dieser Arsch in seiner Wachzeit immer noch so einen auf Nett und Freundlich macht und mir dann die Nachtruhe stiehlt und die meiste Zeit seines Tages ebenfalls verschnarcht. Da ist es nur nicht ganz so schlimm, dann mache ich einfach den Fernseher lauter. Der folgende Tag wird ein wundervoller Tag für die Gerechtigkeit. Ich werde wohl den Braveheart und irgendwas anderes lautes in voller Klangqualität genießen und Sergej wäre gut beraten mich nicht daran zu hindern. Diese nächtliche Schlafverhinderung nehme ich ihm echt übel, es ist einfach so rücksichtslos und egoistisch. Ich würde doch irgendwie versuchen wenigstens so zu schlafen, dass die Schnarchproblematik nicht eine ganze Station wach hält oder in den Schmerz- und Schlafmittelkonsum treibt.
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