3/31/2022

Songs kürzer, Filme länger, woran liegt's?

Liebe Freunde,

in den letzten Wochen/Monaten ist mir aufgefallen, dass die Musik in Chartnähe, sprich nebenbei hörbare Dudelmucke, auch Pop genannt immer kürzer wird und am Anfang und am Ende einfach geloopt werden kann, wenn einem der Sinn danach steht. Mir kommt es aber vor Allem auf die Kürze an, die ist auffällig.

Filme der letzten Jahre dagegen kommen mir immer länger vor, die klassischen 90 Minüter finden sich nur noch selten und wenn, sind sie meist eher Indie- oder Subgenrefilme, die ein anderes Publikum ansprechen. Im Mainstream bemerke ich immer öfter Überlängen über 121 Minuten, einerseits ging ich mal davon aus, dass der Grund finanzielle Mehreinnahmen durch Zuschläge waren, was dann meist ja dem Betrug nahekam, wenn man den Abspann im Kino, der halt des Öfteren die Überlänge erst erreichte, nicht bis zum Ende sehen durfte, weil vorher beleuchtet und durchgekehrt wird.

Heutzutage denke ich, es gibt einen Zusammenhang zwischen zu langen Filmen, die für mich oft eine gewisse Langatmigkeit haben, weil sie alle 30-40 Minuten noch einmal für die Zuschauer, die bisherige Handlung "zusammenfassen" müssen und kürzer werdenden Liedern. Es ist die Aufmerksamkeitsspanne der Konsumenten (ich sage extra nicht Millennials oder heutige Generation), die in den letzten Jahren extrem abgenommen hat. Man kann ja mit vielen Menschen nicht mal mehr 3 Sätze wechseln, bevor die Aufmerksamkeit auf etwas Anderes überspringt. Was erwartet man von einer Konsumentschaft, die 6-Sekunden Videos konsumiert, um sich unterhalten zu lassen, diese dann aber 20 mal hintereinander, weil sie nach dem 10ten Durchlauf schon nicht mehr auf ihr Handy gucken, weil ja gerade neben ihnen ein Stück Burger auf den Boden gefallen ist.

Es ist doch bezeichnend, dass ein Will Smith vs. Chris Rock 6-Sekünder mehr Aufsehen erregt und die Gemüter erhitzt, als ein drohender Flächenbrand über Europa, der unter schlechtesten Bedingungen den dritten Weltkrieg auslösen könnte. "Don't look up" ist zwar ein relativ bescheiden gemachter Film, aber der Kern trifft es so offensichtlich, dass man schon fast geneigt ist, den als Schullektüre zu empfehlen.

3/29/2022

Warum denn für Deutschland sein?

Länderspiel der Deutschen in den Niederlanden, aber ich sehe da bloß zwei Teams, die tollen Fußball spielen und wer gewinnt ist mir egal. Ich fühl mich beim Ansehen eher wie ein Spielerbeobachter, der einzelnen Spielern die Daumen hält, weil sie im Lieblingsverein spielen oder interessante Verstärkungen wären oder ich sie einfach mag.
Mir ist speziell seit Mitte Februar aufgefallen, dass ich diese Landesidentität gar nicht mehr wirklich verspüre, einerseits weil es Zufall ist, dass ich deutsch geboren bin, andererseits vor Allem im Fußball, weil ich in den letzten knapp 10 Jahren immer weniger Bezug zu einer Mannschaft hatte, in der die zweitbeste Ligawettbewerbsmannschaft des Landes so gut wie nicht vertreten war und andere Mannschaften aus anderen Ländern mir sympathischer waren. So bin ich bei Turnieren schon seit meiner Zeit in Dortmund eher Portugiese und oft auch in Länderspielen der Deutschen für die Gegner.
Wer sagt denn eigentlich, dass ich für Deutschland sein muss? Mein Fanherz gehört Borussia Dortmund und ist nicht an irgendeine Idee von Nation gebunden. Vielleicht bin ich Europäer oder vielmehr Erdling, denn Grenzen sind Zeichen der Trennung für mich und so kann ich Kriege generell und im speziellen darum, wie der Flecken Erde heißen soll weder nachvollziehen noch in irgendeiner Weise verstehen.
Und am Ende bin ich dann wohl auch Fußballfan, weil Nationalitäten im Endeffekt keine Rolle spielen.
No nations, no flags, just Peace!
All is One!

3/24/2022

Balko Teneriffa, euer Ernst?

Hier mal eine Kurzrezension, die es exklusiv hier an dieser Stelle gibt, weil ich sie bei Letterboxd nicht eingegeben bekomme. Das folgende enthält Spoiler für Balko (Serie) und Balko Teneriffa (), falls ihr euch also selbst eine Meinung bilden wollt, oder gar keine Ahnung habt, was euch erwartet, bitte erst vorbilden.

Balko Teneriffa - Folge 1 (Pilotfilm)

... oder was auch immer das gerade war. Im Ernst Leute Balko war die Quintessenz aus unterhaltsamem Krimi und Ruhrgebietsfeeling in den 90ern, eine meiner absoluten Lieblingsserien, weil sie eben genau das Dortmund zeigt, das ich im Herzen immer gespürt habe, auch und vor Allem, als ich dort gelebt habe. Und jetzt fast 20 Jahre später holt ihr Balko zurück? Und zwar nicht Bruno Eyron, der zwar ganz kurz für einen Schmunzler auf 'nem Magazin sorgen darf, was laut Storyline folgerichtig gewesen wäre, denn die Jochen Horst Balko Figur wurde einst mit Auto in eine Halle geschickt, aus der Bruno Eyron herauskam, was dann durch Operationen und so erklärt wurde, weil der "alte" Balko eben nicht mehr gerettet werden konnte. Hatte man sich damals eine schöne Geschichte drum überlegt, damit war dann auch der Schauspielerwechsel okay für mich und nach kurzem Fremdeln wurde Bruno Eyron dann eben auch Balko.

Und jetzt hat Balko 20 Jahre auf Teneriffa gelebt und ist zum Suffkopp geworden, Familie bliblablubb? Was? Und es ist vor allem der Balko, der eigentlich in der Lagerhalle damals verbrannt ist, hat er sich zurück operieren lassen (FaceOff mäßig)? Das stört mich durchgängig, weil es eine alternative Zeitlinie erschafft in der Bruno Eyrons Balko nie existiert hat, bzw. ein Schweizer Schauspieler ist. Dass es Krapp ins Verteidigungsministerium verschlagen hat ist glaubhaft, wenn man seine unfassbar bürokratische Figur weiterdachte.

Weiter geht es dann mit dem Fall. Viel einfallsloser geht es nicht, zwei Brüder streiten sich um das Imperium des verstorbenen Vaters. Hier wirkt alles, als hätte man nicht weiter drüber nachdenken wollen, die Figuren auch Leuten näher zu bringen, die die Serie nicht kennen, Exposition funktioniert nur über alte Zusammenhänge, Sprüche von und über früher, was einerseits mehr schlecht als recht funktioniert und andererseits keinerlei Retro-Feeling aufkommen lässt. Das einzige Feeling, was bei den teilweise zu Tode geblurrten Außenaufnahmen aufkommt ist das Hai-Alarm-RTL-Feeling, das man hoffte nicht noch einmal haben zu müssen.

Und was war das bitte für ein beschissenes Marketing, wäre ich nicht durch Zufall darauf gestoßen, ich hätte es vermutlich gar nicht mitbekommen. Am Ende wird das dann eine schlechte Quote haben, weil es gegen Topmodel und unter dem Radar gelaufen ist und selbst die eingefleischtesten Balko-Fans nach der Hälfte abgeschaltet haben. Ob das nun eine Art Pilotfilm oder Doppelfolge zum Wiedereinstieg war oder ob überhaupt noch was kommt, wann, wie? Ganz liebloser Umgang mit einer Ikone der RTL-Serien, sehr traurig das Ganze.

3/23/2022

Pizzafolter erlaubt?

Wieso dürfen wir nochmal nichts essen?
Keine Ahnung?
Na weil es nur Pizza für die Belegschaft gibt, nur die haben es verdient, wir sind Todeskandidaten.
Schön für euch.
Ich will gar nicht wieder anfangen, zu kritisieren, dass hier Diabetikern verboten wird zu essen, obwohl ihr Zucker absackt und nebenan wird ein Gelage abgehalten, bei dem sicher auch keine Masken getragen werden...
Ist ja nur meine Sicht der Dinge, dass das nicht aufgeht und ich mir vorstellen kann, dass es nicht einmal in deutschen Gefängnissen so streng und nahezu unmenschlich zugeht.
Einfach hinnehmen und runterschlucken, sonst muss man sich noch ein neues Dialysezentrum suchen...

Sonoergebnisse

Das Leben ist schön, wenn man Schönes erlebt!
Und wenn man krank ist, ist halbwegs gesund sein schön!
Alles ok ist schön, wie immer ist schön!
Ein zweiter Herzschlag ist schön!

3/22/2022

Eine neue Zeit muss her!

Irre, ich bin irgendwie immer noch im postweihnachtlichen Jahreswechselgefühl, dabei haben wir fast April. Heute morgen guck ich raus, da blüht der halbe Garten, als wäre ich drei Monate einfach irgendwo anders gewesen. Selbst Corona ist schon wieder 3 Wochen her, das ist doch höchst ungewöhnlich. Woran liegt das? Schlafe ich mehr? Ganz klar, nein! Mache ich mehr? Tja, möglich... aber vor Allem kommt es mir vor, als ob die Stunden kürzer sind als sonst, dadurch die Tage und somit die Wochen.

Sonntag Abends falle ich meist komplett erschöpft vom Wochenende ins Bett, wache auf um halb fünf, weil die Heizung hochfährt oder es zu kalt zum Schlafen ist und versuche mich noch einmal aufzuwärmen, dabei schlafe ich meistens wieder ein und erwache zur Dialyse, dann Abendbrot und ab ins Bett, wache auf: Dienstag 2 Uhr nachts, zu kalt zum Aufstehen, zu kalt zum Schlafen, zu viele Mitbewohner, die schlafen, um irgendetwas Anderes zu tun. Also irgendwie die Zeit bis zum Hellwerden überbrücken, dann Bauchschmerzen und Frühstück, danach Büro; bis Mittag den Montag nachholen und dann bis Feierabend Aktuelles, 16:30 Stift fallen lassen, Abendessen, Freizeit zum Lernen aufzehren, kurz Primen, ab ins Bett, Mittwoch halb fünf, die Heizung weckt, den Rest des Vormittags irgendwie zwischen Müdigkeit und Inaktivität schwanken, Dialyse, Abendessen, ab ins Bett, Donnerstag 2 Uhr nachts, frierend wach werden, Energydrink kippen, zwei Pullis und ne dicke Jacke an, in der Ruhe der Nacht Büroarbeit von Mittwoch nachholen, dann Donnerstagsschicht, 14 Uhr Feierabend, Wochenende vorbereiten (Zeitplanung, Fußball, Mahlzeiten, etc.), abends Netflixen, Freitag, Dialyse, Abendbrot, ab ins Bett, Samstag 9 Uhr Classics Party Online Kontaktpflege - 13 Uhr, Wellness, Einstimmen auf Fußball, Fußball, Abendessen, Ausruhen, Sonntag, Besuch bei Mama und Papa, Brettspieltag, Abendessen, bisschen Disney+, erschöpft ins Bett!

Und das jede Woche, da sehe ich aber so viel Potential, was daran zu ändern und zu optimieren, ich mache mir jetzt eine Kalendernotiz, dass ich genau diesen Post mit dem Wochenablauf in drei, sechs, neun und zwölf Monaten noch einmal notiere und dann hoffentlich optimiert habe, denn Tatsache ist, dass mir drei Vormittage verloren gehen und faktisch ein ganzer Samstag, das sind 2 1/2 Tage von 7 an denen ich nicht produktiv bin und das ist zu viel. Wenn ich den Käpt'n habe kommen noch zwei weitere Vormittage dazu, die ich streichen kann. Wahnsinn, also Arsch hoch!


Menschenrechte vs. Völkermord?

Es wird immer absurder, wenn ich mir so die News zur Ukraine und der Reaktion der Länder ansehe, zum Beispiel Deutschland, die zwar kein Gas mehr von Russland kaufen wollen, weil das ja kriegstreibende Völkermördler sind, da fliegen wir doch in die Emirate und nach Katar, wo Menschenrechte (speziell Gleichstellungsrechte von Frauen, Behinderten oder Homosexuellen) jetzt nicht so den Stellenwert haben und die bekanntermaßen islamistischen Terror unterstützen und verhandeln mit denen für nachhaltige Energie.

Wahrscheinlich sehe ich das ja nicht richtig, weil ich ja generell eine ganz komische Sicht auf die Dinge habe, aber komisch wirkt das schon, oder?

Dann hör ich, dass es einen Lohnaufschlag für geringe Einkommen geben soll, wegen der Benzinpreise? Wahrscheinlich vor Steuer, damit man dann eben nur nicht merkt, dass man die hohen Benzinpreise (die ja auch hauptsächlich aus Steuern bestehen) trotzdem zahlt... Klingt sinnvoll, oder?

Und wenn dann zum Abschluss der Nachrichtenrunde noch der Beckersboris "vergisst" bei seiner Privatinsolvenz seine Vermögenswerte richtig anzugeben, dann wundert mich auch nicht, dass manche Menschen vergessen, dass man mit Vermögenswerten auch Schulden ausgleichen könnte, aber das ist eine andere Geschichte.


3/18/2022

Kotzen im Film, muss das?

Ich weiß nicht, ob das ne Fokusverschiebung ist, ob es daran liegt, was ich so gucke, Zufall, oder ob ich mir das einbilde, oder es wirklich extrem mehr geworden ist? Ich habe das Gefühl, dass in jedem dritten Film, den ich mir ansehe irgendjemand aus irgendeinem Grund speien muss, on screen, in allen Farben und Konsistenzen, zu Lande, zu Wasser und in der Luft, why?

Ist das derzeit einfach on? Oder ist das ein gesellschaftskritisches Statement zu Kunst und Kultur im Allgemeinen, ein Stilmittel oder gehört es einfach zum guten Ton?

Mich nervt es jedenfalls und ich hoffe, dass es nur eine Phase ist bei Filmen, die ich gucke und dass die wieder vorbei geht, aber wenn ich sehe, dass ich bei letterboxd mittlerweile 80 Filme mit dem Tag "puking" versehen habe, dann kann man schon fast nicht mehr von einer Randerscheinung sprechen...

Also liebe Filmemacher, hört mit der Kotzerei in Filmen auf, das braucht wirklich niemand, oder?

Oder gehört ihr zu denen, die total drauf abfahren, für euch hätte ich dann eine nette Liste an Filmen, die ihr je nachdem ob ihr es liebt oder hasst, abarbeiten oder auslassen könnt. Zum Kotzen sowas!

Vielen Dank für die Episode

Noch vor ein paar Tagen schrieb ich vom Stabilsein, ich denke das bin ich wohl, denn wieder einmal konnte mich eine Enttäuschung epischen Ausmaßes nicht triggern, ein wenig Blutdruck hab ich bekommen, das wars. Tja Ölprinz, auch ich härte ab, je öfter man auf mich einschlägt. Was für eine Bankrotterklärung es ist, sich an vermeintlich Schwächeren zu vergehen... Ganz Groß!

Keine Fehler

Zeigen Sie mir jemanden, der noch keinen Fehler gemacht hat und ich zeige Ihnen einen Menschen, der noch nie etwas geleistet hat." (Theodore Roosevelt)

Und jemand, der der Meinung ist, dass er für alle der Buhmann ist, weil sie ehrlich zu ihm sind, der hat entweder ein Problem mit seinem Ego oder mit der Realität, beides wäre schlimm. Kritik ist immer etwas, das mich persönlich zum Hinterfragen bringt, wo habe ICH Fehler gemacht, was ist schief gegangen? Reflektion und Analyse meiner Fehler sind der erste Schritt. Meist versuche ich es dann beim nächsten mal anders und erkenne, dass ich diesen Fehler nie wieder mache. Wenn ich es dann doch mal ausschließen kann, dass ich der Ursprung des Problems bin, versuche ich das was von außen Probleme bringt zu lösen, aber meistens bin ich der Aktive. ICH, weil die Wahrscheinlichkeit, dass ALLE anderen im Unrecht sind meist allein von der Logik geschlagen wird. Aber hey, ist halt meine verquere Meinung zu den Dingen.
Natürlich ist es schwer, sich einzugestehen, dass das ach so perfekte Leben, das man zu führen glaubt ein Selbstbetrug ist, den man sich irgendwann mal als Schutzschild aufgebaut hat und dem man immer mehr Steine in immer mehr Mauerreihen hinzugefügt hat. Habe ich hinter mir, sich eigene Fehler einzugestehen ist am schwersten, wenn man niemanden hat, der einen irgendwann mal erdet. Meine Erdung war eine mit Aufprall und Krater, mit hell Aufleuchten, Verbrennen und lautem Knall.
Es ist ein anderes Leben, wenn man sich selbst reflektiert und hinterfragt. Jede Entscheidung, die man trifft bietet eine 50/50 Chance so zu funktionieren wie man will, oder eben nicht. Nur wer die Entscheidung gar nicht erst trifft, hat gar keine Chance, das Richtige zu tun, gleichzeitig aber auch kein Recht jemanden für das Scheitern verantwortlich zu machen. Klar sind faktisch natürlich dann Andere Schuld, aber im Endeffekt hätte ich ja was tun können und damit die Chance erhöhen können. "Einfach mal machen, könnte ja gut werden!", ist nicht bloß einer dieser Sprüche von Motivationscoaches, sondern eine Wahrheit für's Leben, denn wer nichts macht, der macht auch nichts richtig.
Und kein rationaler Mensch wird der Meinung sein, dass er keine Fehler macht, denn die Aussage an sich ist irrational und realitätsfern, sonst siehe oben!

P.S.: Grüße an Antony Fedrigotti

3/17/2022

"Ich kann nicht mehr" mimimi

Ich habe Menschen kennen gelernt, die nicht mehr konnten, denen alles genommen wurde, die Kinder im Krieg verloren, die eine Schwester und Eltern bei selbst verursachtem Unfall verloren haben, die krank wurden und nach und nach alles verloren haben, Freunde, Familie, Arme und Beine, den Lebensmut, ich selbst war einmal an dem Punkt, das war circa fünf Sekunden bevor ich drei Minuten klinisch tot war. Aber ausgesprochen hat das niemand, denn jeder von uns wusste; "ich kann nicht" heißt "ich will nicht" und selbst in der Bibel steht: "Der Wille/Glaube vermag Berge zu versetzen." Oder frei nach Picard: "Ich kann nicht gibt es nicht!"
Und dann steht da kurz vor der Abenddämmerung ein kleiner Mann vor mir und will mir erzählen, dass er nicht mehr kann? Jemand, der in seinem Leben keine große Depression hatte, dem als Kind nicht gesagt wurde, er würde das Erwachsenenalter nie erreichen, der nicht eine Woche im Koma gelegen hat, dessen Körper nicht nur von regelmäßigen Dialysebehandlungen am Leben gehalten wird, dessen Überleben kein täglicher Kampf ist, sowas sagt mir einer, der aus eigenem Verschulden vermeintlich zu wenig für seine überhöhten eigenen Ansprüche hat.

Prove me wrong Ölprinz, aber da stimmt doch was nicht!

Warum nicht für Depressive

 „To the bone“, ein Film über Essstörungen hat einen Warnhinweis, dass er Betroffene negativ beeinflussen könnte. In fast jedem Film auf Streamingdiensten wird gewarnt vor Flackerlicht, Alkohol, Tabak, beängstigenden Sequenzen oder Nacktheit Ich habe bisher noch nirgendwo eine Triggerwarnung für Depression oder depressive Episoden gesehen.

Ich habe Depressionen mit Angststörungen und ich habe es seit Jahren relativ gut im Griff und bin stabil. Ich kenne die meisten Trigger, halte mich fern, passe auf, finde Ausgleich und halte mich aus Allem raus, was potentiell Episoden oder Panikattacken auslösen könnte.

Dadurch kann ich viele Filme gucken, das ist mein Rausgehen und Erfahrungen sammeln, mein Lernen, meine Weltreise, mein Urlaub, meine Flucht. Das Gehirn speichert alles, was wir wahrnehmen als echte Erfahrung ab. Darum weiß ich manchmal Dinge, die ich nie bewusst gelernt habe, kenne Traditionen fremder Länder, die ich nie bereist habe, habe Situationen erlebt in denen ich nie war…

Whatever, früher konnten mich Filme auch mal runter ziehen, aber mittlerweile habe ich so viele gesehen und Dramen sehe ich mir generell eher ungern an, weil ich davon in meinem Leben schon genug habe, da gibt es meist keine neuen Erfahrungen mehr hinzu zu fügen.

Ich fände es einfach nur nett, wenn auch mal an die große Gruppe derer gedacht wird, die in den Medien nicht bloß ihren Konsumdrang befriedigen oder Ablenkung suchen. Die, deren Leben massiv davon beeinträchtigt wird und ihnen teilweise als wichtige Stütze und in manchen Fällen sicherlich auch einziger Bezug zur Außenwelt dienende Quelle sollte sich seiner Macht bewusst sein und eben auch mal einen Hinweis auf das emotionale Ungleichgewicht geben, dass sie auslösen können.


3/15/2022

Ein Film in drei Sätzen?

 Wie beeinflusst ein Klappentext unsere Filmerwartung, was macht der Trailer aus?

Und wie geht man ohne Erwartungen an einen Film, den man rezensieren will?

Was will ich von einer Rezension über den Film erfahren?


Diese Fragen stelle ich mir fast jedes Mal, wenn ich einen Film ansehen möchte. Denn ich schreibe seit Jahren bei letterboxd Kurzrezensionen. Angefangen habe ich damals eigentlich, um für mich selbst einen Überblick zu bekommen, welche Filme im Fall der Fälle ausziehen müssen, denn kein Mensch kann sich bei knapp 3000 Medien merken, welchen davon er wieso gut oder nicht so gut fand. Daraus wurde dann Passion und mittlerweile versuche ich zu jedem Film, den ich mir angucke, ein paar Sätze in den Orkus zu pusten. Das hilft dann vielleicht auch Anderen die Ein oder Andere Stunde Lebenszeit einzusparen. Ich habe mir von Anfang an selbst auferlegt, dass der Inhalt nur im äußersten Notfall in der Rezension auftaucht, mich mehr auf Dinge zu konzentrieren, die den Film als Solches betreffen, wie ist die Atmosphäre, Musk, Bildfarben, Kameraführung, Storytelling, Geschwindigkeit, etc. also mehr die technischen Rahmenbedingungen, auch die Chemie der Darsteller gehört für mich dazu. Man erlebt es ganz oft, dass im Grunde alles stimmt und dann sehen die Spezialeffekte grottig aus, oder man hat den geilsten Look und sogar die Geschichte (bei der mangelt es am häufigsten) stimmt und dann hat man falsch gecastet und man kauft es einfach nicht, weil die Darsteller nicht passen. Solche Dinge machen für mich genauso viel bei einem Film aus, wie der Unterhaltungswert, die Intention und die Gefühle, die er auslöst.

Wie schützt man sich aber vor der Enttäuschung und dem Schlechtbewerten, weil man einfach etwas Anderes oder mehr erwartet hat? Ich tendiere seit Jahren dazu, Trailer einmalig zu gucken und auch nur, wenn ich sie in einem Paket irgendwo zu sehen bekomme, einfach um zu sehen, was mich interessieren könnte. Generell gucke ich aber eher gar keine Trailer, sondern lese mir die 3-Satz Synopsis durch, mit denen ein Film dann irgendwo gepitcht wird und lasse mich überraschen. Oft zeigt einem mit einer gewissen Erfahrung schon das Cover oder Plakat, ob es was für einen ist.

Naja und Erwartungshaltung ist so eine Sache, ich schraube sie mittlerweile künstlich herunter, weil ein Film sowieso fast nie das halten kann, was man selbst in ihn hinein projiziert, außerdem ist es wie im Leben; geht man vom Schlimmsten aus, kann es nur besser werden. Das hilft, um objektiv zu bleiben, auch wenn eine Rezension generell ja immer subjektiv ist, etwas mit Sehgewohnheiten und persönlicher Vorliebe zu tun hat. Ich bemerke auch oft, dass ich einen guten Film schlecht bewerte, weil er MIR einfach nicht gefällt, objektiv technisch und filmisch aber großartig ist. Das ist wohl die größte Schwierigkeit dabei Kunst zu bewerten. Und am Ende möchte ich mit dem berühmten „Die Gedanken sind frei“ schließen, denn wie der weise „LestatAnarchy“ immer zu sagen pflegt: „Ist alles Geschmackssache“


Jedes Leben

"Rette die Cheerleaderin, rette die Welt!" (Hiro Nakamura)

Die Welt ist ein Ort des Schreckens, des Leidens, des Tötens. In der Tierwelt herrscht ein Hauen und Stechen um Ressourcen und Lebensraum, außerdem ist es evolutionär so angelegt, dass es eine Nahrungskette gibt, die wie eine Pyramide angelegt ist, an deren Spitze der Mensch steht, denn er isst einfach ALLES!

Doch leider nutzt er seine Position als der Spitzenpredator nicht nur um lebensnotwendige Nahrung zu bekommen, sondern eben auch für allerlei andere Dinge, einige sicher noch nachvollziehbar, Kleidung, Möbel, Heilmittel. Ein gutes Beispiel für die perfekte Verwertung sieht man bei den Naturvölkern, die ein Tier töten und es dann komplett verwerten. Generell sollte es einer so hochentwickelten Erdbevölkerung natürlich mittlerweile möglich sein auch diese Problematik zu umgehen, keine Tiere mehr töten zu müssen, aber jeder kann ja im Kleinen anfangen.

Tiere ohne nachvollziehbaren Grund oder der mindestens 90%iger Verwertung des Kadavers zu töten sollte unter Strafe stehen, und ich rede hier nicht von Geldstrafen, Freiheitsstrafen sind die richtige Wahl. Das Töten muss aus den Köpfen der Menschen verschwinden, es muss geächtet sein, es darf keine Kultur des "Kill to finish first" mehr geben.

Und das fängt bei den Allerkleinsten an: den Insekten. Sie sind die bei weitem größte Art von Lebewesen auf dem Planeten und teilweise deutlich länger hier als zum Beispiel der Mensch. Gerade gestern gab es eine Situation, in der ich mir meiner Macht bewusst war über das Leben und den Tod eines dieser Lebewesen zu entscheiden. Eine kleine Stechmücke hatte sich in der Nähe meines Monitors niedergelassen und flog nervös von A nach B, weil ich einfach nicht ruhig sitzen wollte und sie mich als Landeplatz nutzen konnte um mich vermeintlich zu stechen. Seit Jahren ist es für mich selbstverständlich geworden ein ausrangiertes Gurkenglas griffbereit zu haben, einmal drüber stülpen, Pappe drunter und ab nach draußen. Das rettet ein Leben, schult die Hilfsbereitschaft und je nachdem wie weit der Weg ist, hilft es auch noch das lange Sitzen im Büro zu unterbrechen. Win-Win.

Mir ist klar, dass eine Mücke nicht die Welt retten wird, aber wer weiß das schon, die Wege der Nahrungskette sind unergründlich. Und so sollten wir Alle, Alles was keine direkte Bedrohung darstellt ruhig bleiben und gegen den Drang des Tötens anzukämpfen. So lächerlich es klingt, aber der Verkauf von Fliegenklatschen sollte ebenso reguliert werden wie Schusswaffen und nur im äußersten Notfall Anwendung finden dürfen genau wie jegliche Art von Insektensprays oder Ähnlichem, das nur von Fachpersonal und auch da nur im Notfall genutzt werden dürfte. Ach ja schöne ideale Welt, es müsste eigentlich nur eine Menschenklatsche geben...

Lieblingsjahreszeit?

Tja, da kann man doch nur Sommer antworten. Nicht nur ist alles hell und warm, die Ladys haben weniger an, das Eis schmeckt besser, man kann draußen sitzen, grillen und chillen...

Vor Allem aber kann einem der Burgherr nicht die Heizung abdrehen, weil er der Meinung zu sein scheint, dass man zwischen 23 Uhr und 5 Uhr zu schlafen hat, am Wochenende sogar bis 7 Uhr. Im Gegenteil, man kann eigentlich gar nicht schlafen, weil es sowieso zu warm ist. Ich habe mir die letzten Jahre schon manchmal gewünscht, dass man diese Hitze speichern könnte und dann in den Übergangsjahreszeiten, wenn nachts die Heizung ausbleibt, weil 7 Grad ja ne unglaublich gute Temperatur ist, um auf Heizung zu verzichten. Das wäre vermutlich weniger ein Problem, wenn man nicht regelmäßig lüften würde und sich wohlfühlen würde in einer muffigen Burg, die keine Isolation hat und damit genau so schnell auskühlt, wie sie sich aufheizt im Sommer, wo sie sich nicht abkühlt.

Ich werde nicht damit anfangen und eine Strichliste zu führen, in welchen Nächten ich nicht schlafen kann, weil es einfach zu kalt ist, oder in welchen ich irgendwann erschöpft einschlafe, bis mich das Knallen der Heizung, die wieder anspringt gegen 5 aus dem Schlaf reißt und ich so seit mindestens zwei Herbst-Frühlingsepochen nicht mehr durchschlafe, dadurch gereizt, müde und äußerst anfällig für Erkrankungen bin. Ich denke nicht, dass es den Burgherren interessiert, aber dieser Zustand wirkt sich auf meine sowieso arg gebeutelte Psyche aus und sorgt dafür, dass ich regelmäßig scheitere, eine berufliche Weiterentwicklung zu erlangen.

Und im Endeffekt kann ich nicht mal mehr meinem Homeoffice nachgehen, weil man mit Handschuhen, Jacke und Schal echt schlecht am Rechner arbeiten kann...

Ja ich weiß, mimimi! Aber stellt euch das mal bei euch vor, denn dank der Energiepreise kommt das ja demnächst auf mehr Leute zu, wenn man den Medien und sogenannten Experten glauben soll. Aber während der Zeit, in der die Heizung läuft, heißt es für den Burgherren: "Zahle Ölprinz, zahle!". Andererseits zeugt das schon von erheblichem Vermögen, die Heizkosten als Burgherr selbst zu zahlen, wo ich sonst gewohnt habe, da gab es immer ne Heizrechnung, wo ich dann an den Gesamtkosten beteiligt wurde. Ist schon ein netter Kerl, unser Burgherr.

Und auch, weil meine Laune von nichts außer meinem eigenen Leben beeinflusst werden kann, darum liebe ich den Sommer!

3/14/2022

LKW-Korso gegen Benzinpreise?

Freitags Friday For Future, Samstags gegen Spritpreise, Sonntag noch kurz Kirche und Friedensdemo für die Ukraine und Montags Speiseöl und Klopapier plündern...

Merkt ihr eigentlich noch irgend etwas? Diese Welt wird immer mehr zu einem Ort, an dem man sich mit psychischen Erkrankungen gesund fühlt, weil man zwar einen an der Murmel hat, aber wenigstens nicht total bescheuert ist.

Gehen wir es kurz durch:
Fridays for Future, gibt es das eigentlich noch, wenn ja schön, aber euch muss klar sein, dass der Durchschnittsbürger euch zusammen mit "Spaziergängern" und "Querdenkern" wahr nimmt und euch beim nächsten Ausbruch einer Covid-Party in eurer Nähe eher verantwortlich macht, als ihre fehlende Hygiene oder Verzicht auf Maske und Abstand.

Einen LKW-Korso gegen zu hohe Spritpreise halte ich für das Widersinnigste, dass ich in vielen Jahren erleben musste. Viel sinniger wäre ein 24 Stunden Abstellen der LKWs gewesen, das hätte ein Signal gegeben und auch weiteren Schaden angerichtet, vielleicht Menschen zum Aufwachen gebracht, einfach mal zu einer gemeinsamen Zeit auf allen Autobahnen Elefantenrennen anfangen und dann langsam den LKW anhalten, sozialer Ungehorsam im großen Stil. Aber auf sowas kommt der "Wutbürger" nicht, der ja nur gegen was sein will, damit er am Stammtisch sagen kann, dass ER es ja versucht habe. Übrigens: Wenn jeder LKW neben der Fracht auch noch eine Person von A nach B mit befördern würde, könnte man dort Kosten senken und wer in der Lage ist einen 20 Tonner zu befördern, der kriegt mit einem Durchschnittsmenschen auch kein Problem neben sich. Weiterer Vorteil wäre übrigens, dass dieser Mensch sein Auto stehen lassen könnte, was dann auch noch der Umwelt hilft... Nur so ein Denkanstoß!
Generell finde ich es immer wieder sehr erheiternd sich über Spritpreise aufzuregen, aber gehen wir zum Sonntag.

Ja morgens zu Kirche, eher die Ausnahme, nur für die ganz feinen Menschen, deren Seele nicht mehr zu retten ist, weil auch nicht nötig, geht sie ja am Ende eh zum Teufel. Und dann grad noch umziehen und irgendwelche blau-gelben Gimmicks anstecken und wieder ins Getümmel zur Friedensdemo, weil wir alle ja so mitfühlend sind und 140.000.000 Russen definitiv nicht in der Lage sind, auf die Straße zu gehen, obwohl es doch Putins Krieg ist und er keine Unterstützung in der Bevölkerung hat. Selbst wenn nur knapp die Hälfte für Putin wären ihr Mathematikgenies, wären das fast so viele, wie es in 10 Jahren nicht auf Demos schaffen. Auf eine Friedensdemo zu gehen, gibt einem ein gutes Gefühl und manche glauben bestimmt auch, damit etwas zu bewirken, aber im Grunde ist es so als würde man jeden Abend für eine Minute klatschen, um dem Gesundheitssystem dabei zu helfen gegen ein Virus zu gewinnen...

Ach ja und dann kommt schon der Montag und man hat sich frei genommen, damit man die Regale des Discounters der Wahl plündern kann auf der Suche nach Speiseöl und Klopapier, say what? Was da wieder los? Ist das die Revolution der Dummheit, die denkt "Oink, oink! Öl ist Öl!", und sich einfach mal eindeckt, damit sie damit heizen und Autofahren können? Wenn ja, dann wäre eine Aussage, die derzeit durch das Netz geistert aber nicht von Anton Hofreiter ist, wohl doch eine sehr kluge Aussage und kein Schlag ins Gesicht derer, die vor Allem darunter leiden. Oder wollt ihr den Kram hier kaufen, um ihn dann in die Ukraine zu schicken, damit die aus dem Kram Molotow-Cocktails basteln? Das kriegen die auch ohne euch hin. Bin gespannt, was die Psychologen da in nächster Zeit zu ausgraben. Man könnte meinen wir hätten in den letzten zwei Jahren eine De-Evolution im Schnellwaschgang durchgemacht. Als würden die meisten Menschen einfach immer dümmer, obwohl man doch so viel lernen konnte aus Situationen, die man vorher nie bewältigen musste. Aber stattdessen reagieren die Meisten genauso wie vorher, kein Lerneffekt.
George Santayana sagte einst: "Wer aus der Geschichte nichts lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Und er hat leider auch heute noch Gültigkeit, das fängt damit an, dass man sich immer wieder den falschen Partner aussucht, obwohl man es doch langsam wissen müsste und endet dabei, dass man Machthaber mit imperialistischen Plänen nicht ernst nimmt.

3/13/2022

Erinnerung an Satire

Liebe Freunde,

wir kennen uns nicht persönlich, daher muss ich, da es Anfragen gab, ob ich das was ich so schreibe ernst meine, euch daran erinnern, dass ich schreibe, wie ich denke und das sind meist von lebenslanger Bitterkeit geprägte Posts, die scharfzüngig sarkastisch oder irrsinnig ironisch verfasst sind. Nicht jeder wird mit meinen Gedanken einig sein, das ist auch gut so, habe ich doch teilweise selbst etwas Angst, wenn ich da noch einmal drüber lese, aber es ist eine Sache des Respekts in einem zumindest offiziell freien Land, dass man die Meinung respektiert und argumentativ Überzeugung leistet, wenn man diese ändern möchte oder es einfach lässt. Ich bin der letzte, der nicht in alle Richtungen überzeugt werden kann, da ich versuche Dinge immer aus möglichst differenzierten Blickwinkeln zu betrachten, um den eigentlichen Kern der Sache zu treffen, aber: "Ey du Opfa, was du schreibt Bullenscheiße?" bringt mich irgendwie nicht weiter, weil ich einfach keinen Ansatz habe, irgendein Argument dagegen vorzubringen.
Als Printmedium könnte ich wenigstens argumentieren, dass es Druckertinte ist, mit der wir "schreiben" und, dass die Rechtschreibung im Normalfall vor dem Posten noch gegengelesen wird, dass man "Opfer" mit "er" schreibt, auch wenn es schnellgesprochen oder in Westfalen wie ein "a" klingt oder dass auf das Personalpronomen "du" die zweite Person Singular des Verbs folgt und die bei "schreiben", "schreibst" heißt, aber da endet dann, was ich zu so einem Kommentar schreiben kann. Außerdem würde ich mir dann vorkommen, wie der letzte Klugscheißer und keiner mag Klugscheißer.

Wie geschrieben, erkennt den Kern der Aussage und lasst euch nicht von den lautmalerischen Tricks, den sprachlichen Finessen oder dem satirisch gemeinten Unterton ablenken. Es geht meist um ernste Sachen, aber wer braucht denn die zwanzigste annewilleske (Liebe Anne, bitte nimm es mir nicht übel, dass ich Dich als Beispiel für die Diskussionssendungen zu politischen Themen im Abendprogramm der Republik benutze) Auseinandersetzung mit Themen von Leuten, die ihre Sätze so lange lutschen, bis sie rund sind und je nach Thema nur noch Satzteile ausgetauscht werden müssen?

Also denkt dran, bevor ihr das nächste Mal eure gute Kinderstube vermissen lasst, dass ich einfach nur ein relativ normaler Typ bin, der seine Meinung in den Äther bläst und weil es ihm Spaß macht, des Öfteren Mittel der Übertreibung, Überspitzung und anderer Provokation nutzt um auf den Punkt zu kommen.

In diesem Sinne... euer Tickman

3/12/2022

Und warum muss das Wetter jetzt so geil sein?

Eigentlich bin ich kein Mensch, den das Wetter in seiner Stimmung beeinflusst, es sei denn ich bekomme wegen Wetterumschwung Kopfschmerzen und sowas, aber ob die Sonne scheint oder es in Strömen regnet interessiert mich nicht, bin eher der, den die Temperaturen stören, wenn sie unter 15 Grad sind. Und da guck ich aus dem Fenster und seh' die Sonne... schon wieder, blendend über blauem Himmel und sie scheint und scheint und scheint, bei annehmbaren 16 Grad immerhin.

Aber darf man sich überhaupt derzeit freuen? Und ob! Das Leben ist zu kurz, um mit allen mit zu leiden, wir sind eine individuelle Spezies, jedes Schicksal ist einzigartig und jeder Rucksack muss getragen werden. Natürlich ist es schrecklich, wenn irgendwo in Afrika fernab der medialen Reichweite "Völkermorde unter Freunden" passieren. Natürlich ist es schrecklich, wenn im ach so zivilisierten Europa Bomben auf Städte fallen. Natürlich sind Naturkatastrophen in Südamerika schlimm, Menschenrechtsverletzungen in Asien, Finanzbetrug in Amerika, das ist alles schrecklich, aber so gern ich mich auch um alle Probleme der Welt kümmern will, ich habe so viel mit meinem eigenen Leben zu tun, das (ihr wisst das) schon schwer genug zu leben ist und da hilft auch keiner. Nur weil etwas in den Medien präsent ist, heißt das noch lange nicht, dass es wichtiger ist, als Anderes, als die kleinen Probleme jedes Einzelnen.

In diesem Sinne möchte ich noch liebe Grüße an die kleine Corona ausrichten, die gestern ihren ersten Geburtstag feiern durfte und nachdem sie einmal fett genießt hat und dadurch bei ihrem ersten Gehversuch das Gleichgewicht verloren hat und auf den Arsch gefallen ist, angefangen hat zu heulen. Mädchen, es wird Alles gut, wenn du das hier lesen kannst, ist das hoffentlich auch schon alles vorbei und kein Arsch erinnert sich daran, dass sich jemand Gedanken macht, ob es nicht respektlos ist in Zeit großer Not von Menschen irgendwo auf dem Planeten seinerseits Spaß zu haben.

Meisterschwester mal ganz anders

Liebe Meisterschwester,

vielen Dank, dass du so geistesgegenwärtig und umsichtig gehandelt hast, als ich kurz davor war, mich in Lebensgröße auf die Fresse zu legen, weil mir die Beine wegknickten. Ich weiß, wir haben unsere Differenzen, wissen wo wir unsere gegenseitigen Grenzen haben, aber in einer solchen Situation zeigt sich dann eben doch, warum du die Meisterschwester bist und ich nur der Langzeitpatient, der sich selbst überschätzt, dass er doch wirklich auf seinen eigenen Beinen aus der Dialysestation laufen könnte, nachdem er oben einen Schwächeanfall erlitten hatte. Ganz sorgsam halfst du mir in den Stuhl und als ich am nächsten Tag anrief, um Entwarnung zu geben, dass es mir wieder gut ging, sagtest du doch tatsächlich, dass du heute schon an mich gedacht hättest. Da treibt es einem ja fast die Schamesröte ins Gesicht, auch wenn der innere Pessimist in mir natürlich eher sowas dachte wie; "Wahrscheinlich wegen irgendeinem Papierkram oder der Hoffnung mich heute nicht sehen zu müssen".

Ich glaube wir sind uns im Endeffekt sehr ähnlich, das Leben hat uns hart gemacht und wenn wir mal unseren weichen Kern zeigen, dann glaubt das keiner und hält es für eine List. Aber auch während ich Corona hatte war sie sehr nett zu mir, ja die Nummer mit dem auf Eis legen mal abgesehen, aber ich hätte ja was sagen können. Jeder hat ja Chancen verdient, gibt ja auch in der Schule schon Punkte für den richtigen Ansatz, in diesem Sinne werde ich das mal so verbuchen.

3/10/2022

Militäroperation!

Jeder Krieg ist eine Militäroperation, aber nicht jede Militäroperation ist ein Krieg!

Ist wie mit dem Quadrat und dem Rechteck, Wortklauberei für Klugscheißer!

Was aber, wenn die Militäroperation wirklich nur genau das ist, ein Testlauf? Wie reagiert der Rest der Welt, wenn das russische Imperium einfach mal seine Grenzen von anno dazomal einfordert? Der Einsatz ist verdammt hoch, das bleibt mal nicht zu bezweifeln, vollkommen menschenverachtend und vermeintlich wahnsinnig wirkt so eine These auch, wenn man Tausende eigene Soldaten opfert, jede Menge Kriegsgerät und unendliches Leid verursacht, nur um einen Probelauf für einen tatsächlich geplanten Kriegseinsatz zu fahren. Wenn man nun aber mal Moral und Rechtsverständnis aus der ganzen Sache herausrechnet, wäre das doch genau das, was man auch in einem Echtzeit-Strategiespiel tut, also ich jedenfalls, schicke meistens erstmal ein paar entbehrliche Truppen voran, die einmal quer durchs gegnerische Lager pflügen, gerade soviel, dass sie ihre Bündnispartner aktivieren mich anzugreifen, um dann eine Rechtfertigung zu haben, meine gesamte überlegene Streitmacht einzusetzen sie einfach alle auf einmal platt zu machen. An dieser Stelle einen schönen Gruß an "Stevie", denn auch ich sollte wohl niemals in die Situation gelangen dürfen, so viel Macht und Möglichkeiten zu haben. Wenn ich dann noch den Faktor Mensch herausnehme... das will ich gar nicht zu Ende denken, bei meiner generellen Abneigung gegen unsere Spezies.

Ich möchte hinzufügen, dass funktionale Psychopathen meist hyperintelligent sind, nur bei der emotionalen Intelligenz ist halt ne kalte Lötstelle. Die erfolgreichsten Menschen der Weltgeschichte waren nach heutiger Sicht der Dinge geisteskrank, aber wer erzählt uns das? Und vor Allem, was sagt uns das über uns selbst?

Mit diesem verschwörerisch anmutenden Denkanstoß entlasse ich euch in den Tag.

P.S.: Ist es nicht unglaublich lustig, wenn ein russischer Außenminister von Fake News spricht? War nicht gestern auch irgendwas mit Trumps Privatjet?

Arroganz oder Angst?

Viele Menschen in Europa haben Angst vor dem dritten Weltkrieg.

Weil es Afrika ja auch so sehr interessiert, was in der Ukraine passiert, oder weil 10 Argentinier 11.000km reisen, um gegen Russland zu kämpfen, weil Japan schon mit den Hufen scharrt, Deutschland mit Rohstoffen zu versorgen?

Ja, wenn ein autoritärer Staat mit dem Einsatz von Atomwaffen droht, Amerika involviert ist, dann kann man schon ein wenig Angst bekommen, wenn man auf einer europäischen Weltkarte sieht, dass man genau in der Mitte dazwischen liegt, aber eigentlich ist es doch mehr eine Selbstüberschätzung der eigenen Wichtigkeit. Wie damals, vor der Entdeckung Amerikas, als man sich selbst als das Abendland bezeichnet hat, das Zentrum der Welt, das Morgenland, dem man sich zuwendete als etwas Besonderes und der Neuen Welt, die Amerika wurde... Ich glaube tatsächlich, dass es wirklich eine unglaubliche Überschätzung der eigenen Wichtigkeit ist, der uns zu solchen Ängsten führt.

Und außerdem würde es bei einem Einsatz von Atomwaffen gar keinen Krieg geben, denn es wäre einfach nur das Ende von Allem, dabei spielt es dann auch keine Rolle wo man anfängt. Manchmal ist es besser nicht gleich mit Hysterie auf Dinge zu reagieren, die man im Fernsehen sieht.

3/09/2022

Win-Win Situation für eigentlich alle bis auf Einen

Ja, schrecklich Krieg, Geflüchtete, Tod und Wahnsinn, aber was jammern wir denn?

Die Regierung, die gewählt wurde versprach in ihren Wahlprogrammen Veränderungen, schöne neue Welt und die Probleme der Zeit anzupacken, anders eben als die 20 Jahre Schlafwagenregierung vorher, wo alles einfach in die nächste Legislatur geschoben wurde. Man muss schon attestieren, dass die Ampel funktioniert, die meiste Zeit steht sie sogar auf Grün und das ist schon bemerkenswert.

Da muss erst ein Krieg in einem beinahe Nachbarstaat ausgelöst werden, dass man plötzlich grüne Inhalte in einem breiten Spektrum der Gesellschaft als annehmbar erkennt und notwendig. Hat vorher keiner gewusst, dass erneuerbare Energien alternativlos sind und man sich vom russischen Öl lösen muss? Hat vorher keiner gewusst, dass ein steigender Ölpreis vor allem der Industrie schadet und weite Teile der Bevölkerung einen Benzinpreis von 2€ oder mehr nicht über längere Zeit bezahlen können? Hat vorher keiner gewusst, dass die Bundeswehr komplett runtergewirtschaftet ist und einer Runderneuerung bedarf? Hat vorher keiner gewusst, dass die EU und auch die NATO den Russen, im speziellen Putin seit Jahren auf den Sack geht, indem sie sich "friedlich" immer weiter nach Osten ausdehnen?

Ich frage mich manchmal, warum man sich international trifft und über Weltthemen spricht, wenn man doch "nicht zuhört, sondern nur wartet bis man selbst dran ist mit Reden". Sind das reine Presseveranstaltungen für uns dumme Weltbürger, die mehr von dem verstehen was gesagt wird, als diese "weis(s)en alten Männer", die das Geschick riesiger Reiche lenken?

Im Grunde auch egal, jetzt haben wir den Salat, aber was ist daran so schlimm. Damals nach dem Zweiten Weltkrieg fehlten hier im Land die Männer und wir haben vor Allem türkische Gastarbeiter angeheuert. Ich will nicht sagen, ich sehe Parallelen, aber seht ihr sie nicht?

Es ist doch eine Gabe, dass plötzlich ganz viele Frauen auf der Suche nach Arbeit nach Deutschland kommen und das auch noch mit oft guten Deutschkenntnissen. Da können wir unseren Arbeitskräftemangel und die Frauenquote in Firmen gleichermaßen erhöhen, außerdem kann man die Linken befriedigen, die bedingungsloses Asyl und Arbeitsgenehmigungen für Alle seit Jahren unterschwellig fordern. Und klar, hier fördern wir doch auch gern, sind ja Geflohene, die sind dankbar! Ganz anders als der eigene "Schnorrermob aus Behinderten, die nicht arbeiten wollen" und lieber faul rumsitzen und sich auf Kosten Anderer ein schönes Leben machen... ja ne, ist klar mit 459 € im Monat, die zünden sich bestimmt ihre kubanischen Zigarren mit 'nem 50€ Schein an und der Rest fließt in die Luxusyacht vor Malle, ne?

Naja aber auch die Ukraine hat doch was davon, wenn das Land kaputt genug ist, verliert Putin vielleicht das Interesse und dann kann man in die EU und Nato und lässt den Wiederaufbau von den 27 anderen Staaten bezahlen, die man wie ein mittelalterlicher Bittsteller seit Wochen, Monaten, Jahren um MEHR anbettelt. Außerdem hat man der EU im Gegenzug geholfen sich endlich der Zukunft zuzuwenden und sich von Russland nicht mehr als Energiegeisel halten zu lassen. Alle gewinnen auf Lange Sicht, oder?

Tja, da solltet ihr vielleicht mal eine/n der durchgefrorenen Ukrainer*innen an den Grenzübergängen fragen, die sehen das bestimmt ganz genauso! Scheiße, warum?

Und wer darauf jetzt mit dem verrückten Putin antwortet, der belügt sich selbst. Genau wie in Russland westliche Medien ausgeblendet werden, verfahren doch unsere westlichen Medien auch oder hat irgendwer in letzter Zeit mal Stimmen aus Russland gehört, von russischen Soldaten, echte Kriegsberichterstattung, nicht nur Bilder von "nach dem Angriff" oder Hintergrundgebombe, das genau so gut auch von den eigenen Leuten stammen könnte? Schon der ewige Feind der freien Völker und das Urböse Adolf Hitler wussten, dass Propaganda das wichtigste Kriegsinstrument ist. In einer Welt in der ein Video eines tanzenden Eichhörnchens viral geht, ist die Macht der Bilder, weil sie jeden erreichen, den sie erreichen sollen um ein Vielfaches eines Vielfachen wirksamer als im zweiten Weltkrieg, wo man noch auf Filmaufnahmen zurückgreifen musste.

Also wer ist denn jetzt der Verlierer in diesem großen Spiel der Macht? Es ist die Wahrheit und damit wie immer der ganz normale Mensch, du und ich, weil wir glauben müssen, was man uns glauben macht, eine Meinung, der wir uns anschließen müssen, weil wir sonst ja eine andere hätten und das ist ja die der Bösen... die Wirklichkeit ist das, was wir aus der Realität durch unsere Prägung und Beeinflussung wahr zu nehmen in der Lage sind. Und auch wenn es so schön einfach wäre, die Welt ist nicht Schwarz und Weiß, sondern eine Melange aus unendlich vielen Grautönen und alle gleichzeitig sind irgendwo dazwischen die Realität.

3/08/2022

Glauben schützt nicht vor Verantwortung

Hey Freunde,

die mich regelmäßig verfolgen wissen ja, wie ich's mit dem Glauben halte, ich bewundere euch, die ihr in diesen Zeiten treu sein könnt eurem Glauben und der Hoffnung.

Aber gerade in diesen Zeiten höre ich ganz oft davon, dass gebetet wird, Glauben vorgeschoben wird, dass Irgendwer oder Etwas sich schon einsetzt, wenn das Leid der Menschen zu groß ist, oder eben irgendeine andere Ausrede, warum gerade sie keine Verantwortung übernehmen sollten und nicht einerseits für die eine Seite 10 Euro spenden, um das Gewissen zu beruhigen, dass sie den ganzen Tag mit dem Gas ihre Räumlichkeiten heizen bei offenem Fenster, dass die Gegenseite mit Geld versorgt.

Der "Lord of War" sagte mal, dass man im Krieg am meisten verdienen kann, wenn man beide Seiten beliefert. Im Grunde, wenn man es mal durchdenkt, tun wir (EU/Deutschland) das Gleiche, einerseits rüsten wir die Ukraine auf und andererseits schieben wir Milliarden nach Russland um das Militär am Laufen zu halten.

Und was soll es eigentlich, dass Fußballclubs gefeiert werden, weil sie kein Sponsorengeld mehr bekommen, ist das nicht im Umkehrschluss Geld, dass die bösen russischen Firmen dann nicht ausgeben müssen und damit dem Staatsvermögen zugehen? Andere Sache ist zum Beispiel natürlich ein Herr Lewandowski, einem Multimillionär, der es sich leisten kann auf 5 Millionen aus einem privaten Sponsoring zu verabschieden, weil eine Firma über Umwege mit Russland in Beziehung steht. Sorry Leute aber es ist scheinheilig, was wir tun.

Wir haben diesen Konflikt jahrelang schwelen lassen und sind jetzt schockiert, dass wir einen Brandherd mitten in Europa in Flammen sehen...

Glaubt was ihr wollt, aber die Verantwortung tragen wir alle zusammen, billiger Strom, billiges Heizen, Bundeswehr immer mehr schrumpfen, etc., ich fürchte wir sind an einem Punkt, wo uns der Glaube ohne Willen und Verantwortung nicht mehr retten kann.

3/05/2022

Corona is over, praise the lord, give peace a chance

Wenn der Tag so gut anfängt, kann es nur noch bergab gehen, die Stimmung geht jetzt aber erstmal nach oben und ich kann die Termine für den Sommer und die Zeit danach planen.
Leben, da bin ich wieder, pünktlich zum Öffnen der Clubs. Und darum jetzt erstmal Sunshine-Live Classixxx und wem es hier in meinen letzten Stunden in Isolation in der Dialyse nicht gefällt, der kann ja zu den Nachbarn gehen. Die bekommen allerdings die gleiche Schallbehandlung nur eben etwas gedämpfter, wenn sie Glück haben

3/04/2022

Fremdscham am Freitag Abend? Re-Live Blogpost - Ein Versuch

Erwartet hatte ich ja Barbara Schöneberger, dazu aber ein Publikum mit Ukraine Flaggen und davor eine Spendensendung, bei der man einen emotionalen Ausbruch einer ukrainischen Künstlerin förmlich abwürgte. Ganz großes Kino, Kopfschüttelnd bleibe ich zurück, ich mein im Ernst? Mit warmen Decken und frischer Kleidung gewinnst du keinen Krieg gegen einen übermächtigen Gegner...


Dann Schalter umlegen und ESC-Modus an. Noch während Frau Schöneberger, deren Auftritt zu Beginn von Bülent Ceylan gerettet wird und die seit Jahren nicht mehr so sexy im TV war, wäre da nicht ihr Gesabbel... davon faselt, dass der Zuschauer entscheidet, denke ich mir: wie bei Corona ne? Erkranken, vergiften, ausgestoßen, tot? Oder hier zwischen sechs Popmusiknummern, die eine Jury vorausgewählt hat...
Aber dann kam auch schon die Musik!

Nummer 1 - Malik Harris - Rockstars
Nette Nummer, die ins Ohr geht mit 'nem Eminem-esken Rap-Part, kann man machen.

Nummer 2 - Maël & Jonas - I swear to god
Irgendwie, wie Echt auf englisch mit 'ner Prise Weezer, typisch deutsch ist der Drummer im VW-Bus. Nette Nummer, lustige Leute, so würde ich Deutschland repräsentiert wissen.

Nummer 3 - Eros Atomus - Alive
Ne typische ESC Nummer, die, müsste Deutschland durchs Halbfinale, das Finale nicht erreichen würde. Viel zu gewollt und emotional kommt bei mir nichts an, obwohl der Song selbst gut ist, fürs Radio.

Ok 9 Radiostationen, da hätte man doch auch gleich 18 Radiosender aus 18 Bundesländern je einen Teilnehmer in ihren Programmen supporten lassen können, abstimmen etc. und dann nach 12 Points und dann gegeneinander, von mir aus auch mit zwei zufälligen Halbfinals und am Ende dann 6 gegeneinander und Publikumvote. Einfach zum echten Deutschland-Event machen das Ganze, davon hätten dann auch Etablierte was, mitzumachen: Promo, große Quote etc.

Nummer 4 - Emily Roberts - Soap
Katy Perry singt schief und vergisst den Text, die Erklärung ADS wegen Seifenblase war prima, aber sowas muss nicht sein. Wir wünschen ihr auf ihrem weiteren Weg viel Glück, sie packt das sicher, tolles Mädchen.

Nummer 5 - Felicia Lu - Anxiety
Tolle Musikerin, starke Frau aber der Song?  Not my cup of tea auch wenn es fast klingt als würde Kylies Tochter sich ein Duell mit E-Gitarren liefern und sie würde über mich singen.

Nummer 6 - Nico Suave & Team Liebe - Hallo Welt
Ja der gute Nico Suave und Friends, ach ich mag das irgendwie, auch wenn ich nicht so in der Musik bin, aber das macht gute Laune und das braucht man jetzt.

Insgesamt musikalisch überraschend gut. Das hätte gern länger dauern können, ich weiß, jedes Jahr Bundesvision Vergleich von mir, aber was Vorentscheid angeht, war das seit Jahren das Beste diesbezüglich. Der Musikact während des Televotings mit "No No Never" und "Rise like a phoenix" und "Euphoria" wäre ja schon ESC pur gewesen, als dann Nicole mit einer orchestrierten 2022 Version von "Ein bisschen Frieden" dazu kam und Frau Schöneberger das Publikum nötigte den Refrain nochmal zu singen und im Anschluss die Lobhudelei des schon damals skandalösen, weil politischen Inhalts enthaltenden Siegertitels 2016 grenzt schon wieder an ZUVIEL und darum unglaubwürdig und Fremdscham verursachend, auch wenn Jamala, die ukrainische Künstlerin natürlich Recht hat. 

Gänsehautmoment hin und her, es wirkt auf mich, als würde man die Situation der Menschen auch noch ausnutzen um Quote zu machen und die armen Menschen in ihrem Leid und ihren Ängsten wie in einem perversen Zirkus zeigen, während man denen, die sich in einem lebensbedrohenden Krieg befinden Teddys und 40 Jahre eingelagerte Verteidigungswaffen schickt. Das macht es Alles um ein vielfaches tragischer. Und das Einzige was ich denke, dass Frau Schöneberger mich an die 80er Jahre Kim Wilde erinnert. Kranke Welt.

Bin übrigens sehr bei den Promis auf der Couch, bei ihrer Tipp Runde. Nico Suave und Team Liebe.
Ja diese Radio Nummer ist ja Bundesvision light. Und der Rest ist wie beim echten ESC. So gesehen interessant bis zum Ende, gute Nummer, Ricky freut sich, Chance auf den vorletzten Platz sind gegeben.
Also alles in allem hielt sich der Fremdscham Faktor in Grenzen zumindest bei Frau Schöneberger und dem ESC Vorentscheid auch wenn das natürlich bei weitem noch kein souveräner und der Veranstaltung würdiger Familienunterhaltungsabend war! Hauptsache man vergisst jetzt nicht, wie in den letzten Jahren seit damals Lena gewann den Act auch in Europa bekannt zu machen, jetzt ist es Zeit für die Ochsentour, die Europareise, von Kneipe zu Club zu Disco zu Volksfest und immer und immer wieder den lockeren jungen Mann sein Ding durchziehen lassen. Denn wenn der NDR denkt, es reicht die eine Woche vor dem ESC oder gar am Abend selbst werden die Punkte eingeholt, der hat eben auch bei der heutigen Sendung überhaupt nicht aufgepasst. In diesem Sinne...

Am 14.05.2022 dann der ReLiveTicker hier an dieser Stelle, Love & Peace

Hauptsache Wetter ist gut

Also Sonnenschein pur, bei Kälte.
Ich hasse das! Denn für mich heißt das, tagsüber werde ich geblendet und 12 Grad finde ich nicht warm, nachts keine Heizung und frieren. Yay und in der Nachbarschaft ist Krieg und irgendein Idiot greift ein Atomkraftwerk an, da kann man ja fast nur auf Westwind hoffen, dass wir hier wenigstens davon nichts abbekommen. 

Selbstverständlich ist das eine menschenverachtende Aussage, aber wie kann man so dumm sein, da muss man auf postnatrale Abtreibung via nuklearem Winter hoffen.

Hilfsbereitschaft

Überwältigend, wie sich Menschen in Notsituationen helfen, oder?
Oder?
Ich finde es beschämend, dass immer erst was Schlimmes passieren muss, damit sich Menschen ihres guten Kerns erinnern. Ich bin leider sehr verbittert und glaube nicht an bedingungslose Hilfe.
Ich will nicht wissen, wie viele Menschen nur ihr Gewissen beruhigen, sich Geflüchtete ins Haus holen, weil sie einsam sind oder eine günstige Haushaltshilfe suchen.
Firmen nutzen das jetzt um Warenüberschüsse abzubauen. Gewinnminderung, Steuerschuld senken.
Das Virus siegt immer!

3/03/2022

Who needs war anyway?

7 Tage und beide Seiten werfen sich gegenseitig Völkermord vor und es geht einfach weiter...
Dürfen wir überhaupt urteilen?
Uns einmischen?
Eine Seite wählen?
Wählen wir richtig?
Wählen wir für die Menschen im Krieg oder für uns?
Nutzen wir das Unheil der Menschen vor Ort, um einen koordinierten Raubzug gegen die vermeintlichen Unterstützer eines Wahnsinnigen durchzuführen und das Ganze völlig legal und in unseren Augen moralisch vollkommen gerechtfertigt?
Fuck, warum gibt es nicht einfach Gut und Böse?
Und wo bleibt die Liebe, die Alles besiegt?

3/02/2022

Star Wars = moderne katholische Kirche?

Biblisch?

- eine riesige Sammlung an Geschichten, die in Bücher/Serien eingeteilt sind.

- eine übergeordnete Macht
- Gut gegen Böse
- moralische Fragen, Völkerkunde
- Aufstiege und Stürze von Imperien
- Lange komplexe Stammbäume
- Fanatische Anhänger
- kanonistische und nichtkanonistische Inhalte
- ein Konklave mit dem Mickey Mouse Papst entscheidet, was dazu gehört und was nicht
- Figuren sind Teil der Popkultur
- weltweites Merchandise Imperium
- Altes und Neues Testament
- Rituale und Kodexe
- ein korrupter Ritterorden

Käptn's Lernprozess

"Beharrlichkeit ohne Erkenntnis bringt keine Veränderung!"
(Chesney Little)

"Versuche stets Alles mit dem Ziel, es zu schaffen!"
(Käpt'n Chaos)

Klingt beides wie: "Einfach machen!"

Das Problem an einfach machen ist, der pure Aktionismus etwas zu machen um etwas zu machen bringt egal welches Ergebnis erzielt wird keinen Lerngewinn, wenn man sich nicht die Zeit nimmt es kurz zu rekapitulieren und sich gewahr wird, was man hätte besser machen können und was gut war. Denn ohne diese Analyse (da reicht meist ein Moment des Innehaltens) wird man es beim nächsten Mal genauso machen und danach wieder und spätestens dann hat das Hirn es als Routine gespeichert und dann wird es unfassbar schwer, diese zu durchbrechen und noch Änderungen vor zu nehmen.
Nehmen wir ein kleines Beispiel:
Kreuzworträtsel, ein Wort wird in drei aufeinanderfolgenden Kreuzworträtseln gefragt und man erinnert sich spätestens beim dritten Mal sicher daran, was es war, es sei denn man wendet die Methode des Nichtlernens an und korrigiert das Wort nicht beim ersten Mal als es falsch war, denn dann hat das Hirn das falsche Wort schon als richtig gespeichert.
Nimmt man sich den Moment, es zu korrigieren, wird die Falschinformation im wahrsten Sinne des Wortes überschrieben und im besten Fall schon richtig gespeichert. Aber durch das Überschreiben wird man auf jeden Fall beim zweiten versuch wissen, dass das was man eben hatte falsch ist, es also etwas Anderes sein muss, bestenfalls das was man korrigiert hat.
Naja und beim dritten Mal hat man es dann meistens und durch die Wiederholung prägt es sich für später ein, auch durch den Erfolg, den man durch den Lernprozess hatte. Das wichtigste ist, je nach Prozessorleistung dem Gehirn auch die nötige Pause zu geben es in den Speicher abzulegen.
Fragt mal Sportler zum Thema Training, das wichtigste am Training sind die Pausen, da arbeitet der Körper das nach, was gerade bei Vollanstrengung mit ihm passiert ist, hier entstehen die Muskeln, im Nachgang. Und genauso funktioniert das Gehirn, darum sind auch in der Schule die Pausen am Allerwichtigsten und auch wenn man das öfter anders empfunden hat, war das Pause durcharbeiten, um früher Schluss zu machen in Doppelstunden für den Lerneffekt pures Gift. Übrigens auch die ständige Raumsuche in den kurzen Pausen, weil man dadurch nicht abschalten konnte und stattdessen weiter das Hirn angestrengt hat. Auch wenn Rauchen natürlich generell schlecht für den Körper ist, waren es bei mir vor Allem die Dinge in Schule und Studium nach denen wir Raucherpausen hatten, die sich besser gesetzt haben.
Und ganz wichtig ist auch die Abwechslung, lieber drei verschiedene Übungen machen, als dreimal die gleiche und auf eine Verbesserung zu hoffen. Das Gehirn lernt besser durch Stimulation und ähnlich wie ich das bewusst wahrnehme "langweilt" es sich schnell, wenn es merkt, dass man ihm immer das Gleiche zu tun gibt und schaltet in den "Kenn-ich-schon-Energiesparmodus" und gibt nur noch begrenzte Reserven frei, warum man nach einer gewissen Zeit das Gefühl hat, je öfter man etwas tut, desto schlechter wird das Ergebnis.


3/01/2022

Den Verlierer unterstützen?

Es scheint uns Menschen irgendwie eigen zu sein, mit dem Underdog mit zu fiebern. Die Ukraine ist der Underdog, ganz klar. Macht es Sinn ihnen Hoffnung zu machen und mit Waffen zu versorgen, wenn man weiß, dass sie keine Chance haben? Fallen diese Waffen nicht am Ende in die Hände des Feindes? Und was für eine Armee fährt eigentlich mit einem 65km Autokorso durch ein Land, das es erobern will?
Findet ihr das nicht auch alles komisch, Panzer ohne Benzin, eine unsichtbare ukrainische Armee, Vakuumbomben, Atomwaffenandrohung, ukrainische Brauereien, die Molotow-Cocktails abfüllen, ein Präsident, der in die EU will, einer, der diesen als drogensüchtigen Nazi bezeichnet?
Das ist Trashfilmscheiße, ich glaub einfach nicht, dass Menschen sterben müssen, weil einer das Knistern auf seiner Batterie nicht mehr hört.
Und als Reaktion dürfen die Russen nicht am ESC teilnehmen und der verrückte Herrscher verliert den Ehrenvorsitz der Judoka? WTF? Don't look up!
Im Ernst, ich versteh diese Welt nicht, bitte helft mir!
tickman.lifeentertainment@gmx.de

T&Fs Februar '22

Der Februar war ein Monat voller Filme im KK2 Entertainment Center, mit 50 Erstsichtungen definitv wieder eine ganze Menge Film, die gesamte Monatsliste seht ihr, wenn ihr dem Link folgt.

Für alle, die es lieber portioniert haben gibt es jetzt meine Top und Flop Fünf-Liste, verlinkt mit der Letterboxd Rezension meiner Einer.

Wenn ihr Bock habt zu folgen macht das gern, Kommentare und Anregungen sind natürlich wie immer willkommen, hier und dort.


TOP 5IVE

1 - I'm thinking of ending things

2 - Detonator II

3 - Oxygen

4 - Amen.

5 - Risen


FLOP 5IVE

1 - FPS

2 - Bog

3 - The demons of Ludlow

4 - Calibre

5 - Roma