1/19/2024

Glattgelutschtes Gesabbel

Ich weiß noch, wie ich vor Jahren die Eloquenz eines Statements von z.B. Mats Hummels bewundert habe, wie klar er sich nach einem Fußballspiel voller Emotionen und vermutlich auch Anstrengung für den Körper vor eine Kamera gestellt hat und das Spiel sachlich und mit einer Rhetorik analysiert hat, dass man nicht meinen konnte, dass es derselbe Mensch war, der vor 10 Minuten den Gegenspieler weggeflext hat. Und dennoch war darin Unmut und Galligkeit, wenn es mal nicht so lief.

Heute ist Alles nur noch political corrected speech und Respekt hier, "Gegner war ebenbürtig bla bla, wir müssen analysieren... Schlüsse ziehen" Egal wie beschissen man gespielt hat oder wie räudig das Ergebnis daherkommt. es klingt immer wie der gleiche Sprecher, ob du 4:0 gewinnst oder 0-0 verlierst... Und das ist dann nicht von der Rhetorik kommend elegant, sondern fühlt sich wie auswendig gelernter Standardsprech an. Wenn ich diese Art Gespräch hören will, kann ich Phoenix gucken und mir Debatten im Bundestag anhören oder Interviews im Stern lesen.

Eine Aussage wie: Blabla, €€€, Fußball, schlafen and repeat... Vor Allem ist es inhaltsleer, wenn ich auf die Frage, wie jemand das Spiel fand keine eigene Meinung mehr bekomme; war gut, war schlecht, sondern nur noch Gesabbel um den heißen Brei und am Ende war der Rasen grün... ich frage mich, woran es liegt, sind der Interviewer immer vorsichtiger geworden, traut sich keiner mehr Scheiße zu sagen, darf man nicht mehr? Woran liegt das Alles? Und da sind die Profifußballer ja nur die Spitze des Eisbergs, keiner macht mehr das Maul auf! Und am Ende des Tages stehen 10.000 Trecker irgendwo in Berlin rum und beschweren sich, dass alles Scheiße ist...

Interviewbeispielbild, so wie ich es seh!

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