4/11/2024

Ein Tag mit dir

Liebe Foxy,

mein Leben ist abwechslungsreich und spannend, die meiste Zeit bin ich zufrieden und man könnte sagen in einem Zustand von innerer Ausgeglichenheit und eigentlich auch von gewisser Gesundheit beseelt. Und dann gibt es diese Tage, da bin ich traurig, weil irgendetwas fehlt, der Glanz, das Strahlen, ja vielleicht die Liebe, die ich tagtäglich fühle, die Dankbarkeit, die Demut. An manchen Tagen will sich das einfach nicht einstellen und ich gehe in den Wald und suche deine Nähe, dein Geleit sozusagen. Und wenn ich dich dann zwischen den Bäumen umherstreifen sehe, wie du beinahe glücklich wirkst, wenn du kurz aufsiehst und meinen Schatten siehst, dann ist der Tag gerettet.

Schon früher, als wir noch näher waren, hast du mit einem Blick meinen ganzen Tag gerettet und ich war zu überheblich und dumm zu erkennen, dass alles endlich ist. War ich dumm, oder hatte ich bloß Vertrauen in meinen Glauben, der mir eine Ewigkeit verspricht, die es im Diesseits nicht geben kann, für keinen Fuchs, für keinen Grizzly, für keinen Seelöwen und schon gar nicht, das war schon vor Millionen Jahren klar für Dinosaurier. Und dennoch machst Du meinen Tag besonders. Ein Tag mit dir lässt mich 1000 schlechte Tage vergessen. Heute ist einer dieser Tage, ich weiß du bist nicht wirklich da, aber überall fällst du mir entgegen, in Liedern, in Gedanken, in Zeichen, die keiner außer mir sieht und hey, das muss ich dir schicken; in einem verdammten Gegenstand in Diablo III, wo ich mittlerweile die Dialoge mitsprechen kann, so oft habe ich das jetzt durchgerannt und es macht immer noch Spaß.

Und mein Herz klopft, ich denk an dich, wünsch mir mit Allem, was ich habe, dass es dir gut geht und schicke dir Liebe, doch du schweigst auf diese deine ganz besondere Weise, wie nur du das kannst. Ich meine theoretisch macht das ja Sinn, ein Fuchs redet nicht viel, aber wenn wir danach gehen, dürfte ich auch nicht schreiben können, is wohl eine andere Baustelle. Ich weiß nicht, ob du das kennst, wenn man unbedingt helfen will, weil man weiß, dass man gerade gut wäre für jemanden, derjenige das aber partout nicht will, weil er irgendwelche Bullshit-Gründe in seinem Mindset hat, die ihn hindern sich einzugestehen, dass es ja möglich wäre, dass genau das der Schlüssel ist. Ich habe früher ganz oft Hilfe ausgeschlagen, aus Stolz, Überheblichkeit und Angst, dass derjenige mich danach nicht mehr so sieht wie bisher. Ich kann dir sagen, die eigene Zerbrechlichkeit hinter Scham zu verbergen ist etwas, das wenn man es ablegt echtes Vertrauen beweist. Und wem willst du vertrauen, wenn nicht einem Grizzly, der ein Leben lang nur dir gehört. Es ist kein Ausnutzen, es ist Nutzen in beidseitigem Interesse, wenn du die Emotionen raushaben willst, denn auch wenn du das albern oder naiv findest, geht's dir gut, fühl ich mich besser und ich würde sogar die guten Tage an dich abtreten, wenn es dir dadurch besser geht. Das war für mich immer der Deal.

Und wenn du das Gasthaus nicht wieder aufbauen willst, weil es einen Winter zu lange leer gestanden hat, dann bitte reißen wir es ab, nur schweig nicht, denn Schweigen ist die feigste Weise "fuck you" zu sagen. In diesem Sinne... Liebe geht raus!

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