4/10/2012

Zurück an alter Wirkungsstätte

Es war schon ein komisches Gefühl, nach den 3 Monaten Heimaturlaub mit Reha und Muskelaufbautraining wieder die Tür zu meiner Wohnung aufzuschließen, die ich seit Dezember nicht mehr betreten hatte. Einerseits fühlte es sich an, wie wenn man bei jemand Fremden zu Besuch war andererseits kam nach kurzer Zeit auch direkt dieses Gefühl von Geborgenheit auf, als wäre man in einer Zuflucht, ein Raum, wo man komplett man selbst sein konnte, kein Ordnungsdiktat, keine weiteren Parteien, die in den Tagesablauf eingreifen würden, keine Regeln, die zu befolgen waren, überall darf geraucht werden... unfasslich, wie konnte ich denn diese Freiheit aufgegeben haben?
Unendlich weit weg fühlt sich die Zeit an, als ich nur noch kriechend durch diese Wohnung schlürfte, ein ekliger Fleck erinnert noch daran, wo ich im Dezember 10 Tage lang ein Stück Fleisch habe verwesen lassen, bevor ich es dann endlich entsorgt habe... ich weiß das, weil ich dabei war, für jeden anderen wär das nur ein Fettfleck gewesen. Mein erster Gedanke als ich dann auf meinem Bürostuhl neben meinem Schreibtisch Platz nahm war: "Hier bin ich zuhaus!" Und so ist es auch... viele werden das nicht nachvollziehen können, wo ich doch eigentlich schon alle Zelte abgebrochen hatte.
Wie erklär ich das jetzt ohne wen zu verletzen. Freunde sind etwas Besonderes, jeder einzelne ist wertvoll, ist wie mit der Familie. Man hat sie gern um sich aber jeder Mensch braucht auch Phasen des Durchatmens, der eigenen Entscheidungen, der Freiräume und so toll die Freunde auch sein mögen, wenn sie das verstehen, dann sind sie es wert, dass man sie Freunde nennt. Die Zeit bei meinen Eltern war anfangs wirklich sehr angenehm und es war auch toll, die Freunde wieder zu sehen, aber nach einer gewissen Zeit meinten plötzlich einige mir Ratschläge zu geben oder zu glauben sie könnten auch nur ansatzweise verstehen, was mit mir los war, noch besser waren jene, die dachten nur weil ich mal einen Tag nicht von Tod und Weltuntergang faselte würde es mir besser gehn. Der Druck stieg unbewusst immer weiter an, Fragen wie es weitergehen soll, vor denen mich meine Ärzte gewarnt haben, dass ich das erstmal komplett meiden soll kamen auf. Von meiner Verwandtschaft kam auch nicht im Geringsten so etwas wie Verständnis, eher warf man mir noch vor, ich würde nur simulieren oder eine Krankheit vorschieben, um mich vor irgendeiner imaginären Verantwortung zu drücken...
Naja und als Krönung musste ich mir dann schon mehrmals von jemandem, den ich eigentlich für absolut loyal mir gegenüber gehalten hatte, vorwerfen lassen, dass ich einer Feierlichkeit fernbleibe zu der ich keine offizielle Einladung erhalten habe, weil ich stattdessen zu meiner Geliebten fahre. Weil ich einmal die Lücke im System ausnutze und zu meinem Vorteil auslege soll ich der Buhmann sein? Das hättet ihr vielleicht gern, aber wenn man schon einen auf nobel und so organisiert macht, dann sollten einem Formfehler wie diese nicht passieren und wenn sie einem passieren, dann sollte man zumindest die Größe haben, diese einzugestehen und nicht von mir verlangen, wie sonst auch immer darüber hinwegzusehen...
Am Meisten kränkt mich, dass sich jemand, der immer zu mir stand, mit ein wenig Zuckerbrot und hingeworfenen Brocken ködern lässt, die Seiten zu wechseln, während man mir hätte Körperteile abhacken können und ich nicht einen Schritt zur Seite gegangen wäre, immer neben ihr geblieben, bis zum bitteren Ende. Aber so ist es manchmal, vielleicht ist doch was dran an Tyler Durden's: "Erst wenn wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit alles zu tun!" Schade!

3/31/2012

"Annoying Facebook Inspiration" Vol.04

Sprücheklopfer

Liebe Freunde, 
wenn ihr etwas zu sagen habt und nicht wisst, wie dann lasst es, oder formuliert selbst mal ein bisschen rum, aber ich kann die ganzen: "<-- Dieser Facebook User meint: Nachts ists kälter als draußen" Einträge nicht mehr sehen. Was soll das überhaupt? Seit wann muss man für jedes Statement erstmal nen dickes Bild posten, wo dann mit weißer Schrift auf blauem Grund irgendeine Scheisse steht. Oder das ganze Liebesgeseiere, ich freu mich wenn ihr verliebt seid und ihr euren Schatz liebt, aber muss man dafür ständig rosa Kästen mit ewig den gleichen Sprüchen ablassen? Schreibt doch nen kleines Gedicht oder denkt selbst nach, was Persönliches von mir aus, aber wenigstens was von euch, alles andere wirkt nicht nur Fake, es überschreitet nicht nur die Grenze hinter Kitsch, es ist einfach nur nervig am Tag 10 mal: "Wer bist du? Ich bin die die dich liebt" oder "Liebe ist wenn man bei jemanden bleibt, obwohl man ihn kennt", das ganze Floskelnprogramm, dass man an nem geselligen Abend nach ein paar Bier rauslassen kann, braucht kein Mensch und es versperrt den Blick aufs Wesentliche.
Das wirft die Frage auf, was das Wesentliche ist, nun ich dachte mal, es geht um das Miteinander, das sich vernetzen, Austausch und die Interaktion aber stellt euch doch mal vor, ihr würdet in der realen Welt so agieren und immer wenn ihr grad einen Gedanken oder Spruch im Kopf habt bastelt ihr ein Schild, lauft in die Stadt und haltet es Leuten vor den Kopf!

3/28/2012

Ein Evergreen ist ein Evergreen...

... und "friends will be friends", wie wahr wie wahr. Eigentlich dachte ich ja, dass mich das Leben im Stich gelassen hat und mit dem Zurschaustellen dessen, was man alles erreichen kann, wenn man einfach mal nix tut hilft es mir nicht wirklich, mich aufzuraffen, allerdings steigt in mir fast schon eine Art Wut auf jemanden, dessen Namen ich niccht nennen möchte. Ganz im Ernst, ich gönne diesem jemanden echt jegliches Glück dieser Erde, aber es ist so unfair, dass ich mal wieder nichts davon abbekomme...
Leben ist ein Geben und Nehmen, ich hatte es immer so verstanden, dass jeder beides tut, aber scheinbar gibt es im Leben nurmehr die Geber und die Nehmer. Ich frage mich ob man dieses Muster durchbrechen kann, ob ein Geber zum Nehmer werden kann oder ob er ewig dazu verdammt ist, nicht einmal Scheisse unter seinen Schuh zu bekommen, weil er so ein guter Mensch ist? Scheisse, die Nehmer, sie machen nichts und kriegen alles, naja ganz so ist das ja auch nicht, aber ihnen fliegt es irgendwie zu, schnippen mit dem Finger und dann haben sie es. Ungerecht sagt der eine, ich finde das einfach nur tragisch... vor allem wenn man als Pechkeks mit so einem Glückskrümel mehr als nur befreundet ist und der verfluchte Glückskrümel sich dann auch noch damit dicke tut, dass er immer nur verficktes Glück hat. Während man selbst dann einfach nur denkt: "Sei doch still! Ich will das jetzt nicht hören, mir gehts beschissen, kannste nicht mal irgendwas von deinem Glück abgeben oder zumindest so tun, als ob dich meine Probleme wirklich interessieren würden?" Aber dann verwirft man diesen Gedanken schnell wieder, weil allein das Gefühl, der Glückskrümel ist in der Nähe einem so etwas wie Hoffnung gibt, vielleicht absolut unbegründet, denn Glück ist ja nicht ansteckend oder gar übertragbar, aber dennoch ist es nicht der Neid, der mich antreibt, sondern die Hoffnung, dass ich eines Tages auch mal wieder etwas mehr Glück habe.
Dabei  habe ich doch viel Glück, sehr viel, nur sehe ich es selten, weil das große geballte Glück eines Glückskrümels heller zu strahlen scheint als das eines alten schwarzen Pechkeks. Aber hey ich habe das Glück, den Glückskrümel zu kennen, habe das Glück, dass die Sonne wieder scheint, dass ich sie sehen kann, dass meine Gesundheit zurückkehrt, dass mich meine Depression nicht umgebracht hat, dass ich eine Begabung habe (, die mir zwar keinen Cent einbringt und mich auch nicht satt macht), dass ich immer wieder aufstehe, dass ich lebe. Es kommt immer darauf an, wie man es gewichtet und was einem persönlich wichtig ist. Ich hab in meinem Leben zuviel mitgemacht, als dass ich Glück in irgendwelchen finanziellen oder materiellen Dingen finden würde, klar sind die schön und man fühlt sich vielleicht auch besser damit aber es ist im Großen und Ganzen unbedeutend.
Beispiel gefällig: Ein Mann schenkt dir ein Haus mit Pool, gefüllt mit Gold und riesigem Garten, drei Autos deiner Wahl und stellt dir deine Traumfrau, die dich anhimmelt in den Garten. Dazu zeigt er dir eine Sanduhr, prall gefüllt. Er erklärt dir, dass du das alles solange haben kannst, wie Sand in der Sanduhr ist. Schlägst du ein?
Das ist die Frage, niemand weiß wie lange sein persönliches materielles oder finanzielles Glück anhält, kann man sich an seinem Glück überhaupt erfreuen, wenn man weiß, dass es nicht von Dauer ist oder ist gerade das der Schlüssel zum Glück, dass man sich bewusst macht, dass es eine vorübergehende Sache ist. Ich persönlich habe ab und zu rückblickend das Gefühl, ich hätte mein Glück bereits aufgebraucht und weil ich zu dumm war, hat sich aus meinem größten Glück so etwas wie mein Lebensfluch entwickelt. Ich glaube ganz fest daran, dass in einer anderen Welt, Glückskrümel und Pechkeks zusammengehören und es eigentlich auch in unserer Welt nichts weiter als zwei Seiten einer Medaille sind. Aber hey, mit dieser Meinung steh ich seit Jahr und Tag ziemlich allein da, ihr Glück, mein Pech! So einfach?

3/27/2012

Die Unterrichtsstunde

Ich hasste diesen Unterricht, einerseits freute ich mich immer wieder darauf, andererseits waren es doch die Stunden, die mich am meisten in meiner Entwicklung erschütterten. Nicht einmal die Tatsache, dass ich ein sehr verklemmter und unreifer junger Mann bin, nein es war vielmehr das Wissen, dass alle um mich herum sich darüber definierten, mit wie vielen Frauen sie schon Sex hatten, wie berühmt diese waren und wer mit wem und wie lange... ich habe das nie verstanden. Was ist mit der Liebe? Muss man nicht jemanden lieben, wenn man ihm so etwas wie tiefergehende Gefühle entgegenbringen will, der reine Akt ist doch ein nahezu unbefriedigendes Spektakel, wenn es im Nachhinein nichts bedeutet hat. So wie alles, was im Nachhinein nichts bedeutet hat, das war zumindest meine Meinung. Ich konnte auch nie verstehen, warum man mit jeder zweiten Frau, die man kennenlernt, erst einmal züngeln muss, bevor man weitergehende Gespräche führt. Ist es das, wofür die sexuelle Revolution gekämpft hat, dass sich jeder erst einmal mit jedem ausprobiert, bevor man dann irgendwann mal überlegt, ob man überhaupt sowas wie eine Festlegung braucht? Im Grunde ist das doch nichts anderes, als das, was im Tierreich beim Werben stattfindet, also kann mir auch keiner erzählen, dass wir uns sooooo sehr von denen unterscheiden. Dreckiges Menschenpack, Krone der Schöpfung, ekelt sich vor Schweinen, weil die dort ficken, wo sie scheißen, aber vergnügen sich auf den Toiletten der Diskotheken, setzt euer Verhalten mal in Relation ihr Pseudomoralisten! Ich kotze!
Naja, aber vor diesem Ausbruch stand ja die lustige Aufgabe im Unterricht sich jemanden aus dem Kurs auszusuchen, den man gern küssen würde, diesen dann zu fragen und zu küssen. Weil ich mich dem verweigerte, eskalierte die Situation. Es ist nicht so, dass ich nicht einige der Damen sehr attraktiv gefunden hätte, aber für mich gehört so etwas einfach nicht in die Öffentlichkeit, beziehungsweise sollte aus einer Laune ode einem Gefühl heraus entstehen und nicht weil Aufgabe 7b auf dem Arbeitsblatt mich dazu auffordert. Nachdem ich die erste Welle der Anfeindungen überstanden hatte und die Stunde zu Ende war sah ich, wie die kleine schüchterne "Jodie Foster" nicht unähnliche Susi allein an der Tür wartete, um mich abzufangen. Ich ging zu ihr und fragte sie, ob wir nicht später essen gehen sollen. Sie lächelte. Für mich war das viel mehr wert als der ganze Speichelaustausch, der vorher im Klassenraum stattgefunden hatte. Oh Gott, wie krank das klingt!

3/16/2012

"Annoying Facebook Inspiration" Vol.03

Fragen

Heute war es wieder soweit, dass ich leicht ausgerastet bin, Leute was soll das? Was ist dieses Facebook eigentlich? Generell ist das ja alles schön und gut, man erfährt jeden Kleinscheiss, den man gar nicht wissen wollte, weil die Leute einfach sorglos mit ihren Daten umgehen, öffentlich Probleme bereden und sich nicht bewusst zu sein scheinen, dass jeder einfach alles mitlesen kann... Ich habe kein Problem damit, denn ich sehe mich selbst ja als mehr oder weniger öffentliche Person, die auf Plattformen wie Facebook angewiesen ist, um überhaupt so etwas wie ein soziales Leben zu haben. Aber die meisten von euch haben doch auch noch ein richtiges Leben und sind euch die Konsequenzen klar, die unbedachtes Blubbern auf das reale Leben haben kann?
Das wäre zum Beispiel mal eine gute Frage, die man stellen könnte unter dieser tollen "Frage" Option in Facebook, aber was fragt man mich stattdessen? "1, 2, 3 oder 4 - sorg dafür dass alle Balken gleich lang sind!" Wollt ihr mich verarschen? Oder immer wieder gern genommen sind Rechenfragen: "1+1-1x1= " mit 4 Antwortmöglichkeiten und man fragt sich wie man überhaupt auf 3 kommen kann bei der Fragestellung. Und so sitzt man dann da und beantwortet so dämliche Fragen und hinterher weiß man gar nicht, warum eigentlich... sehr beliebt sind auch Meinungsumfragen: "Was haltet ihr von Schnee?" Und dann guckt man die Antworten durch und liest: "Deine Mudda!", "Ich mag Kekse" oder "Sla, sla, Slaaaayer!". Wisst ihr echt mit eurer Zeit nichts besseres anzufangen als so hirnrissige Fragen in Umlauf zu bringen oder sie zu beantworten? Wenn jeder von der Zeit, die er einsparen würde nur 10% in das Lesen eines Buches oder ins Engagement für Hilfsprojekte investieren würde, dann wäre der Planet ein besserer Ort.

Facebook ist ja langsam aber sicher "der" Global Player was Verquickung von Internetkommunikation aller Art angeht, warum haben die noch nicht ein Portal wie "Gute Frage" oder so geschluckt und bieten einfach einen gesonderten Punkt: "Fragen" an, sondern lassen den ganzen Dünnschwall über die Pinnwände der User schwappen, es ist abstoßend manchmal!

3/12/2012

Morgens schon!

Ich trink morgens schon Maria Kron,
wenn ich den Tag begeh.

Ich trink morgens schon Maria Kron,
damit ich's übersteh.

Ich trink morgens schon Maria Kron,
und eine Dose Bier.

Ich trink morgens schon Maria Kron,
doch oft werden es Vier.

Ich trink morgens schon Maria Kron.
und Wodka noch dazu.

Ich trink morgens schon Maria Kron,
und was trinkst du?

3/09/2012

Abrunden, BITTE!!!

Leck mich in Arsch, mal ohne Scheiss jetzt!

Ich weiß, voll eklig, aber hallo, was soll diese Initiative "Aufrunden Bitte"? Generell finde ich die Idee ja echt gut, die reichen Deutschen geben was von ihrem Überfluss ab und finanzieren die Spenden der Discounter, die damit ihren Namen reinwaschen, klingt wie ne SuperSache, aber wie beschissen muss man sich denn fühlen, wenn man einfach nicht mal die paar Cent über hat um "ganz locker" "aufrunden bitte" zu sagen...?
Dann fühlt man sich nach dem Einkauf schlecht, obwohl man super gerechnet hat und vielleicht das ein oder andere Schnäppchen gemacht hat, weil man sich einfach gar nicht leisten kann, so spendabel zu sein. Ob das ganze Projekt sich nicht anfühlt, wie ein Schlag ins Gesicht für jene, die immer mehr in Armut abrutschen und dann noch ein schlechtes Gewissen bekommen, weil sie keine Gutmenschen sein können, obwohl sie gerne würden... das Ganze bei steigenden Verbraucherpreisen und den vor dem Laden wartenden Bettlern, denen man das Geld direkt in die Hand drücken könnte, damit die dann in den Laden rennen, sich Schnaps kaufen und "aufrunden bitte" brüllen, wenn sie sich die Hälfte der Pulle schon vorm Bezahlen in den Kopf gegossen ham!!!

Empathie du zweischneidiges Schwert!



Wisst ihr, ich glaube Empathie ist Fluch und Segen zugleich, es gibt einem die Fähigkeit des Mitgefühls, das ist total praktisch, wenn man jemanden besser verstehen will, oder jemandem helfen will, ein Problem zu lösen. Aber genauso kann es einen echt verletzen, wenn man fühlt, wie jemand anderes fühlt. Heute habe ich zum Beispiel das Gefühl, dass ich jemanden in meinem Leben verloren habe, dabei ist das gar nicht passiert...
Ich glaube die Empathie kann eine gewaltige Macht sein, wenn man weiß, wie man mit ihr umgehen soll, leider wendet sich diese Fähigkeit des Öfteren gerne mal gegen einen. Jeder hat das in sich, so schmerzt es uns ja auch, wenn jemand sich in den Finger schneidet und wir das sehen. Allein das Gefühl, wenn man Papier zwischen seine Finger hin und herbewegt führt bei manchen Menschen schon beim Ansehen zu Unbehagen. Empathie ist ja auch der Grund für so etwas wie mitfühlende Schwangerschaft, zum Glück hab ich sowas noch nicht und meine Empathie hält sich auch generell in Grenzen, wenn es nicht gerade um so jemanden wie eine Seelenverwandte geht. Denn dann kündigt sich schon auf leisen Sohlen ein Ungleichgewicht auf eine Distanz an, dass ich es beinahe unheimlich finde...
Genug gesabbelt, das Wichtigste ist, das Leben geht weiter und das muss die Botschaft sein, die wir immer und immer wieder in unser Bewusstsein einbrennen sollten. Es ist immer scheisse und es tut weh, aber es geht weiter, Leben ist Schmerz, aber Schmerz kann auch heilsam sein! In jeder noch so aussichtslosen Situation gibt es immer den kleinen Funken Hoffnung, den wir bewahren sollten. Aus diesem kleinen Funken kann Sternenlicht erwachsen! Ich will nicht den Glauben beschwören, aber woran auch immer man glaubt, Hoffnung sollte immer ein Teil davon sein!!!
Ich hab schon so viel Scheiße durchgemacht, dass ich manchmal lachen muss, wenn ich von Hoffnung rede und dennoch glaube ich immer noch daran, auch wenn das Feuer oft genug erloschen schien, ein winziger Funke hat oft wieder gereicht, um mich neu zu entfachen. In diesem Sinne möchte ich noch "Jurassic Park" zitieren: "Das Leben findet immer einen Weg!"

Vollmond, Sonnensturm & Vuvuzela Terror

Also das war doch mal ein wundervoller Tag, nicht nur, dass alle Frauen der Welt mit einem Tag geehrt wurden, nein es war auch noch der letzte Tag des scheidenden Präsidenten, sozusagen die Götterdämmerung in Berlin. Ich habe mir das im Fernsehen nur angesehen, weil ich mich für die Aktion der Demonstranten interessiert habe. Generell ist das ein völig veraltetes und nicht mehr zeitgemäßes Ritual in meinen Augen und jeder sollte eine Meinung zu dem Herrn Ex-Präsidenten haben, allerdings war die ganze Szenerie schon höchst amüsant, mitanzusehen wie unsere Politikerelite (zumindest was davon da war) knappe 2 Stunden unter einer ohrenbetäubenden Lärmkulisse leiden mussten, nur wegen einem Mann, der nicht klein bei geben wollte...
Mir hat das jedenfalls sehr viel Spaß bereitet, auch wenn man sich fragen muss, warum das alles eigentlich in einem größtenteils entmilitarisierten Staat so von Statten gehen muss, aber sei es drum, jeder kriegt halt, was er verdient... und wenn sich jemand selbst geißeln will, weil er vielleicht doch ein schlechtes Gewissen hat, dann nötigt mir das Respekt ab, wenn er es dann auch durchzieht, mit allen Konsequenzen, fernab dessen ob man nun sein bisheriges Handeln gutheißt oder nicht!

Ja dann soll heute Nacht noch der Sonnensturm die Erde erreichen und alle machen sich nen Braunen in die Hose, dass die Technik versagen könnte, ich glaube nicht dran, aber es interessiert mich auch nicht, ich wäre auch bereit wieder auf den Stand der Steinzeit zurückzufallen...

Und da ja Vollmond ist, setze ich mich jetzt auch in dieser schlaflosen Nacht nach draußen und genieße ein heißes Getränk in der doch noch recht frischen Vorfrühlingsluft!

3/07/2012

Kleine Leseprobe aus Chesney Littles "Mein Leben"


[...]Eine ihrer Lieblingserzählungen stammt auch von jenem Tag, es geht dann darum, dass wir uns mit Muffins bespuckt haben und so albern waren, dass man denken konnte, dass wir noch wesentlich jünger waren, als wir es tatsächlich waren. Ich ergreife meist schnell das Wort, wenn sie anfangen will, diese Geschichte zu erzählen, weil ich mir immer wieder denke, dass sie es vielleicht nicht mit dem nötigen Ernst tut. Denn für mich war es ein wenig mehr als nur Muffin-Spucken aus Albernheit. Für mich war das damals der erste unbeholfene Versuch ihr zu signalisieren, dass ich sie sehr mochte. Diese Muffins, meine Güte, die waren so dermaßen trocken, zum Essen konnten sie nicht gedacht gewesen sein. Ich weiß, dass mein erster Happen gar nicht absichtlich wieder meinen Mund verließ. Es war mehr weil er so trocken war, dass ich ihn nicht essen konnte und daher spuckte ich ihn aus. Dummerweise lief sie da gerade an mir vorbei und wurde getroffen. Sie entschied, dass ich das mit Absicht gemacht habe und es ihr gegolten hätte. Daraufhin besorgte sie sich ebenfalls einen und kurze Zeit später rieselte auch schon die erste Fontäne aus Muffinstückchen in meine Richtung. Der Kampf war eröffnet. Wir suchten und fanden uns und die Präzision nahm zu, bis wir irgendwann keinen Muffin mehr übrig hatten und uns gegenüberstanden und uns anlachten. Ich glaube das war der erste Moment, wo um uns herum alle denken mussten, dass wir total bescheuert sind. Ich habe mir im Anschluss noch den Tanz des Jahres von ihr vortanzen lassen und meine unbeholfenen Versuche eben diesen, es war der „Bailando“, nach zu tanzen sorgten erneut für Gelächter. Ihr Lachen war einfach bezaubernd, als würde die Sonne ihre Strahlen direkt ins Herz schießen. Ich weiß gar nicht recht, ob ihr das schon früher bewusst war, aber heute würde ich sagen, dass dieses unschuldig freche Lachen einen guten Tag in einen unvergesslichen verwandeln konnte.[...]